Die Rückkehr des Wolfes

Exar_Kun

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In Moment in aller Munde: Der Wolf erobert sich den Lebensraum zurück, aus dem der Mensch ihn vor knapp hundert Jahren eigentlich vollständig ausgerottet hatte. Doch kann das gut gehen in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland? Gibt es überhaupt genug Rückzugsräume, damit sich Wolf und Mensch aus dem Weg gehen können? Droht durch diese Tiere eine echte Gefahr oder ist die Angst eine irrationale Hysterie, die uns Menschen von klein auf mit Rotkäppchen & Co. eingetrichtert wurde?

Spätestens mit der Verbreitung der Tiere in Niedersachen kommen auch hier vermehrt Meldungen zu Wolfssichtungen über die Medien an. Wölfe, die tagsüber durch Siedlungen schleichen, neben Autos herlaufen, oder ganze Wolfsrudel, die von Förstern oder Bauern tagsüber bei der Arbeit gefilmt werden.

Übergriffe auf Menschen gab es noch nicht, sehr wohl aber Begegnungen, bei denen die Wölfe anders als es Tierschützer erklärt hatten, nicht scheu zurückwichen, sondern zumindest neugierig stehen blieben. Was zunächst bleibt, ist Angst und Verunsicherung sowie Wolfsexperten, die gebetsmühlenartig wiederholen, dass Menschen nicht auf der Beuteliste der Wölfe stehen. Daran bestehen bei einigen Kritikern offenbar Zweifel. Wölfe seien opportunistische Beutegreifer und extrem anpassungsfähig, daher lasse sich nicht ausschließen, dass ein Rudel auch mal "testweise" versuchen könnte, einen Menschen anzugreifen. Tierschützer halten dagegen, dass Wölfe sich nur dann dem Menschen nähern würden, wenn es sich entweder um neugierige Jungtiere handeln würde oder sie zuvor von Menschen angefüttert worden seien. Ein Sonderfall ist wohl die Tollwut.

Ein anderes Problem, das im Zusammenhang mit Wölfen zweifellos vorhanden ist, sind Schäden an Nutz- und Weidetieren. Gerade aus Niedersachen mehren sich Berichte, dass sich Wölfe auf das Reißen von solchen Tieren, mit denen Menschen ihren Lebensunterhalt verdienen wollen, spezialisiert haben. Die Schäden werden aber nur ansatzweise kompensiert und bei Schutzmaßnahmen wird auch nicht wirklich mitgeholfen seitens der öffentlichen Hand, was natürlich nicht unbedingt dazu beiträgt, die Akzeptanz von Wölfen in der Bevölkerung zu stärken.

Was meint ihr? Ist ein friedliches Miteinander von Wolf und Mensch in deinem dicht besiedelten Land wie Deutschland möglich und überhaupt erwünscht?
 
Ich weiss, ich mache mich damit wieder unbeliebt, aber wie unbeliebt kann man sich noch machen? ;)

In meinen Augen gehören größere Räuber aus Deutschland raus. Ja, richtig gelesen, einfach alle erschießen.

Warum so drastisch? Man sieht es am Artikel selbst. Das Problem sind nicht die Wölfe, das Problem sind die Menschen. Da der Mensch jeglichen Lebensraum der Tiere beschränkt, vorgibt oder selber nutzt ist ein Tier dazu verdammt, in den geringsten Nischen des Daseins herumzukriechen, um noch etwas zu Fressen zu bekommen. Dabei wird sich der Bauer aufregen, dass seine Ernte gefressen wird. Der Jäger wird sich aufregen, wenn "seine" Tiere erlegt werden. Die Tierphobiker werden Tollwut hinzufügen. Dann wird es noch Bürgermeister geben, die aber anstatt eines Waldes oder Tierschutzparks ne Industriezone wollen und und und.
Letztlich bedeutet das für die Tiere als Ganze und demnach auch für Wölfe im speziellen ein zerstören der Lebensräume. Dies muss sich dann der Mensch auf die Kappe schreiben, aber es kann natürlich nicht soweit kommen, dass der Spitze der Nahrungskette irgendwas gefährlich werden kann.

