Ideales Studium entwickelt sich zum Albtraum

RhinoDino

Lt. Junior Grade
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Nov. 2015
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Eure Meinung ist gefragt...

Also... ich bin bald im 6. Semester Elektrotechnik und wie man es erwarten kann, hier in einem Computer Forum, ist dieser Weg verknüpft mit vielen Interessen und der Hoffnung im Gebiet später tätig zu sein. (Audiohardware, Gitarrenbau, Displays, 3D-Drucker, Computerbau...)
Der Anfang war sehr häuprig, aber alles wurde wieder, im Laufe der ersten 2-3 Semester, "geglättet" und ich bin mit meinem Plan dabei im 8. Semester meinen Bachelor zu schaffen. Muss noch 2 Fächer von früher nachholen und aktuelle Fächer noch hinkriegen, ich hinke immer etwas hinterher und der Durchschnitt ist auch nicht so schön.
Vorraussichtlich alle Prüfungen werden bestanden, hab vielleicht auch vor noch den Master dranzuhängen.

Dass Klausuren und Prüfungen schwer sind, ist klar und ich freunde mich damit an. Mein Campus ist super übersichtlich und die Dozenten sehr freundlich.
Jetzt kommt nur der Punkt der mich im Moment betrifft:

Seitdem vermehrt Kollegen das Studium abbrechen und das Fachgebiet sich aufteilt, geht es jetzt darum alleine zu lernen. Gruppenlernen wär natürlich die Lösung, aber irgendwie sind Menschen blöd und ein paar Klausuren hab ich ja auch so bestanden.
Jede Klausurphase ist eine Qual und bei jeder weiteren wird es nicht einfacher, mittlerweile ist dieser Drill Stoff jetzt zu lernen den man auf den Tisch kriegt, also ungewollt, einfach total unverständlich und nicht interessant.
Alles mit Formeln verbinden zu können ist ja auch cool, nur mittlerweile würde ich fast am liebsten direkt arbeiten gehen und gut ist. Ich kann mich kaum zusammenraffen jetzt die nächsten Wochen nur zu lernen. Ist einfach schwer möglich.
Das Interesse bleibt oft in Vorlesungen liegen, einfach aus dem Grund dass alle Erklärungen auch ein mal nur gegeben werden und gut ist, weiter vertieft wird nicht. Man muss es auch können. Dann kommen andere Verknüfungen und ne....

Nun Bachelor ist noch im Rahmen des möglichen, mein Ziel war aber eigentlich der Master... nur mit der Einführung der theoretischen Elektrotechnik werd ich wahrscheinlich sowieso kapitulieren müssen. Den Kram krieg ich sicher nicht in den Kopf. Vielleicht brauch ich auch nur mehr Auszeit? Mein Beitrag ekaliert momentan vielleicht, also, was wäre euer Rat? War jemand schonmal an diesem Punkt?

Ist es eher ein "Hör auf zu heulen, steh auf und reiß dich zusammen!" - oder vielleicht "Mach dein Kopf frei und zieh den Master durch - es wird sich lohnen, auch wenns nochmal 8 Semester dauern sollte!" oder auch "Bachelor und weg!"?



Beste Grüße
RhinoDino
 
Ich kann das nachvollziehen, ein Studium zieht sich eben, vor allem am Anfang. Du musst nunmal viele Grundlagen lernen, auch wenn du den Großteil davon nie wieder benötigst, ist es doch eine Erfahrung.

Cool bleiben, schau das du abschließt und mach dann den Master. Der ist in der Regel "einfacher", da du dort ja ein eingeschränkteres Themengebiet bekommst und du dir dieses selbst ausgesucht hast. Das Interesse sollte also größer sein.

Dein Lernstil wiederrum ist individuell. Ich konnte mit Gruppen lernen nie viel anfangen. Treffen um Beispiele zu vergleichen oder Lösungsansätze zu diskutieren ja, aber lernen musste ich es dann trotzdem allein, damit das dann auch gesessen hat. Das war nicht immer lustig und schon gar nicht interessant, aber es musste eben sein. Ein Studium soll ja auch zeigen ob du bereit bist, unangenehme Dinge zu überstehen - sprich eine Motivationsprüfung sozusagen.

Hast du schon ein Bachelorprojekt? Vielleicht kannst du hier ein interessantes an Land ziehen, welches dir bei der Motivation für die anderen Fächer etwas hilft.
 
Im 6. Semester bricht man ein Studium nicht mehr ab - zumindest nicht freiwillig. Normalerweise solltest du ja jetzt bereits den Abschluss in der Tasche haben. Aber auch wenn du getrödelt hast und noch 2 Semester dranhängen musst, wäre es nicht klug, jetzt noch abzubrechen - vor allem, weil du vorher auch keine betriebliche Ausbildung absolviert hast (nehme ich an). Du würdest also komplett ohne Ausbildung und einem abgebrochenen Studium dastehen.

