Kommentar Kommentar: Die Atelco-Insolvenz war absehbar und wir sind schuld

Welcome to capitalism. Verdammte Hacke, jetzt tun ma bitte nicht so, als wenn das der Untergang des Abendlandes wäre. Amazon wird zu mächtig, ohne Frage, nur war Atelco völlig unabhängig davon ein extrem schlecht gemanagtes Unternehmen. Um das zu wissen muss man keine Interna kennen.
 
Gut geschrieben. Ich selbst suche seit weiniger Zeit nicht mehr mit den Preissuchmaschinen nach dem günstigsten Anbieter. Ich weiss, alle sind günstig, oder eben zu günstig.
 
Vor allem war es absehbar, weil die Gruppe IIRC schon mehrere Jahre Miese schrieb.

Ich finde es zu einfach, die Kunden zu beschuldigen, wenn es hier im Endeffekt um die Insolvenz eines dauerhaft unwirtschaftlich arbeitenden Unternehmen geht, dass - wie schon vor Jahren beim erwähnten K&M - an einer Strategie mit Filialen und Versandhandel scheiterte.
 
Sehe ich genau so. Nur, ist die Elektronik meiner Meinung ein kleineres Problem. Das pendelt sich ein, weil Elektronik keine lebenswichtige Objekte sind. Was ich viel schlimmer finde, ist der Geiz beim Essen. Bauern gehen zu Grunde, weil jeder noch guenstiger einkaufen moechte. Irgendwann muessen wir dann feststellen, wenn alle Bauern ausgestorben sind, das wir unser Geld nicht essen koennen. Massenkonsum ist sehr gefaehrlich und eines der schaedlichsten Dinge auf dieser Erde. Rohstoffraub, immer mehr Transport, ueberfuellte Strassen dank LKW's. Immer mehr aussterben bei Fachhaendler, ueberfischung der Weltmeere und und und. Die Liste ist unendlich lange, aber dies wird eigentlich auch von der Politik nicht beachtet, da Konsum wichtig fuer unsere Wirtschaft ist und wiederum fuer unser finanzielles Ueberleben.
 
@ Nicolas La Rocco

Sehr treffender Kommentar. :) *Daumen hoch*

Leider wird sich an der Situation jedoch nichts ändern bis der Markt gesundgeschrumpft ist.

@ alle, die sich jetzt als Käufer vom Text angegriffen fühlen

Ein Kommentar und auch die Wahl der Überschrift darf auch überspitzt formuliert sein. ;)
 
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Das Ganze auf den Kunden abzuschieben ist ein bisschen zu einfach. Immer mehr Leute müssen mit immer weniger Geld klar kommen. Da ist das eine ganz einfache Rechnung, dass die auch nicht so viel ausgeben können.
Wenn die Firmen wieder bessere Gehälter zahlen, wäre auch wieder mehr Geld im Umlauf und es könnte wieder mehr ausgegeben werden. Da sehe ich eher das Problem beim Ganzen.
 
Das ist wie in allen Branchen ... ein schöner Vergleich zur Automobilbranche: Vor 100 Jahren gabs es deutlich mehr Hersteller, als wie heute :)

Also alles normal - nur eben vielleicht etwas schneller ...

acidarchangel schrieb:
Das Ganze auf den Kunden abzuschieben ist ein bisschen zu einfach. Immer mehr Leute müssen mit immer weniger Geld klar kommen. Da ist das eine ganz einfache Rechnung, dass die auch nicht so viel ausgeben können.
Wenn die Firmen wieder bessere Gehälter zahlen, wäre auch wieder mehr Geld im Umlauf und es könnte wieder mehr ausgegeben werden. Da sehe ich eher das Problem beim Ganzen.

Fragt sich nur, wieso ich für etwas mehr bezahlen sollte als ich muss ? (ganz egal wie wenig Geld ich verdiene) Weder sind die Händler karitative Einrichtungen (obwohl ja Besitz verpflichtet ...) noch sind diese hilfsbedürftig oder obdachlos.

Die bestellte Waren ist bei allen Händler gleich - deshalb können sich Unterschiede im Preis leidiglich durch die eigentliche Dienstleistung ergeben: Qualität der Homepage - finde ich leicht was ich suche, sind die Lagerstandsanzeigen zuverlässig? Wie schnell erhalte ich die bestellten Waren? Wieviel kostet der Versand? Wie kommuniziert der Händler (Erreichbarkeit - auch kostenfreie Hotlines ein Thema)? Wie kulant ist der Händler im allgemeinen? Wie werden Rücksendungen abgewickelt (liegen Formulare & Paketmarken bei)?

Auch dafür bezahle ich als Kunde - ob mir das überhaupt wichtig ist ? Muss eben jeder beim Einkauf entscheiden.
 
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Das ist aber in jeder Branche so. Und jeder Händler der das Spiel mit spielt, der spielt halt russich Roulette und muss damit rechnen sich den Gnadenstoß zu verpassen.

