Die deutsche Presse- welche Medien bevorzugt ihr?

Welche Medien bevorzugt ihr?

  • Der Spiegel

    Stimmen: 95 34,1%
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung

    Stimmen: 110 39,4%
  • Süddeutsche Zeitung

    Stimmen: 96 34,4%
  • Handelsblatt

    Stimmen: 36 12,9%
  • Die Welt

    Stimmen: 71 25,4%
  • Focus

    Stimmen: 23 8,2%
  • Stern

    Stimmen: 11 3,9%

  • Umfrageteilnehmer
    279
Auch bei einer Betriebsversammlung sollte man aufpassen oder, wenn es einen ohnehin nicht interessiert, einfach nicht kommen.

Warum die Presse darüber nicht berichtet? Weil die Betriebsversammlung von Firma Schluzenmeier Schraubenwerk AG eben nicht alle Bürger betrifft. Die Parlamente von Bund und EU haben für uns alle eine deutlich höhere Verbindlichkeit. ;)
 
Bei aller Detailverliebtheit und dem "berechtigten" Volkszorn zum Trotz, muss man sagen, dass wir unsere Politiker NICHT dafür bezahlen, dass sie im Plenarsaal Maulaffen feilhalten.
Die parlamentarische Arbeit findet nämlich hauptsächlich in nicht-öffentlichen Sitzungen der verschiedenen Gremien statt.

Was du hier bemängelst ist die Außendarstellung der politischen Positionen, die VORHER bereits in Sachausschüssen und anderen Expertenrunden beschlossen wurden. Und wenn die Regierungsbank etwas gelangweilt und gerade zu provokant auf's Handy schaut, wenn am Rednerpult die Opposition spricht und die Regierungsarbeit kritisiert, dann ist das schlicht und ergreifend eine Antwort auf die Kritik der Opposition.
"Red' du mal, deine Ideen klingen ja ganz nett sind aber völlig unrealistisch, da ist mir selbst die Zeit zum zuhören zu schade."

Bei Parlamentsdebatten wie der gezeigten ist das gespielte Desinteresse eines der vielen Werkzeuge des politischen Tagewerks und sagt in aller Regel nur sehr wenig über den Fleiß der Parlamentarier aus.
 
Noxiel schrieb:
Die parlamentarische Arbeit findet nämlich hauptsächlich in nicht-öffentlichen Sitzungen der verschiedenen Gremien statt.

Das ist mir bekannt, die Außenwirkung bleibt dennoch.

Noxiel schrieb:
Bei Parlamentsdebatten wie der gezeigten ist das gespielte Desinteresse eines der vielen Werkzeuge des politischen Tagewerks und sagt in aller Regel nur sehr wenig über den Fleiß der Parlamentarier aus.

Ich glaube, hier interpretierst Du zu viel in die Arbeit eines Parlamentariers hinein. ;)
 
Ich konsumiere seit Jahren keine deutsche Presse mehr, sondern lese und schaue Nachrichten aus Nachbarsländern und aus fernen Ländern.

Ist besser so, will schließlich nicht verarscht werden.
 
Bei der Auswahl fehlt noch die Möglichkeit "andere".

Ich bevorzuge die Welt (noch eine der konservativen Zeitungen), die Junge Freiheit oder die preußische Allgemeine.

Der Rest ist (leider) schon viel zu weit nach links gerückt und betreibt mehr Hofberichterstattung, als Journalismus.
 
Um überhaupt zu wissen was los ist, schaue ich immer bei einem der großen Online-Nachrichtenseiten rein (alle erhalten ohnehin die gleichen Meldungen über die Nachrichtenagenturen), um einen groben Überblick zu erhalten. Um mich tiefergehend zu informieren, höre ich mir gerne den www.aufwachen-podcast.de mit Tilo Jung an, den ich auch auf Youtube folge. Ansonsten Netzpolitik.org, Nachdenkseiten.de und FeFe. Satiresendungen, wie die Anstalt, sind auch sehr zu empfehlen. Bei Twitter ist extra3 auch sehr interessant.

Um auch noch eine andere Perspektive auf das politische Geschehen zu erhalten schaue ich auch gerne mal bei www.wsws.org/de rein. Die Mobile Version gefällt mir besser, da ich da alles direkt im Blick habe (http://www.wsws.org/de/?view=mobilehome).
 
Ein Medium ist ja lediglich ein Vermittler, ein Kommunikationskanal, über den man die Informationen erhält. Das kann alles sein, von klassischen Medien wie der Tageszeitung, über "neueren" Kanälen wie Podcasts, bis hin zu Youtube-Channels wie LeFloid.
 
