Verschiedene Fragen zu Aktien und Dividenden

Ja ich haben im Moment einen durchaus stattlichen Betrag geparkt, aber im Verhältnis zum Depotwert ist es nur ein Bruchteil davon. Da sich mein Depot trotz der eher seitwärts gehenden Marktentwicklung ganz stattlich entwickelt, kann ich auch damit leben, dass das Geld auf der Seitenlinie praktisch keine Zinsen abwirft. Im übrigen besitze ich auch Immobilen Spekulationsobjekte sie ungenutzt sind wie auch solche die eine durch Vermietung eine nette Rendite abwerfen, aber eben auch Arbeit machen und plane daher nicht weiter in dem Bereich zu investieren.

Wann der nächste Crash mit Einstiegschancen kommt, kann ich auch nicht sagen, mir dauert es auch schon zu lange, ebensowenig kann ich vorhersagen, wann sich danach die Kurse wieder erholen, in Japan hat es einige Jahrzehnte gedauert, aber das Risiko gehört an der Börse immer dazu. Wenn man das nicht ertragen kann, sollte man es lassen und man sollte nur mit eigenem Geld dabei gehen, denn auch wenn die Kurse massiv fallen, geht man so nie pleite, man hat dann nur weniger.

Am wichtigsten ist die Bildung und ständige Überprüfung der eigenen Meinung, denn was gestern erfolgreich und damit richtig war, muss es morgen nicht mehr sein und wer das heute schon erkennt, hat einen Vorteil. Das ist aber wohl auch das schwerste, da die wenigsten Menschen bereit sind eine einmal gefasst Meinung zu revidieren, ja diese sogar oft als Schwäche auslegen. Zu oft sollte man natürlich auch nicht umschwenken, denn hin und her macht Taschen leer. Um seine Meinung ständig zu überprüfen und ggf. auch ändern zu können, muss man sich aber eben auch aus unterschiedlichen Quellen informieren, was auch vielen schwer fällt, die meisten lesen und hören lieber, was sie sowieso in ihrer Meinung bestätigt als sich mit einer gegenteiligen Meinung zu befassen. Dies ist aber wichtig und ebenso ist es wichtig keine Meinung einfach so kritiklos zu übernehmen, sondern sich damit auseinander zu setzen und sich ein eigenes Bild zu machen, i.d.R. eben unter Hinzuziehung weiter Quellen und des eigenen Verständnisses der Dinge, also des eigenen Verstandes.

Die Geschichte zu kennen ist da auch kein Nachteil, vieles ist schon einmal da gewesen und man kann so manches daraus lernen was schon mal passiert ist. Einiges ist aber auch neu und man muss dann eine Vorstellung entwickeln, was passieren könnte. Dabei wird man nie zu 100% richtig liegen, was aber auch nicht wichtig ist, wenn man in der Mehrzahl der Dinge korrekt liegt, reicht das aus, weshalb man eben auch bei der Anlage diversifizieren muss, damit man eben nicht alle Eier in einem Korb hat bei dem man sich keine Fehler erlauben kann.

Wenn Du Sorge hast zu lange an der Seitenlinie zu stehen und durch die Inflation zu verlieren, dann überlege Dir halt, was wohl passieren dürfte und wie wahrscheinlich es sein dürfte, dass es bald wieder eine deutlich günstigere Einstiegchance geben wird. Ich bin drin und sitze auf dicken Buchgewinnen, daher kann ich Dir nicht wirklich sagen was ich machen würde, wenn ich heute in Deiner Lage wäre, die ich ja auch nur ansatzweise kenne. Bedenke Dinge wie:
- Seit vielen Jahren geht es mehr oder weniger nur aufwärts, der letzte große Crash war im März 2009 auf seinem Tiefststand, was bald 8 Jahre her sein wird, was eine ungewöhnlich lange Zeit ist.
- Mit dem Brexit und Donald Trump sehen Ereignisse an, mit denen keinen gerechnet hat und deren Folgen noch niemand auch nur halbwegs abschätzen kann.
- Die EZB und die BOJ pumpen Geld wie noch nie in die Märkte, die BOJ kauft sogar Aktien an. Welche Folgen dürfte es haben, wenn es noch lange so weiter geht und welche wenn sich das ändert.
- Was ist mit den Negativzinsen und der Inflation?

