Verschiedene Fragen zu Aktien und Dividenden

BridaX, das sind aber nun wirklich beides Zockeraktien und keine soliden Investments. Zocken kann man auch mal, sollte sich dann aber darüber im Klaren sein was man da macht und nicht sein ganzes Geld in solche "Werte" stecken.
 
Holt schrieb:
Wenn man so viel Geld hat um von den Ausschüttungen leben zu können, sollte man keine ETF halten sondern breit gestreut in einzelne Aktien investieren.

Warum sollte man das nicht?
 
Das hatte ich doch im gleichen Beitrag gesagt: Die Kosten!
 
Holt schrieb:
BridaX, das sind aber nun wirklich beides Zockeraktien und keine soliden Investments. Zocken kann man auch mal, sollte sich dann aber darüber im Klaren sein was man da macht und nicht sein ganzes Geld in solche "Werte" stecken.

"Wenn ich mal Geld auf Kante habe, dann auch gerne mal eine Einzelaktie"

Mein Investment liegt wie gesagt in ETFs (Stoxx 600 / S&P 500 / EM). Die laufen schön kostenlos über einen Sparplan hoffentlich die nächsten Jahrzehnte. Das Geld was ich durch Einzelaktien verlieren würde tut mir nicht weh.
 
Das die kostenlos laufen, glaube ich kaum, die Bank verzichtet vielleicht auf die Kaufgebühren, die Fondsgesellschaft wird aber kaum auf die Verwaltungsgebühr verzichten.
 
0,2% Total Expense Ratio im Jahr - ist alles.
 
Wenn man nur ein paar Tausend Euro angelegt hat, sind 0,2% (wobei das eher die Untergrenze ist und viele ETF auch mehr kosten) nicht viel, aber wenn es einige Hundertausend Euro oder noch mehr sind, es ging ja auch um den Fall von den Ausschüttungen leben zu wollen und da kommt man mit den durchschnittlichen 20.000€ der deutschen Sparer nicht weit, dann ist das schon eine ganze Menge Geld. Den Wert Deine Depots kenne ich nicht, aber ich kenne den meines Depots und da möchte ich nicht extra 0,2% davon im Jahr abdrücken müssen.
 
Bei ETFs zahlt man halt einen (kleinen) Preis, damit man sich nicht kümmern muss. Geld gegen Zeit. Das ist jetzt keine bahnbrechende Erkenntnis...
 
Sich gar nicht zu kümmern reicht ja auch nicht, etwas muss man auch tun und wie klein der Preis ist hängt halt von der Summe ab die man angelegt hat. Wenn wir da von wirklichen Summen reden, dann ist der Preis so klein nicht mehr.
 
Nur wie will man als Privatanleger, mit einer fünfstelligen oder kleinen sechsstelligen Anlagesumme, selber die Streuung eines ETFs nachbilden? Mit 3 oder 4 ETFs hat man sein Vermögen über die ganze Welt und auf 2000 Aktien oder sogar mehr gestreut. Selbst wenn man den günstigsten Onlinebroker hat, zahlt man pro Trade noch 5€.

Kleiner Fun-Fact, es gab mal eine Studie die hat aktive Fonds, passive Indexfonds und eine Katze verglichen. Wenig überraschend war der Indexfond besser als der akive, aber die Katze, die über die Tastatur gelaufen ist, war noch besser. Erklärung: Sie hat die Investition komplett nach Zufall Verteilt.
 