Hier wird immer wieder gesagt das ausländische Medien konsumiert werden. Aber ob das soviel bringt?
Welche Sprachen werden denn hier überhaupt sicher beherrscht? Klar die meisten können Englisch, allerdings bedient sich die Masse der Englischen Medien (US und GB) der selben Agenturen wie die Deutschen. Die Franzosen und Spanier legen historisch bedingt vielleicht einen anderen Schwerpunkt aber auch hier stammt der Großteil der Schlagzeilen wiederum aus den im Westen etablierten Presseagenturen. Zudem dürfte es schon deutlich weniger geben die fließend Französisch oder Spanisch sprechen.
Medien aus anderen Kulturkreisen könnten interessant sein. Aber außer einigen zu gereisten spricht hier kaum ein Deutscher Arabisch oder Mandarin. Und dann so gut das er z.B. den Wirtschaftsnachrichten oder sozial/kulturellen Themen folgen könnte...
Bleiben also Medien, welche von ihren Machern in andere uns verständliche Sprachen übersetzt werden. Hier läuft man aber wieder Gefahr manipuliert zu werden. RT z.B. muss sich Vorwürfe gefallen lassen dem Kremel nahe zu stehen. Al Dschasira ist sicher gut um mal einen anderen Blickwinkel zu sehen, aber ob dort seriöser gearbeitet wird als in europäischen Medienhäusern? HK hat auch nen internationalen Sender. Da verstehe ich zwar die Worte, aber deren Lebenssituation und Kultur ist mir so Fremd das ich viele Aussagen zwar dem Wortlaut nach verstehe, mir aber selten sicher bin die Intention verstanden zu haben und erst recht nicht einschätzen kann wie es auf die Lokals wirkt. Wobei auch hier die Schlagzeilen den Europäischen Medien ähnlich sind.
Bleiben die vielen kleinen Informationsquellen im Netz. Und auch hier muss man sich immer fragen, mit welcher Intention jemand überhaupt schreibt und dann erst recht wenn er es in fremde Sprachen übersetzt. Nur weil eine Nachricht in eine anderen Sprache vorliegt, ist sie noch lange nicht valider als eine in Muttersprache.
 
gaunt schrieb:
Bleiben also Medien, welche von ihren Machern in andere uns verständliche Sprachen übersetzt werden. Hier läuft man aber wieder Gefahr manipuliert zu werden. RT z.B. muss sich Vorwürfe gefallen lassen dem Kremel nahe zu stehen. Al Dschasira ist sicher gut um mal einen anderen Blickwinkel zu sehen, aber ob dort seriöser gearbeitet wird als in europäischen Medienhäusern?

Egal ob RT oder Al Dschazira, die sind nicht weniger manipulativ als die Medien hierzulande oder im Rest Europas. Propaganda betreiben alle Seiten, wenn es um Interessen geht. Als Konsument musst du daher alles hinterfragen, egal woher es kommt. Das obligatorische "Wem nützt diese Berichterstattung?", ist dabei nur der Standard um Nachrichten richtig einordnen zu können.

Die Quellen im Netz muss man im Prinzip genauso kritisch betrachten. Eines findet sich dort jedoch, was es früher in dem Ausmaß nicht gab: Die Bürger und deren Meinungen, die Gegenöffentlichkeit, egal in welcher politischen Richtung.
 
Propaganda betreiben alle Seiten, wenn es um Interessen geht.
Propaganda ist ein hartes Wort was ich nur verwenden würde, wenn man sich sicher ist dass es trifft. Ich habe ein wenig Einblick in die Medienwelt und auch einige gute Kontakte zu Journalisten. Teils frei, teils bei Medien die von einigen hier schon als nahezu gleichgeschaltet angesehen werden. Und von daher bin ich mir recht sicher, dass wir hier noch weit davon entfernt sind gleichgeschaltete Medien zu haben. Ja, es gibt diverse Hebel der Einflussnahme und sie werden genutzt. Der simpelste und wichtigste ist sicherlich die Kohle. Und ein Schreiberling der sichs mit nem Politiker oder Wirtschaftsboss verscherzt wird sicher kein Interview mit ihm mehr bekommen. Und logischerweise hat jeder Journalist seine eigene ganz persönliche Prägung durch Kultur und Gesellschaft erhalten, welche sich in seinen Texten unweigerlich wider findet. Aber das alles ist weder Propaganda noch kommt es einer Gleichschaltung gleich.
Das natürlich fast jeder politisch oder auch wirtschaftlich mehr oder weniger relevante Akteur versucht sein eigenes Bild in der Öffentlichkeit zu steuern mag man selbstverständlich als Manipulation empfinden. Aber dann müsste man sämtliche PR und ID Abteilungen und Agenturen schließen und auch Wahlwerbung müsste verboten werden. Ach was sag ich, jegliche Werbung müsste verboten werden, denn sie manipuliert uns;-) Ich denke es ist klar worauf ich hinaus will...
Nicht jede Form der Manipulation ist gleich Propaganda oder kommt einer Gleichschaltung nahe. Dafür sind ganz andere Kaliber notwendig. Z.B. Menschen aus Fleisch und Blut die Artikel querlesen und direkten staatlich legitimierten Durchgriff auf die Redaktionen haben. Wir haben sicher in den Geheimdiensten und der Polizei Leute die einen Pressespiegel erstellen und auch hier nach Infos suchen. Aber ein echtes Propagandaministerium welches den Medien detailliert Vorgaben über deren Berichterstattung macht gibt es hier einfach nicht.