Aus diesen Gründen, wird ein Wolf so oder so, von der Gesellschaft und Mehrheit nicht akzeptiert werden. Die Medien werden dies dann populär an die Gesellschaft weiter geben und so die Meinung in dieser Richtung schüren.

Das bedeutet dann wiederum, dass die Tiere dann gejagd, zum Abschuss freigegeben werden, Zäune gebaut werden und sie verhungern, evtl. Gift ausgestreut usw. sodass man am Ende sagen kann: Die Population von Wölfen in Deutschland beschränkt sich auf einige Tausend in den letzten vorhandenen Wäldern mit Tierschutzfunktion.

Und das wars dann. Um also zu verhindern, dass dermaßen viele Tiere leiden, bin ich dafür, sie einfach auszuschalten. Ja. Bären, Wölfe, freilaufende Hunde und Katzen die nicht zugeordnet werden können. Zack,Bumm, dann sind sie wenigstens weg, und müssen nicht eingesperrt werden oder zu Versuchszwecken genutzt, hin- und hertransportiert in einen völlig anderen Lebensraum usw. usf.

Das würden jetzt Einige als nicht Tierlieb bezeichnen. Ich hingegen finde das gehört zu der Lebensweise der Menschen viel besser, als den Tieren einen Platz irgendwo in der Pampa oder im Zoo anzubieten, wo diese sich dann den Schaulustigen begaffen lassen können, unter Bedingungen die in der Natur niemals vorkommen würden. Außerdem würde dies ein vielfaches Tierleid ersparen, indem einfach direkt die gesamte Population getötet wird. (Das sage ich im Übrigen auch von Walen, wenn die weg wären, müssten sie wenigstens nicht mehr leiden)
 
Deswegen sollten wir alle für immer in der VR leben. Dann hätten die Tiere wieder die Welt für sich und wir müssten uns nicht so mit Schuldgefühlen 'plagen'.
 
Es sind nur diese Schuldgefühle. Aber nehm nur mal an, wir wären in der VR, dann würden die Tiere ja dennoch sterben. Sie würden sich gegenseitig umbringen, ein Gleichgewicht herstellen (Evolution und dergleichen) und die würden dann genauso wie die Dinosaurier einfach nur vor sich hin leben. Dann kommt ein Meteor, und alle sind weg.

Was dann? Ist der Mensch daran dann NICHT schuld?

Solange der Mensch mit dieser Schuldfrage lebt, kann er auch nicht diese krassen Vorschläge wie von mir erwähnt, durchziehen. Immer das Seichte suchen. Lieber Nicht-Einmischung als per se Schuld sein. Lieber selbst "regulieren" lassen, als ob die Ausrottung durch Tiere einen Unterschied machen würde.
 
Deswegen werde ich auch nie Vegetarier verstehen.
Es ist fraglich ob das Zusammenleben gut klappen wird.
Dennoch ist es ja nicht so als wenn wir in das typische Beuteschema des Wolfes passen. Im Gegenteil, denn unsere Anatomie ist die eines Räubers. Augen vorwärts, Arme frei. Wir haben einfach nur vergessen, dass wir Raubtiere sind.
Es kann aber vorkommen, dass ein Wolf in einer verzweifelten Notsituation ein Kind reißt. Was aber eher die Ausnahme sein wird.
Trotzdem würden die Leute wieder mit Mistgabeln losrennen um Isegrimm zu töten.
Es muss ja nur ein blödes Schaf gerissen werden und alle jagen Bruno.

Ich denke jedoch, dass am Ende immer Wölfe oder Bären getötet werden müssen.
Wir sind nun mal das größte Raubtier auf Erden und wenn wir nicht wollen, dass andere Raubtiere uns verdrängen MÜSSEN wir das tun. Das ist vollkommen ok.
 