Ja wie ich schon in diesen Thread geschrieben habe, hat ein Index die Aufgabe einen Markt abzubilden und gewichtet daher die Aktien unterschiedlichen, meist nach dem Marktwert des Unternehmen (ggf. entsprechend dem Freefloat Anteil) und stellt damit eben nicht das ideale Verhalten nach, weil eben Aktien wenn es gerade nicht gut läuft und der Kurs eingebrochen ist, geringer gewichtet werden oder gar ganz rausfliegen und wenn es gut läuft oder aus einem anderen Grund der Aktienkurs sehr hoch ist, dann werden sie höher gewichtet oder überhaupt erst in den Index aufgenommen. Da dies immer erst mit einer bestimmten Verzögerung passiert, hat man damit tendenziell immer das Risiko das die Aktien teurer eingekauft als nachher wieder verkauft werden weil sie rausfliegen oder eben wenige stark gewichtet werden, denn da passieren laufend Veränderungen bei der Gewichtung.

Ein ETF ist gut um mit kleinen Anlagesummen eine große Streuung zu realisieren, denn wenn man einzelne Aktien kauft, muss man pro Order mindestens einen vierstelligen Betrag investieren können, damit die Transaktionskosten eben nicht zu sehr auf die Rendite drücken. Aber ich muss ja auch nicht in 2000 verschiedene Aktien aus aller Welt investiert sein, ich habe eine mittlere zweistellige Anzahl an einzelnen Aktien im Depot und fühle mich damit keineswegs unzureichend diversifiziert und allzuviel Bewegung gibt es in meinem Depot nicht, denn Hin- und her macht die Taschen leer.

Aber wer meint er würde auch dann noch besser mit ETFs besser fahren wenn er einen 6-stelligen Anlagebetrag langfristig anzulegen hat, bitte sehr, jeder ist seines Glückes Schmied und dies gilt ganz besonders auch an Börse bzw. generell bei der Kapitalanlage. Ich haben keinen ETF, denn ich würde denen keinen 4 stelligen Betrag im Jahr in den Rachen werfen wollen.

Im übrigen könnte es sein, dass ich dieses Jahr mein trocken gehaltenes Pulver verschießen kann:
 
Hanni2k schrieb:
Höhere Transaktionsgebühren, mehr verwaltungsaufwand (ggf. Steuererklärung usw..), Rebalancing sollte hier auch etwas "Schwieriger" oder "Teurer" sein
Danke, Hanni2k!

Holt schrieb:
ETFs sind fein für kleine Beträge und um in exotischen Märkten breit gestreut dabei zu sein, aber spätestens wenn das angelegte Vermögen 6 stellig wird, würde ich diese allenfalls nur noch als Beiwerk betrachten und anfangen mir ein bis zwei Dutzend passende Aktien rauszusuchen in die ich direkt investieren möchte.
Holt schrieb:
Das hatte ich doch im gleichen Beitrag gesagt: Die Kosten!

Ich verstehe Deinen Gedankengang durchaus, Holt. Doch wenn ich Dich richtig verstehe, erachtest Du ETFs in der Ansparphase als geeignet. Wenn (temporal, für viele wohl eher falls, konditional) der angesparte Betrag sechsstellig wird sind Einzelaktien Deine bevorzugte Wahl. Doch der Verkauf sämtlicher ETFs und vor allem der Ankauf neuer Einzelaktien verursachen doch auch Kosten. Du nennst als Zahl "ein bis zwei Dutzend". Das sind dann aber auch ein bis zwei Dutzend mal Provision an den Broker, Börsenspesen und co.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die frage ist doch meiner meinung nach nicht, was das beste ist, sondern womit ich am besten leben bzw. schlafen kann.

Nehmen wir mal an ich will in 20 Aktien je 2000€ Investieren. Bin ich mit 20 Aktien ausreichen diversifiziert? Die einen sagen "Ja", andere wiederrum "Nein". Schaffe ich mit 20 Aktien alle gängige Branchen zugleich in verschiedenen Markt-Regionen zu investieren? Ich weiß es nicht, vermute aber nein. Irgendwas wird auf der Strecke bleiben. Zudem habe ich allein durch Kauf/Verkauf 400€ die wieder reinkommen müssen. Bei ETFs hat man beim richtigen Broker erstmal 0€, kann meistens noch kostenlos Sparpläne einrichten.