Wir leben heute mit Sicherheit in einer Zeit für die es kein historisches Vorbild gibt und wo Prognosen für die Zukunft schwerer als jemals vorher sind, aber man muss sich ebene trotzdem positionieren und da muss man Ende jeder seine Entscheidung selbst treffen und die Konsequenzen selbst tragen, denn so ist es eben an den Börsen, da ist jeder seines Glückes Schmiedt.
 
Der aktuelle Bullenmarkt hält tatsächlich schon sehr lange an - wenn ich hier eine Grafik teilen darf, so ist der aktuelle Bullenmarkt übrigens bereits der zweitlängste seit der Existenz des S&P 500 - und noch ist kein Ende in Sicht.

Wenn man nun an einen üblichen "Marktzyklus" glaubt, dann kann die nächste große Korrektur zeitlich nicht allzu weit entfernt sein. Vielleicht kommt das ja dann so langsam ins rollen, wenn die FED in ein paar Wochen ernsthaft beginnt, die Zinsen zu erhöhen.

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Holt schrieb:
...Damals haben mich einige für verrückt erklärt jetzt Aktien zu kaufen und meine Buchverluste wurden immer größer, weil die Kurse weiter fielen und heute neiden mir vielen der Erfolg und bereuen damals nicht auch gekauft zu haben...


Das war natürlich ein sehr kluger Schachzug, der Mut, einen kühlen Kopf und emotionsloses Handeln (an der Börse Pflicht) vorausgesetzt hat. Schafft aber nicht jeder, wie du ja selber sagst. Da ist jeder unterschiedlich gepolt. Ich weiß nicht, wie ich damals gehandelt hätte. Aus dem einfachen Grund, da ich noch kein Geld hatte. Jetzt warte ich auf die nächste Krise und sie will einfach nicht kommen :D ... (bin aber trotzdem inverstiert, was vorher schon verlockend war, ist durch das derzeitige Zinsniveau einfach alternativlos geworden)

Holt schrieb:
...und unter 6000 würde ich sofort in den Kaufmodus gehen und massiv anfangen nachzukaufen, aber da ich nur in Einzeltitel investiere, brauche ich halt auch etwas mehr Zeit für die Auswahl der jeweiligen Aktien.

Erst unter 6000? :D

Warum eigentlich nur Einzelaktien?


feynman schrieb:
...Ich fand es tatsächlich etwas schade, dass es nach der Präsidentschaftswahl nicht den Mini-Crash gab :).

Dito xD

Holt schrieb:
Das bringt dann aber das Potential für die nächste Krise, denn was soll man dann tun? Wenn man die Zinsen schon vor einer Krise nahe Null sind, kann man sie nicht mehr senken um die Krise abzumildern und wenn die Märkte mit Geld überschwemmt sind, wird noch mehr Geld die nächste Krise auch nicht abschwächen.

Und genau hier liegt irgendwie soviel Gefahr drin, das man echt Angst bekommen könnte^^ Denn wenn es wirklich so weit kommt, was macht man dann?
 
Rios schrieb:
Schafft aber nicht jeder, wie du ja selber sagst. Da ist jeder unterschiedlich gepolt.
Dswegen sind die einen dort erfolgreicher als andere. Wer das vermeiden will, nimmt halt z.B. einen ETF Sparplan und kauft dann automatisch in Kriesen für den immer gleichen Betrag mehr Aktien/Anteile als in Zeiten hoher Aktienkurse. Da darf man dann nur keine kalten Füsse bekommen, sollte dann also gar nicht auf den Werte des Depots schauen, wenn die Kurse unter sind.
Rios schrieb:
Weil ich davon ausehen, dass er DAX selbst in einer großen Krise nicht unter 5000 fallen wird, dafür sind da über die Jahre schon zu viele Dividenen eingeflossen. DAX Stände unter 6000 könnte ich mir bei der nächsten großen Krise schon noch vorstellen, wenn die aber noch einige Jahre auf sich warten lässt, müsste ich den Wert nach oben korrigieren.

Rios schrieb:
Warum eigentlich nur Einzelaktien?
Warum nicht? Das ist doch viel interessant, man bekommt Informationen und Einladungen zu den Hautversammlungen von den Unternehmen und fühlt sich doch damit erst richtig als Aktionär.