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Exar_Kun schrieb:
Übergriffe auf Menschen gab es noch nicht, sehr wohl aber Begegnungen, bei denen die Wölfe anders als es Tierschützer erklärt hatten, nicht scheu zurückwichen, sondern zumindest neugierig stehen blieben.
Ich hab letztens erst einen deutlich bedrohlicheren Bericht gelesen, finde ihn aber gerade nicht mehr. Beschrieben waren 2 Fälle.
- In Russland wurde eine alte Frau, die wahrscheinlich an einem Herzinfarkt gestorben ist, von Wölfen angeknabbert. Der Mensch scheint dem Wolf also sehr wohl zu schmecken, selbst als Aas.
- In der Lausitz hat ein Jäger berichtet, dass sich ihm ein Wolf extrem genähert hat und nicht die von den Wolfs-Verteidigern oft beschworene Scheu gezeigt hat. Der Jäger hat sich selbst groß und bedrohlich gemacht, den Wolf hats nicht gekümmert. Erst ein Warnschuss motivierte das Vieh, endlich Leine zu ziehen. So... und jetzt lass diesen Wolf mal hungrig sein und der Mensch ist kein gut bewaffneter und erfahrener Jäger, sondern 1-2 Kinder, die im Wald spielen. Und bevor mir einer kommt mit "Kinder spielen nicht im Wald!"... Stadtkinder nicht. Landkinder wie ich haben im Wald gespielt, am Dorfbach, am Feldrand,... Selbst mein Weg zum Schulbus führte mich quer durch den Wald.

Tierschützer halten dagegen, dass Wölfe sich nur dann dem Menschen nähern würden, wenn es sich entweder um neugierige Jungtiere handeln würde oder sie zuvor von Menschen angefüttert worden seien.
Und ein junger Wolf ist keine Bedrohung? Ist ja nur mal eben so groß & stark wie ein mittelgroßer Hund. Niemand würde behaupten, dass ein wilder, junger Schäferhund eine Bedrohung ist. Deshalb gibts ja auch keinen Leinenzwang...

Was meint ihr? Ist ein friedliches Miteinander von Wolf und Mensch in deinem dicht besiedelten Land wie Deutschland möglich und überhaupt erwünscht?
Möglich? Nur, wenn die Politik aufwacht und sich nicht von NaBu & Co einlullen lässt. Berichte contra Wolf müssen auch endlich mal ernst genommen werden, genauso wie die definitiv vorhandenen Schäden an Nutztieren. Nur wenn die Politik hier regulierend eingreift, und zwar mit einer Regulation abseits von "Abschuss verboten!", kann sich hier irgend eine Form von Gleichgewicht einstellen. Andernfalls wird es den Landwirten etc. irgendwann zu bunt, dass ihr Vieh gefressen wird und keine Kompensation von den Wolfsschützern kommt. Dann gibts ein paar Fußangeln, ein paar Giftköder,... und das Problem wird ganz unbürokratisch gelöst.

mitochondrium schrieb:
Deswegen sollten wir alle für immer in der VR leben. Dann hätten die Tiere wieder die Welt für sich und wir müssten uns nicht so mit Schuldgefühlen 'plagen'.
Und woher kommt die Energie für die VR-Maschinen? Woher kommen die Rohstoffe für die Herstellung? Wer stellt sie her? Wer wartet sie? Woher kommt die Nahrung für die Menschen?
 