Zudem sollte ja noch jährlich drauf geachtet warden das die verteilung in etwa so bleibt wie man es haben möchte, also ist ein Rebalancing notwendig, was wieder Kosten verursacht.

Habe vor einiger Zeit aus Spaß mal nen Weltdepot mit 26 Aktien rausgesucht, ohne mir groß jede einzelaktie anzugucken. Ist etwas USA-Lastig geworden, aber ist ja eh nur ein Virtuelles Depot:

http://www.ariva.de/depot/private/positions.m?depot_id=772706

Abschließend bleibt zu sagen das ich der Meinung bin das es hier kein richtig oder falsch gibt. Jeder muss die Strategie wählen mit der er am besten abends einschlafen kann. Ich bin nur der Meinung, dass garnichts machen eine verschwendete chance ist. Aber nur bitte nichts überstürzen und nicht in teuren aktiven fonds sein Geld verbrennen.
 
Holt schrieb:
Da dies immer erst mit einer bestimmten Verzögerung passiert, hat man damit tendenziell immer das Risiko das die Aktien teurer eingekauft als nachher wieder verkauft werden weil sie rausfliegen oder eben wenige stark gewichtet werden, denn da passieren laufend Veränderungen bei der Gewichtung.
Nach meinem laienhaften Verständnis ist das doch market timing und stock picking in Reinform und steht damit der Markteffizienzhypothese, also der Basis von ETF, diametral entgegen. Es handelt sich also um zwei grundverschiedene Strategien, die doch zunächst mal nichts mit der Höhe der Anlagesumme zu tun haben sollten, oder?

Davon abgesehen sollte eine Anlage in Einzelwerte m.E. ein entsprechendes Wissen über die in Frage kommenden Unternehmen bzw. deren Aktien voraussetzen (was mit der Zielrichtung Diversifikation sicherlich in EM oder FM schwerer ist zu generieren als bei den DAX-Konzernen). Auch der Versuch durch market timing einen Index bzw. den Markt zu schlagen erfordert Kenntnisse, die jedem Laienanleger und auch den meisten Fondsmanagern abgehen. Ganz zu schweigen von der Zeit, die dafür drauf geht Aktien zu beurteilen und die Märkte "im Auge zu halten".
 
Zuletzt bearbeitet:
Holt schrieb:
Da dies immer erst mit einer bestimmten Verzögerung passiert, hat man damit tendenziell immer das Risiko das die Aktien teurer eingekauft als nachher wieder verkauft werden weil sie rausfliegen oder eben wenige stark gewichtet werden, denn da passieren laufend Veränderungen bei der Gewichtung.

Das ganze nennt man auch Front Running, wird hier gut erklärt: http://www.finanzkueche.de/front-running/
Meiner Meinung nach kann man die negativen Effekte unter anderem eindämmen, indem man nur auf marktbreite Indizes setzt, in denen ganz neue Unternehmen erst mal mit 0,0x Prozent gewichtet sind. Bei einem Wechsel von MDax zu Dax sieht es vermutlich schlechter aus. Oder man nutzt Swap-ETFs, die die Aktien gar nicht physisch halten müssen, sondern die Performance mit dem Swap-Kontrahenten tauschen (bin ich aber kein Fan von).


diRAM schrieb:
(...) Markteffizienzhypothese (...)
Nochmal was dazu: Es ist nur eine Hypothese. Schwache Effizienz gibt es in der Realität wohl definitiv, d. h. aus vergangenen Kursen kann nicht auf zukünftige Kursverläufe geschlossen werden. Bei der mittleren Effizienz ("Alle marktrelevanten öffentlich zugänglichen Informationen sind zusätzlich zu den Kursverläufen der Vergangenheit bereits im Kurs enthalten.") muss man schon vorsichtiger sein, die wird nur teilweise bestätigt. Und starke Effizienz - dass also auch Insider-Informationen im Kurs drin sind - gibt es mit ziemlicher Sicherheit nicht.