Außerdem kann zumindest versuchen den Index zu schlagen, da sind ja immer auch Aktien von Unternehmen drin die auf dem absteigenden Ast sind. So ein Index wie gerade auch der DAX sind ja nach Bewertung und Umsätzen mit den Aktien der Unternehmen aufgebeut, dies sind aber nicht unbedingt die besten Kriterien für die Auswahl eines Depots. Hohe Umsätze und damit Liquidität sind für Großanleger wichtig, die mal eben Millionen bewegen, dem Kleinanleger können die egal sein. Die Größe eines Unternehmens ist kein Massstab für seine künftige Entwicklung, wie Banken und Versorger in den letzten Jahren ja gezeigt haben. Außerdem handelt der DAX damit bei seinen Veränderungen meist wie ein dummer Investor, denn schau Dir z.B. Aktien wie K+S an. Die sind damals massiv gestiegen und waren irgendwann so hoch bewertet, dass sie 2008 in den DAX gekommen sind, als die Kalipreise und damit die Bewertung von K+S sehr hoch waren. Anfang 2016 lag die Aktien bei unter 18€ als sie aus dem DAX flog, die Kalipreise sind heute eben weitaus geringer als 2008.

Hat man nun den DAX abgebilet, etwa über einen ETF, hat man die Aktie teurer ein- als verkauft und Verlust mit ihr gemacht. Sollte das Legacy Projekt in Kanada klappen und die Kalipreise und damit die Aktie wieder stiegen, kommt sie dann vielleicht wieder in den DAX, dann aber für 40, 50 oder noch mehr Euro, eben wen die Marktbewertung hoch genug ist um zu den Top 30 zu gehören. Man mag sagen, dies ist nur ein unglückliches Beispiel, aber es ist in Wahrheit bei allen Aktien so, da die Gewichtung der Aktien im Index ja auch regelmäßig geändert wird, hoch bewerte Aktien bekommen mehr Gewicht, die ETF müssen diese Aktien dann also nachkaufen wenn sie hoch stehen und verliert die Aktien an Wert, fällt auch die Marktbewertung und damit das Gewicht im Index, die ETF müssen diese Aktien dann bei niedrigeren Kursen verkaufen als die sie eingekauft haben, weil es eben immer eine Verzögerung zwischen der Kursentwicklung und der Gewichtung im Index gibt.

Bei Einzeltiteln habe ich das Problem nicht, sondern kaufe Aktien nur aufgrund meiner Einschätzung der Unternehmen und deren Zukunftschancen. Bei vielen meiner Entscheidungen lag ich da richtig und die haben sich besser als der Markt entwickelt.

Rios schrieb:
Und genau hier liegt irgendwie soviel Gefahr drin, das man echt Angst bekommen könnte^^ Denn wenn es wirklich so weit kommt, was macht man dann?
Das dürfte davon abhängen was genau die nächste Krise auslöst, wenn es eine Schuldenkrise ist, auf die wir mit immer Schulden weltweit zusteuern, könnte es eine Währungsreform sein. Das gleiche Rezept wäre bei einem Auseinanderbrechen des Euros oder gar der EU zu erwarten und dann würde ich mit meinen Aktien wohl besser als mit jeglicher Form von Anleihen dastehen und auch das Geld auf dem Konto ist eine Anleihe, den es gehört der Bank und nicht mehr dem Kontoinhaber! Dem gehört nur ein Anspruch gegenüber der Bank, was vielen Leute gar nicht bewusst ist, so würden sie nicht von "Geld auf der Bank" reden.
 
Zuletzt bearbeitet: (ncith eingefügt)
Danke, sehr informativ das Ganze! Besonders der Abschnitt mit den ETFs.

Ich bevorzuge auch Einzelaktien. Mein Allgemeinwissen hat auch stark zugenommen, einfach weil man sich über die Unternehmen informiert und dadurch Einblick in sehr viele Bereiche des Lebens (Wirtschaft, Politik, Technik, Energie, etc.) bekommt.
 