Hierzulande läuft sicher nicht alles Perfekt und wenn ich in die Zukunft schaue könnte es noch düsterer werden. Aber aktuell dürfte es nur wenige Länder geben in dem man über die meisten Themen freier Berichten kann als hier.
 
gaunt schrieb:
Propaganda ist ein hartes Wort was ich nur verwenden würde, wenn man sich sicher ist dass es trifft.

Nur weil der Begriff hierzulande aus historischen Gründen vermieden wird, ist er diesbezüglich nicht falsch.

gaunt schrieb:
Der simpelste und wichtigste ist sicherlich die Kohle. Und ein Schreiberling der sichs mit nem Politiker oder Wirtschaftsboss verscherzt wird sicher kein Interview mit ihm mehr bekommen. Und logischerweise hat jeder Journalist seine eigene ganz persönliche Prägung durch Kultur und Gesellschaft erhalten, welche sich in seinen Texten unweigerlich wider findet. Aber das alles ist weder Propaganda noch kommt es einer Gleichschaltung gleich.

Gleichschaltung kommt von oben, du kannst sie entweder im diktatorischen Stil politisch durchsetzen und kontrollieren oder du kannst sie indirekt herbeiführen, das läuft unter sämtlichen Formen der Beeinflussung, sofern sie in einer Richtung erfolgen. Einige hast du bereits genannt, dem würde ich noch die exklusiven Zirkel und Netzwerke hinzurechnen, bei denen nur bestimmte Personen geladen werden. Wenn z.B. ein Journalist in gehobener Position (z.B. Ressortleiter einer überregionalen Tageszeitung) in einer transatlantischen Denkfabrik Mitglied ist, wo er nur durch bestimmte Beziehungen und politische Haltungen aufgenommen wird, wird er zwangsläufig in seiner Meinung auch durch die Personen geprägt, die dort ebenfalls Mitglieder sind. Ob das auf die journalistische Arbeit abfärbt, zwangsläufig auf die Kollegen abfärbt, darf anschließend der Leser selber vermuten, es sich denken, stichhaltige Beweise sind dabei durch die Denkfabriken nie möglich.

gaunt schrieb:
Aber dann müsste man sämtliche PR und ID Abteilungen und Agenturen schließen und auch Wahlwerbung müsste verboten werden. Ach was sag ich, jegliche Werbung müsste verboten werden, denn sie manipuliert uns;-)

Ich glaube es macht einen Unterschied ob Wahlwerbung gemacht wird, oder geschätzte 70-90% der Medien versuchen sämtlichen Bürgern ein "Alternativlose" Weltsicht zu präsentieren, in der die Rollen fest verteilt sind, selbst wenn die Widersprüche unübersehbar werden.

gaunt schrieb:
Aber ein echtes Propagandaministerium welches den Medien detailliert Vorgaben über deren Berichterstattung macht gibt es hier einfach nicht.

Wer hat das gesagt?
Du brauchst doch gar kein Propagandaministerium. Wenn unsere Leitmedien Nachrichten aus dem Pentagon über die Kriege in Nahost ungefiltert weitergeben, anstatt sich vor Ort selber ein Bild über die Lage zu machen, ist das Propaganda. Ähnliches gilt für Presse-Meldungen der Bundesregierung, unkritische Berichterstattung über die Regierungsarbeit, das Ausblenden von Dingen die gerade das positive Bild der Regierung beflecken könnten, usw. .
Propaganda fängt schon dann an, wenn Journalisten die manipulative Wortwahl von Politikern/aus der Wirtschaft dauerhaft und ohne sie als solche zu Kennzeichnen übernehmen. Beispiel was derzeit durch Italien wieder auftaucht: Die Bank bräuchte "frisches Geld".
 
Denk was du willst, dass ist dein gutes Recht. Und sei froh, dass es ebenso dein gutes Recht ist es auszusprechen.
Ja auch mir fallen natürlich Probleme auf. Aber unsere Medien als Propaganda zu bezeichnen und über einen Kamm zu scheren ist ein Schlag ins Gesicht von jedem echten Journalisten und von denen gibts zum Glück noch ein paar.
In einem Land in dem es eine Kontrolle der Presse gibt könnten wir diese Diskussionen hier nicht führen. Schau dich doch mal um. In jedem zweiten Thread im PUG wird unsere Regierung massiv angegriffen und in einzelnen Fällen sogar eine gewisse Sympathie mit radikalen Kräften eingestanden. Und das hier ist ein öffentliches Forum in dem vermutlich auch der eine oder andere Staatsangestellte mindestens mal privat aktiv ist. Um uns und unsere Kritik an der Regierung zu finden bedarf es nicht mehr als ein paar Google Abfragen.

Nur weil der Begriff hierzulande aus historischen Gründen vermieden wird, ist er diesbezüglich nicht falsch.
Doch. Er ist falsch. Und zwar unabhängig von der Historie. Nicht jede Einflussnahme ist gleich Propaganda.