Daaron,

natürlich muss die reale Welt noch gepflegt werden. VR wird eine Auflösung von 50µm/Voxel haben. Wir könnten mit einigen hundert PB hunderttausende km² simulieren, sogar volumetrisch, wenn alles 1 Meter über der Erdoberfläche liegt.
Unsere Körper werden in sog. Isolationstanks liegen, die mit PV-Zellen bedeckt sein werden, isoliert sein werden. Somit bräuchten wir noch nicht einmal Häuser. Billige stationäre Batterien werden uns im Winter versorgen. Der Energieverbrauch der ganzen Welt könnte sich auf ein tausendstel reduzieren.
Die wirkliche Welt wird weiterhin benötigt um Glucose Moleküle herzustellen und Wissenschaft zu betreiben.
Roboter werden die meiste restliche Arbeit verrichten.
Wenn wir aus unseren Tanks herrauskommen um Wissenschaft zu betreiben würden natürlich viele wilde Tiere umherstreifen.
Wir könnten ferngesteuerte Käfer benutzen, die Raubtiere davon abhalten würden uns zu töten. Die Käfer würden dafür eine Nervenschnittstelle in das Tier injezieren, damit man sie kontrollieren kann. Motorische Kontrolle, aber wahrscheinlich wäre das noch viel einfacher.
Straßen und son Zeug würde es aber nicht mehr geben. Viel zu aufwendig.
 
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Ich finde diese Angst vor dem Wolf irgendwie... irrational. Wenn man die Risiken, die von diesen Tieren ausgehen, mit anderen Gefahren vergleicht, dann rangieren Wölfe aber irgendwo ganz weit hinten unter ferner liefen. Alleine z.B. die Gefahren, die durch Wildschweine ausgehen. Ich gehe jede Wette ein, dass jedes Jahr medial unbemerkt und ohne Hysterie mehrere Menschen von Wildschweinen getötet oder schwer verletzt werden. Ich bin mir außerdem ziemlich sicher, dass selbst Jäger für Mensch und Haustiere gefährlicher sind als freilebende Wölfe.

Warum haben wir vor dem Wolf so eine verdammte Angst? Bei den bisherigen Sichtungen gab es keine Angriffe. Maximal Tiere, die nicht sofort zurückwichen.

Ich kann verstehen, dass die Wölfe früher ein großes Ärgernis waren. Wenn den überwiegend armen Mensche in Nutztier abhanden kam durch einen Wolfsangriff, dann bedeutete das eine existenzielle Krise. Davon sind wir heute aber doch weit entfernt.

@onkelhitman
Wie siehts eigentlich in Österreich mit Wölfen aus? Gibt es die bei euch nicht auch in freier Wildbahn?
 
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Guter Einwand. Man bedenke, dass es vor 100 Jahren anscheinend unglaublich primitive Menschen gab, die auf Eingeborene aus aller Welt geschossen haben.
Ein hohes Maß an Angst liegt dem wohl zugrunde.
Vielleicht findet ihr den Artikel ja wieder: Vor einem halben Jahr oder so wurde ein 80 jähriger von einem Schafsbock getötet.
Unglaublich oder?
 
Exar_Kun schrieb:
In Moment in aller Munde: Der Wolf erobert sich den Lebensraum zurück, aus dem der Mensch ihn vor knapp hundert Jahren eigentlich vollständig ausgerottet hatte. Doch kann das gut gehen in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland? Gibt es überhaupt genug Rückzugsräume, damit sich Wolf und Mensch aus dem Weg gehen können? Droht durch diese Tiere eine echte Gefahr oder ist die Angst eine irrationale Hysterie, die uns Menschen von klein auf mit Rotkäppchen & Co. eingetrichtert wurde?

Einige Fakten: Deutschland ist nicht mehr überall so dicht besiedelt, wie es einmal war. Inzwischen werden Dörfer und auch manche Stadtteile "zurückgebaut", d.h. Häuser planiert, nicht nur in Ostdeutschland, sondern auch in einigen Regionen im Westen (Hunsrück, Westerwald etc.). Freiräume gibt es daher wieder vermehrt und das wird sich fortsetzen. Die Nutztierhaltung ist, abgesehen von den Mastanstalten, auch rückläufig. Schäfer gibt es teilweise kaum noch, weil das Gras der Wiesen für Biogasanlagen genutzt wird. Selbst Bauern gibt es immer weniger, das Land kaufen u.a. schon Automobilkonzerne um dort Pflanzen zur Energiegewinnung im großen Stil anzubauen.