Denn es gibt durchaus Kunden den sind ganz andere dinge wichtiger als der niedrigste Preis. Lieferzeit, Zahlungsmöglichkeiten, Zuverlässigkeit, etc.. Und wenn ich nicht gerade nen ganzen Haufen teile oder was teures kaufe, dann ist es manchmal billiger einfach nach der Arbeit am Saturn oder sonst wo zu halten und es da zu kaufen. Weil nach dem man die Preise ja so schön niedrig gemacht hat muss man Pauschal 7€ Versand berechnen.

Beruflich habe ich in meinem Leben schon einige Web Shops betreut, und ich sage euch eins: Du musst nicht der billigste sein um etwas zu verkaufen. Und wer halt keinen Taschenrechner bedienen kann ist einfach mal selber schuld, sry.
 
Ich muss zugeben, dass ich gerne günstig kaufe, aber ich nehme nicht zwangsläufig den günstigsten Anbieter. Inzwischen ist es oft so, dass ich etwas mehr zahle, wenn dafür der Service stimmt. Stichwort Service: Das ist etwas, was mir bei Hardwareversand leider den Kauf abgenommen hat...Keinerlei reelle Information über den Lieferstatus, nur auf Nachfrage wurde mir gesagt, dass Artikel x nicht verfügbar ist und erst kommen soll. Nachdem dann gar nix mehr passiert ist, habe ich die Lieferung storniert.

Für Service zahle ich gerne etwas mehr, das ist, so denke ich, die Chance der heutigen Händler, sich darüber von der Konkurrenz abzuheben.
 
Sorry aber selten so einen schwachsinn gelesen...

Wir leben im Kaptialismus, und da werden die PReise nunmal durch angebot und NAchfrage geregelt.

Wenn die PReise also zu niedirg sind, kommt es zu einer (mehr oder weniger freiwilligen) reduktion des Angebotes.

Häufig endet es damit dass fimen Pleite gehen, und damit das Angebot schrumpft.

Ist im leben ja auch nicht anderst. Da kann ich dann auch nicht anderen die schlud geben dafür dass mein Konzept nicht zieht.


Dem Kunden die Schuld zuschieben für die Pleite ist in meinen augen schon recht dreist.
 
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Das hab ich schon vor Jahren erkannt und suche nicht immer den günstigsten sondern den lokalsten Anbieter mit Shop vor Ort aus. Erst wenn der Unterschied gravierend wird bestelle ich online bei anderen Händlern, je nach Artikel ist mir das aber bis zu 10% Wert.

Da ich selbst aus dem Handel (aktuell IT-Handel) komme weiß ich dass es in anderen Branchen zwar ähnlich aber bei weitem nicht so schlimm zugeht. Trotzdem sind nicht die Kunden daran schuld sondern die Händler die, wie eben geschrieben, um jeden Preis 1. im Preisvergleich sein wollen.
 
Irgendjemand hat hier nicht verstanden wie Marktwirtschaft aka Kapitalismus funktioniert.
Diese Entwicklung ist auf lange Sicht unvermeidlich ausser sie wird durch äussere Einflüße (Krieg, Katastrophen) gestört.
Da helfen Krokodilstränen wie hier ganz sicher nicht, aber sie bringen immerhin ein paar Pagehits was wiederum der computerbase GmbH hilft im genauso hart umkämpften Werbemarkt.
 
Danke für diesen treffenden Kommentar!

Es ist nicht nur in der Elektronik so, die Zeche für unseren "Geiz" zahlen immer andere, ob die Generationen nach uns (Atommüll, Pazifischer Müllstrudel usw.), andere Lebewesen (Massentierhaltung), die sogenannte "Dritte Welt" (Ausbeutung der Resourcen durch die Industrieländer) usw. usw. Da muß ich nicht auf einen kleinen Händler, der mal wieder Insolvent ist, schauen, es reicht ein Blick auf unsere Gesellschaft. Persönliche Verantwortung existiert nur für andere. ...
 
Nicolas ich gebe dir absolut Recht! Aber der Handel bitte aber auch kaum Alternativen. Wo kann ich den Hardware mit 10-15% Aufpreis kaufen wo ich dann einen zu Amazon ähnlichen Service erhalte? ( Vorabaustausch und ähnlichem ). Ich frage immer mal wieder nach ob jemand so nen Händler kennt, nie konnte einer genannt werden ...

Selbst Firmen wie Alternate oder CaseKing die früher durch super Service und Kulanz glänzten sind fast auf dem Niveau von den Billiganbieter angekommen
 
Na na na!

Bei Atelco hats auch an ganz anderen Stellen gehapert als nur bei zu geringem Kundenaufkommen. Kundschaft verliert man eben nicht nur, wenn man preislich nicht mit der Konkurrenz mithalten kann, sondern auch durch schlechtes Portfolio, schlechten Service usw.

Ich nutze geizhals.de schon seit Jahren für die Suche nach geeigneter Hardware und zum Preisvergleich. Aber vorrangig wirklich zur Suche.
Ich kaufe auch nicht generell beim günstigsten Anbieter, weil ich mich vor dem Kauf eben auch über den Händler informiere.