Ich glaube es macht einen Unterschied ob Wahlwerbung gemacht wird, oder geschätzte 70-90% der Medien versuchen sämtlichen Bürgern ein "Alternativlose" Weltsicht zu präsentieren, in der die Rollen fest verteilt sind, selbst wenn die Widersprüche unübersehbar werden.
Dann schau dir doch nur mal die Mediatheken der öffentlich rechtlichen an. Also sogar weitestgehend und direkt staatlich geförderten Medienanstalten. Da findet sich jede Menge Kritik an unserer Regierung oder den Vorgängen in der Wirtschaft. Und das in einem Propaganda Land in dem jeder Journalist genau gesagt bekommt worüber er schreiben darf?
Das Problem ist nicht, dass die Journalisten nicht ihre Meinung sagen. Das Problem ist eher, dass die Bürger nicht zuhören oder sich jemanden suchen dem sie zuhören der erzählt was sie hören wollen. Wahrheit ist aber nicht immer das was man hören möchte. Die Leute gucken eben lieber Duschungelcamp als ne Doku über TTIP, die EU, Lebensmittelskandale...
Vorhanden sind die Angebote. Nur ist DSDS offensichtlich wichtiger.
Und was anderes. Ich kenne nicht nur Journalisten, sondern auch ne Menge ganz normale Bürger, die der Meinung sind, dass unsere Regierung zwar Fehler aber in Summe nen guten Job macht. Die schauen sich die Alternativen links und rechts an und sagen sich das es eben für sie keine Alternativen sind. Warum sollten diese Menschen ihre Meinung nicht sagen? Für diese Menschen ist unser "System" zwar nicht Fehlerfrei, im großen und ganzen allerdings gegenwärtig Alternativlos.

Wenn unsere Leitmedien Nachrichten aus dem Pentagon über die Kriege in Nahost ungefiltert weitergeben, anstatt sich vor Ort selber ein Bild über die Lage zu machen, ist das Propaganda.
Zahlst du den deutschen Exklusiv Journalist?
Und glaubst du ihm dann was er sagt?
Glaubst du denen die aktuell unten sind wenn sie von deinem Nachbarn bezahlt wurden?
Welche Muttersprache muss ein Journalist haben damit du ihm glaubst?
Oder woran machst du die Glaubwürdigkeit eines Journalisten fest?
Woher darf das Geld für einen Schreiberling kommen damit er glaubwürdig bleibt?
Ab welcher Agenturgröße ist eine Presseagentur teil des "Systems" und damit unglaubwürdig?
...
Die Berichte kommen z.T. aus dem Pentagon. Durchlaufen dann aber die Presseagenturen die es mit ihren Leuten vor Ort abgleichen. Im Prinzp machen die Presseagenturen genau das, was du von ihnen verlangst, denn genau das ist ihre Kernaufgabe und dafür bekomme sie Geld. Nur sind die ja alle nicht glaubwürdig.
Merkst du worauf ich hinaus will? Wem und was willst du denn überhaupt noch Glauben?
 
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gaunt schrieb:
Hier wird immer wieder gesagt das ausländische Medien konsumiert werden. Aber ob das soviel bringt?
Welche Sprachen werden denn hier überhaupt sicher beherrscht? Klar die meisten können Englisch, allerdings bedient sich die Masse der Englischen Medien (US und GB) der selben Agenturen wie die Deutschen.
Wir reden hier ja schließlich nicht von den nackten Nachrichten, sondern von investigativem Journalismus und vertretenen Meinungen. Daher ist es sehr wohl sinnvoll, nicht deutsche Zeitungen zu konsumieren. Selbst wenn man sich nur auf die englischen beschränkt. Ansonsten könnten man auch gleich nur den DPA oder AFP Newsticker lesen.

gaunt schrieb:
Nicht jede Einflussnahme ist gleich Propaganda.
Doch, genau das ist die Definition von Propaganda.
https://www.vocabulary.com/dictionary/propaganda
 
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gaunt schrieb:
Aber unsere Medien als Propaganda zu bezeichnen und über einen Kamm zu scheren ist ein Schlag ins Gesicht von jedem echten Journalisten und von denen gibts zum Glück noch ein paar.

Wenn dich ein Journalist in deinem Denken in eine Richtung bewegen will, die nur herrschenden Personen nützt, betreibt er Propaganda (siehe Def. von Propaganda). Natürlich gibt es Ausnahmen und "es sind nicht alle so", die hierarchische Struktur in den Redaktionen und die heutige Medienkonzentration sorgen jedoch dafür, dass diese kritischen Journalisten entweder in den Feuilleton wandern, obwohl sie in den Wirtschafts oder Politikteil gehören, oder gleich ganz verschwinden.


gaunt schrieb:
Dann schau dir doch nur mal die Mediatheken der öffentlich rechtlichen an. Also sogar weitestgehend und direkt staatlich geförderten Medienanstalten. Da findet sich jede Menge Kritik an unserer Regierung oder den Vorgängen in der Wirtschaft.

