Neue HDDs vom Händler – wirklich unbenutzt?

Du hast ja die gesetzliche Gewährleistung und man kann sicher argumentieren, dass Du Neuware erwarten konntest und diese nicht geliefert wurde, womit Du einen Rücktrittsrecht hat oder eben auch ein Recht auf Nachbesserung, welche MF aber wohl kaum erfüllen kann und sich dann z.B. auf einen Angebotsirrtum berufen wird und damit wir der Kaufvertrag auch rückgängig gemacht. Das hat aber eben nichts mit der Garantie zu tun und wenn in Deinem Bekanntenkreis viele Leute die Garantie mit der Gewährleistung verwechseln, solltest Du die Leute vielleicht mal ein wenig aufklären.
 
Und mit dem Hinweis "Garantieverlängerung gleich mitbestellen", was suggeriert sie hätten schon eine Herstellergarantie. Vermutlich bekommt man sie nicht mehr zurückgegeben und will sie nun abverkaufen oder hat man jetzt alle einzeln überprüft, z.B. die Seriennummern bei HGST abgefragt und ein OK bekommen?
 
Das ist eine gute Frage. Vielleicht sind die Platten ja sogar recertified vom Hersteller. Aber dann wärs schon seltsam wenns auch jezt nach Prüfung nicht wenigstens in der Beschreibung steht.

Hab aber außer der ersten Antwort auf meine Mail auch nichts mehr davon gehört, ob und was denn nun rausgekommen wäre.
 
Wenn sie vom Hersteller recertified wären, würde das aber drauf stehen und müsste trotzdem auch angegeben werden, die waren ja wie Neuware verkauft, bei nicht wenigen Händlern sogar ohne einen Hinweis auf das Produktionsdatum, wobei selbst HGST nicht mehr als ein Jahr Lagerung in der originalen Verpackung empfiehlt:
Seagate übrigens ebenfalls:
Die gehen sogar noch weiter und empfehlen bei eine HDD nach der Inbetriebnahme diese nach nicht mehr als 30 Tagen wieder in Betrieb zu nehmen. Wie man sieht gleichen sich die Werte, ein Jahr bei optimalen Bedingungen und innerhalb der Originalverpackung und sonst 90 Tage, damit scheint das also Standard zu sein. Platten von 2010/2011 sind daher zumindest überlagert, selbst wenn sie wirklich in der originalen Verpackung unbenutzt gelagert wurden, was ich aber nicht glaube.
 
Ich hatte persönlich Kontakt mit einem Händler der auf Amazon, Ebay und eigenem Webshop verkauft. Ich hatte bei Ihm eine Hitachi Festplatte gekauft (Ultrastar). Sie war zerkratzt, die Siegel sahen ramponiert aus. Es handelte sich definitiv um keine neue. Meine Bewertung bei Amazon wurde leider gelöscht. Die Festplatte wurde zurückgesendet. Der Händler sagte das meine Festplatte leider mit dem eines Garantiefalls vertauscht wurde. Fotos hatte ich gemacht und an Amazon und den Händler geschickt.
Seit dem kaufe ich nur noch in Internetshops bekannter großer Händler mit original Verpackung.
 
Bewertungen bei Plattformen wie Amazon oder eBay sind einen Dreck wert, da sollte man nichts drauf geben, denn unbequeme Bewertungen werden eben nun einmal gelöscht und am Ende gibt es immer nur Ergebnisse wie bei Wahlen in Diktaturen. Was aber so auch von den Betreibern gewollt ist, die verdienen an jedem Handel, egal ob der Kunden betrogen wurde oder nicht, Umsatz ist Umsatz und ein Teil davon geht an den, der auch die Bewertungen kontrolliert. Also ist es schon pures Eigeninteresse keine zu kritischen Bewertungen stehen zu lassen, damit der Umsatz nicht leidet. Juristisch zu packen sind die Händler auch schwer, denn Ausreden finden sich immer und das Gegenteil ist kaum zu beweisen, Betrug setzt nun einmal den Vorsatz jemanden zu schädigen voraus, nur Fahrlässigkeit reicht da nicht, aber der Vorsatz ist eben schwer zu beweisen.