diRAM schrieb:
Davon abgesehen sollte eine Anlage in Einzelwerte m.E. ein entsprechendes Wissen über die in Frage kommenden Unternehmen bzw. deren Aktien voraussetzen

Wenn man mit Wissen weiterkommen würde, würden professionelle Fondsmanager besser sein als irgendwelche Affen oder Papageien.


diRAM schrieb:
(was mit der Zielrichtung Diversifikation sicherlich in EM oder FM schwerer ist zu generieren als bei den DAX-Konzernen).

Ob Diversifikation nach Ländern überhaupt noch so nötig ist, ist die Frage. Ob Nestle nun in der Schweiz, Deutschland oder GB sitzt macht auch nicht den Riesenunterschied. Henkel macht 43% des Umsatzes in Wachstumsmärkten, nur der Sitz ist halt in Deutschland. Ich denke Branchen-Diversifikation ist wichtiger und da finden sich genug passende Kandidaten.
 
flo233 schrieb:
Nochmal was dazu: Es ist nur eine Hypothese. Schwache Effizienz gibt es in der Realität wohl definitiv, d. h. aus vergangenen Kursen kann nicht auf zukünftige Kursverläufe geschlossen werden. Bei der mittleren Effizienz ("Alle marktrelevanten öffentlich zugänglichen Informationen sind zusätzlich zu den Kursverläufen der Vergangenheit bereits im Kurs enthalten.") muss man schon vorsichtiger sein, die wird nur teilweise bestätigt. Und starke Effizienz - dass also auch Insider-Informationen im Kurs drin sind - gibt es mit ziemlicher Sicherheit nicht.
Ich bin der Auffassung, dass man als Privatanleger (und wohl auch als Fonds-Manager :D) mindestens von mittlerer Effizienz ausgehen sollte. Dementsprechend treffe ich auch meine Anlageentscheidungen. Das erspart einem viel Arbeit und kostet auch keine Rendite.
Die Zeit kann man auf andere Art besser investieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
flo233 schrieb:
Wenn man mit Wissen weiterkommen würde, würden professionelle Fondsmanager besser sein als irgendwelche Affen oder Papageien.
Ich hatte den Einwand ja auch gebracht - zwar nur bezogen auf market timing, für stock picking gilt er aber selbstverständlich genauso.

flo233 schrieb:
Ob Diversifikation nach Ländern überhaupt noch so nötig ist, ist die Frage. Ob Nestle nun in der Schweiz, Deutschland oder GB sitzt macht auch nicht den Riesenunterschied. Henkel macht 43% des Umsatzes in Wachstumsmärkten, nur der Sitz ist halt in Deutschland. Ich denke Branchen-Diversifikation ist wichtiger und da finden sich genug passende Kandidaten.
Berechtigter Einwand. Für den Laienanlager wird es dadurch m.E. aber nicht unbedingt einfacher.
 
niqlas schrieb:
Doch der Verkauf sämtlicher ETFs und vor allem der Ankauf neuer Einzelaktien verursachen doch auch Kosten. Du nennst als Zahl "ein bis zwei Dutzend". Das sind dann aber auch ein bis zwei Dutzend mal Provision an den Broker, Börsenspesen und co.
Natürlich, nur gleicht sich das ja dann mit der Zeit über die gesparten ETF Gebühren wieder aus und dann ist man irgendwann im Plus. Damit diese Kosten nicht so hoch werden, muss man eben erst einmal genug Geld haben um dann einerseits genug verschiedene Aktien kaufen zu können und andererseits genug von jeder damit die Kosten prozentual nicht zu hoch werden. Wenn man nun für nur 100€ Aktien kaufen würde und dafür 5 bis 10€ Kosten hätte, würde man diese Kosten gegenüber den 0,2 oder 0,5% des ETFs im Leben nicht reinholen, wenn ich aber für 10.000€ pro Position einkaufe und 10€ dafür an Kosten aufwenden muss, dann sind das nur 0,1% und nach nicht einmal einem Jahr habe schon weniger Kosten als selbst mit dem ETF der nur 0,2% im Jahr kostet.

