News Nach FBI-Klage: Für Apple sind US-Behörden Schuld am iPhone-Ärger

Da wehrt sich ein Tech-Konzern allen Ernstes gegen die Datensammelwut der US-Behörden? Skandal!

Ich persönlich halte diesen Präzedenzfall für einen großen Schritt in Richtung eines vollkommen gläsernen Nutzers. Vielmehr als vollkommen gläserne Person, nicht nur als Smartphone-Nutzer, sondern als Bürger. Darum geht es letztendlich.

Wie würde es weitergehen, käme das FBI hiermit durch? Weitere Behörden und Geheimdienste würden nachziehen, weitere Hersteller würden genötigt, weitere Staaten würden Gleiches versuchen.

Auf der anderen Seite ist ja auch kein Geheimnis, dass Geheimdienste seit Jahren schon Entschlüsselungscodes von Sicherheitssoftware-Herstellern einfordern.
Insofern könnte man diese erneute Dreistigkeit als die Spitze der Unverschämtheit bezeichnen und auch die Vorwürfe gegen Apple, sie würden Marketing damit betreiben, nicht gänzlich zurückweisen.

Dennoch bleibt dieser Vorstoß sehr gefährlich. Wollen wir eigentlich ewig die Schafe von Behörden und Geheimdiensten sein und, unter Verweis auf unsere eigene Sicherheit, alles mit uns machen lassen?
Oder wollen wir mal anfangen zu differenzieren, ganz klar Kosten und Nutzen abwägen und Grenzen aufzeigen?

Um es mit Benjamin Franklin zu sagen: "Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren."

Dass ausgerechnet Donald Trump für die aktuellen Bemühungen des FBI ist, bedarf eigentlich nur eines Kommentars: Es zeigt deutlich auf, wie absurd sowohl die Vorhaben des FBI, als auch das Gequassel dieses Mannes ist.
 
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IntelOnly schrieb:
Dann kennt das FBI also die Person, die das Passwort kennt???
Snooty schrieb:
Wenn jemand das Passwort geändert hat, kann man denjenigen doch einfach fragen..?

Ich habe keine Apple Produkte, kenne mich da also nicht aus, aber ich gehe davon aus, dass das Passwort der Apple-ID nicht das Passwort zum Entschlüsseln des Geräts ist.
 
Pizzataxi schrieb:
Du widersprichst dir selber in nur 2 Sätzen. Hut ab für diese Leistung. :cool_alt:

Nein, tue ich nicht. Sie sammeln Daten. Für sich. Für ihr eigenes Unternehmen. Nicht für andere.
Googel wäre doch selten dämlich seine Daten an andere Unternehmen etc. zu verkaufen...schließlich basiert
ihr Geschäftsmodell auf den Daten! Dasselbe gilt auch für Apple.

@zum Thema Prism

Gerade aus dem Grund hat doch Apple, diese Vorkehrung mit dem 10 mal löschen eingeführt! Es hat schon seinen Grund, warum Apple immer beliebter wird bei Kriminellen und immer stärker mit den Behörden aneckt.
Desweiteren ist Prism ein ganz anderes Thema.

Außerdem scheint keinen die Stellungsnahme von Snowden zu interessieren.
 
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SineNefas schrieb:

Sie hätten sich ja auch dazu entscheiden können, einfach nicht bei PRISM mitzumachen? Also schon damals gegen die Behörden auflehnen können. PRISM ermöglichte Überwachung der Kunden, das ist das Gegenteil von Datenschutz.

Wenn ihnen Datenschutz wichtig war, warum dann PRISM?
 
Grinch0815 schrieb:
Wie verhält es sich eigentlich bei Android? Wird hier das Gerät auch gelöscht nach x falschen eingeben?

Mein BlackBerry Priv (Android) löscht sich ebenfalls nach 10 facher falsch Eingabe. Derzeit ist es so konfiguriert das es auch ohne den Code gar nicht booten kann.
 
Luthredon schrieb:
Ich versteh überhaupt nicht, was das für den vorliegenden Fall bringen soll. Ich meine, glaubt das FBI, Apple kann NACHTRÄGLICH in dieses spezielle, gesperrte iPhone etwas einbauen? Dann wäre die Backdoor ja schon drin ... Also was soll das?
Es geht nicht um die Verschlüsselung selbst, sondern um zusätzliche Sicherheitsfeatures des Betriebssystem. Diese lassen sich per Firmware-Update verändern bzw. abschalten. Da das Gerät aber nur signierte Firmware-Updates erlaubt, braucht das FBI Apples Hilfe dazu. Sofern Apple keine (absichtlichen?) Fehler bei der Implementierung der Verschlüsselung begangen hat und der Nutzer kein(e) Pin/Passwort aus einem Wörterbuch genutzt hat, müsste der Speicher aber auch ohne diese zusätzlichen Schutzmaßnahmen sicher sein.

estros schrieb:
Das geht vielleicht bei Android, aber iOS wird eben mit dieser Sicherheit vermarktet und der Grund, warum viele denen vertrauen. Nur der User hat die Macht. Und ein Terrorist wäre quasi dumm, kein iPhone zu verwenden.
Persönlich würde ich in der Hinsicht weder Google noch Apple vertrauen. Da man den Android Source-Code einsehen kann, den iOS Source-Code aber nicht, würde ich Android eher vertrauen.
 
Mithos schrieb:
Ich habe keine Apple Produkte, kenne mich da also nicht aus, aber ich gehe davon aus, dass das Passwort der Apple-ID nicht das Passwort zum Entschlüsseln des Geräts ist.

