Bericht Bestenliste 2023: SSD-Kaufberatung für Spieler und Profis mit NVMe & SATA

Warum sollte man so eine Swissbit SSD haben wollen? Die habe sogar nur ein SATA 3Gb/s Interface und geben nicht an, welches Controller verbaut ist und sind ja auch auf industrielle Anwendungen ausgerichtet, haben also z.B. einen erlaubten Betriebstemperaturbereich von -40 bis 85°C.
 
Und wozu braucht man das als Heimanwender? Haltbarkeit ist doch kein Thema und wenn die einen altmodichen Controller verwenden der eine hohe WA erzeugt, kann die am Ende schnell kaputt sein als eine aktuelle mit guten MLC NANDs und einem anständigen Controller. Wenn ich viele TBW haben muss, dann nehmen ich eine Enterprise SSD wie die Samsung SM863.

Eine Samsung SSD SM863 120GB, SATA (MZ-7KM120E/MZ-7KM120Z/MZ7KM120HAFD-00003) ab € 90,84 dürfte günstiger sein und Samsung gibt dafür an:
Also im Steady State ermittelt, das ist die härteste Art eine SSD zu beschreiben und trotzdem mehr als doppelt so viel wie für die 64GB von swissbit im JESD219 Enterprise workload und dank Stützkondensatoren sind Bendenken wegen Low-Page Corruption bei MLC auch nötig. Die hat nur den Temperaturbereich von 0 - 70°C, wie die Commerial von swissbit auch, wenn man nun den erweiterten Bereich von der Industrial von -40°C bis +85°C braucht, dann nimmt man solche SSDs von Spezialanbietern, aber sonst bringt es doch keinen Vorteil und das dort SLC verbaut ist, imponiert mir nicht.

Schau Dir doch mal an, wie die MTRON und die Intel X25-E im Dauerschreibtest auf xtremesystems.org abgeschnitten haben. Die MTRON waren auch schnell und unter komischen Umständen kaputt, die frühen SSD Controller hatten eben häufiger mal plöttliche Ausfälle und die SLC NANDs der X25-E waren nicht besser als die MLC NANDs der X25-V. Der Controller ist wahnsinnig wichtig bei einer SSD und wenn der kein brauchbares Wear-Leveling hat, dann können schnell viele P/E Zyklen für einige der Zellen zusammen kommen. Aber die immer wieder genannten 100.000 P/E Zyklen für SLC halte ich für schamlos übertrieben. Praktisch ausprobiert hat es meines Wissen ja sonst keiner und wenn, dann wurde es nicht veröffentlicht, nur bei xtremesystems.org gibt es mit dieser einen Intel einen Endurance Test einer SLC SSD.

Bei der Intel X25-E 64GB hat sich jedenfalls nach 579.46 TiB der Available Reserved space von 100 auf 99 verringert, obwohl es angeblich keine Reallocations gab, S.M.A.R.T. Attribute sagen eben nicht immer die Wahrheit, nach 625.97 TiB sind dann die ersten beiden Reallocated sectors aufgetaucht, da waren gerade erst 5% der Spezifizierten Zyklen verbraucht. Bei 665.36 TiB waren es 7 Reallocated sectors, bei 702.41 TiB schon 27 und der Wert ist munter weiter gestiegen.

Im Vergleich dazu hat sich bei der Intel X25-M G1 80GB nach 431,9031 TiB die Anzahl der Reallocated sectors von 02 auf 04 erhöht (den Post 0 auf 2 habe ich nicht gefunden) und da war der MWI auf 82, es waren also nur 18% der Spezifizierten P/E Zyklen verbraucht. Bei 439,2336 TiB waren es 5 (MWI 80), bei 443 TiB 7 (MWI 79) und Ende war sie nach 883.46 TiB, da war der Zähler der Reallocated sectors schon mehrfach übergelaufen (ist der Aktuelle Wert, nicht der Rohwert) und auch der MWI war schon unter 0 und wieder bis 235 runter. Der Available Reserved space war auf 16 gefallen.

Beiden haben den gleichen Intel 10 Kanal Controller, beiden haben 80GiB NAND verbaut und auch wenn die Meldung über das Ableben der X25-E fehlt, so war bei der letzten Meldung nach 1.58 PiB der Available Reserved space von 25 (bei 1.49 PiB) auf 14 gefallen, die SSD war also sehr nahe am Ende und hatte nicht einmal doppelt so viele Daten geschrieben wie die mit dem MLC und das trotz weit mehr OP ab Werk, denn bei der X25-E sind ja nur 64GB statt der 80GB bei der X25-M von den 80GiB NAND nutzbar, die WA ist sollte auch entsprehrend deutlich kleiner gewesen sein.