Das man viel dazu lernt, kommt noch positiv hinzu. Dafür man aber eben auch Zeit aufwenden und meist bezahlt man am Anfang auch Lehrgeld, da bin ich keine Ausnahme und nicht jeder möchte das. Auch braucht man wegen der Kosten eben ein gewisses Volumen damit man trotzdem breit genug streuen kann. Will oder hat man das nicht, sind ETF eben die besten Möglichkeit trotzdem breit gestreut am Aktienmarkt dabei zu sein. Andernfalls sehe ich das Engagement in Einzeltiteln als viel interessanter an. Gerade bei Nebenwerten können da echte Perlen lauern und der Markt bzgl. Publikationen wie die Der Aktionär (lesen ich regelmäßig Online, folge ihm aber praktisch nie) brauchen oft lange diese zu entdecken. Washtec ist da ein schönes Beispiel, die habe ich Anfang 2009 für unter 5€ ins Depot genommen und Technotrans für etwas über 3€. Nachträglich gesehen hätte man mehr von denen nehmen sollen, aber es was auch ein Risiko und ein wenig hat mich das eben auch gereizt, bei anderen Werten ging es in die Hose, aber das gehört dazu und ein paar die richtig durch die Decke gehen überkompensieren locker die Verluste bei den Nieten wie IQPower.
 
Ganz genau, solange man nicht alles nur auf eine einzige Aktie setzt, sondern breit streut, kommt man fast immer gut weg. Kannst du mir vielleicht Tipps geben, wie du auf solche Nebenwerte kommst, bevor sie in die Höhe schießen (oder in den Keller rauschen :D)?

Oh ja, Lehrgeld habe ich auch bezahlt^^ Aber da ich nicht komplett aufgegeben habe und weiter an Aktien festgehalten habe, bin ich mittlerweile wieder im Plus. Da muss man schon Nerven und Ausdauer haben.

Der Aktionär lese ich auch ab und zu. Man muss dabei natürlich immer im Hinterkopf behalten, dass diese "Experten" auch nicht die Zukunft vorhersagen können. Aber man bekommt recht viele Infos. Und bei Nvidia lagen sie richtig :D
 
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@Holt
Wie hoch ist denn deine Rendite in den letzten 5-6 Jahren und wieviel Zeit hast du versenkt?
 
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Rios schrieb:
Kannst du mir vielleicht Tipps geben, wie du auf solche Nebenwerte kommst, bevor sie in die Höhe schießen (oder in den Keller rauschen :D)?
Viel lesen, auch in Foren über Aktien werden in Beiträgen oft Vergleiche angestellt oder an ganz anderer Stelle stößt man auf Firma und befasst sich der, was macht die, wie entwickelt sich ihre Branche und sie innerhalb der Branche und warum ist das so, sehen die Zahlen aus, etc.

Rios schrieb:
Aber da ich nicht komplett aufgegeben habe und weiter an Aktien festgehalten habe, bin ich mittlerweile wieder im Plus. Da muss man schon Nerven und Ausdauer haben.
Eben, Ausdauer und Nerven braucht man dabei und muss eben nicht nur die Entwicklung jeder einzelnen Aktie sehen, sondern den Gesamterfolg. Es ist ja bekannt, dass Verluste viel schmerzhafter empfunden werden als Gewinne, selbst wenn die Gewinne als höher sind, ärgern sie viele über die Aktie die Verluste gemacht haben als sie sich über die freuen die im Plus liegen. Das entfällt bei einem ETF natürlich, aber da muss man drüber hinwegkommen, wenn man in Einzelaktien investiert.

Rios schrieb:
Der Aktionär lese ich auch ab und zu. Man muss dabei natürlich immer im Hinterkopf behalten, dass diese "Experten" auch nicht die Zukunft vorhersagen können. Aber man bekommt recht viele Infos.
Der Aktonär schon recht viele Lemminge und oft sieht man das bei kleineren Werten auch an der Kursentwicklung. Die Infos gerade auch zu Nebenwerten, da gibt es viel weniger Infos als zu den großen Bluechips, sind auch nicht schlecht. Deren Tipps bzgl. wann man einsteigen und so man absichern soll, ignoriere ich aber. Absichern tue ich sowieso nicht, da man dabei nur die Verluste realisiert und den häufig danach folgenden Aufschwung verpasst. Aber auch da muss jeder selbst wissen wie er es handhaben möchte.
 
Hallo zusammen,

setzt Eure Unterhaltung ruhig fort. Ich habe nur einen kleinen Einschub.