Hanni2k schrieb:
Die frage ist doch meiner meinung nach nicht, was das beste ist, sondern womit ich am besten leben bzw. schlafen kann.
Das sowieso, wer sich mit dem Investment in einzelne Werte nicht wohlfühlt sollte es lassen.

Hanni2k schrieb:
Bin ich mit 20 Aktien ausreichen diversifiziert? Die einen sagen "Ja", andere wiederrum "Nein".
Das muss jeder für sich entscheiden, wenn man sich erst dann wohl fühlt wenn man Hunderte oder Tausende Aktien mit seinem ETF abgedeckt hat, wird man den Schritt zu Einzelwerten wohl nie vollziehen.
Hanni2k schrieb:
Schaffe ich mit 20 Aktien alle gängige Branchen zugleich in verschiedenen Markt-Regionen zu investieren?
Wieso muss ich das denn? Erstens will ich gar nicht in alle Branchen investiert sein und auch die ETF erlauben dies nicht, da in den Indices die sie abbilden ja auch nur die großen Werte eines Marktes vertreten sind.

Dann ist es mit der regionalen Streuung auch oft nicht nötig, denn heute sind viele Unternehmen sehr global aufgestellt, damit investieren ist auch mit einer Bayer, BASF oder Daimler Aktie im Grund schon in die globale Wirtschaftsentwicklung und zum anderen sind die Aktienmärkte weltweit sehr stark verknüpft, die gehen eher im Gleichschritt als in unterschiedliche Richtungen, wie man auch nach der Lehmann Pleite sehen konnte gab es da keinen Markt der Glückseeligen der von der Krise verschont geblieben ist.
Hanni2k schrieb:
Ich weiß es nicht, vermute aber nein.
Es gibt auch auf diese Frage keine richtitg oder falsche Antwort, jeder muss für sich die passende Antwort finden und ich fühle mich mit meiner mittleren 2 stelligen Anzahl an Aktien durchaus breit genug aufgestellt, obwohl ich nicht alle Branchen in allen Regionen der Welt abdecke.
Hanni2k schrieb:
Irgendwas wird auf der Strecke bleiben.
Wo ist das Problem? Auch wenn ich diese eine Aktie / Branche / Region nicht im Protofolio habe kann ich damit leben und wenn diese dann durch die Decke geht und sich verzehnfacht bringt Dir das auch nichts, wenn Du mit 0,1, 0,2 oder auch 1% Deiner Anlagesumme daran beteiligt bist. Wobei wenn es 1% sind, müsste es schon ein größerer Wert sein, denn sonst könntest Du ja nur in 100 Branchen / Regionen verteilt investiert sein.
Hanni2k schrieb:
Zudem sollte ja noch jährlich drauf geachtet warden das die verteilung in etwa so bleibt wie man es haben möchte, also ist ein Rebalancing notwendig, was wieder Kosten verursacht.
Wieso muss ich jährlich umschichten? Davon habe ich noch nichts gemerkt. Die allermeisten Aktien für die ich mich vor Jahren entschieden haben, halt ich heute noch und verkauft habe ich nur wenig und die vor allem weil die Unternehmen übernommen wurden oder in die Insolvenz gerutscht sind, ein paar Zockeraktien hatte ich ja auch gekauft.