Meine HDDs kaufte ich nur in Läden wie den Filialen der Onlinehändler, ich habe noch keine HDD per Versand bekommen. Da sehe ich die Ware sofort und vor allem wie damit vor Ort umgegangen wird und bevor sie in der Kasse eingescannt wird und ich bezahle. Wenn da ein Verkäufer die Platte cool auf den Tisch knallt, kann er die gleich wieder zurückbringen, denn ich verlasse den Laden sofort wieder, sowas kann er anderen verkaufen, mir nicht.
 
Max H schrieb:
Hallo,

danke schon mal für die Antworten!

Hier eine Platte als Beispiel (Hitachi Ultrastar 7K3000 SATA III 2TB):
http://www.idealo.de/preisvergleich...3_-ultrastar-7k3000-sata-iii-2tb-hitachi.html

http://geizhals.de/hgst-ultrastar-a...641-0f12470-a1283425.html?hloc=at&hloc=de#ang

Ich bin der Meinung, dass hinter vielen der aufgeführten Händler die selben Personen stecken, was natürlich nicht schlimm ist, doch so entsteht der Eindruck, dass es sich bei dem Preis um einen nicht ungewöhnlich niedrigen Preis handelt.

Hier der Link zu der Bewertung einer ähnlichen Platte bei Amazon:
http://www.amazon.de/product-review...showViewpoints=0&sortBy=helpful#RFT5D1ZQGGR8B

Zitat aus den SMART-Werten der als neu verkauften Platte:
"SMART Self-test log structure revision number 1
Num Test_Description Status Remaining LifeTime(hours) LBA_of_first_error
# 1 Short offline Completed without error 00% 15745 -
# 2 Short offline Completed without error 00% 15401 -

Diese SMART Werte zeigen dass diese Platte zweimal einen Self-Test gemacht hat, also es wurde einen Selbst-check initiert, und zwar nach 15.401 Stunden Betrieb und einen zweiten Check nach 15.401 Stunden Betrieb. Also nach 20 Monaten kontinuierlichen Betrieb."

Möglicherweise handelt es sich um abgeschriebene Server-Platten.

Noch eine Frage zum Hinweis der eingeschweißten und versiegelten Retail Versionen:
Wie sind die Platten denn versiegelt? Neu einschweißen kann wahrscheinlich jeder Händler, sofern er den Kunden übers Ohr hauen will.

Danke.


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Edit: @Holt: Deine Nachricht hatte ich vor Abschicken noch nicht gelesen. Das hole ich jetzt nach.

Hi.
Ich habe gestern 8 besagter Hitachi Platten bekommen. Hergestellt werde wurden sie 2011, sprich die Garantie wäre so gut wie rum - wenn denn überhaupt welche drauf wäre. Entweder sind die Platten nicht für den deutschen Markt bestimmt oder reine OEM-Platten, der Garantie-Check schlägt nämlich fehl. Gekauft wurde aber nicht bei eBay oder Amazon-Drittanbieter, sondern bei VibuOnline. Auf meine Nachfrage, wie das mit der Garantie ist, wurde mir vom Mindfactory Support geantwortet, sie würden nur die Gewährleistung übernehmen, Garantie ist Hersteller-Sache.

Die Antwort auf meine Antwort steht noch aus, da ich darauf hingewiesen habe, dass ich gefälligst auch Endkunden-Ware erwarte, wenn dies nicht explizit irgendwo als OEM aufgeführt ist.
 