Labtec schrieb:
@Holt
Wie hoch ist denn deine Rendite in den letzten 5-6 Jahren und wieviel Zeit hast du versenkt?
Das interessiert mich auch


In den letzten Tagen habe ich ein bisschen in Excel (bzw. LibreOffice Calc) herumgerechnet, um mir mal ein Bild von tatsächlichen Renditen und eventuellen "Renditekillern" zu machen. Vielleicht kann ich ja dem einen oder anderen damit helfen.

Mein Depot habe ich bei comdirect. Die Provision (ich vermute an comdirect) beträgt pro Order mindestens 9,90€, zuzüglich 1,50€ für das Handeln über XETRA bzw. 2,50€ für andere inländische Börsen. Dann gibt es noch die Abwicklung über Clearstream mit 2,90€ für, soweit ich weiß, ausländische Wertpapiere (ich bin mir nicht ganz sicher, was ein Wertpapier zu einem ausländischen Wertpapier macht. Kann man das an der ISIN erkennen? Also alles was nicht mit DE anfängt ist ausländisch?). Kauft man beispielsweise einen Indexfonds mit Domizil in Irland über XETRA, so fallen schon mal Kosten von insgesamt 14,30€ an (9,90€ + 1,50€ + 2,90€).
Wie ist das bei Euch? Ich würde mich über ähnliche Daten von Euch freuen.

Nun zur Tabellenkalkulation.

Gesucht: Endkapital
Gegeben sind das Anfangskapital, eine bestimmte Rendite (hier Zinssatz genannt, als Dezimalzahl angegeben) und eine bestimmte Anzahl an Jahren. Der Zinssatz beinhaltet den Zinseszins. Man hat ein bestimmtes Anfangskapital und möchte herausfinden, wie viel daraus über einen bestimmten Zeitraum bei einem bestimmten Zinssatz wird.

Endkapital = Anfangskapital * (1 + Zinssatz) ^ Anzahl Jahre


Gesucht: Prozentualer Zuwachs
Gegeben sind das Anfangskapital und das Endkapital. Bei comdirect habe ich nach einer Angabe des internen Zinsfuß gesucht (siehe unten), allerdings nur dieses Verhältnis gefunden. Wenn man beispielsweise aus 10.000€ in 5 Jahren 15.000€ macht, dann liegt die Rendite (=interner Zinsfuß) bei 8,45%. Mit dem prozentualen Zuwachs sind es 50%, was natürlich um einiges beeindruckender klingt.

Zuwachs = (Anfangskapital – Endkapital) / Endkapital


Gesucht: Rendite (aka interner Zinsfuß)
Gegeben sind das Anfangskapital, das Endkapital und die Anzahl der Jahre. Man möchte herausfinden, zu welchem Zinssatz (einschließlich Zinseszins) das Geld angelegt wurde.

Zinssatz = (Endkapital / Anfangskapital) ^ (1 / Anzahl Jahre) – 1


Besonders die Berechnung des internen Zinsfußes hat mir geholfen.
Liebe Grüße, niqlas
 
niqlas schrieb:
Kauft man beispielsweise einen Indexfonds mit Domizil in Irland über XETRA, so fallen schon mal Kosten von insgesamt 14,30€ an (9,90€ + 1,50€ + 2,90€).
Wie ist das bei Euch? Ich würde mich über ähnliche Daten von Euch freuen.

Bei flatex zahle ich für so eine Transaktion bissel mehr als 7€ (5€ für flatex, Rest für XETRA). Im Prinzip kann man den Spread auch noch dazu rechnen.
 
Also ich habe nie ausgerechnet wie hoch ist denn meine Rendite in welchem Zeitraum war oder wieviel Zeit ich dafür versenkt habe, wozu? Derzeit ist der Buchwert bei etwa dem Dreifachen der Kaufkurse, wobei ich im wesentlichen in der Zeit von Ende 2008 bis Mitte 2009 gekauft haben, also vor etwa 8 Jahren. Die Dividendenrendite lag in diesem Jahr bei netto etwa 2% des Kurswertes und damit etwa 6% des Kaufwertes, wie man sieht ist mein Depot nicht unbedingt auf hohe Dividendenrenditen ausgerichtet.