Mach den Bachelor fertig und steig damit ins Berufsleben ein. Der Bachelor ist besser als nichts und mit einigen Jahren Berufserfahrung fragt da sowieso keiner mehr danach.
 
Danke für eure Antworten!

Ich hab zwar keine Ausbildung, aber mit 21 im Studium wär das auch krass.
Der Bachelorplan ist komplett, aber bei der Thesis selbst hab ich noch keine Ahnung. Gibt viele interessante ET-Richtungen. Einziges Problem ist halt dass man ein 12 Wochen Industriepraktikum noch absolvieren muss. Mitten im Studium... und dafür geb ich nicht noch ein Semester auf, wird in der vorlesungsfreien Zeit gemacht. Darauf freue ich mich wenigstens.
 
RhinoDino schrieb:
Ich hab zwar keine Ausbildung, aber mit 21 im Studium wär das auch krass.

Also ich habe damals mit 18 meine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen und war mit 21 im 5. Semester meines B.Sc.
Aber das nur am Rande ;)

Viel Erfolg.
 
:freak:
 
Ich bin im Studium (Technische Informatik) schon durch tiefste Täler der Tränen gewandelt und hab dutzende Male mit dem Gedanken gespielt abzubrechen.
Mittlerweile steht nur noch ein Semester mit Wahlmodulen und die Bachelorarbeit an. Erst jetzt fängt mir das Studium an, Spaß zu machen. Das sollte man nicht einfach so wegschmeißen, wenn es mal nicht so rund läuft. Beiss dich durch, nach dem Bachelor kannst du immer noch gucken ob du weitermachen willst, oder doch lieber arbeiten. Ich bin am Punkt, wo ich letzteres bevorzugen würde.

Achja, und lass dir vom Alter her nichts einreden - wir haben hier einen 32-Jährigen, der leistungstechnisch alle platt macht. Der findet vor allen anderen einen Job.
 
Bachelor auf jeden Fall jetzt durchziehen! Und über den Master erst dann gedanken machen, wenn Du den Bachelor in der Hand hast. Ich muss mich auch gerade neben der Arbeit zum Lernen für Klausuren aufrafen. Macht auch kein Spaß mehr, da das übelst viel ist, aber man hat es irgendwann durch und freut sich.

Also ran an das Lernen und durchziehen!
 
Auch mir ging es ähnlich. Am Anfang des Studiums war ich schon sehr verunsichert ob es das Richtige ist und habe auch öfters darüber nachgedacht eine Ausbildung anzufangen. Am Ende habe ich aber doch weiterstudiert, bin seit Weinachten 2015 fertig (B.Eng., Informationstechnik) und habe zum Glück sofort einen Job gefunden.

Wenn du also schon so weit bist, dann würde ich dir raten nochmal alle Kräfte zu sammeln und den Rest auch durch zu ziehen. Lieber einen Bachelor mit 8-9 Semestern als kein Bachelor :D Laut deiner Beschreibung ist der Abschluss ja durchaus in greifbarer Nähe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Antworten.
DirtyHarry91 schrieb:
Achja, und lass dir vom Alter her nichts einreden - wir haben hier einen 32-Jährigen, der leistungstechnisch alle platt macht. Der findet vor allen anderen einen Job.
Solche Leute haben wir auch. Hab einen Kollegen welcher sein ET-Bachelor in 5 Semestern jetzt durchgezogen hat...

Creati schrieb:
Bachelor auf jeden Fall jetzt durchziehen! Und über den Master erst dann gedanken machen, wenn Du den Bachelor in der Hand hast. Ich muss mich auch gerade neben der Arbeit zum Lernen für Klausuren aufrafen. Macht auch kein Spaß mehr, da das übelst viel ist, aber man hat es irgendwann durch und freut sich.

Also ran an das Lernen und durchziehen!

Muss wohl durch :~)
 
Hallo, studierst du an einer Fh oder Uni?

Vielleicht hilft der Wechsel zur Fh da dort vieles praktischer Abläuft.
 
Uni.
Aber mittendrin wechseln?.. Glaub das ist bei mir keine Lösung.
 
Der Punkt den du beschreibst hieß bei mir Mathe 1. Mathe in der Form hatte in der Form wie es beim Maschinenbaustudium gefordert wird war mir fremd, Schule diverse Jahre her und lernen konnte ich damals auch nicht. Dazu kam nen Prof mit der Einstellung "Wenn es hier keinen NC gibt mache ich das halt" - 85-90% Durchfallquote in Mathe 1 war normal.
Hab bei der Vorbereitung für den dritten Mathe 1-Versuch mindestens jeden dritten Tag dran gedacht aufzuhören. Der Rest vom Studium war vergleichsweise locker, hatte aber auch Glück mit den Lerngruppen.