Atelco kam bei meinen Hardwaresuchen bei gut 70% der Artikel gar nicht als Händler infrage. Und wenn sie das, was ich haben will partout nicht anbieten (wobei ich nicht mal großartig ausgefallene Hardware kaufe), wie soll ich dann bei denen kaufen?

Bevor sie ihr Geschäft in Dresden geschlossen haben, war ich da auch einige Male drin. Aber zu kaufen gab es halt kaum was. Die Regale waren zumeist leer, oder aber mit billigster Schrotthardware gefüllt (ein 30€ 750W Netzteil von Xilence will ich nicht haben!!!).

Nein, Atelco ist nicht an irgendeiner "Geiz ist geil" Mentalität eingegangen. alternate.de gibts immerhin auch schon seit etlichen Jahren und deren Preise sind nicht unbedingt die günstigsten.
 
Also insbesondere bei Atelco hat man keinen Mehrwert bei den höheren Preisen erhalten. Die Insolvenz ist schlecht erwirtschaftet und nur gerecht. Der Kunde ist noch immer der gleiche, er kann nur weniger veräppelt werden.
 
Der Durchschnittsdeutsche hat gefühlt seit Jahren immer weniger Geld in der Tasche und will so wenig wie möglich ausgeben.
Wieso gefühlt? Im Jahr 2000 konnte ich mit einem 50 DM Schein locker länger als eine Woche auskommen, heute mit 50€ weniger als eine Woche. Bei einem Wechselkurs von grob 2:1 hätte demnach das Gehalt in der gleichen Zeit sich ebenfalls verdoppeln müssen. Dies geschah definitiv nicht. Also liegst Du mit gefühlt weit daneben.
 
Jein.

Der Punkt ist, jeder Händler in dieser Branche weiß um den Umstand, dass es sich um generische Ware handelt. Sprich, es werden standardisierte Produkte verkauft, die durch die gesamte Landschaft hinweg über alle Shops identisch sind.
Das Produkt MSI GTX 980TI Gaming 6G ist gleich, egal ob nun von Mindfactory, Hardwareversand, Amazon oder sonstwem bestellt. Die Gretchenfrage bleibt, wodurch von anderen Shops differenzieren oder einen höheren Preis durchsetzen? SERVICE, einzig und allein Kundenzufriedenheit mit Service. Glauben Sie mir, wenn sie das erste Mal schlechten Service hatten bei Hardwarereklamationen, wird man zukünftig diesen sehr zu schätzen wissen.
Die Misere ist aufgrund dessen hausgemacht und nicht durch den Kunden entstanden. Allein Mindfactory dürfte je Produkt den Preis locker 100 Mal am Tag ändern, nur um im Ranking oben zu stehen bei Geizhals.de. Das weiß ich allerdings wie eingangs geschrieben bereits, bevor ich den Laden aufmache. Ein Tankstellenbetreiber wird ebenso nicht plötzlich durch die Kundschaft erst nachträglich erfahren, dass der Diesel von der Tankstelle gegenüber genauso gut ist wie sein eigener.
Die Branche wandelt sich hin zum Service-Gedanken wie viele zuvor und wohl viele danach. Wer stehen bleibt, fällt hinten runter. Aufgrund meiner schlechten wie guten Erfahrungen habe ich kein Problem, einen entsprechenden Aufpreis zu zahlen, wohl wissend, dass wenn etwas sein sollte, der Händler ein kompetenter Ansprechpartner auf Augenhöhe für mich ist und mein Anliegen zur Zufriedenheit aller gelöst wird. Entsprechend könnte ich hier die guten wie auch schlechten auflisten, lasse es aber. Meine Erfahrung deckt sich allerdings mit dem, dass es die "Guten" weiterhin im Markt gibt trotz teilweise höherer Preise und eben kein "Treppchenplatz" auf Geizhals.
Wie also konnten und könnten die sich halten? Den Kunden ist Service wichtig, wie mir auch.
 
Aber das ist doch im normalen Einzelhandel genauso. Wieviel familiengeführte Unternehmen schliessen und es entsteht nebenan die nächste Filiale einer gobalen Kette. Keider schreibt zu den Unternehmen einen Kommentar und betrauert den geizigen Kunden. Das ist nun mal die neue Geschäftswelt in der wir leben, ohne eine gobale Lieferkette die man selber kontrolliert wird man kurz über lang pleite gehen.
Apple hat dies erkannt und sichert alles mit Patenten und Verträgen ab.


Bei den ganzen Rabattaktionen die immer wieder gestartet werden von den Unternehmen, bekomme ich langsam das Gefühl vermittelt das ich mit den normalen Preis ohne Rabatt viel zuviel bezahlt zu haben.

Oder wnen ich mich erinner als ich bei einen HP Gold Partner gearbeitet habe wie dort die Preise waren im Gegensatz zu den B2C Geschäft. Besonders hat man dann noch gestaunt wenn man noch einen Projektpreis für einen Kunden bekommen hat.

Normaler Kistenschieber HP PC 2000€, Goldlevel ca 1100€ und Projektpreis 800 - 850€...da habe selbst ich gestaunt ....

mfg
 
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