Problemfelder sind Ballungsräume und Städte, sollte der Wolf dort hin vordringen und seine natürliche Scheu verlieren. Das heisst nicht, dass er dort Menschen angreifen würde. Hunde könnten Probleme bekommen, genauso wie Nutztiere..
Ebenso kritisch: Tollwut.
Aber bei 9 durch Wolfsangriffe getöteten Menschen durch wildlebende Wölfe (5 davon hatten nachweislich Tollwut) in den vergangenen 50 Jahren in Europa (bei Beständen von bis zu 20 000 Tieren) muss man sich wirklich fragen, ob wir keine anderen Probleme haben, die deutlich mehr Menschen das Leben kosten. Ich würde ja Leitern im Haushalt verbieten ;)
 
Exar_Kun schrieb:
Ich kann verstehen, dass die Wölfe früher ein großes Ärgernis waren. Wenn den überwiegend armen Mensche in Nutztier abhanden kam durch einen Wolfsangriff, dann bedeutete das eine existenzielle Krise. Davon sind wir heute aber doch weit entfernt.
Und du meinst, ein moderner Viehzüchter kann es sich leisten, mal eben einige seiner Tiere einzubüßen? Vielleicht verhungert er nicht mehr, und sein Lehnsherr wird ihn auch nicht auspeitschen... aber Insolvenz ist durchaus möglich.
Und wofür das alles? Damit sich ein paar Öko-Hippies auf die Schulter klopfen können.
 
Ich finde diese Angst vor dem Wolf irgendwie... irrational. Wenn man die Risiken, die von diesen Tieren ausgehen, mit anderen Gefahren vergleicht, dann rangieren Wölfe aber irgendwo ganz weit hinten unter ferner liefen. Alleine z.B. die Gefahren, die durch Wildschweine ausgehen. Ich gehe jede Wette ein, dass jedes Jahr medial unbemerkt und ohne Hysterie mehrere Menschen von Wildschweinen getötet oder schwer verletzt werden. Ich bin mir außerdem ziemlich sicher, dass selbst Jäger für Mensch und Haustiere gefährlicher sind als freilebende Wölfe.

Man muss die Frage so stellen: Wie viele Tote pro Jahr wäre es dir in etwa wert, dass es wieder Wölfe in unseren Wäldern gibt? In Frankreich gibt es beispielhaft Aufzeichnungen über Wolfsangriffe, da waren es in etwa von 1400 bis 1900 zehn Tote menschen pro Jahr. Wäre es dir zusätzlich den psychologischen Effekt wert, dass mehr Leute den Wald meiden würden? Ich mache mir nichts aus Wölfen in der Wildbahn deshalb ein klares nein. Ähnlich sehe ich es, wenn sie in Afrika oder Asien ihre Raubtiere in der Natur ausrotten, sogar wenn die westliche Welt hier gerne mit zweierlei Maß misst.


natürlich muss die reale Welt noch gepflegt werden. VR wird eine Auflösung von 50µm/Voxel haben. Wir könnten mit einigen hundert PB hunderttausende km² simulieren, sogar volumetrisch, wenn alles 1 Meter über der Erdoberfläche liegt.

Vergiss diese Idee; physikalische (und realistische visuelle) Simulationen skalieren dafür viel zu schlecht. Bei 50 µm Auflösung besistzt ein kubikmeter bereits 8 Billionen Elemente (Partikel oder Voxel). Bei "nur" 4 Byte pro Element (du wirst deutlich mehr benötigen) kannst du mit einem PB gerade einmal 32 m^3, also in etwa das Volumen deines Zimmers, abspeichern. Erschwerend kommt hinzu, dass bei physikalischen Simulationen die maximal mögliche Zeitschrittgröße immer das Verhältnis zwischen Auflösung und maximaler Geschwindigkeit ist. Bei einer niedrigen maximalen Geschwindigkeit von 10 m/s und einer Auflösung von 50 µm sind es schon mindestens 200 000 FPS, die die Simulation berechnen müsste. Für jeden einzelnen dieser 200 000 Frames müsste die Simulation jedes der 8 Billionen Elemente berechnen. Zum Vergleich: eine moderne GPU hat nur 8 Billionen FLOPS. Bei nur einem FLOP pro Element (sie wird wohl in der wirklichkeit eher einige 100 bis 1000 brauchen) könnte sie pro Sekunde gerade einen Frame eines Kubikmeters der Simulation berechnen. Diese einfache Modellrechnug verdeutlicht extrem, dass wir von einer VR so weit entfernt sind, dass höchst wahrscheinlich eher das moorsche Gesetz zum erliegen kommen wird, bevor wir eine solche Rechenleistung besitzen.
 
