VW Abgas Skandal was sind eure Gedanken

Man muss da aber differenzieren. Der Betrug mit Abgaswerten ist weit verbreitet und fast wie Doping bei der Tour de France: wer nicht mitmacht, fährt hinten. Dennoch hat es Volkswagen mit dieser aktiven Schummeltechnik einfach übertrieben und einen vermeintlichen Königsweg gefunden, mit der man sich sicherlich Abhängigkeit verschaffen wollte. Alle anderen Hersteller wissen, dass sie ihre Mitstreiter aus Politik, Medien und Prüfstellen nicht verärgern dürfen. ;)
 
Diese Hexenjagd ist im Grunde eine riesige Farce. VW ist für Deutschland einer der wichtigsten Pfeiler der Wirtschaft. Gerade, wenn man in der Region um WOB lebt, erkennt man das sehr schnell. Die oben genannten 500.000 Arbeitsplätze gehe ich nicht mit, nimmt man die Arbeitsplätze mit in den Pool, die indirekt von VW abhängig sind, landen wir schnell beim Doppelten. Natürlich muss VW, genauso wie jedem anderen der betrügt, auf die Finger geklopft werden, aber die Art ist einfach ekelig
 
Der Verkauf von Diesel-PKW dürfte vorerst gegen Null tendieren, die Strafandrohung der US-Behörden für "nur" 500.000 Pkw sowie 40 Sammelklagen in den Staaten sind nur die Spitze des Eisbergs. Ähnliche Forderungen dürften auch bald in anderen Ländern auf dem Tisch liegen. Sogar das Kraftfahrt-Bundesamt hat schon mit einer Stillegung der betroffenen Fahrzeuge (ca. 2.5 Millionen) gedroht. Worst case übersteigen die Kosten der Affäre das Eigenkapital (ca. 90 Milliarden) von VW bei weitem!

Ich glaube nicht daran, dass eine vernünftige Lösung aus der Schublade gezaubert werden kann. Wäre diese vorhanden, so wäre sie längst in die Serienproduktion eingeflossen.
 
Istvan schrieb:
das Kraftfahrt-Bundesamt hat schon mit einer Stillegung der betroffenen Fahrzeuge (ca. 2.5 Millionen) gedroht.

Daran glaube ich nicht. Die Frage ist doch hier, ob die veränderten Abgaswerte die Betriebserlaubnis der Fahrzeuge erlöschen lassen. Hier sehe ich keine Begründung, die einem Amt die Macht gäbe, letztlich 2,5 Millionen Bürger abzustrafen, indem man deren Fahrzeuge stilllegt.

Istvan schrieb:
Der Verkauf von Diesel-PKW dürfte vorerst gegen Null tendieren,

Jede Verringerung einer Zahl tendiert gegen Null ;) Wenn man sich anschaut, welche Baureihen und -jahre betroffen sind, dann betrifft das aber nicht einmal sehr viele Fahrzeugtypen. Der Verkauf der Diesel wird sicher leiden, gegen Null wird er aber nicht gehen. Wie viele Diesel Volkswagen in Zukunft verkaufen wird, hängt sicher davon ab, ob der Konzern durch sein kommendes Handeln wieder Vertrauen aufbauen kann.

Istvan schrieb:
Ich glaube nicht daran, dass eine vernünftige Lösung aus der Schublade gezaubert werden kann. Wäre diese vorhanden, so wäre sie längst in die Serienproduktion eingeflossen.

Eine vernünftige Lösung eines Motors, der weniger Emissionen verursacht?
 
Hi
Istvan schrieb:
Ich glaube nicht daran, dass eine vernünftige Lösung aus der Schublade gezaubert werden kann.

das glaub ich auch nicht.

Volkswagen behauptete gegenüber den US-amerikanischen Behörden, diese Diskrepanz beruhe auf einem Softwarefehler, und rief im Dezember 2014 die betroffenen fast 500.000 Fahrzeuge zurück, um eine entsprechende neue Software einzuspielen.
Das CARB überprüfte die modifizierten Fahrzeuge unter Realbedingungen und konnte keine Verbesserung bei den Stickoxidwerten feststellen.[1]
Als die Behörden damit drohten, bei Nichtaufklärung der Diskrepanz den 2016er Modellen die Zulassung zu verweigern, gab Volkswagen den Betrug zu.
............
Volkswagen stoppte daraufhin den Verkauf der betroffenen Dieselfahrzeuge in den Vereinigten Staaten und in Kanada.
https://de.wikipedia.org/wiki/VW-Abgasskandal

Hier stellt sich die Frage, warum stellen Sie den Verkauf ein, wenn nur die Software aktuallisiert werden braucht.
Versucht haben sie es ja mit neuer Software, aber offensichtlich ohne Erfolg.