Vergleicht man das noch mit der Crucial m4 64GB, die genau darüber auch nahe dem Ende ist aber noch lebt und 2110.8663 TiB (=2.06PiB) geschrieben und 36477 P/E Zyklen überstanden hat, obwohl sie 20% weniger NAND und auch nur das MLC in 25nm statt in 50nm wie die beiden Intel hat, so zeigt das doch deutlich, dass SLC nicht so eine mythische Haltbarkeit hat und die Fortschritte der Controller sowie der NAND Fertigung die prinzipiellen Nachteile von mehr Bits pro Zelle und kleineren Fertigungsstrukturen durchaus mehr als ausgleichen können. Für heutige 16nm NAND gilt das vermutlich nicht mehr, aber die 3D NANDs dürften den SLC bei der Haltbarkeit wieder deutlich überlegen sein.
 
@Holt

Mich musst du nicht überzeugen. Der SLC und eMLC Flash sind die beiden Punkte, wo sich die Swissbit Produkte aktuell abheben.
 
Und was ist so besonders an genau diesen zwei NANDs?
 
SLC ist heute praktsich fast ausgestorben und eMLC ist nichts als MLC in besonders hohen Qualitätsstufen, als die Chips die beim Binnen am allerbesten abschneiden.
 
Eben daher verstehe ich nicht warum sich die SSD von anderen abheben soll :confused_alt:
 
Das verstehe ich auch nicht, das sollte #201 zum Ausdruck bringen, denn außer dem erweiterten Betriebstemperaturbereich bei den Industrial können die nichts besonderes was deren Preis rechtfertigen würde und als SATA 3Gb/s SSDs werden sie von der Performance her sicher keine Enthusiasten SSDs sein.
 
fuyuhasugu schrieb:
Darum kann es sowohl aus marktwirtschaftlichen und auch wegen des Anwendungsprofils sehr wohl sinnvoll sein, die 850 Evo nicht zu kaufen, eben weil sie von Samsung ist.
Perfektes Beispiel für das, was ich ein paar Beiträge weiter oben meinte. "Darum" setzt eigentlich voraus, dass vor diesem Satz ein paar Argumente stünden. Stehen sie aber nicht. Der rein technische Vorteil Samsungs wird zwar nicht in Frage gestellt, aber als irrelevant eingestuft. Mit "martkwirtschaftlich" wird der Preisnachteil Samsungs in den Raum gestellt, aber weder mit Zahlen noch Links belegt.
 
Marktwirtschaft funktioniert eigentlich nach dem Evolutionsprinzip und nur die Hersteller mit den besten Produkte bzw. besten Preisen P/L Verhältnissen sollten dort überleben, was die Innovoation vorantreibt. Das versuchen die Marketingabteilungen aber mit viel Aufwand zu umgehen indem sie die Emutionen ins Spiel bringen und Fanboys für ihre Marke und Hater gegen die anderen Marken gewinnen wollen und dies gelingt ja offenbar auch ganz gut. Dabei stehen die Opfer solcher Strategien sich selbst einer rationalen Entscheidung im Weg und merken das nicht einmal.
 
Da kann man mit Fakten kommen wie man will, das nützt alles nichts. Wie der alte Fritz schon sagte: Jeder soll nach seiner Fasson selig werden
 
Wilhelm14 schrieb:
wegen des Anwendungsprofils
"Darum" setzt eigentlich voraus, dass vor diesem Satz ein paar Argumente stünden. Stehen sie aber nicht. Der rein technische Vorteil Samsungs wird zwar nicht in Frage gestellt, aber als irrelevant eingestuft.
Schau dir Benchmarks (nicht nur hier auf cb) an und Du wirst ein paar Eigenheiten feststellen, die SSDs mit diesem Design (also nicht nur die EVO aber die eben auch grundsätzlich) haben, was ihnen zwar in manchen Benchmarks zu Spitzenplätzen verhilft, in anderen jedoch "auf die Füße fällt". Insofern kommt es eben auf das Anwendungsprofil an, was man für SSDs einsetzt. Die erwähnten, für den Heimanwender sowieso nahezu irrelevanten Geschwindigkeitsunterschiede zwischen verschiedenen SSDs, zumindest solange man nicht irgendein Billigmodell z.B. ohne Cache und mit überfordertem (und sich demzufolge hin und wieder eine Pause gönnenden) Controller nimmt beziehen sich keineswegs auf einen imaginären "rein technischen" Vorteil Samsungs, denn dem Heimanwender ist es prinzipiell vollkommen egal, was für Technik dahinter steht, solange sie funktioniert. Und letzteres tut sie, und zwar mit so geringen Unterschieden in der Geschwindigkeit, Haltbarkeit, dass es eben einfach nicht relevant ist. Aber wer gern Samsung kauft, weil Samsung draufsteht, darf das auch gern tun.