Holt schrieb:
die Ultrastar 7K2000 ist mit 500GB und 1TB wieder im Programm, nicht aber die 2TB von denen es so viele gibt. Außerdem gibt es sogar ein Datenblatt von 2015, da frage ich mich wirklich, welche Rolle HGST in der Sache spielt, denn diese hier wäre demnach wirklich neu, die Frage ist nur, ob man dann bei den Händlern auch wirklich Neuware bekommt oder ob es davon auch gebrauchte Altware mit zurückgesetzten S.M.A.R.T. Werten gibt. Hat HGST nun wirklich noch einmal die alten Baureihen neu aufgelegt? Die waren noch vor kurzer Zeit nicht mehr auf der Homepage zu finden, da hatte ich extra nachgesehen

Das wundert mich auch, dass man dem Modell dann keinen etwas abgewandelten Namen gibt.
Scheinbar sind sie echt wieder um Programm.
Soweit ich erkennen kann, wurde die MTBF um fast 50% reduziert, wenn ich mich nicht irre.
Hatten die Ultrastar 2000 nicht immer 2.000.000 h.? Jetzt sind es 1.200.000 h.

Mir wurden folgende Händler vom Hersteller genannt, wo ich für Deutschland produzierte Neuware kaufen kann:
https://www.cyberport.de/pc-und-zubehoer/festplatten-ssds/interne-festplatten/liste.html
Hitachi Ultrastar mit Garantie CP.jpg
(Garantieangaben finde ich bei diesem Händler bei allen HGST-Platten)

http://www.notebooksbilliger.de/pc+...age=1&perPage=&sort=&order=&availability=alle

https://www.wave-distribution.de/html/highlights.html?hgid=53&tgid=1&tk=1&lk=146

aber eben auch:
Alternate



Holt schrieb:
Max H schrieb:
Wie wertvoll ist doch das Smartctl-Tool, ohne welches der Betrug vielleicht nie aufgeflogen wäre.

Hoffentlich entfernen die dafür Verantwortlichen bei kommenden Löschtätigkeiten nicht auch noch die letzten Spuren.

Bis die Betrüger noch eine Möglichkeit finden diese Logs auch zu löschen, damit hätten die Kunden dann keine Chance den Betrug zu entlarven.

Das hatte ich mit "Hoffentlich entfernen die dafür Verantwortlichen bei kommenden Löschtätigkeiten nicht auch noch die letzten Spuren." auch gemeint.


NobodysFool schrieb:
Bei Alternate sind die besagten Platten jetzt wieder im Shop, nachdem sie gestern vorübergehend mal rausgenommen wurden.

https://www.alternate.de/HGST/HUA723020ALA641-2-TB-Festplatte/html/product/1249000?tk=7&lk=8323

Stehen aber keine weiteren Infos dabei, wie vorher auch.

Bei so einem seriösen Händler gehe ich davon aus, dass es sich anders als bei anderen Händlern nach Prüfung und Wiedereinstellen des Angebots tatsächlich um Neuware handelt und nicht, dass man auf kriminelle Art einen Weg gefunden hat, auch noch die letzten Spuren (Systemtests) zu beseitigen.


Holt schrieb:
Bewertungen bei Plattformen wie Amazon oder eBay sind einen Dreck wert, da sollte man nichts drauf geben, denn unbequeme Bewertungen werden eben nun einmal gelöscht und am Ende gibt es immer nur Ergebnisse wie bei Wahlen in Diktaturen.

Die Bewertungen bei Ebay sind eigentlich für dieses Problem unbrauchbar, da es dort keine produktbezogenen Bewertungen gibt. Das bei Ebay viel gelöscht wird, denke ich aber nicht.
Was ich jedoch überhaupt nicht gewusst hatte ist, dass bei Amazon Bewertungen gelöscht werden. Danke für den Hinweis!
Somit kann man nur erahnen, wie die Bewertungen der betrügerischen Hardwareverkäufer dort aussehen würden, wenn nicht gelöscht würde.


Braineh schrieb:
Hi.
Ich habe gestern 8 besagter Hitachi Platten bekommen. Hergestellt werde wurden sie 2011, sprich die Garantie wäre so gut wie rum - wenn denn überhaupt welche drauf wäre. Entweder sind die Platten nicht für den deutschen Markt bestimmt oder reine OEM-Platten, der Garantie-Check schlägt nämlich fehl. Gekauft wurde aber nicht bei eBay oder Amazon-Drittanbieter, sondern bei VibuOnline. Auf meine Nachfrage, wie das mit der Garantie ist, wurde mir vom Mindfactory Support geantwortet, sie würden nur die Gewährleistung übernehmen, Garantie ist Hersteller-Sache.

