News Foxconn: Milliardenschwere Investitionen in Tschechien geplant

Die tschechischen Foxconn-Standorte Pardubice und Kutná Hora sollen ausgebaut und auf eine vollautomatisierte Produktion umgestellt werden, erklärte das tschechische Industrie- und Handelsministerium. Bevor es soweit ist, wird noch eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Landesregierung und Foxconn geschlossen.

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"Vollautomatisierte Produktion" und "zahlreiche neue Arbeitsplätze" hört sich für mich irgendwie paradox an.

H4XX!UM schrieb:

"Vollautomatisierte Produktion" und "zahlreiche neue Arbeitsplätze" hört sich für mich irgendwie paradox an.

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Vermutlich heisst neu in diesem Falle,die wegfallenden Arbeitskräfte werden an anderer Stelle in der Firma neu gebraucht?Quasi bessere Umschreibung für Umlagerung.

Man braucht auch noch studierte Schraubenöler, den Müllfacharbeiter und Entroster und die Speerspitze werden dann die ganzen Verwalter die sich mit Steuerhinterziehung auskennen müssen Wer im Lebenslauf nicht mindestens 3 geprellte Mios vorweisen kann ist da falsch verbunden, nur die hoch qualifizierten bitte !

Schöne Nachricht für Tschechien. Hoffentlich behalten Sie ihren Kurs bei uns gehen nicht in die EU. Dann ist Wachstum weiterhin sicher. Polen zieht die denk ich mal auch mit.

Habe wenig Einblicke in solche Vorgänge, aber ist doch immer wieder schön, wie sich Politiker rühmen, freuen und sich feiern lassen. Und immer diese Ansagen, wie viel Erlöse da entstehen... Als ob da irgendwo Gewinne in einer Fabrik entstehen. Trotzdem schön zu sehen, dass "hier" auch was produziert wird.

@estros

Tschechien ist nicht in der EU? Uhm, wann genau sind die ausgetreten? Redet du zufällig von der Eurozone?

estros schrieb:

Schöne Nachricht für Tschechien. Hoffentlich behalten Sie ihren Kurs bei uns gehen nicht in die EU. Dann ist Wachstum weiterhin sicher. Polen zieht die denk ich mal auch mit.

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Zu spät, Tschechien ist bereits seit 2004 EU-Mitglied.

D1rty schrieb:

@estros

Tschechien ist nicht in der EU? Uhm, wann genau sind die ausgetreten? Redet du zufällig von der Eurozone?

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Upps, ... ja natürlich den Euro. Mit eigener Währung ist die Wirtschaft stärker.

Naja, es stimmt natürlich, dass die Euro-Zone z.Z. im Schnitt etwas schlechter dasteht als die EU gesamt, aber andererseits sind Irland oder auch die baltischen Staaten, die das derzeit stärkste Wirtschaftswachstum in Europa aufweisen, allesamt Mitglieder der Euro-Zone. Deine Aussage ist somit nicht ganz richtig.

Foxconn dürfte 500-700€ für Arbeitsschichten wie in China bezahlen,die Arbeitsbedingungen sind nicht viel besser,
es sind vor allem Angestellte aus Asien und Rumänien/Ungaren die in Tschechien arbeiten,

vor 2-3 Jahren gab es ein Artikel dazu in der c't,

Die eigene Währung ist nicht immer ein Vorteil. Früher lag die Krone irgendwo bei 33/1 und zeitweise waren es jetzt 23/1 - Importe haben sich enorm verteuert und das sieht man in den Läden. Tschechische Produkte gehen teilweise aber das sind eher wenige. Der Einkauf bei Albert und Co. um die Ecke in Tschechien kommt mich bedeutend teurer als einer bei Kaufland. Da gehe ich nur wegen anderer Auswahl und offenen Sonntagen mal hin. Früher war Einkaufen in Tschechien beliebt. Jetzt kennt der Strom der Menschen nur noch eine Richtung: Tschechien->Deutschland. Auf den Parkplätzen der Supermärkte stehen teilweise 2/3 tschechische Fahrzeuge (und entsprechend ist hier mittlerweile alles überall auch in Tschechisch und Polnisch (da entwickeln sich die Preise genauso negativ) ausgezeichnet). So blutet Geld immer weiter aus dem Land aus. Die Leute fahren teilweise sogar hunderte Kilometer und nehmen dann ne halbe Europalette Weichspüler und ähnliches mit.
Viele Supermärkte in der Grenzregion haben wieder geschlossen und kein Mensch tankt mehr in Tschechien, obwohl das mal üblich war.

Puh, ich will ehrlich gesagt nicht wissen, welch Aufwand dahinter steckt alles voll zu automatisieren. Von Hard- bis Software. Da steckt ne Menge Arbeit dahinter. Finde ich schon beeindruckend, nicht nur bei Foxconn

"Schöne Nachrichten für Tschechien"? Wo das denn bitte?

Es ist schon eine gigantische Aufgabe ein Werk zu bauen welches vollautomatisch arbeiten kann.

"Vollautomatisierte Produktion" und "zahlreiche neue Arbeitsplätze" hört sich für mich irgendwie paradox an.