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und was ist mit bären oder luchsen? von denen gibt es auch welche in europa, wenn auch ihre population weiterhin gefährdet ist. in österreich gibt es sogar den bärenanwalt! von irgendwelchen toten menschen habe ich bisher nichts gehört. keine ahnung, warum um den wolf so ein trara gemacht wird. wenn man sich für die umwelt einsetzen möchte (und dafür muss man kein linker oder was auch immer sein), dann gehört der wolf auch dazu. es ist völlig idiotisch, alle grösseren jäger von der wildbahn verbannen zu wollen. das widerspricht jeder logik von umweltschutz. insofern, nein, ich halte auch die ausrottung der wildkatzen in afrika und asien für mehr als bedenklich. es ist ein massiver eingriff in das bereits beschädigte ökosystem.

Daaron schrieb:
Und du meinst, ein moderner Viehzüchter kann es sich leisten, mal eben einige seiner Tiere einzubüßen? Vielleicht verhungert er nicht mehr, und sein Lehnsherr wird ihn auch nicht auspeitschen... aber Insolvenz ist durchaus möglich.

dann muss er halt wieder lernen, wie man seine tiere schützt. und soweit ich weiss, gibt es staatliche entschädigungen, falls ein tier gerissen wird. insolvenz wird er gewiss nicht erleiden wegen dem grossen bösen wolf.

Daaron schrieb:
Und wofür das alles? Damit sich ein paar Öko-Hippies auf die Schulter klopfen können.

ich glaube nicht, dass das nur ein paar ökohippies so sehen.
 
Ich meinte auch eher die optische Auflösung damit.
Und natürlich werden wir Komprimierungsverfahren benutzen.
Redundanz und die Tatsache, dass unser Gehirn sowie nicht mehr als 100TB speichern kann wird uns glauben lassen der Wald in dem wir uns befänden wäre sehr groß.
Physikalische Simulationen werden natürlich irgendwo begrenzt sein.
 
speedyjoe schrieb:
dann muss er halt wieder lernen, wie man seine tiere schützt

Ist dir klar wieviele Tiere in Deutschland gehalten werden? Sollen wir Millionen von Schafen, Hasen, Enten und Hühner Wolfsicher in Ställe stecken? Das funktioniert doch nicht.

Ich selbst bin äußerst tierlieb. Allerdings sehe ich keine Zukunft für den Wolf in Deutschland.
Es fehlt einfach an zusammenhängenden natürlichen Lebensraum.
In Deutschland gibts es doch so gut wie kein Stückchen Land welches nicht bewirtschaftet wird.
Hast du dir mal durchgelesen wie groß die Reviere von Wolfsrudeln sind?

Über kurz und lang wird es zu Konflikten mit dem Wolf kommen.
 
Sollen wir Millionen von Schafen, Hasen, Enten und Hühner Wolfsicher in Ställe stecken? Das funktioniert doch nicht.
doch so funktioniert das. man macht einfach die stalltrüre zu und der wolf guckt in die röhre. in zeiten von massentierhaltung und legebaterien laufen die nicht mehr tag und nacht frei auf wiesen rum, die sind in mastanlagen aus stahl und stein. da kann der wolf so viel pusten wie er will, wie uns ja die drei schweinchen gelehrt haben ;)

bevor hier wieder alle wild rumspekulieren und dabei an die märchen oder werwolf horrorfilme denken: wir müssen nur schauen wies in den ländern aussieht, wo der wolf nie ausgestorben war. ist er da ein problem? nein. es sterben vermutlich jedes jahr mehr menschen durch bienenstiche als durch wolfsangriffe und bienen sind schon mehr wie harmlos.