Die Antwort auf meine Antwort steht noch aus, da ich darauf hingewiesen habe, dass ich gefälligst auch Endkunden-Ware erwarte, wenn dies nicht explizit irgendwo als OEM aufgeführt ist.

Könntest du, wenn du Zeit hast, bitte mal die Festplatten auslesen, ob Systemtests durchgeführt wurden?



Es müsste per Gesetz verboten werden, dass Hersteller den Betriebsstundenzähler von gebrauchter Altware zurücksetzen dürfen wenn dies nicht eindeutig und nicht entfernbar gekennzeichnet wird.
Man stelle sich das mal bei einer Niederlassung von einem KFZ-Hersteller vor.
Neuwagen von 2010 von 300.000 tkm auf 0 km zurückgesetzt und aufpoliert.

Was bedeutet denn "recertified" oder "von Hersteller generalüberholt" in Bezug auf Festplatten?
Wurden da alle Verschleißteile ersetzt (Motor, Lager, etc.) oder nur ein Testtool überlaufen gelassen und danach der Betriebsstundenzähler auf Neuzustand gesetzt, obwohl sich am Verschleißzustand überhaupt nichts geändert hat?


Welche Hersteller sind nicht als solchen Machenschaften beteiligt?
 
Braineh schrieb:
Entweder sind die Platten nicht für den deutschen Markt bestimmt oder reine OEM-Platten, der Garantie-Check schlägt nämlich fehl.

Oder für Reseller.
Ich habe vor einigen Jahren im Laden eines großen Elektronik-Händlers eine interne 500GB PATA Platte gekauft, nagelneu und original verpackt, die unter dem Label "Captiva" vertrieben wurde.
http://www.captiva-power.de/produkte.html#weitere-produkte

Drin war eine 500GB Hitachi Platte (Deskstar HDT725050VLAT80, siehe http://www.amazon.com/HITACHI-Deskstar-T7K500-HDT725050VLAT80-0A33407/dp/B000NUWWUS).

Der Garantiecheck bei Hitachi kennt die Seriennummer der Festplatte nicht.
 
Max H schrieb:
Das wundert mich auch, dass man dem Modell dann keinen etwas abgewandelten Namen gibt.
Scheinbar sind sie echt wieder um Programm.
Die Rolle von HGST in der Sache scheint mir zumindest undurchsichtig, einerseits bekämpfen sie das Vorgehen nicht wirklich energisch, denn erscheinen die alten Modell wieder auf der Homepage und es gibt auch neue Datenblätter, aber wieder nicht in den Kapazitäten die den Markt überschwemmen und sie geben auch keine Garantie auf die Teile.
Max H schrieb:
Soweit ich erkennen kann, wurde die MTBF um fast 50% reduziert, wenn ich mich nicht irre.
Hatten die Ultrastar 2000 nicht immer 2.000.000 h.? Jetzt sind es 1.200.000 h.
Keine Ahnung, man müsste mal nach alten Datenblätter aus der Zeit googlen. Aus der Ultarstar Reihe gibt es ja viele verschiedene Modelle.

Max H schrieb:
Mir wurden folgende Händler vom Hersteller genannt, wo ich für Deutschland produzierte Neuware kaufen kann:
https://www.cyberport.de/pc-und-zubehoer/festplatten-ssds/interne-festplatten/liste.html
Anhang anzeigen 548005
(Garantieangaben finde ich bei diesem Händler bei allen HGST-Platten)
Das ist aber auch eine K4000, also ein auf jeden Fall noch aktuelles Modell, die K4000 werden ja gerade erst langsam von den neuen K6000 abgelöst.
Max H schrieb:
Bei so einem seriösen Händler gehe ich davon aus, dass es sich anders als bei anderen Händlern nach Prüfung und Wiedereinstellen des Angebots tatsächlich um Neuware handelt und nicht, dass man auf kriminelle Art einen Weg gefunden hat, auch noch die letzten Spuren (Systemtests) zu beseitigen.
Wobei im Angebot der HUA723020ALA641 bei Alternate nicht einmal auf das Herstellungsdatum von 2010/2011 verwiesen wird und dort stehen auch 2 Millionen Stunden MTBF. Außerdem ist das eine Ultrastar K3000 und die Ultrastar K3000 hat HGST nicht im Programm, nur wieder die Ultrastar K2000 in 500GB und 1TB. Seriöse wirkt das Angebot auf mich nun wirklich nicht.

