Rios schrieb:
wie ihr zu Stopp-Loss Ordern steht? Widerspricht sich das mit der Hold&Buy Strategie?
Da gehe ich mit feynman einher, die passen nicht zu Buy&Hold.
Rios schrieb:
Einerseits ist es ja ganz gut, weil man (bestenfalls) vor größeren Verlusten bewahrt wird. Aber anderseits, kann es ja sein, dass der Kurs sich schnell wieder erholt und dann ärgert man sich doch nur, dass der Stopp-Loss gegriffen hat.
Ja und das passiert öfter, es gibt irgendwo eine Statistik nach der die besten Börsentage fast immer selbst bald hinter den Tagen mit den größten Verlusten lagen und wenn man diese ausgelassen hat, eine deutlich geringere Rendite eingefahren hätten. Das ist ja auch normal, denn es mal abwärts geht, was ja auch oft an den Leerverkäufern liegt, greifen Stopp-Loss Orders und die Kurse fallen weiter und danach müssen die Leerverkäufer ihre Positionen wieder glattstellen und schon daher steigen die Kurse nach größeren Verlusten meist wieder massiv, dazu kommen die Schnäppchenjäger die bei den geringere Kurse zuschlagen.
Was aber am nächsten Tag passiert, weiß auch keiner, vielleicht geht es wieder massiv nach unten oder auch nicht, schau Dir den kurzen Einbruch am Tag nach Brexit Abstimmung an, da ging es nur für Stunden wirklich tief runter und nach am gleich Tage wieder ein Stück aufwärts, wer da ausgestoppt wurde, der hatte eigentlich keine Chance günstiger wieder einzusteigen.
Viele verteidigen Stopp-Loss mit Fällen wie der Lehmann Pleite, nur wusste da auch keiner wie lange und wie tief es gehen würde und auch da ging es nicht täglich nur nach unten, es gab auch Tage an denen es auch wieder aufwärts ging und dann ging es wieder runter, aber niemand konnte das vorher wissen.
Rios schrieb:
Also ich nutze es nicht.
feynman schrieb:
Mal ganz davon abgesehen, dass die Ausführung eines Stop-Loss keineswegs garantiert ist, wenn der Kurs mal richtig nach unten rauscht.
Die Order wird nur dann nicht ausgeführt, wenn es keine Käufer gibt, aber dies sollte nur bei sehr marktengen Werte passieren, bei größeren Werten und erst ETFs sehe ich die Gefahr eher nicht, wohl aber die Frage zu welchem Kurs die Order dann am Ende ausgeführt wird. Der kann weit unter dem Limit liegen bei dem die Order ausgelöst wurden und man konnte das sehr gut sehen, als die SNB plötzlich aufgehört hat den Franken zu stützen. Da gab es gewaltige Übertreibungen und viel Stopp-Loss-Orders wurden daher zu weit schlechteren Kurse ausgeführt als sie schon Stunden und erst recht Tage später wieder erreicht wurden.
feynman schrieb:
Grundsätzlich kann ein Stopp-Loss natürlich ein sinnvolles Werkzeug einer aktiven Strategie sein.
Möglich, aber man sollte auch nicht vergessen, das damit Verluste dann auch wirklich realisiert werden, ohne dass man in dem Moment überhaupt eine Ahnung hat warum die Kurse des Limit erreicht haben und damit kann man auch nicht einschätzen ob es nur eine kurze Schwäche ist, was wohl häufiger vorkommt oder der Anfang eines richtigen Abwärtstrends, der zumindest in der Breite der Märkte nur einmal alle paar Jahre vorkommt, zuletzt eben 2000 und 2008.