Hanni2k schrieb:
Abschließend bleibt zu sagen das ich der Meinung bin das es hier kein richtig oder falsch gibt. Jeder muss die Strategie wählen mit der er am besten abends einschlafen kann. Ich bin nur der Meinung, dass garnichts machen eine verschwendete chance ist. Aber nur bitte nichts überstürzen und nicht in teuren aktiven fonds sein Geld verbrennen.
So ist es, die aktiven Fonds sind zu teuer, da fressen die Gebühren die Rendite und gar nichts zu machen, also Geld zinslos (zumindest bei Zinsen unterhalb der Inflation) auf der Bank verrotten zu lassen, ist langfristig keine Option. Sicherer Rendite gibt es nirgends, Aktien haben aber über Jahrzehnte langfristig immer noch die gute Renditen gebraucht. Wenn man die kurzfristigen (zuweilen auch mal Jahre dauernden) Schwächephasen nicht nur aussitzen sondern zum nachkaufen nutzt und eben keinen fixen Termin hat zu dem man das Geld braucht, dann ist man damit am Besten dran.

Diesen fixen Termin sehe ich auch beim Sparen für die Altersversorgung nicht, obwohl einige da immer wieder den Renteneintritt erwähnen, so nach dem Motto, "aber was machst Du denn wenn die Aktien gerade niedrig stehen wenn Du in Rente gehst?" Die Antwort ist: Nichts! Ich werde doch nicht so bescheuert sein meine Aktien zu verkaufen und die Kohl einer Versicherung in die Hand drücken um sie verrenten zu lassen, so dass ich weit über 100 werden müsste um das Geld wieder zu sehen und der Anspruch und damit das Vermögen mit meinem Tot verfällt, also nichts zum vererben da ist. Wer das vorhat, der gehört in die Klappse und wer mir sowas vorschlägt sollte schneller laufen können als ich :evillol:

diRAM schrieb:
Nach meinem laienhaften Verständnis ist das doch market timing und stock picking in Reinform und steht damit der Markteffizienzhypothese, also der Basis von ETF, diametral entgegen.
Erstens ist die Markteffizienzhypothese nur eine Hypothese und muss nicht korrekt sein, frag mal Warren Buffet was er davon hält. Zweitens ist die Markteffizienzhypothese nicht die Basis von ETFs, die basieren auf der Erkenntnis das aktiv gemanagte Fonds meist nicht besser als ihr Vergleichsindex abschneiden und man daher auch direkt in die Aktien aus dem Index investieren kann, so wie sie dort eben gewichtet sind.

Nur ist ein Index eben nicht dazu gemacht worden als Aktienauswahl für ein Investment zu dienen, sondern um eine Querschnitt des Marktes und dessen Entwicklung anzuzeigen! Daher werden dort eben vor allem die Aktien großer Unternehmen die viel gehandelt werden aufgenommen und auch innerhalb des Indexes entsprechend gewichtet. Es sagt eben viel mehr aus wenn die Aktie einer großen Firma wie Bayer um 10% steigt oder fällt, also wenn die einer viel kleineren wie Beiersdorf das macht und daher hat Bayer im DAX auch viel mehr Gewicht, wenn Du einen DAX ETF kaufst, kaufst Du also viel mehr Bayer als Beiersdorf. Fällt Bayer morgen auf die Hälfte, vielleicht es es mit der Fusion mit Monsanto nicht läuft, dann wird Bayer irgendwann weit weniger stark gewichtet sein, der EFT verkauft also Bayer und das eben zu einem geringeren Preis als jetzt, also als zu dem Zeitpunkt wo Du eingestiegen bist. Hat sich das Problem in ein paar Jahren dann erledigt und die Bayer Akte steigt wieder auf den alten Wert, so wird sie auch wieder im Dax höher gewichtet, der ETF kauft dann also wieder teurer nach als der verkauft hat und wenn Du nun statt an Bayer mal an Volkswagen denkst...... wobei es auch die Bayer schon vor Jahren mal für 10€ zu haben waren, als es mit einem Medikament Ärger gab.