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Natürlich braucht man auch paar Techniker und Leute die Sachen fixen können, denn sowas läuft nie wirklich perfekt am Anfang (Band ausgefalen/gerissen, Frequenzumrichter abgeraucht, mit Roboter einen Crash gefahren, etc.). Du würdesst dich wundern was da manchmal für Heerscharen an Ingeneuren und Programmierern an "vollautomatischen" Anlagen rumtüfteln, weil mal wieder nichts funktioniert... Und wenn es funktioniert dann ist super, dann klingelt die KA$$€
Aber die ganze Logistik dahinter, die Vernetzung so hinzubekommen, dass da nur ca. 4 Leute "oben" in der Leitwarte sitzen und alles nur überwachen ist schon eine, ja Meisterleistung. Zumal die gesamte Qualitätskontrolle zu automatisieren, ach eigentlich alles, das ist schon echt heftig.

Verglichen mit vielen deutschen Firmen sind die da schon vorne. Aber so schön die Automatisierung für die Kasse sein mag, so fragwürdige Folgen kann sie auch haben. Als Beispiel sei mal ein großer deutscher KfZ Hersteller in den Raum geworfen. Im Hauptwerk könnte man locker 2/3 der Belegschaft entlassen und der Laden würde wahrscheinlich weiterhin so funktionieren wie bisher, wie lange wird es dauern bis da mal der Rotstift kommt? Hoffentlich noch etwas, weil wenn keiner mehr Arbeit hat wovon soll man sich dann Autos kaufen? Jede Bockwurst hat nunmal 2 Enden

Ich frag mich nur wie die den Werkzeugwechsel realisieren wenn mal was anderes produziert werden soll, oder ob die universelle Werkzeuge an den Robotern verwenden, das wäre nochmal die Krone oben drauf.

Und jetzt kommt bitte nicht mit "Ja, aber es entstehen neue Arbeitsplätze"... Klar, tun sie, aber was bringen mir 5 neue Leute die eine Anlage überwachen die jetzt vollautomatisch läuft, wo vorher 40 Mann den Betrieb am laufen gehalten haben? Tolle Wurst.

Nein ich bin nicht unbedingt gegen Automatisierung, komme ja schließlich selber aus eben diesem Bereich aber manchmal übertreibt man es einfach, Stichwort "vollautomatisierung".
Der feuchte Traum eines jeden Automatisierers: Ein Werk wo die LKWs bei der Einfahrt die Rohstoffe reinkippen, dann rüberfahren auf das andere Ende vom Gelände und die Produkte direkt wieder mitnehmen. Natürlich geht nichts kaputt und man muss nur noch CAD und Elektrik in die Produktion übermitteln und zack, schon läuft ein neues iPhone vom Band :>

Gruß
Xia

Und jetzt kommt bitte nicht mit "Ja, aber es entstehen neue Arbeitsplätze"... Klar, tun sie, aber was bringen mir 5 neue Leute die eine Anlage überwachen die jetzt vollautomatisch läuft, wo vorher 40 Mann den Betrieb am laufen gehalten haben? Tolle Wurst.

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Dass die 5 dann 8mal so Produktiv sind vielleicht?
Dass du damit Risiken einsparst?
Dass du das unterstützt, dass Entwickler/Ingenieure die diese Maschinen bauen auch Arbeit haben?
Dass das ganze leichter für den Menschen ist?
Dass die Arbeitsumgebung sauberer ist?

Nein ich bin nicht unbedingt gegen Automatisierung, komme ja schließlich selber aus eben diesem Bereich aber manchmal übertreibt man es einfach, Stichwort "vollautomatisierung".

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Wo bitte ist Vollautomatisierung denn übertrieben?
Diese Menschen, die immer noch denken, dass die Maschinen Ihnen Ihre Arbeitsplätze wegnehmen sind intellektuell in etwa so helle wie jene, die selbiges von Ausländern behaupten. Anforderungen ändern sich wie sich Ansprüche ändern, deswegen sind wir intelligent, besitzen also die Fähigkeit uns den Gegebenheiten anzupassen.

Und selbst wenn in 100Jahren die Maschinen die die Machinen bauen die Maschinen bauen von Maschinen gebaut werden muss jemand diese Maschinen bauen.

Das Problem am Wohlstand ist dasselbe wie beim Lottogewinn: Jeder kann ihn haben, aber nicht alle.

H4XX!UM schrieb:

"Vollautomatisierte Produktion" und "zahlreiche neue Arbeitsplätze" hört sich für mich irgendwie paradox an.

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Ob da EU Fördergelder im Spiel waren?...

Neue Arbeitsplätze ist immer 'ne gute Nachricht. Als die Kohleminen bei Ostrava schlossen, wurden etwa 250.000 Menschen arbeitslos...

cheers

das_mav schrieb:

Diese Menschen, die immer noch denken, dass die Maschinen Ihnen Ihre Arbeitsplätze wegnehmen sind intellektuell in etwa so helle wie jene, die selbiges von Ausländern behaupten.

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Aber genau diese Menschen haben doch recht damit, wenn sie so etwas behaupten. Für sie wird es auf dem modernen Arbeitsmarkt tatsächlich langsam eng.

Das liegt aber an Ihnen und nicht am Arbeitsmarkt bzw. dessen Struktur und wer das begriffen hat findet auch schnell wieder welche.