Max H schrieb:
Könntest du, wenn du Zeit hast, bitte mal die Festplatten auslesen, ob Systemtests durchgeführt wurden?
Der Bitte kann ich mich nur anschließen.

Max H schrieb:
Es müsste per Gesetz verboten werden, dass Hersteller den Betriebsstundenzähler von gebrauchter Altware zurücksetzen dürfen wenn dies nicht eindeutig und nicht entfernbar gekennzeichnet wird.
Das wäre eine interessante Frage wie die Rechtslage dazu genau aussieht wenn Gebrauchte Ware nicht als solche gekennzeichnet wird, sondern der Händler den Eindruck vermittelt Neuware zu verkaufen.
Max H schrieb:
Man stelle sich das mal bei einer Niederlassung von einem KFZ-Hersteller vor.
Neuwagen von 2010 von 300.000 tkm auf 0 km zurückgesetzt und aufpoliert.
Eben, in dem Bereich gibt es ja eine Rechtsprechung im § 22b Straßenverkehrsgesetz (StVG), der schon die Vorbereitung so eines Betrugs unter Strafe stellt. Vorher war es als Betrug § 263 StGB strafbar, wenn die tatsächliche Laufleistung verschwiegen worden war, da dürfte am Kilometerzähler gedreht werden, es durfte nur nicht verschwiegen werden.

Im Grunde erfüllt auch was hier passiert einen Straftatbestand nach § 263 StGB und zwar im schweren Fall, weil ja gewerbsmäßig gehandelt wird und damit droht eine Freiheitsstrafe von 6 Monaten bis zu 10 Jahren. Im Grunde sollte jeder der die Betriebsstunden der Platte nachweisen kann und bei dem im Angebot nichts von Gebrauchtware stand, dann auch mal eine entsprechende Anzeige erstatten und wenn genug zusammen kommen, wird irgendwann auch ein Staatsanwalt das ganze nicht mehr wegen Geringfügigkeit einstellen können.

Max H schrieb:
Was bedeutet denn "recertified" oder "von Hersteller generalüberholt" in Bezug auf Festplatten?
Wurden da alle Verschleißteile ersetzt (Motor, Lager, etc.) oder nur ein Testtool überlaufen gelassen und danach der Betriebsstundenzähler auf Neuzustand gesetzt, obwohl sich am Verschleißzustand überhaupt nichts geändert hat?
Nein, wenn das überhaupt technisch möglich wäre, wäre der Aufwand viel zu hoch und damit die Kosten. ebay beschreibt hier wann eine HDD als refurbished verkauft wird und das es sich um einfache Reparaturen wie Fehlerbehebung auf dem Boards oder nie um Arbeiten die ein Öffnen der HDD erfordern und vor allem erneute Tests handelt. Demnach sollen schon HDDs die in ungeöffneten Originalverpackungen zurückgeschickt wurden, nur noch als refurbished raus gehen. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen, Sinn macht es aber schon, weil der Hersteller wohl kaum noch beurteilen kann, ob die Kiste nicht irgendwo runtergefallen ist und die HDDs trotz der Schaumstoffverpackung nicht doch beschädigt wurden, wenn noch eine andere Kiste drunter lag, muss man es ihr auch gar nicht von außen ansehen können.

