Vielleicht tun sich die ganzen Routerbesitzer selbst einen Gefallen und halten bei dem Thema besser die Klappe.
Natürlich ist man durch einen einfachen NAT-Router vor den meisten Angriffen aus dem Internet gefeit und selbst wenn man sich mal einen Trojaner oder einen Wurm eingefangen hat, so bleiben diese Infektionen nur all zu oft wirkungslos. Das bedingt sich durch die Technik eines NAT-Routers.
Dass aber genau solche Leute propagieren, dass man ja keinen Virenscanner und schon gar keine Firewall benötige, trifft leider zu oft auf die falschen Ohren.
Ich administriere privat einige dutzend Rechner in meinem Bekanntenkreis. Kaum einer von denen hat einen DSL-Anschluss, geschweige denn einen Router. Daher bin schon vor langer Zeit dazu übergegangen, die Rechner zu mir nach Hause zu holen, wenn mal das System neu gemacht werden soll. Hier sind die Rechner geschützt und man kann bedenkenlos Updates, Patches und neueste Virendefinitionen saugen, ohne Angst zu haben, dass der Rechner binnen Sekundenfrist von Viren nur so wimmelt.
Erst wenn ein gewisser Grundschutz auf dem Rechner erreicht ist, kann man den Rechner relativ sorglos am "ungeschützen" Internetzugang betreiben.
Ihr habt ja gar keine Ahnung, wieviele Nutzer es noch gibt, die ohne Virenschutz im Netz unterwegs sind. Die wundern sich dann zwar, dass sich ständig irgendwelche Porno-Popups einblenden und man manche Seiten nicht immer gleich beim ersten Mal erreicht. Aber für sie ist es das Internet oder Windows, was daran schuld ist. Hört man ja immer wieder...
Erst wenn gar nichts mehr geht, fragt man im Bekanntenkreis mal rum, wer sich mit sowas auskennt.
Wenn ich dann solche Rechner zu Gesicht bekomme, ist das Kind meist schon in den Brunnen gefallen.
Da existieren scheinbar wichtige Systemverzeichnisse schon gar nicht mehr, Virenscanner verweigern die Installation oder finden nur einen Bruchteil der Schädlinge und die Registry startet beim Booten schon mehr Viren als Systemdienste.
Wenn ich dann frage "Warum habt ihr keinen Virenscanner auf dem Computer?", dann erhalte ich immer wieder dieselbe Antwort: "Brauche ich doch nicht, ich surfe doch blos 1h pro Woche im Internet und lösche auch alle unerwünschten Mails ohne sie zu öffnen. Das reicht doch."
Tja falsch gedacht. Wenn ich denen dann vorführe, wie ihr Rechner binnen Sekunden von Viren attackiert wird (Kaspersky zeigte in einem Fall innerhalb von 45 Minuten an einer analogen Leitung sage und schreibe 1000 abgewehrte Virenattacken unterschiedlichster Schädlinge), dann fällt da schon mal die eine oder andere Kinnlade zu Boden.
Und wenn ich dann noch sage, dass guter Virenschutz nichts kosten muss und auch keine besonderen PC-Kenntnisse erfordert, beissen sich die meisten ein Loch in den Allerwertesten.
Und wenn ich auf der Gegenseite dann so hirnlose und vorallem auch falsche Kommentare lesen muss, wie "Der Virenscanner kostet mir zuviele Systemrecourcen", dann geht mir der Hut hoch.
Das mag sicher auf Produkte aus dem Hause Symantec zutreffen, aber alle anderen Virenscanner die ich bisher getestet habe (FreeAV, AVG, Avast, Kaspersky, Bitdefender - um nur einige zu nennen) halten sich in Punkto Systembelastung dezent zurück. Einzig Bitdefener erforderte eine temporäre Deaktivierung wärend Installation und Ausführung von Spielen, da er sonst langsame Systeme nahzu zum Stillstand brachte.
Ein paar aktuelle Werte von meinem AVG:
- 19MB Speicherbelastung
- 0,nix% CPU Last (ausser er scannt gerade ein größeres Archiv, was ausser bei einem Komplettscan nur äusserst selten vorkommt)
Nunja, für den einen oder anderen mag das ja noch zuviel sein...