Mit "martkwirtschaftlich" wird der Preisnachteil Samsungs in den Raum gestellt, aber weder mit Zahlen noch Links belegt.
Wenn man nur bis übermorgen denkt, magst Du recht haben. Wer jedoch ein bisschen mehr Erfahrung hinsichtlich Marktentwicklung (technologisch und preislich) hat, den gegenwärtigen Markt kennt und dann auch noch ein bisschen weiter denkt, versteht, dass es um ganz andere aspekte geht als das, was Du da aufführst.
 
Mit dem "für den Heimanwender sowieso nahezu irrelevanten Geschwindigkeitsunterschiede" kann man alle SSD auch gleich ablehnen und bei HDDs bleiben. Samsung 3D NANDs sind gegenüber den TLC NANDs der anderen Anbietet weit im Vorteil und bzgl. der Schreibgeschwindigkeit und Haltbarkeit mit deren MLC zu vergleichen. Die TLC NANDs der 850 Evo sind mit 3000 P/E Zyklen angegeben, die MCL der Crucial BX100 haben nur 200 P/E Zyklen in den S.M.A.R.T. Werten hinterlegt, für die TLC der Ultra II hat Anandtech etwa 500 anhand er S.M.A.R.T. Werte ausgerechnet und generell dürften die planaren TLC NANDs mit 15/16nm auch alle nur in dem Bereich liegen, aber dazu machen die Hersteller allesamt keine Angaben mehr und auch aud den S.M.A.R.T. Werten kann man das kaum noch irgendwo ablesen.

Die BX200 hat so ein Attribut 0xA8 bzw.168 für die Anzahl der spezifizierten P/E Zyklen wie es die BX100 noch hatte, eben nicht mehr. Ob die Haltbarkeit für den Heimanweder noch ausreicht und wie lange, wird nur die Zukunft zeigen können, bisher waren die NANDs für Jahrzehnete bis Jahrhunderte gut, viel mehr als man brauchte, aber wie sieht es künftig aus?

Der Vorteil Samsungs ist die Technologie, nicht der Name auf der SSD. Noch hat keiner sonst 3D NANDs und die 750 Evo werden ich auch nicht empfehlen, weil sie eben die 3D NAND nicht bekommen hat, um noch ein wenig billiger zu werden.
 
Ich möchte zur der ganzen Diskussion bezüglich "spürbare Unterschiede" noch etwas loswerden:

Daß keine Unterschiede von Anwendern "gespürt" werden, liegt nicht nur bei SSDs, sondern auch bei anderen kritischen Größen wie RAM-Größe, VRAM-Größe, u.ä. auch daran, daß die entsprechende Anwender mangels Erfahrung schlichtweg nicht wissen worauf sie in der täglichen Praxis ihr Augenmerk richten sollen. Dies wird noch extrem verstärkt durch oft nutzlose Tests, die nicht einmal Ansatzweise die alltägliche Praxis wiedergeben. Vielmehr ist das Augenmerk der Testerauf Vergleichbarkeit der Testergebnisse (Wunsch zur Objektivität), als auf Praxistauglichkeit gerichtet. Gerade bei SSDs ist dieser Faktor eklatant. Nur mal ein Beispiel am Rande: Jahre lang wurde hier auf CB die Installationszeit des Acrobat Readers als "Praxistest" gemessen. Dabei hing diese zu 95% von der Internetgeschwindigkeit ab, da der Installer eigentlich Spyware darstellt, die schon beim Installationsprozeß ständig versucht Adobe-Server zu kontaktieren. Das kann dazu führen, daß die Installation selbst auf eine langsame 5400er HDD schneller ist, als auf einer Intel 750er (je nach Internetanbindung).:evillol:

Genauso meinen viele, daß ihr TN-Display ja gar nicht so schlecht sei. Bis man sie vor zwei Displays setzt, auf der einen Seite TN, auf der anderen Seite ein S-PVA, ihnen erklärt was Kontrastumfang bedeutet und ihnen ein paar Testbilder auf beide Monis zeigt.

Wie auch immer, letztendlich ist es eine persönliche Entscheidung wie man solche Unterschiede bewertet. Der eine greift dann trotz besseren Wissens, zum billigsten Modell, der andere ist trotz minimaler Unterschiede bereit mehr als tausend Euro für eine PCIe SSD auszugeben.
 
fuyuhasugu schrieb:
Wenn man nur bis übermorgen denkt, magst Du recht haben. Wer jedoch ein bisschen mehr Erfahrung
Damit meinst du dich? Dann klär uns auf. Welche Aspekte, welche Benchmarks? Kannst du irgendwas belegen? Dann verlinke bitte drauf. In Tests ist eine SSD ganz vorne mit dabei und gleichzeitig im Preisvergleich immer bei den günstigsten. Die wird gekauft. Dass Samsung dabei drauf steht ist egal. Falls in Zukunft was anderes als Samsung drauf steht, wird eben das gekauft.