Wenn gar nichts mehr geht nimm dir ne Woche Auszeit. Fahr weg, mach alles, aber nichts was in irgend einer Weise mit dem Studium zu tun hat. Wenn man den Kopf mal wieder frei bekommt (falls man ihn denn wirklich frei bekommt) geht vieles einfacher.

Und ja, zieh das durch. Jetzt abbrechen wäre völlig blödsinnig.
 
Okay. Danke für deinen Beitrag.
 
Mit dem Master wäre ich dann aber echt vorsichtig, wenn der Bachelor schon solche Schwierigkeiten macht.

Bitte nicht falsch verstehen, aber es wird garantiert nicht einfacher, vor allem an der Uni, die ja sowieso theoretischer ist als die FH.

Sammle Berufserfahrung mit dem Bachelor, wenn du dann merkst, dass du für höheres berufen bist, welches einen Master als Einstiegsvoraussetzung erfordert, dann mach ihn halt nach.
 
Hast recht, keine Frage.
Denke auch noch so... bin mir noch nicht sicher welcher Grund meine Schwierigkeiten wirklich auslöst. Vielleicht wird es mir einfacher fallen wenn die Grundlagen sitzen. Habs Gefühl das könnte gut sein
 
Hey,
ich hatte relativ ähnliche Erfahrungen mit dem Physikstudium. Irgendwann hatten alle Freunde abgebrochen, ich war etwas isoliert und der neue Stoff war auch nicht allzu spannend. Ich habe mich dann nach einem alternativen Masterstudiengang umgeschaut und etwas recht cooles gefunden, das mir so viel Spaß gemacht hat, dass ich jetzt promoviere ;)
Ich kann dir nur empfehlen nach "speziellen" Masterstudiengängen ausschau zu halten. Es gibt einige, bei denen Bachelorabsolventen aus unterschiedlichen Studiengängen zugelassen werden. Dadurch kann man sich etwas neuorientieren ohne alles abzuwerfen. Dann hast du eventuell auch wieder mehr Motivation deinen Bachelorabschluss zu machen.
 
Darauf hoffe ich auch, werd wenns Zeit ist danach auch suchen. Hab gelesen dass ich sogar Astrophysik mit Elektrotechnik studieren kann. :~D
 
Ich kann deine Geschichte gut nachvollziehen. Ich habe ebenfalls Elektrotechnik studiert und bin nach 3 Jahren an einen Punkt gekommen wo ich nicht mehr wusste, ob ich weitermachen sollte. Ich habe damals noch auf Diplom studiert und hätte noch weitere 4-5 Semester gebraucht. Am Anfang war das Studium breit gefächert von Physik über Werkstoffe und Mathe bis hin zu Informatik aber je "elektrotechnischer" es wurde desto weniger Interesse hatte ich und ich schleppte mich von Klausur zu Klausur, deren Ergebnisse nachher nur noch Durchschnitt bis unter Durchschnitt waren.

Also stand ich vor der Wahl: Entweder Augen zu und Durchziehen, Studiengang wechseln oder abbrechen und eine Ausbildung machen.

Ich habe mich damals für die Ausbildung entschieden, Bewerbungen geschrieben und habe nach 3 Wochen (da gehört nachtürlich auch etwas Glück zu) tatsächlich eine 2 jährige Ausbildung zum Fachinformatiker in einem 40.000 Mann Betrieb begonnen. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Inzwischen arbeite ich schon 7 Jahre und verdiene sogar mehr als Freunde, die ihr Elektrotechnikstudium zu Ende gebracht haben. Wenn man bereit ist Leistung zu bringen usw. kann man es auch ohne Studium weiter schaffen.

Bisher habe ich es nie bereut das Studium an den Nagel gehängt zu haben. Allerdings ist das eine sehr persönliche Entscheidung, die man für sich alleine treffen muss.

Egal für was man sich entscheidet, wichtig ist, dass man sich einen genauen Plan macht wie man weiter vorgeht (110% Einsatz im bisherigen Studiengang; Studienwechel in was für ein Fach;...).
 
Wundervoller erster Forenbeitrag :)

Hab ein Stundenplan für jedes Semester schon vor Augen, weiß genau was ich schaffen muss und hab es in verträgliche Portionen sortiert (3-5 Fächer maximum), weil es sehr schwer so weiterlief.
Die Lernmotivation ist noch immer am Boden, aber die Organisation dafür ist auf dem Punkt gebracht. Will es schaffen.
Der einzige Hinderniss ist, dass ich nächstes Semester eine Klausur schreiben müsste in dem ich beim 3. Versuch bin (Beim fehlgeschlagenen 3. Versuch folgt direkte Exmatrikulation).
Es sollte nicht schwer sein, aber die Aufregung bei sowas ist immer extrem.
 
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