Stimmt, da hast du absolut Recht... Somit neuer Vorschlag: Apple ID und Passwort sollten somit bekannt sein...(so hab ich das verstanden)
dann soll Apple eine Option erstellen, die Sperre anhand von Apple ID und Passwort zu deaktivieren, für den fall, dass jemand mal sein
Entsperrcode vergessen hat, wäre das doch sowieso eine sinnvolle Option...
 
Innerhalb von 24 Stunden nach dem Anschlag hatte jemand das Passwort für die Apple-ID geändert
Es wurde nicht geändert, sondern zurückgesetzt, weil ein Mitarbeiter des San Bernardino County versucht hat, an die Informationen in iCloud zu gelangen. Es war auch nicht irgendjemand, sondern der Besitzer des Handys (der Arbeitgeber des Attentäters).

... in an attempt to gain access to some information in the hours after the attack, [the owner] was able to reset the password remotely, but that had the effect of eliminating the possibility of an auto-backup.

Und jetzt steht das FBI dumm da, weil sie es nicht mehr ohne Apples Hilfe hacken können!
 
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Ned Stark schrieb:

Der Gründer von Twitter ;) Jack Dorsey. Neben Twitter haben sich auch noch Google, Amazon und Facebook solidarisch gegenüber Apple gezeigt.
 
Anscheinend haben sie ja jetzt eine. Was wäre passiert? Medienwirksam Apple geschlossen, Tim Cooks verhaftet. Mit welcher Begründung? Dass sie nicht bei ihrem (bis dahin noch geheimen) Massenüberwachungsprogramm mitmachen wollen?
 
Es macht einen riesen Unterschied, ob ein Thema öffentlich diskutiert wird, was eine enorme Schutzwirkung hat, oder ob etwas immer in geschlossenen Räumen passiert, wo man sehr viel Druck ausüben kann. Das sollte wohl klar sein oder? Wäre das ganze dank Snowden nicht rausgenommen, hätte Apple niemals diese Schutzmechanismen eingebaut.
 
Lächerliche posse, wenn Gericht es anordnet dann hat FBI Zugang dazu punkt. Ich bin mir sicher, dass vom jedem BS welches in USA verkauft wird die quellendateien/Programmdateien beim Staat offengelegt werden MÜSSEN, sonst keine Zulassung.
Das Theater wird nur veranstaltet um den Islamisten und anderen kriminellen zu suggerieren: "eure apple Geräte sind sicher, speichert also alle geheimnisse drauf", man hofft dass diese deppen drauf reinfallen. Vermutlich haben die Terroristen seid Snowden/NSA Affäre aufgehört über Smartphones zu kommunizieren oder Daten drauf zu speichern, man will sie wieder dazu motivieren.
 
SineNefas schrieb:
Wäre das ganze dank Snowden nicht rausgenommen, hätte Apple niemals diese Schutzmechanismen eingebaut.

Übersetzt: Wäre die Überwachung nicht öffentlich geworden, hätte Apple nichts für den Datenschutz gemacht. (Apple wusste von PRISM, auch vor Snowden) Also ist es ihnen ja anscheinend doch egal gewesen, bis die Öffentlichkeit davon Wind bekommen hat.

Dafür verurteile ich sie auch nicht, ein Unternehmen soll wirtschaftlich denken. Aber es zeigt sich damit, dass die Menschen einem Unternehmen solange egal sind, solange die Zahlen stimmen. Durch das Bekanntwerden schlägt sich Apple jetzt auf die Seite des Kunden, damit die Zahlen auch weiterhin passen. Wie gesagt, solange das Ergebnis passt ist mir der Weg dahin egal. Aber Apple ist sicherlich kein Unternehmen, die selbstlos alles für ihre werten Kunden macht.
 
Natürlich war es ihnen egal. Es ist ein Unternehmen. Warum sollte es Anstrengungen unternehmen, die Ihnen nichts bringen? :freak: Dennoch ist es sympathisch, dass sie jetzt dem FBI den Mittelfinger zeigen.
Verstehe den Widerspruch darin nicht.
 
Weil du meintest, dass ihnen etwas am Datenschutz liegt. Ihr bisheriges vorgehen zeigt aber, dass es ihnen eigentlich egal ist. Der Kunde ist halt nicht mehr so dumm wie früher, also setzt man sich jetzt dafür ein. Ich sehe da kein wirkliches Interesse am Datenschutz, sondern nur um Schadensbegrenzung/Marketing. Oder anders gesagt, ihnen liegt erst etwas am Datenschutz, seit es bekannt wurde. Warum lag ihnen vorher nichts daran? Es kann ja keine eigene Überzeugung sein, sondern die Meinung des Geldes.
Aber wie gesagt, solange es passt, passt es.
 
Bei allem Sturm im "Die wolln doch nur die Daten schützen"-Wasserglas und dem Aufbegehren der IT-Welt, immerhin weigert sich hier ein Konzern, einen Gerichtsbeschluss einer Bundesbehörde umzusetzen.

Damit möchte ich das ganze nicht moralisch bewerten, sondern lediglich vom rechtlichen Standpunkt aus sehen. US amerikanischer Konzern widersetzt sich trotzig der Judikative. Es bleibt spannend
 
Tolles Marketing, das ist das einzige was Sie können Leute blenden, das aber echt gut.:evillol::freak:

Als ob nicht bei JEDEM OS nicht eine "Lücke" eingebaut ist. Alles was online ist, kann auch angegriffen bzw gehackt werden oder eben "geöffnet". :king:

Wer sich fragt wie, ganz einfach wie sonst kann man Updates installieren? :lol:
 
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