PS: Da deine Ausführungen wiederholt keine Argumente enthalten, bestätigst du wiederholt, dass manche einfach einen Hersteller nicht vertragen, was nebenbei völlig legitim ist. Falls deine Beiträge ironisch gemeint sind, bitte ich dich das beim nächsten mal zu kennzeichnen.
 
Wilhelm14 schrieb:
Da deine Ausführungen wiederholt keine Argumente enthalten
Vielleicht liegt es einfach an Deinem mangelnden marktwirtschaftlichen Verständnis, dass Du nicht folgen kannst.

dass manche einfach einen Hersteller nicht vertragen, was nebenbei völlig legitim ist.
Was verstehst Du unter vertragen? Ich "vertrage" mich nicht mit Samsung, da ich als Kunde immer nur in einem Vertragsverhältnis mit dem Vertrieb (Laden bzw. Generalimporteur) stehe. Ich hatte zwar auch schon Verträge mit Samsung zur Begutachtung auf dem Tisch, aber da war immer eine andere Firma Vertragspartner von Samsung.


BlackWidowmaker schrieb:
Daß keine Unterschiede von Anwendern "gespürt" werden, liegt nicht nur bei SSDs, sondern auch ... daran, daß die entsprechende Anwender mangels Erfahrung schlichtweg nicht wissen worauf sie in der täglichen Praxis ihr Augenmerk richten sollen.
Also entweder der Anwender spürt einen Unterschied oder er bmerkt ihn nicht. das einzige, was unerfahrene Anwender i.a. nicht einschätzen können, sind die verschiedenen Ursachen mit ihren Wechsel- und Auswirkungen, weshalb dann oft einfach ein neueres System gekauft wird, bei dem sich über kurz oder lang mglw. wieder die gleichen Symptome bemerkbar machen können.


Dies wird noch extrem verstärkt durch oft nutzlose Tests, die nicht einmal Ansatzweise die alltägliche Praxis wiedergeben. Vielmehr ist das Augenmerk der Testerauf Vergleichbarkeit der Testergebnisse (Wunsch zur Objektivität), als auf Praxistauglichkeit gerichtet. Gerade bei SSDs ist dieser Faktor eklatant. Nur mal ein Beispiel am Rande: Jahre lang wurde hier auf CB die Installationszeit des Acrobat Readers als "Praxistest" gemessen. Dabei hing diese zu 95% von der Internetgeschwindigkeit ab
Eigentlich ist doch eben genau das äußerst ein realistisches Szenario, wobei ich mir kaum vorstellen kann, dass bei cb solche Amateure arbeiten, die bei einem SSD-Test eher die Abhängigkeit von der Internetgeschwindigkeit gemessen hätten und dies auch noch unbemerkt geblieben wäre. Dies hätte jedoch auch im Vergleich mit anderen (praxisrelevanten) Tests (Installation anderer SW, Kopiervorgang, Virusscan etc.) auffallen müssen, bei denen sich aber auch keine deutlichen Unterschiede manifestiert haben. Insofern waren die Tests wohl doch nicht so verkehrt.
 
Zuletzt bearbeitet:
fuyuhasugu schrieb:
Vielleicht liegt es einfach an Deinem mangelnden marktwirtschaftlichen Verständnis, dass Du nicht folgen kannst.
Ich verstehe nur, dass du "marktwirtschaftliche" Gründe anführst, welche marktwirtschaftlichen Gründe das sind, sagst du nicht. Was du nicht nennst kann ich nicht missverstehen. Meinst du die Kosten, den Support, das ökologische Verhalten Samsungs? Ich sehe das nur aus Endkundensicht. Man kauft unabhängig des Herstellers. Und wenn Samsung drauf steht, kauft man die SSD trotz des Aufdrucks, nicht wegen.
 
In fact, the Trion is the slowest modern TLC drive we've tested and in some cases it is so by a quite hefty margin
https://www.computerbase.de/2015-07...er-ssds-niedrig-im-preis-und-in-der-leistung/
Aktuelle Diskussion: http://www.mydealz.de/deals/ocz-ssd...14-4gb-slc-cache-inklusive-shield-plus-679419

Besser als eine HDD wohl in jedem Fall. Backups gegen Datenverlust sind immer (auch bei "besseren" SSDs) anzuraten. Und vielleicht kann man sich den Luxus gönnen, so eine SSD als zweites Laufwerk für ein Datengrab zu nutzen.
 
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