Würden mir nun genauere Zahlen nutzen? Was die Perlen und was die Nieten im Depot sind, weiß ich auch so. Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen um mehr von den Perlen und keine von den Nieten zu kaufen und Aktien die jetzt noch zu den Perlen gehören können abstürzen und zu Nieten werden oder nun lange seitwärts laufen und damit für die nächsten Jahre wenig oder keine Rendite bringen. Nur werden die Zahlen mir das nicht verraten können.

Oder sollte man das machen um es mit anderen Anlagen oder Aktienstrategien zu vergleichen? Auch da kann man die Zeit nicht zurückdrehen, aber wo hätte ich vor 8 Jahren 6% bekommen bei der gleichen Liquidität und Sicherheit? Denn heute einen Buchwert zu haben der dem dreifachen Kaufwert entspricht, ist eine Menge Sicherheit, da kann der Markt ganz schön abstürzen und es kann auch die eine oder andere Firma pleite gehen, bevor dieses Polster aufgebracht sein wird.

Meine Entscheidungen lasse ich eben nicht von solchen Zahlen beeinflussen, die treffe ich selbst und muss sie nur mir selbst gegenüber rechtfertigen, Zahlen brauchen meist nur Leute die entweder ihre Entscheidungen anderen gegenüber rechtfertigen müssen oder eben Vergleiche anstellen wollen, weil sie sich ihrer Entscheidungen nicht sicher sind. Ich bin mir hingegen sicher damals die korrekt Entscheidung getroffen zu haben, als ich komplett in Aktien investiert habe, wohl wissend das nicht jede einzelne Kaufentscheidung dann auch richtig war und ich bei einigen Verluste erlitten habe. Mir war damals aber klar, dass dies so kommen würde und es sollte jedem klar sein, dass es gerade bei dem Investment in Einzelaktien so kommen wird, dem Anspruch bei jeder Entscheidung richtig liegen zu wollen, sollte man vor dem Kauf der ersten Aktie begraben.
 
Du schreibst oben zumindest andeutungsweise das du dem Markt schlagen willst und rechnest dann nicht mal aus ob du es schaffst? Komisch ...
Dein letzter Absatz ist Käse - sorry - die Rendite der Vergangenheit ist eines der am meisten genutzten Vergleichsmerkmale (ohne das es Aussagekraft auf die Zukunft hat!) und hat nichts damit zu tun ob man sich seiner Investitionen unsicher war oder ist.

Hätte man Anfang 2009 (wie du) 50.000€ in einen x-beliebigen MSCI World ETF gesteckt wäre daraus heute 138.532,37€ geworden.
Das macht 13,79% p.a. ohne in der Zeit auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zu den Transaktionskosten:
Bei der Consorsbank zahle ich min. 9,95€ (4,95€ + 0,25% pro Order). Beim Kauf über Tradegate fallen keine zusätzlichen Gebühren an, daher bei einem 1000€-Kauf beispielsweise 1% Gebühr, das halte ich für in Ordnung. Bei deutschen Namensaktien fallen noch 1,95€ für die Eintragung ins Aktienregister an.


Zur Renditeerwartung:
Ich habe mich in letzter Zeit nochmal intensiv mit Indexfonds beschäftigt, sowie den wissenschaftlichen Studien dazu. Dazu gibt es hier in einem "12-Step Program" vieles sehr gut dargestellt: https://www.ifa.com/12steps/foreword
Interessant sind vor allem Step 3 - Accept that stock pickers do not beat the market und Step 4 - Understand that no one can time the market.
Man muss bedenken, dass das Erkenntnisse sind, für die sogar Nobelpreise verteilt wurden.

Vom Standpunkt dieser Erkenntnisse macht eine Investition in einzelne Aktien grundsätzlich absolut keinen Sinn.
Andererseits kann ich mich nicht damit anfreunden, nur in 2-3 ETFs zu investieren und mich so auch in gewisser Weise von der KAG (Deka, iShares, Comstage usw.) "abhängig" zu machen.