Schon merkwürdig, dass man heute Kabarrettsendungen ("Die Anstalt") anschauen muss, um politische und wirtschaftliche Zusammenhänge besser und tiefgründiger aufbereitet zu bekommen als es Nachrichtenmagazine und die von dir angesprochenen Dokumentationen und Reportagen können. Findest du nicht? Ich finde es albern.
Gerade in der ARD und dem ZDF gab es in letzten Jahren derart viele Reportagen die mit Propaganda gespickt waren (Steueroasen, Putin, Russland, Ukraine, Syrien etc. bis hin zum Wirtschaftswunder..) . Hinzu kommen die Wirtschafts- und Politikwerbeformate, die sich als Dokumentationen (Industriellendynastien) oder "Verbraucherchecks" (alle Discounter haben top qualität!) tarnen. Die durchaus noch kritischen Politmagazine der ARD hat man zurechtgestutzt, war angeblich keine Zeit mehr da, sowas noch zu senden.
Ich gebe dir Recht, es gibt noch positive Gegenbeispiele, die nicht in diesem Mainstream mitschwimmen. Die kannst du pro Jahr jedoch an einer Hand abzählen. Nicht selten muss man für sowas dann Arte schauen.

gaunt schrieb:
Und das in einem Propaganda Land in dem jeder Journalist genau gesagt bekommt worüber er schreiben darf?

Wo habe ich das geschrieben? Propagandaland?! Du musst Journalisten, die auf Linie sind nichts vorschreiben, die wissen was sie zu tun haben.

gaunt schrieb:
Das Problem ist nicht, dass die Journalisten nicht ihre Meinung sagen. Das Problem ist eher, dass die Bürger nicht zuhören

Ich glaube das siehst du falsch, Journalisten sagen hierzulande häufig genug ihre Meinung, selbst dort wo sie nichts zu suchen hat. Dahinter steckt ja das Kernproblem. Es mangelt an neutraler und nüchterner Sichtweise auf das Geschehen, am Willen den Medienkonsumenten zu "lenken", ihn lenken zu wollen, mangelt es hingegen nicht.
Weil die Bürger dabei sehr genau zuhören, glauben sie den Medien nicht mehr.

gaunt schrieb:
oder sich jemanden suchen dem sie zuhören der erzählt was sie hören wollen.

Eine grobe Irreführung, das kannst du zu vielfältig auslegen.

gaunt schrieb:
Im Prinzp machen die Presseagenturen genau das, was du von ihnen verlangst, denn genau das ist ihre Kernaufgabe und dafür bekomme sie Geld. Nur sind die ja alle nicht glaubwürdig.
Merkst du worauf ich hinaus will? Wem und was willst du denn überhaupt noch Glauben?

Deinem gesunden Menschenverstand, deiner Bildung/deinem Wissen, deiner Erfahrung?
Die Agenturen sind übrigens auch ein Problemfeld für sich. Letztlich sorgen die mit ihren Diensten dafür, dass die Presselandschaft einfältig geworden ist, du z.B. einen Artikel am Freitag bei Spon lesen darfst, der fast wortgleich am Donnerstag der Woche darauf in der FR oder FAZ auftaucht..

Wo sind die Journalisten eigentlich hin, die wenigstens annähernd das Format eines Peter Scholl-Latour oder Georg Stefan Troller haben? Die als Auslandskorrespondenten nicht nur darüber berichten, wo man "lecker essen" gehen kann und wie toll irgend ein neuer Hipstertrend oder eine Touristentour ist?
 
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Doch, genau das ist die Definition von Propaganda.
Dann darf man das Wort aber auch nicht negativ verwenden. Ich kann etwas Latein und weiß was propagare heißt. Nur verwendet nun mal spätestens seit der NS Zeit niemand mehr das Wort in der ursprünglichen Bedeutung.

Deinem gesunden Menschenverstand, deiner Bildung/deinem Wissen, deiner Erfahrung?
Also wenn jemand das Glück hat vielleicht studiert zu haben, Verwandte und Freunde im Ausland hat, viele Menschen mit Lebenserfahrung trifft, offen für neues ist und es auch sucht... dann ist das vielleicht ein gute Basis. Hast du aber nur die Voksschule im Ort besucht, einen Partner aus dem Nachbarort geheiratet und triffst dich sei 30 Jahren im Prinzip nur mit den Leuten aus deiner alten Grundschulklasse die alle einen ähnlichen Lebensstil pflegen, dann ist das eine eher ungeeignete Basis.