Das ist für den Index korrekt, der soll den Markt abbilden und wenn die Aktien von Bayer dann nur noch halb so viel Wert sein, bedeuten die Schwankungen der Bayer Aktie für die Entwicklung des Gesamtmarktes auch weniger als jetzt, nur deshalb ist ein Index aber eben kein optimal zusammengestelltes Depot. Das will er auch nicht sein, den Anspruch hat er nicht. Ich hatte VW damals für unter 60€ eingekauft und seither kein Stück verkauft, mir sind die Schwankungen also egal, da ich weder eine Aktie wegen der Einbruches aufgrund des Dieselskandals verkauft habe noch eine nachkaufen werden, sollte die Aktien dann wieder bei über 200€ stehen. Wenn sie also wieder ihren alten Stand erreicht, ist es für mich als wäre nichts gewesen, wer einen DAX ETF hält, kann das aber nicht behaupten.

diRAM schrieb:
Es handelt sich also um zwei grundverschiedene Strategien, die doch zunächst mal nichts mit der Höhe der Anlagesumme zu tun haben sollten, oder?
Eine gewissen Anlagesumme ist nötig um überhaupt erst sinnvoll in Einzelwerte investieren zu können, also genug pro Aktien anlegen zu können um die Kosten prozentual gering zu halten und trotzdem genug verschiedene Aktien kaufen zu können um breit genug gestreut investiert zu sein.

diRAM schrieb:
Davon abgesehen sollte eine Anlage in Einzelwerte m.E. ein entsprechendes Wissen über die in Frage kommenden Unternehmen bzw. deren Aktien voraussetzen (was mit der Zielrichtung Diversifikation sicherlich in EM oder FM schwerer ist zu generieren als bei den DAX-Konzernen).
Etwas Wissen sollt man schon haben, aber man muss jetzt nicht so tief drin stecken wie manche meinen, wenn man nur die Marktbewegungen in etwas mitverfolgen will, ohne den Ehrgeiz zu entwickeln den Markt zu schlagen. Dies gilt ja eben selbst den allermeisten Managern aktiver Fonds nicht, weshalb es ja eben die ETFs gibt und daher würde ich diesen Ehrgeiz auch gar nicht entwickeln. Man sollte aber schon wissen was die Unternehmen machen, welche Märkte für sich wichtig sind etc., also mal einen oder zwei Geschäftsberichte Lesen und sich auch mal die Historie und deren Wettbewerber ansehen. Aber ich lesen z.B. nicht jeden Quartalsbericht jedes Unternehmens dessen Aktien ich haben, sondern meist am Jahresanfang mal die Geschäftsberichte des abgelaufen Geschäftsjahres und dann schau ich täglich mal eben auf die Gewinner und Verlierer in DAX, MDAX, TecDAX und SDAX um zu sehen ob meine Aktien dabei sind und wenn ja, dann sehen ich nach was es an News gibt die diese Entwicklung erklären könnten.
flo233 schrieb:
Das ganze nennt man auch Front Running, wird hier gut erklärt: http://www.finanzkueche.de/front-running/
Das hat damit nur indirekt zu tun, die Transaktionen der Fonds sind als Reaktion auf die Änderungen im Index natürlich vorhersagbar, es ändert aber nichts am eigentlichen Problem das die Zusammenstellung eines Index eben dazu dient den Markt abzubilden und nicht um ein optimales Depot zu schaffen. Daher werden eben die Werte mit hoher Marktkapitalisierung (beim DAX nach Freefloat) und hohen Handelsvolumen dort aufgenommen. Es ist eben so, dass ein Index eine Aussage über den Markt machen soll und da hat es eben mehr Gewicht wenn wie heute 1,14 Millionen Bayer Aktie zu je etwas über 100€ auf Xetra gehandelt wurden als z.B. die 251.458 Beiersdorf Aktien zu je rund 80€, einem Unternehmen mit nicht einmal der halben Marktkapitalisierung von Bayer und nur rund einem Zehntel des Handelsvolumens. Daher muss ein Index diese beiden Aktien unterschiedlich bewerten und wie so eine Zwerg wie Dr. Hönle mit 155 Millionen Marktkapitalisierung von dem auf XETRA 4249 Aktien zu rund 28€ gehandelt wurden abschneidet, interessiert eben fast niemanden, obwohl die Aktien ein gutes Investment ist und sich seit ich 2009 eingestiegen bin super entwickelt hat. Solche Perlen entgehen den ETF aber schon wegen der geringen Handelsvolumen und damit Liquidität, die könnten da gar nicht solche Summen investieren wie sie es sonst machen. Daher macht es dann schon Sinn in einem Fond einen Index abzubilden, weil die Großen Werte mit ihren hohen Handelsvolumen eben auch liquider sind. Nur geht die Auswahl dort eben nicht nach der Qualität oder Perspektive der Unternehmen, sondern vor allem nach deren Marktkapitalisierung und Handelsvolumen und ändert bei Veränderung der beiden Faktoren entsprechend. Ich hatte das in diesem Thread doch auch schon am Beispiel von K+S gezeigt, deren Kurs bei Aufnahme in den DAX weit höher lang als bei der Herabstufung in den MDAX.
flo233 schrieb:
Bei einem Wechsel von MDax zu Dax sieht es vermutlich schlechter aus. Oder man nutzt Swap-ETFs, die die Aktien gar nicht physisch halten müssen, sondern die Performance mit dem Swap-Kontrahenten tauschen (bin ich aber kein Fan von).
Wobei beides eben nicht vor diesem Effekt schützt, denn je höher ein Kurs steigt, umso mehr wird die Aktie dann mit einer bestimmten Verzögerung gewichtet (oder überhaupt erst aufgenommen) und wenn der Kurs im Verhältnis zu anderen Aktien einbricht, wird die Aktien dann geringer gewichtet oder fliegt raus, wobei dies eben wegen der Verzögerung der Anpassungen des Indices immer zu geringeren Kursen passiert als vorher.