Wenn man sich dann mal im Internet umschaut, gibt es, Einzelaktien betreffend, meiner Meinung nach zwei Lager:

1. Zum einen die Dividendenstrategie, bei der auf Basis von Div.-Rendite, Ausschüttungsquote, Div.-Steigerung der letzten Jahre sowie Anzahl an gezahlten Jahren investiert wird.
Dazu als Beispiel: Warum ich die Dividendenstrategie gewählt habe
Aber auch Kritik: Die Dividenden-Strategie: Der große Selbstbetrug oder Die Dividende – überschätzt, overhyped, missverstanden – und trotzdem wichtig!
Bei Zendepot heißt es:
https://zendepot.de/was-taugen-dividendenstrategien/ schrieb:
Funktionieren Dividendenstrategien?
Ja, aber aus anderen Gründen als die Anhänger von Dividendenstrategien dies vermutlich annehmen.
„Dividendensammler“ bringen häufig Eigenschaften mit, die einen langfristigen Anlageerfolg begünstigen:
Typischerweise sind sie disziplinierte Sparer, die Wertpapiere kaufen, um sie lange zu halten (buy-and-hold) und deren Depots eine hohe Aktienquote aufweist.
All diese Eigenschaften erhöhen die Chance auf ein ansehnliches Vermögen. Und dies ganz unabhängig von den Dividendenausschüttungen.
2. In das andere Lager würde ich die einordnen, die nicht mit Fokus auf Dividende in Einzelaktien investieren, wobei das Unternehmen durchaus Dividende ausschütten kann. Im Wertpapierforum oder in zahlreichen Blogs wird die Investition dann meist mit einer Analyse begründet. Hier kommt natürlich eigentlich wieder "Accept that stock pickers do not beat the market" ins Spiel...


Fazit meinerseits: Grundsätzlich ist auch die Dividendenstrategie Quatsch, wenn man die wissenschaftlichen Erkenntnisse heranziehen würde, trotzdem hat es etwas "faszinierendes". Eine regelmäßige Ausschüttung von Dividenden, egal wo der Aktienkurs steht, kann psychologisch wertvoll sein.
Ich habe einen Artikel gefunden, in dem Dividenden als die neue Miete bezeichnet werden. Ja Miete, nicht Zins. Denn eine Zinszahlung ist planbar und es gibt keine Wertverluste bei der Anlage von z. B. Festgeld bei der Bank. Eine Immobilie hingegen kann an Wert verlieren und sicher ist die Miete (und die Höhe) auch nicht, denn das Umfeld kann sich verändern. (hier der Artikel: Die Dividende von Aktien ist die neue Miete?)

Ich werde daher weiter eine Mischung aus ETFs und Dividendenstrategie fahren, wobei ETFs einfach immer gekauft werden (kein Markttiming). Durch den Kauf von Dividendenaktien ignoriere ich natürlich die wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Bevor jemand nach Rendite fragt: Ich bin noch nicht lange genug dabei um Zahlen liefern zu können, aber ich nutze das Programm Portfolio Performance zur Überwachung des Depots und werde langfristig die Entwicklung von ETFs und Dividendenaktien beobachten.
Für die ETFs (weltweit gestreut) erwarte ich nach Steuern und Inflation langfristig 5% p.a.
Bei den Dividendenaktien habe ich eine Einstiegsrendite von etwa 2% netto und rechne mal mit einer jährlichen, durchschnittlichen Steigerung der Dividende von 5% nach Inflation. Durchaus etwas konservativ, viele Blogverfasser (z. B. "Rente mit Dividende") rechnen mit 10% oder mehr (ohne Inflation soweit ich weiß).

Kritik an meinen Überlegungen ist gern gesehen.


Zum Schluss noch zwei interessante Excel-Dateien, da hier einige Leute sicher auch nur aus Interesse mitlesen (Klick auf die Links startet direkt den Download):
- Dividend Champions Screener.xlsm
Dort sind alle US-Unternehmen gelistet, die seit wenigstens 5 Jahren Dividende zahlen, man kann filtern nach Dividendenrendite, Marktkapitalisierung, Dividendenwachstum usw.), How to Use-Tabellenblatt vorher durchlesen, Originalquelle: DRiP Investing
- Renditeberechnung Dividenden, hier gibt man Anfangskapital und monatl. Sparrate an, sowie die anfängliche Dividendenrendite (brutto) und die Steigerung pro Jahr. So bekommt man eine Übersicht über die möglichen Erträge der Zukunft.
 