Es bleibt dann trotz der Tests die Frage, ob sich nicht doch nach einiger Zeit Folgen zeigen, weshalb die Garantie danach wohl auch so kurz ist. Platten die vom Hersteller refurbished wurden, sind aber eben auch i.d.R. gekennzeichnet, die bekommen meist einen Stempel auf das Etikett und sind weniger das Problem als welche von Hinterhofwerkstätten, die diese eben nicht immer entsprechend kennzeichnen und so man nie weiß, ob und wie gut die Platten getestet wurden.
Max H schrieb:
Welche Hersteller sind nicht als solchen Machenschaften beteiligt?
Wie weit HGST daran beteiligt ist, steht ja noch offen, die 2TB Modelle die vor allem auf dem Markt verbreitet sind, stehen ja auch gar nicht wieder im Produktprogramm und die Ultarstar K2000 in anderen Kapazitäten scheinen ja wirklich neu aufgelegt worden zu sein. Ich denke auch nicht, dass die Hersteller da selbst hinter stecken, schau Dir die Fotos auf den Angeboten bei Alibaba an die ich verlinkt hatte, das sieht nicht nach einem Werk des Herstellers aus.

kisser schrieb:
habe vor einigen Jahren im Laden eines großen Elektronik-Händlers eine interne 500GB PATA Platte gekauft, nagelneu und original verpackt, die unter dem Label "Captiva" vertrieben wurde.
Das sind dann die wie die i.Noys oder Medimax, früher war auch MD da verbreitet, das sind alles keine HDD Hersteller, die verkaufen alle irgendwelche Gebrauchtplatten unter eigenem Label, meist mehr oder weniger offen als Gebrauchtware / Generalüberholte deklariert und die melden sich dann auch mit einer anderen Kennung, z.B. mit WL statt WD. Da erkennt man auch nicht sofort welche HDD es eigentlich ist.
kisser schrieb:
Drin war eine 500GB Hitachi Platte (Deskstar HDT725050VLAT80, siehe http://www.amazon.com/HITACHI-Deskstar-T7K500-HDT725050VLAT80-0A33407/dp/B000NUWWUS).

Der Garantiecheck bei Hitachi kennt die Seriennummer der Festplatte nicht.
Wobei die Kennung eben meist zuminest minimal verändert wird und die Seriennummer ebenfalls, daher ist diese dem originalen Hersteller dann auch nicht bekannt. Es sollte mich auch nicht wundern, wenn die Hersteller bzw. deren Servicepartner selbst solche Platten die den Ansprüchen für refurbished nicht mehr genügen, dann an Aufkäufer abgeben und vorher deren Seriennummer aus dem System werfen. Die werden daran auch lieber ein paar Euro/Dollar verdienen wollen als sie zu entsorgen und können dann kaum kontrollieren, ob ggf. vereinbarte Bindungen wie eben die Änderung von Kennung und S/N eingehalten werden.

Denk dran was 2011 mit den Euromünzen passiert ist! Das war damals auch im großen Stiel aufgezogen worden, denn wo sich Geld machen lässt, findet sich einer der es auch tut, egal ob legal oder nicht.
Ergänzung ()

Braineh schrieb:
Hab geizhals noch angeschrieben, nun weisen sie auch darauf hin, daß OEM Ware ohne Herstellergarantie im Umlauf ist:
http://geizhals.de/hgst-ultrastar-a7k3000-2tb-hua723020ala641-0f12470-a1283425.html?hloc=at&hloc=de
Das Du keine Garantie hast, muss ja nicht bedeuten, dass es OEM Ware ist, ich gehen eher von Gebrauchtware statt von Neuware aus und schon daher gibt es dann keine Garantie von HGST. Ob es zusätzlich noch gebrauchte OEM Ware ist, speilt weniger eine Rolle, dürfte aber bei Platten von Großabnehmern wie Rechenzentren, die kaufen ja üblicherweise solche Enterprise Nearline Platten wie die Ultrastar, dann durchaus wahrscheinlich sein. Ein Auslesen mit smartctl wäre halt hilfreich gewesen um den genauen Sachverhalt zu klären.
 