Cu
 
Natürlich handelt es sich jetzt um Maximalforderungen, die m. E. nicht erfüllt werden (können). Ich glaube jedoch nicht, dass es eine geniale Software geben wird die alte Diesel gesetzeskonform macht.
 
@Deliberation
Man muss da aber differenzieren. Der Betrug mit Abgaswerten ist weit verbreitet und fast wie Doping bei der Tour de France: wer nicht mitmacht, fährt hinten.
Wenn die meisten Menschen mit Falschgeld bezahlen, ist es ok, wenn jemand erwischt wird? Nein es gehören ALLE mit Falschgeld bestraft.

Alle anderen Hersteller wissen, dass sie ihre Mitstreiter aus Politik, Medien und Prüfstellen nicht verärgern dürfen.
Die können über ihre gekauften Politiker froh sein. Wenn da mal jemand unbestechliches wäre, könnte die alle Angst haben und einpacken.

PS:
Daran glaube ich nicht. Die Frage ist doch hier, ob die veränderten Abgaswerte die Betriebserlaubnis der Fahrzeuge erlöschen lassen. Hier sehe ich keine Begründung, die einem Amt die Macht gäbe, letztlich 2,5 Millionen Bürger abzustrafen, indem man deren Fahrzeuge stilllegt.
Und du kannst dir sicher sein, wenn ich unter einer der Personen wäre, ich würde mein Geld für mein Fahrzeug verlangen. Mein gesamtes Geld und gleichzeitig Anzeige wegen Betrugs machen. Würden das alle machen, dann wärs das mit VW. Und das zu Recht. Was sich einige Unternehmen herausnehmen ist nicht feierlich, und das machts auch nicht besser wenn es "alle tun". Na dann muss man eben allen auf die Schliche kommen, alle verklagen. Ich wette, da bleibt am Ende trotzdem noch jemand über.

@ methadron
Wenn ich also ein Unternehmen aufbaue was sich durch Lug und Trug nach oben gearbeitet hat und dabei nur effizient genug ist, dann ist das in Ordnung? Die Arbeitsplätze sind an dem Tag gefährdet gewesen, an dem man geschummelt hat, und das war nicht die Prüfstelle sondern VW Schuld.
 
Für die Manager bei VW könnte es auch dicke kommen. Wenn nachgewiesen werden kann, dass die Mogelei intern bekannt war, wovon ich ausgehe, dürften die Versicherung nicht ausreichen und das private Vermögen herangezogen werden!
 
Ehrlich gesagt sehe ich diesem "Pseudo-Skandal" eine Chance, dass nun etwas passiert und alle Autohersteller anfangen werden, Abgasanlagen herzustellen, die die Schadstoffgrenzwerte auch unter realen Fahrbedingungen einhalten werden.
Pseudoskandal deswegen, weil sowohl unsere "unabhängige Presse", als auch die gesamte Autowirtschaft und auch unsere Politiker seit mind. 5 Jahren von der Problematik wußten, aber stattdessen lieber die 3 Affen gegeben haben:
3-affen-cartoon.jpg


Mal sehen wie lange es dauert, bis der Erkenntnisprozess bei den dreien soweit ist, das man erkennt das es ein globales Problem ist. Das ist auch keine alleiniges VW-Problem, die haben nur durch Ihre nicht vorhandene Kooperationsbereitschaft das Fass zum Überlaufen gebracht. Wenn ich lese, dass der sogenannte Skandal bereits mit einer Messung im April 2014 begann und man daher davon ausgehen kann kann, dass mind. VW selbst davon Kenntnis hatte, fällt mir nicht mehr viel ein. Die Taktik des Aussitzens hat eben diese eine mal nicht funktioniert.

Das wird teuer für VW und sehr wahrscheinlich für fast alle (zumindest sehr viele) anderen PKW Hersteller dieser Welt. Das es sich nur auf Dieselfahrzeuge beschränkt würde mich auch überraschen. Denn mittlerweile stoßen die hochgezüchteten Benziner auch ähnliche, wenn auch etwas geringere Schadstoffkonzentrationen der hier diskutierten Schadstoffe aus.

Mit Software ist hier sicher nichts mehr zu machen.
 
Deliberation schrieb:
Die Frage ist doch hier, ob die veränderten Abgaswerte die Betriebserlaubnis der Fahrzeuge erlöschen lassen. Hier sehe ich keine Begründung

Nicht eingetragene Felgen lassen die ABE auch erlöschen. Warum sollten dann Abgaswerte, die für die Zulassung grundlegend waren, nicht wichtig sein?