Labtec schrieb:
Du schreibst oben zumindest andeutungsweise das du dem Markt schlagen willst und rechnest dann nicht mal aus ob du es schaffst? Komisch ...
Dein letzter Absatz ist Käse - sorry - die Rendite der Vergangenheit ist eines der am meisten genutzten Vergleichsmerkmale (ohne das es Aussagekraft auf die Zukunft hat!) und hat nichts damit zu tun ob man sich seiner Investitionen unsicher war oder ist.

Hätte man Anfang 2009 (wie du) 50.000€ in einen x-beliebigen MSCI World ETF gesteckt wäre daraus heute 138.532,37€ geworden.
Das macht 13,79% p.a. ohne in der Zeit auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden.

Jo, die eigene Performance nicht mit der des Marktes zu vergleichen ist eigentlich ein typischer Anfängerfehler.

Zur Zeit erlebe ich wieder verstärkt das Phänomen - vor allem bei Anlegern mit aktiven Strategien -, dass sich viele von den grünen Zahlen im Depot blenden lassen. Da wird voller Stolz von den erfolgreichen Strategien berichtet. Und wenn man mal genauer hinschaut wurde nicht mal ansatzweise die Markt-Performance erreicht. Wer in Aktien unterwegs ist, und das Glück, die Weitsicht oder den Mut hatte seit dem Ende der Finanzkrise investiert zu sein, hat ganz einfach ziemlich viel falsch gemacht, wenn sich das Kapital bis heute nicht etwa verdoppelt hat.

Aktuell befinden wir uns in einem ausgeprägten Bullen-Markt. Da ist die Versuchung groß, so Schwachsinn wie Chart-Technik als funktionierend zu bewerten, nur weil man damit Plus gemacht hat, aber nicht erkennt, dass man vielleicht trotzdem deutlich schlechter als der Markt abgeschnitten hat.
 
Also habe meine Performance schon vergleichen, wenn auch nicht in Prozent pro Jahr, stehe aber mir einem Buchwert der dem dreifachen des Kaufwertes entspricht, besser als ein MSCI World ETF da. Wenn ihr meint es wäre so wichtig die Performance des eigenen Depots mit anderen bis ins Kleinste zu Vergleichen, dann macht es ruhig. Nur überlegt vorher welche Konsequenzen ihr danach aus dem Ergebnis ziehen möchtet. Andernfalls nutzt dies nämlich nichts und dient nur als Schw*nzvergleich, zur Selbstbeweihräucherung oder dem Selbstmitleid. Man wird übrigens immer Vergleiche finden die besser und solche die schlechter abgeschnitten haben.
 
Ich bezog mich in erster Linie auf aktive Anleger und wenn man auf lange Sicht deutlich schlechter als der Markt abschneidet, sollte die Konsequenz sein, sich vielleicht mit einem Wechsel in das Buy&Hold/ETF-Lager zu befassen. Ganz einfach. Das hat nichts mit Schwanzvergleich zu tun.
 
Und selbst wenn man den Markt ausperformt, muss man sich selbst fragen was einem das Wert ist.
Sind es mir ein %te wert, mich stundenlang mit Bilanzen, Geschäftsprognosen und Marktanalyse von Unternehmen zu beschäftigen oder gehe ich meinen Hobbys nach und schau einmal im Jahr fürs Rebalancieren ins Depot.
 
Wie sehr und wie gerne er sich mit den Bilanzen und Geschäftszahlen der Unternehmen und überhaupt mit dem ganzen Thema Wirtschaft befasst. Ich empfinde es nicht als eine Last und schau auch nicht täglich auf die Entwicklung jeder einzelnen Aktie in meinem Depot.
 
Hallo zusammen,
im Wochenüberblick des Finanzwesirs (siehe http://www.finanzwesir.com/blog/wochenueberblick-kw48-2016 ) habe ich mal wieder zwei interessante Artikel gefunden.
Beim Artikel Der typische Unterinvestierte von Mr. Market musste ich direkt an Dich, Holt, denken.
Der Artikel Die Risiken von ETFs – Wie gefährlich sind Indexfonds? von Zendepot setzt sich mit den möglichen Problemen von Investments in ETFs und Indexfonds auseinander, zum Beispiel Ausfallrisiken, Markteffizienz und Machtzentralisierung bei den Kapitalanlagegesellschaften.
 
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