Wo sind die Journalisten eigentlich hin, die wenigstens annähernd das Format eines Peter Scholl-Latour oder Georg Stefan Troller haben?
Die gibt es immer noch. Nur kann man heute kaum noch Superstars in diesem Bereich aufbauen. Früher waren Scholl-Latur oder Troller nicht selten die einzigen die vor Ort berichtet haben. Also hast du ihnen geglaubt und sie als Idole verehrt (keine Kritk, ich find die beiden auch gut!). Heute berichten 20 professionelle und 2000 private über FB, Twitter und weiß Gott was. Und bei einigen von denen greift deine Kritik von oben. Denn die steuern ganz bewusst den Informationsfluss in eine gewünschte Richtung. Und da langt es nicht selten, wenn nur wenige ein ordentliches Störfeuer abbrennen und Nebelkerzen werfen, damit die anderen unglaubwürdig werden.

Das ändert aber nix drann, dass der größte Teil der Reporter wirklich Journalisten mit Herzblut sind die nichts weiter wollen als einfach nur gut zu berichten. Und genau denen fällt man mit der Pauschalkritik in den Rücken. Denen werden finanzielle Mittel entzogen während die Nebelkerzenwerfer finanziell eh gut ausgestattet sind.

Nochmal. Ich weiß das in der Medienwelt viel schief läuft und es auch massive Einflüsse von außen gibt. Aber diese Pauschalkritik "Alles Propaganda" und "Lügenpresse" trifft leider genau die falschen. Damit schlagt ihr denen ins Gesicht, die sich genau dafür einsetzen, was ihr euch wünscht und die gegen die ihr Kämpft lachen sich nen Ast ab.

die hierarchische Struktur in den Redaktionen und die heutige Medienkonzentration sorgen jedoch dafür, dass diese kritischen Journalisten entweder in den Feuilleton wandern, obwohl sie in den Wirtschafts oder Politikteil gehören, oder gleich ganz verschwinden.
Da kann ich schon eher mit. Aber dann sag es doch auch genau so und hack nicht mit Pauschalkritik auf die ein die auf der untersten Stufe stehen.
Heute finden sich noch die kritischen Stimmen in unserer Medienlandschaft die wertvollen Content produzieren. Aber dann sollte man sie Loben und aus der Masse des trivialen Mists herausheben statt sie zu ignorieren und einfach ungehört nieder zu machen.
!!!ABER!!! Das bedeutet auch, dass man sich mal Sachen anhört, die einem nicht gefallen und womöglich nicht ins Weltbild passen. Und bei vielen passt leider nicht mehr ins Weltbild, dass bei allen Problemen die es unbestritten gibt, unser Reporter einen verdammt wichtigen Job machen. Wenn die weg sind bleiben nämlich nur noch die Nebelkerzenwerfer übrig.
 
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Hallo Hallo, was ist den mit Welt.de plötzlich los.

Seit Weihnachten liest man da plötzlich kritische Kommentare zu diversen Flüchtlingsgruppen und Poltikern, Berichte von Polizisten und rechnet vor was das Ganze den deutschen Steuerzahler kosten wird.

Haben nun auch endlich paar Journalisten die Realität erkannt und möchten noch eine Zukunft in Deutschland haben ?
 
gaunt schrieb:
Nur verwendet nun mal spätestens seit der NS Zeit niemand mehr das Wort in der ursprünglichen Bedeutung.

Wir haben eine ehemalige FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda im Kanzleramt sitzen. Nur weil man inzwischen lückenlos dazu übergegangen ist, in der Politik und Wirtschaft sämtliche negativ behafteten Begriffe durch Weichmalerei zu ersetzen, sind sie noch immer nicht falsch. Ein heutiger Artikel zu dem Thema, den man noch deutlich tiefgründiger ausarbeiten könnte, der aber durchaus anspricht, wo auch noch ein Problem liegt, das auch die Medien betrifft: https://www.welt.de/debatte/kommentare/article160892353/Verschont-uns-bitte-mit-eurer-Plastiksprache.html

gaunt schrieb:
die alle einen ähnlichen Lebensstil pflegen, dann ist das eine eher ungeeignete Basis.

Die kannst du durch Bevormundung durch die Medien aber auch nicht verbessern, die Leute aus ihrer Blase holen, sie kritischer machen. Du kannst sie manipulieren und die werden es auch glauben. Aufklärung und (Fort-)Bildung ist das jedoch nicht, die wäre aber nötig um aus ihnen mündige und kritische Bürger zu machen, die nicht gleich Rattenfängern hinterherlaufen.

gaunt schrieb:
Früher waren Scholl-Latur oder Troller nicht selten die einzigen die vor Ort berichtet haben. Also hast du ihnen geglaubt und sie als Idole verehrt (keine Kritk, ich find die beiden auch gut!).

Beide haben etwas anders gemacht und wurden dadurch zu Vorbildern in der Branche. Wenn du eine alte Reportage von Troller ansiehst, legte der buchstäblich den Finger in die offensichtliche Wunde und musste dafür oft noch nicht einmal viel tun. Den Rest erzähltem ihm die Leute auf seine ehrlich offenen Fragestellungen. Siehst du heutige Reportagen, gehen viele immer mit einem klaren Plan heran: Ich muss das so darstellen, damit es ins Bild passt und das merkt man als Zuschauer. Das ist nicht echt, das ist im schlimmsten Schönfärberei dabei oft sogar Manipulation.