Die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs bleibt, wenn sie nicht ausdrücklich entzogen wird, bis zu seiner endgültigen Außerbetriebsetzung wirksam. Sie erlischt, wenn Änderungen vorgenommen werden, durch die

3. das Abgas- oder Geräuschverhalten verschlechtert wird.
Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/stvzo_2012/__19.html
 
Ich bin bei der ganzen Sache geteilter Meinung.
Betrug ist Betrug, da beißt die Maus kein Faden ab - VW muss definitiv dafür bestraft weren, dass sie sich dabei haben erwischen lassen.

Aaaaaber:
Einerseits wird über hohe Schadstoffemmissionen geklagt, andererseits über zu geringe Motorleistung (bei Modellen, die die Grenzwerte zumindest annähernd einhalten).

Da drängt sich mir die Frage auf, wem man die Schuld da zuweisen muss.
Dem Hersteller, dem es nicht gelingt 300PS-Motoren in Kleinwagen mit 0-Emmision einzubauen?
Dem Gesetzgeber, dem es nicht gelingt, Grenzwerte so zu berechnen, dass diese auch ohne Filtertechniken a la Star Trek eingehalten werden können?
Dem Kunden, der scheinbar noch immer glaubt, dass Verbrennungsmotoren bei sinkenden Emmissionen immer und immer stärker werden könnten?

Scheinbar alles gute Kandidaten ;)

Wenn es möglich wäre, bei angemessenen Kosten (i.e. EVP) Motoren und Abgasanlagen zu entwickeln, die die Normen einhalten UND dem Kundenwunsch nach "neverending power" gerecht werden, glaubt ihr tatsächlich, dass VW dann per Software geschummelt hätte - wäre doch garnicht nötig gewesen, diesen Image-Schaden zu riskieren, wenn es für den Konzern andere gangbare Wege gegeben hätte.

Ich möchte nebenbei garnicht wissen, was ein Ford-V8 Block so rausbläst - aber da werden die US-Grenzwerte wohl auch nicht so heftig sein, wie für nen EURO-Diesel (unter 3000ccm).
 
Zuletzt bearbeitet:
@DerOlf
Einerseits wird über hohe Schadstoffemmissionen geklagt, andererseits über zu geringe Motorleistung (bei Modellen, die die Grenzwerte zumindest annähernd einhalten).
Ich möchte auch die eierlegende Wollmilchsau. Die gibt es aber nicht. Folglich kann es das Maximalprinzip für den Kunden niemals geben.

Da drängt sich mir die Frage auf, wem man die Schuld da zuweisen muss.
Wir müssen alle für das Geld, welches für einen Wagen ausgegeben wird, erwirtschaften. (oder erwirtschaften lassen, aber lassen wir diese Spitzfindigkeit mal außen vor) Das heißt jeder muss eine Leistung erbringen und dafür bekommt man Waren. Wenn der Autohersteller seinen Preis auf 100 000€ von 20 000€ anhebt, legitimiert mich das als Kunden dennoch nicht, auf Falschgeld umzusteigen und zu behaupten: Na der Preis war auf einmal sooo hoch, das MUSSTE ich tun. Nein, musste ich nicht. Ich hätte auf den Wagen verzichten können. Wenn eine Richtlinie Grenzen vorschreibt, die ich nicht überschreiten darf, dann darf ich das nicht. Und VW hätte sagen können: Das geht nicht, das können wir nicht bauen, sondern nur in dem Maße hier. Und dann wärs gegessen. Aber VW hat das nicht getan (und genug andere Autohersteller auch, müssen wir uns nichts vormachen). Das ist aber kein Legitimationsgrund, und daher ist die Schuld bei VW.

- wäre doch garnicht nötig gewesen, diesen Image-Schaden zu riskieren, wenn es für den Konzern andere gangbare Wege gegeben hätte.
Es wäre ja gar nicht nötig gewesen, den Imageschaden auf mich zu nehmen durch den Falschgeldskandal, wenn es andere Möglichkeiten für mich gegeben hätte an das Geld zu kommen. Z.B. höherer Lohn.... ;)

Ursache und Wirkung vertauscht. VW hatte keine Möglichkeit: Dann hätten sie es sein lassen müssen und sich auf einen Teilaspekt des Marktes konzentriert. Man möchte aber großflächig den Gewinn maximieren und das völlig ohne Kontrolle, ohne Konsequenzen, ohne Interesse an den Kunden oder den eigenen Mitarbeitern. Und das kommt dann dabei heraus.
 
Hi
DerOlf schrieb:
Ich möchte nebenbei garnicht wissen, was ein Ford-V8 Block so rausbläst - aber da werden die US-Grenzwerte wohl auch nicht so heftig sein, wie für nen EURO-Diesel (unter 3000ccm).