Wenn's "nur" gebrauchte Ware wäre, würde ich aber vermutlich zu sehen bekommen, daß die Garantie abgelaufen ist oder ähnliches. Mir wird aber direkt angezeigt, daß die Platte nicht für meine Region bestimmt ist und sie zurückschicken soll oder sowas in der Art.

Den Händlern kann man da eh nichts, die sagen halt, sie haben's so vom Großhändler bekommen und fühlen sich nicht zuständig. Man könnte natürlich Anzeige erstatten oder das Ganze über 'nen Anwalt laufen lassen, dann würde da sicher Bewegung reinkommen.
 
Steht denn ein Herstellungsdatum auf den Platten? Das Etikett kann man durch die silbrigen Schutzfolien ja auch meist noch gut lesen. Das wäre interessant zu wissen!

Ein Anwalt wird nichts bringen, der kann auch nur die Anzeige stellen und der Händler ist ja bereit die Ware zu tauschen oder zurücknehmen, was er ja schon wegen der 14 Tage Rückgaberecht bei Internetkäufen muss.
 
2011, September wenn ich mich recht entsinne.

Na ja, wenn aber die Betriebsstunden verändert wurden, ist es Betrug, somit trifft irgendjemanden die Schuld.
 
Damit sind sie um mehr als den Faktor 4 überlagert, wenn es wirklich Neuware wäre. Bei Autoreifen gibt es immerhin einen Gerichtsentscheid, wonach als neu verkaufte Reifen nicht älter als 3 Jahre sein dürfen, was schon viel ist wenn man bedenkt, dass z.B. bei Winterreifen empfohlen wird diese nur maximal bis zum Alter von 4 Jahren noch im Winter zu fahren, weil sonst das Gummi zu sehr ausgehärtet ist. Gibt es dann noch irgendwann Rissen, zieht auch der TÜV die rote Karte, da müssen die Reifen noch lange nicht Jahrzehnte alt sein, damit das passiert.

Wahrscheinlich müsste man mangels gesetzlicher Regelungen dann aber auch ein Urteil erstreiten, damit Produkte für die kein Mindesthaltbarkeitsdatum vorhanden ist, für es aber sehr wohl Empfehlungen für die maximale Lagerfähigkeit gibt, nach deren Ablauf nicht mehr einfach ohne entsprechenden Hinweis wie eine Angabe zum Produktionsdatum als neu verkauft werden dürfen. Nur wird das schwer, weil die Händler diese beim Internetkauf sowieso zurücknehmen müssen und auch sonst wohl kaum ein Händler den Rechtsstreit aufnehmen würde, ebenso wie es wohl kaum einen Kunden gibt der das wegen einer recht geringwertigen Ware wie so einer HDD auch mal wirklich durchziehen würde.

Damit bleibt nur zu hoffen, dass der Gesetzgeber vielleicht bei solchen wirklich wichtigen Themen mal aktiv wird, statt sich nur immer neue Schiaknen für die Bürger auszudenken. Bevor sich so etwas, was zumindest eine Übervorteilung und gerade bei Gebrauchtware sehr hart an der Grenze zum Betrug aber juristisch schwer zu fassen ist, auch in anderen Bereichen einbürgert, wäre es die Pflicht des Staates dort auch mal regulierend einzugreifen um die Verbraucher als schwächere Marktteilnehmer zu schützen. Leider zählt der Bürger nicht so viel wie die Firmen und Händler, wie ja auch diesen Urteil über eine negative Bewertung bei eBay zeigt, weshalb ich Bewertungen generell ganz wenig Wert beimesse und die positive i.d.R. nie lese. Auch bei den ganz negativen Bewertungen muss man sehr vorsichtig, es kann immer Einzelfälle gehen und nicht immer ist auch das passiert, was da steht oder Ursache war eine andere. Gerade bei komplexer Technik wie Computern und deren Komponenten, werden die wahren Problemursachen oft nicht erkannt. Wenn sich da jemand beschwert, seine 3TB HDD wäre ihm in der Datenträgerverwaltung nur mit 746GB angezeigt worden oder er könne nur 2TB nutzen, sie also Mist wäre, wissen wir hier im Forum hoffentlich allen wo da jeweils der Fehler lag und das die schlechte Bewertung also wertlos ist weil eben nicht die HDD die Ursache der Probleme war.
 