es ist nur einfach so dass ein wolf aus gruselgeschichten und horrorfilmen einen sehr schlechten ruf hat. die angst vor ihm steht aber in keiner vernünftigen relation zum bedrohungspotential. da wäre eine autofobie wohl weitaus angebrachter. durch autos sterben tatsächlich viele menschen jahr für jahr. und doch haben wir keine panik vor ihnen.

da waren es in etwa von 1400 bis 1900 zehn Tote menschen pro Jahr.
die zahlen dürfen angezweifelt werden. der wolf war ein beliebter sündenbock als zum monster verklärtes raubtier und bei millionen von bürgern konnte es schon mal passieren dass zu der damaligen zeit einer in offener wildnis verunglückt oder gestorben ist. die leiche wird dann natürlich von aasfressern angenagt. können auch mal wölfe darunter sein, aber ich bin mir nicht sicher ob die einfachen menschen damals zwischen einem wolfsbiss, einem fuchsbiss oder anderen bissspuren unterscheiden konnten. ist ja nicht so dass damals jede bauernleiche aufwendig obduziert wurde. daher schlage ich vor dass wir uns an die zahlen der letzten 50 jahre halten sollten

zum thema lebensraum: wäre dieser nicht gegeben, kämen die wölfe ja nicht zurück. man kann also davon ausgehen, dass es lebensräume gibt, die wölfe locken und ihnen ausreichen. und sollten sie zu zahlreich werden, werden sie bejagd um ihre bestände auf ein gesundes maß zu reduzieren.

ich für meinen teil freue mich über die rückkehr
 
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Lübke schrieb:
doch so funktioniert das. man macht einfach die stalltrüre zu und der wolf guckt in die röhre.
Das freut vor allem die Ökobauern, die artgerechte Haltung auf weitläufigen Weiden durchführen wollen...

bevor hier wieder alle wild rumspekulieren und dabei an die märchen oder werwolf horrorfilme denken: wir müssen nur schauen wies in den ländern aussieht, wo der wolf nie ausgestorben war. ist er da ein problem? nein.
Diese Länder sind entweder beinahe kaum industrialisiert (z.B. Rumänien) oder schlicht und ergreifend menschenleere Ödnis (Kanada, Alaska,...)
Das kannst du nicht mit Deutschland vergleichen, wo du einfach nur in eine Richtung loslaufen musst und nach spätestens 5 Kilometern auf eine gut ausgebaute Straße triffst. Wo hat sich denn der Wolf zuerst wieder angesiedelt? Nochten: Waldmeer - Sandmeer - nichts mehr. Da hinten geht nur eine Sorte Menschen regelmäßig hin: die Bundeswehr, zu Gelände- und Schießübungen. Blöd nur, dass dem Wolf das Gebiet nicht reicht. Er wandert nach Westen, da wo die Bevölkerungsdichte stark zu nimmt.

zum thema lebensraum: wäre dieser nicht gegeben, kämen die wölfe ja nicht zurück. man kann also davon ausgehen, dass es lebensräume gibt, die wölfe locken und ihnen ausreichen.
Der Wolf kommt, weil:
- in Deutschland durch die alten Fürsten gezielt Muffelwild als Jagdwild angesiedelt wurde. Muffelwild hat keinen ausreichenden Fluchtreflex gegenüber Wölfen
- die hohe Nutzviehdichte im ländlichen Raum einfach eine gedeckte Festtafel darstellt

Erschwerend kommt eben hinzu, dass der Wolf keine Scheu vor Menschen hat und mangels Bejagung auch keine entwickelt. Also wird der Wolf mittelfristig ähnlich weit vordringen wie Füchse jetzt bereits.
 
die ökobauern sollten aber verständnis für den wolf haben :p
sicher ärgert sich im einzelfall mal wer falls eine kuh aus seinem bestand gerissen wird. aber dafür eine ganze spezies profilaktisch ausrotten?