Jüngst erlebte ich übrigens ein völliges Gegenbeispiel. Kurz vor der letzten US Wahl sendete das ZDF eine Reportage mit M.Lanz (den ich aus unterschiedlichsten Gründen eigentlich nicht schätze), der dort frei nach Troller sich die Situation einmal anschaute und auf die normalen Leute jenseits der Boomregionen zuging. Als Zuschauer war mir nach dem Anschauen daraufhin schlagartig klar, was fast alle Medien in ihrer "Clinton muss und wird die Wahl gewinnen"-Strategie, die auch in Reportage gefahren wurde, völlig ignoriert haben: Wie es in den USA hinter der schönen Kulisse, dem neuen "Wirtschaftsboom" und abseits der liberalen Elite aussieht, daher wunderte mich auch der Wahlausgang nicht mehr.

Scholl-Latour war ein schwereres Kaliber, aber auch er ging nie voreingenommen sondern nüchtern an die Sachen heran, er versuchte immer neutral die Zusammenhänge darzustellen. Das klappt mit voreingenommenen Journalisten nicht. Wenn ich eine tiefe Abneigung gegenüber Putin habe, kann ich nicht objektiv über die Politik und die Zustände in Russland berichten. Wenn das dann noch so weit führt, dass man als Journalisten Personen wie Putin nicht in ihrem Handeln verstehen will (egal was man davon hält), hat man entweder den Beruf verfehlt oder ist Teil einer Propagandamaschinerie.
Scholl-Latour war derjenige, der die jüngsten Entwicklungen in Nahost genauso vorhersagte wie sie abliefen, weil er tiefer in der Materie steckte als heutige Journalisten, die eben auf Presseagenturen und das Pentagon vertrauen anstatt die Geschichteder Region, die Protagonsiten und die Entwicklungen im Detail zu betrachten.

gaunt schrieb:
Ich weiß das in der Medienwelt viel schief läuft und es auch massive Einflüsse von außen gibt. Aber diese Pauschalkritik "Alles Propaganda" und "Lügenpresse" trifft leider genau die falschen. Damit schlagt ihr denen ins Gesicht, die sich genau dafür einsetzen, was ihr euch wünscht und die gegen die ihr Kämpft lachen sich nen Ast ab.

Ich habe weder behauptet das alles Propaganda sei, noch dass es Lügenpresse wäre. Ich sehe es als wichtig an (bzgl. der ÖR) auf falsche Entwicklungen hinzuweisen. Die kannst du nicht stoppen, wenn du sie still und leise akzeptierst. Du kannst positive Beispiele öffentlich loben, keine Frage, den Rest musst du jedoch auch tadeln. Das führte im letzten Jahr zu interessanten Gesprächsrunden (der ÖR) bei dem die beteiligten Journalisten und Programmverantwortlichen eigentlich nie einen Fehler bei sich erkannt haben wollen, selbst wenn sie offensichtlich welche gemacht haben. Sehr groteske Vorstellungen zu diesem Problemfeld, in Zeiten in denen rechte Rattenfänger mit Lügenpresserufern erstaunliche Wahlergebnisse erzielen, müsste diesbezüglich mehr Selbstkritik und Hinterfragen der eigenen Arbeitsweise in den Redaktionen doch langsam angekommen sein.

gaunt schrieb:
Das bedeutet auch, dass man sich mal Sachen anhört, die einem nicht gefallen und womöglich nicht ins Weltbild passen.

Auch wenn du es nicht glaubst, aber genau das mache ich. Das führt jedoch mangels überzeugender Argumente und immer gleicher Mechanismen nicht mehr dazu, dass ich meine Meinung noch hinterfrage, sie festigt sich kontinuierlich. Das muss noch nicht einmal alleinige Schuld der Journalisten sein, ich glaube eher das eine Krankheit im System/der Ideologie dahinter steckt. Weil die Ideologie so beibehalten werden soll, mit allen möglichen Mitteln, gibt's die Verwerfungen und die Unglaubwürdigkeit in den Medien.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Schrammler
Ich geh jetzt nicht auf alles ein. Teilweise stimme ich dir zu bei anderen Sachen nicht. Da werden wir wohl unterschiedlicher Meinung bleiben. Aber bei Scholl Latur und Troller können wir uns wohl zumindest drauf einigen das es beeindruckende Personen sind/waren.