Euro-5-Norm Ottomotor NOx = 60 mg/km
Euro-5-Norm Dieselmotor NOx = 180 mg/km

Ein Euro-3 Benziner hat schon strengere Grenzwerte für NOx (150 mg/km) als ein Euro-5-Diesel-Drecksschleuder.

Cu
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich wundert es sehr wieso dieser betrug ausgerechnet jetzt die runden macht? Muss doch irgendwas dahinter stecken.

2014 hat BBC schon aufgedeckt das die Fahrzeuge im Alltag 22% schlechtere Werte haben.

Wieso wurde damals kein Fass aufgemacht?
 
Onkelhitman schrieb:
Wenn die meisten Menschen mit Falschgeld bezahlen, ist es ok, wenn jemand erwischt wird?

Das habe ich nicht geschrieben.

Onkelhitman schrieb:
Die können über ihre gekauften Politiker froh sein. Wenn da mal jemand unbestechliches wäre, könnte die alle Angst haben und einpacken.

Aber das kostet dann wenigstens verbal wieder Arbeitsplätze. Womit man ein tolles Totschlagargument hat. ;)

Onkelhitman schrieb:
Und du kannst dir sicher sein, wenn ich unter einer der Personen wäre, ich würde mein Geld für mein Fahrzeug verlangen.

Hm... und dann? Kaufst Du Dir dann ein Auto eines Mitbewerbers, bei dem dann wieder an anderer Stelle geschummelt wird? Also ich habe mein Auto ohnehin nicht nach Abgaswerten gekauft. Macht jemand so etwas überhaupt?

crashbandicot schrieb:
Nicht eingetragene Felgen lassen die ABE auch erlöschen. Warum sollten dann Abgaswerte, die für die Zulassung grundlegend waren, nicht wichtig sein?

Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/stvzo_2012/__19.html

Vielen Dank, guter Beitrag! Ich meinte das aber noch auf andere Weise: das Erlöschen der Betriebserlaubnis löst ja das Problem nicht. Hier wäre eine ehrliche Neubewertung oder eine entsprechende Nachbesserung zielführender, als mit Millionen stillgelegter Autos zu drohen. Was ja letztlich nicht den Verursacher, sondern die Konsumenten belastet.

Slezer schrieb:
Mich wundert es sehr wieso dieser betrug ausgerechnet jetzt die runden macht? Muss doch irgendwas dahinter stecken.

2014 hat BBC schon aufgedeckt das die Fahrzeuge im Alltag 22% schlechtere Werte haben.

Wieso wurde damals kein Fass aufgemacht?

Weil wie von Dir vermutet nicht die Sache an sich für das Aufdecken relevant war, sondern andere Faktoren. Welche? Darüber kann man nur spekulieren. Machtkämpfe innerhalb von Volkswagen? Politische Nebelkerzen? Wer weiß.
 
Slezer schrieb:
Wieso wurde damals kein Fass aufgemacht?

Ob ein Fass aufgemacht wird, steht und fällt alleine mit der Medienberichterstattung.
Warum wird über den Massenmord der US Regierung im Irak, Libyen, Afghanistan etc. kein Fass aufgemacht? Da bekommen die Kriegsverbrecher einen Friedensnobelpreis verliehen.
Warum wurde Christian Wulff wegen 700€ abgesetzt? Weil die Medien Monate lang drauf rumgeritten sind und ein Drama draus gemacht haben.

Mir stinkt die Sache auch irgend wie. Piech wollte Winterkorn (ohne Begründung) absetzen. Er hat es nicht geschafft, aber ein paar Monate später jetzt doch mit dem Abgasskandal. Wer weiß, was da für Insider Deals im Hintergrund gelaufen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Laut Bosch ist die Erkennung der Testzyklen in Steuergeräten Industriestandard.

Warum wohl?
 
Ich sehe das ganze auch als Chance das jetzt mal ordentliche Tests eingeführt werden und die Auto Lobbyisten zurückgedränkt werden!

Und VW sollte jetzt natürlich erst mal für ein paar Jahre boykottiert werden, damit sie und die anderen Autohersteller merken wie böse so etwas enden kann. So etwas muss nur schmerzhaft genug sein, dann ändert sich auch ordentlich was. Vielleicht ist VW dann in 5 Jahren ein Musterbeispiel für saubere Abgase.
 
mich würde interessieren, was bei anderen Herstellern ungeschönt rauskommt. Wenn es wirklich so ist, dass VW als "einzige" diese Werte so krass überschreiten, dann bedeutet das ja, dass die VW TDI-Motoren grauenvoll schlecht sind.
 
l0fale schrieb:
mich würde interessieren, was bei anderen Herstellern ungeschönt rauskommt.

Die anderen Hersteller setzen u.a. Filter und sonstige Techniken (Adblue) ein, für die sich VW wohl zu schade war.
 
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