Diese Länder sind entweder beinahe kaum industrialisiert (z.B. Rumänien)
was das vordringen in die ortschaften und somit angriffe auf die menschen um so wahrscheinlicher macht. was glaubst du wohl wo es ehr zu einer begegnung mensch-wolf kommt: in den karpaten oder in der innenstadt von frankfurt, berlin oder münschen?

Erschwerend kommt eben hinzu, dass der Wolf keine Scheu vor Menschen hat...
doch hat er. solange er zur konfrontation nicht genötigt wird, vermeidet er diese.

Also wird der Wolf mittelfristig ähnlich weit vordringen wie Füchse jetzt bereits.
das wäre wünschenswert wenn ich sehe wieviele karnickel sich hier tummeln. die rammeln hier wie die... ähm ja. :D
noch besser wäre es, wenn sie die tauben mal etwas dezimieren könnten. die shice viecher sind ne echte plage.
 
Lübke schrieb:
sicher ärgert sich im einzelfall mal wer falls eine kuh aus seinem bestand gerissen wird. aber dafür eine ganze spezies profilaktisch ausrotten?
Die Spezies WAR bereits ausgerottet. Es geht hier nicht um Fälle wie den Luchs, der einen stetigen (aber kleinen) Bestand hat, sondern um eine Spezies, die komplett weg war.

was glaubst du wohl wo es ehr zu einer begegnung mensch-wolf kommt: in den karpaten oder in der innenstadt von frankfurt, berlin oder münschen?
Da sich in die Karpaten kaum einer verirrt sind Wölfe dort auch keine Menschen gewöhnt. Sie werden also durchaus eher skeptisch sein und Abstand halten. Bei uns hingegen? Der Menschengeruch ist allgegenwärtig.

doch hat er. solange er zur konfrontation nicht genötigt wird, vermeidet er diese.
So die Theorie, so die Beschwörungsformeln aus NaBu, BUND & Co.... Die Realität sieht anders aus. Da berichten eben auch mal gestandene Jäger davon, dass Freund Isegrimm sich eben nicht verschrecken lässt, weil er mit Menschen nichts Ungewöhnliches oder gar Bedrohliches verbindet.
 
Die Spezies WAR bereits ausgerottet.
ja wir haben es schon einmal verbockt, aber jetzt haben wir die chance auf wiedergutmachung, da sollten wir den gleichen fehler nicht nocheinmal machen. der mensch nimmt ja für sich in anspruch lernfähig zu sein. das kann er hier mal unter beweis stellen. so eine chance erhalten wir für gewöhnlich nicht. um so sorgfältiger sollten wir mit dieser einen umgehen.

Bei uns hingegen? Der Menschengeruch ist allgegenwärtig.
ja, menschen in beängstigend hoher anzahl und laute maschinen, die sich allesamt sehr laut und überlegen gebärden und nichts zu fürchten scheinen.

wölfe sind keine blutrünstigen bestien die alles und jeden anfallen. sie überlegen sich äußerst gut, welches tier sie gefahrlos reißen können und bei welchem sie ihre körperliche unversehrtheit und somit ihr leben riskieren könnten. können sie das tier nicht einschätzen, wird eine gefahrlose alternative gesucht.

und die resultate von jahrzehnten der erforschung.

Die Realität sieht anders aus.
also hat die wissenschaft unrecht und die märchen und hollywood wissen es besser?

Da berichten eben auch mal gestandene Jäger davon, dass Freund Isegrimm sich eben nicht verschrecken lässt, weil er mit Menschen nichts Ungewöhnliches oder gar Bedrohliches verbindet.
wie kann er denn davon berichten? das boshafte monster hätte ihn doch in der luft zerfleischen und auswaiden müssen wenn du recht hast und es wahllos menschen anfällt...
 
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