Scholl-Latour war ein schwereres Kaliber, aber auch er ging nie voreingenommen sondern nüchtern an die Sachen heran, er versuchte immer neutral die Zusammenhänge darzustellen.
...
Wenn das dann noch so weit führt, dass man als Journalisten Personen wie Putin nicht in ihrem Handeln verstehen will (egal was man davon hält), hat man entweder den Beruf verfehlt...
Na ob der wirklich immer so unvoreingenommen war... Aber ja, er hat es zumindest versucht und meist auch recht gut hinbekommen. Was ich nur sagen will ist, dass es diese Menschen immer noch gibt. Nur gehen die in der heutigen Masse schlicht und ergreifend unter.
Das man Situationen/Menschen/Umfelder nicht verstehen kann wenn man voreingenommen ist ist klar. Nur basiert das Gehirn aller Säugetiere auf Mustererkennung und damit auf nichts anderem als auf Vorurteilen. Kein gesundes menschliches Gehirn ist vorurteilsfrei. Das geht einfach nicht. Das einzige was du in Bezug auf das verstehen einer Person wie Putin (beziehungsweise seinen Rückhalt im Volk) machen kannst ist zu versuchen, dir die dort zugrunde liegenden Denkmuster anzueignen und sie als Schablonen neben deinen eigenen in Regal zu stellen. Du musst sie natürlich nicht übernehmen und sie sollten auch nicht deine eigenen ersetzen, aber zumindest verstanden haben sollte man sie.
Und das konnte Scholl Latour! Eben weil er viele unterschiedliche Kulturen (ich glaube er hatte fast alle Länder der Welt bereist) besuchte sie wirklich kennen lernte, sich deren Denkmuster aneignete und sie damit Verstand ohne gleich zu bewerten. Er ist sein ganzes Leben unterwegs gewesen und das nicht nur als Reporter. Von diesem über viele Jahrzehnte aufgebauten Erfahrungsschatz hat er ungemein profitiert und damit uns "junge" tief beeindruckt.
Unser heutigen Reporter sind meist sehr jung. Ihnen fehlt dieser Erfahrungsschatz und sie bekommen auch nicht mehr wie SL die Möglichkeit ewig die Welt zu bereisen. Glaub mir es gibt seeehr viele die es gerne machen würden und ebenso wie SL gerne die Welt sehen und verstehen würden. Aber da greift dann etwas was du gesagt hast und dem ich uneingeschränkt zustimme (zumindest dem Effekt, weniger der Ursache).
Unsere Medienlandschaft lässt diese Menschen nicht mehr hochkommen. Unsere Medien gieren nach spektakulären Bildern die reißerisch präsentiert werden können. Bei jedem Ereignis muss schnell einer vor Ort sein und die ersten heißen Bilder liefern, aber der Hintergrund interessiert kaum. Unsere Medien bezahlen kaum mehr Reporter für Hintergrundberichte nur die Schlagzeile zählt. Angst verkauft Zeitungen und die Zeitungen machen den Leuten Angst. Vor diesem Hintergrund wirken dann viele Problem hier vor Ort klein und unwichtig und die aktuelle Politik erscheint "Alternativlos" um unseren guten Lebensstandard zu halten. Leute die mahnend den Finger heben und sagen das nicht nur im Ausland sondern auch hier einiges schief läuft will dann keiner hören.
Für dich steckt da gezielte Propaganda hinter für mich ist es eher ein unglaublich trauriger Prozess der da abläuft, den dann aber einige dankbar für eigene Interessen nutzen. Am Ende sehen wir aber wohl beide ein ähnliches Risiko. Nämlich das nach einer Weile nur noch Panik-Media über bleibt welche die Leute in trivial Unterhaltung treibt, damit sie ihrem tristen Alltag entfliehen. In dem Windschatten kannst du dann politisch jeden Mist durch boxen und zwar egal ob du mit neuen Steuergesetzen die Tasche leer gemacht bekommst oder um die nächste militärische Intervention die du (stellvertretend für die Bürger) eigentlich ablehnen würdest, währst du noch bei klarem Verstand.

Ich denke ich sehe am Ende des Tages ähnliche Risiken wie du und auch das versucht wird auf die Medien Einfluss zu nehmen bestreite ich in keinster weise. Nur unterscheiden wir uns darin wie es dazu kommt. Für dich sind die Medien bereits weitestgehend ferngesteuert von einigen die sie vor den Karren spannen, in meinen Augen ist es vielmehr so, dass Bürger, Reporter und Medienhäuser massive Fehler machen und diese wiederum von einigen gnadenlos für eigene Interessen ausgenutzt werden. Am Ende haben wir beiden aber die Befürchtung, dass die Medien zu Meinungsmache missbraucht werden könnten, oder schon längst werden.
Während bei dir (zumindest in meinen Ohren) durch klingt, die etablierten Medien (zumindest teilweise) zu boykottieren plädiere ich dafür, den Medienhäusern die Meinung zu geigen, und sie so dazu zu zwingen Nachfolgern von Troller und SL ihre Reisen zu bezahlen, ihnen erlauben Erfahrung auf zu bauen und ihnen auch erlauben unbequemes auszusprechen.
Im Prinzip wäre dein Weg (ich unterstelle dir das jetzt einfach mal. Korrigiere mich) die Medien zu boykottieren durchaus denkbar. Wenn die Medienhäuser eh die Schreiberlinge unterdrücken dann können sie ja auch Pleite gehen. Nur was dann? Dann wird gar niemand mehr dafür bezahlt investigativ Skandale bei Politikern oder Unternehmen auf zu decken oder Hintergrundberichte aus dem Ausland zu liefern.
 
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