Holt schrieb:
Das sind dann die wie die i.Noys oder Medimax, früher war auch MD da verbreitet, das sind alles keine HDD Hersteller, die verkaufen alle irgendwelche Gebrauchtplatten unter eigenem Label, meist mehr oder weniger offen als Gebrauchtware / Generalüberholte deklariert und die melden sich dann auch mit einer anderen Kennung, z.B. mit WL statt WD. Da erkennt man auch nicht sofort welche HDD es eigentlich ist.
Wobei die Kennung eben meist zuminest minimal verändert wird und die Seriennummer ebenfalls, daher ist diese dem originalen Hersteller dann auch nicht bekannt. Es sollte mich auch nicht wundern, wenn die Hersteller bzw. deren Servicepartner selbst solche Platten die den Ansprüchen für refurbished nicht mehr genügen, dann an Aufkäufer abgeben und vorher deren Seriennummer aus dem System werfen.

Die Kennung der Platte ist original, die Seriennummer dürfte nur deshalb nicht bei Hitachi hinterlegt sein, weil es keine Retail-Platte von denen für den Endkunden war, sondern Captiva als "Zwischenhändler"auftrat. Die Platte war mit Sicherheit nagelneu und funktioniert selbst heute noch einwandfrei (nach 8 Jahren Betrieb und mehr als 25000 Betriebsstunden).
 
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Max H schrieb:
Mir wurden folgende Händler vom Hersteller genannt, wo ich für Deutschland produzierte Neuware kaufen kann:
https://www.cyberport.de/pc-und-zubehoer/festplatten-ssds/interne-festplatten/liste.html
Anhang anzeigen 548005
(Garantieangaben finde ich bei diesem Händler bei allen HGST-Platten)

http://www.notebooksbilliger.de/pc+...age=1&perPage=&sort=&order=&availability=alle

https://www.wave-distribution.de/html/highlights.html?hgid=53&tgid=1&tk=1&lk=146

aber eben auch:
Alternate

Da kannst du echt nix drauf geben. Woher will hgst wissen, wo die händler überall ihre platten kaufen. Klar kaufen die auch direkt bei hgst ware für deutschland ein. Aber genauso können sie festplatten aus anderen quellen beziehen. Davon weiß hgst nix und es wird ihnen auch sicher nicht mitgeteilt werden von den händlern ;)
 
Da steht ja auch "wo ich für Deutschland produzierte Neuware kaufen kann" und nicht "wo ich ausschließlich für Deutschland produzierte Neuware kaufen kann", ein kleiner aber feiner Unterschied!
 
Holt schrieb:
Da steht ja auch "wo ich für Deutschland produzierte Neuware kaufen kann" und nicht "wo ich ausschließlich für Deutschland produzierte Neuware kaufen kann", ein kleiner aber feiner Unterschied!

Der die Information aber ziemlich hinfällig macht. Denn was bringt es, zu wissen, dass bei einem bestimmten Händler irgendwann mal "für Deutschland produzierte Neuware" verkauft wird oder worden ist? Richtig, nicht viel! Denn das ist keine Garantie, dass man diese auch kriegt.

VW hat früher bestimmt auch mal Autos verkauft, die die Abgasgrenzwerte nicht übersteigen, und auf manche Produktionszyklen trifft das u.U. immer noch zu bzw. jetzt wieder. Bringt dir als Käufer aber wenig, wenn du einen von den manipulierten gekauft hast.


Wenn in der Artikelbeschreibung, wie bei Cyberport, steht, dass die Platte 5 Jahre Herstellergarantie hat, ist die Chance m.E. groß, auch eine solche zu kriegen.
In allen anderen Fällen ist es einfach Roulette bzw. Glück.

Auch kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass in Deutschland nur drei Händler "für Deutschland produzierte Neuware" verkaufen sollen. :p
 
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