flo233 schrieb:
Ob Diversifikation nach Ländern überhaupt noch so nötig ist, ist die Frage. Ob Nestle nun in der Schweiz, Deutschland oder GB sitzt macht auch nicht den Riesenunterschied. Henkel macht 43% des Umsatzes in Wachstumsmärkten, nur der Sitz ist halt in Deutschland. Ich denke Branchen-Diversifikation ist wichtiger und da finden sich genug passende Kandidaten.
Das sehe ich auch so, denn gerade viele deutsche Unternehmen sind sehr stark weltweit tätig. Außerdem muss man bei der Diversifikation auch nicht alles abdecken, bestimmte Branchen wie Banken oder Energieversorger haben sich in den letzten Jahren nicht wirklich so toll entwickelt als das man dabei sein musste. Es geht doch bei der Diversifikation vor allen darum nicht alle Eier in einem Korb liegen zu haben und weniger darum in jeden Korb ein Ei legen zu können.
 
Hallo Freunde des Investments!

Wie macht ihr das eigentlich mit Euren vermögenswirksamen Leistungen (VL)? Erhaltet ihr überhaupt welche und wenn ja wie hoch sind sie? In was investiert ihr Eure VL?

Soweit ich weiß, müssen die VL in solche Investments investiert werden, die auf die Region Deutschland oder Europa fokussiert sind.

In diesem Blogpost (https://etf-blog.com/vermoegenswirksame-leistungen-mit-etfs-ansparen/ ) wird berichtet, dass der einzige ETF auf den MSCI World, der für vermögenswirksame Leistungen zugelassen ist, der „DB X-Trackers MSCI World Index UCITS ETF 1C“ (WKN DBX1MW / ISIN LU0274208692) ist. Hat den zufällig jemand?

Ich freue mich auf Eure Antworten! :)
 
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