Alternative für Deutschland(AfD)- eure Meinung zu der Partei

Wie stehst du zur AfD?

  • Ich bin absolut gegen die Partei und möchte, dass es ein Verbotsverfahren gegen sie gibt

    Stimmen: 42 15,2%
  • Ich bin gegen die Partei, möchte aber nicht, dass sie verboten wird

    Stimmen: 110 39,7%
  • Ich bin nicht für, aber auch nicht gegen die Partei

    Stimmen: 25 9,0%
  • Ich wähle die AfD, weil ich ihr voll und ganz zustimme

    Stimmen: 21 7,6%
  • Ich wähle die AfD, weil ich ihr in einigen Punkten zustimmen

    Stimmen: 39 14,1%
  • Ich wähle die AfD aus reinen Protestgründen

    Stimmen: 12 4,3%
  • Ich wähle die AfD teilweise auch Protestgründen, teilweise aber auch wegen ihrer Inhalte

    Stimmen: 28 10,1%

  • Umfrageteilnehmer
    277
Status
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"Die USA, Franzosen, Russen und Briten haben diese bösen Geister des Terrorismus herbeigerufen, diese Länder sind die grössten Verbrecher der letzen paar hundert Jahre."

Na wir wollen doch aber bitte weder die Deutschen, noch die Holländer noch die Spanier und Portugiesen dabei vergessen.

Im übrigen kann man dabei nicht von Verbrechern sprechen. Das wäre anachronistisch. Denn die gesetzlichen Grundlagen, die solches Verhalten aus heutiger Sicht als illegal definieren würden, sind jüngeren Datums. Ebenso wird es schwierig es moralisch verwerflich zu nennen, denn die Moralvorstellungen damals waren doch grundlegend unterschiedlich zu heute. Man darf NIEMALS Geschichte auf Basis der heutigen Gesetzeslage und Wertvorstellungen beurteilen. Zur Grundlage kann stets nur die zum Zeitpunkt geltende Gesetzeslage sowie Wertvorstellung dienen. Den ansonsten wäre so ziemlich der gesamte Geschichtsverlauf aus heutiger Sicht verbrecherisch.

Sorry für den kleinen Exkurs. Aber so wie zitiert schwingt für mich eine Verurteilung bestimmter Staaten durch, die so nicht gerechtfertigt ist. Entweder alle Territorialmächte oder keine. Oder man beschränkt es auf den Kalten Krieg, aber damit verleugnet man an sich die geschichtliche Entwicklung, die zu dieser Situation geführt hat.
 
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Mustis schrieb:
Man darf NIEMALS Geschichte auf Basis der heutigen Gesetzeslage und Wertvorstellungen beurteilen.

Ich dachte immer, dass sei Teil der Auseinandersetzung mit Geschichte, dass man diese auch (!) mit dem Moralkatalog seiner aktuellen Zeit bewertet. Gerade weil Geschichte Tendenzen hat sich zu wiederholen und man aus Vergangenem lernen kann b.z.w. dringend sollte.

Zudem die Geschichte aus dem Mitte des vorhergehenden Jahrhunderts samt der Folgen noch reichlich nachwirkt und die Aufwertung ganz sicher nicht aufgrund des Wertekanons der damaligen Zeit erfolgt. (Ich hoffe, es will niemand bestreiten, dass das so ganz sinnvoll ist)
 
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@Mustis,

Deutschland hatte und hat kaum Einfluss auf die Krisengebiete im nahen und mittleren Osten, wie zB Iran. Die USA aber schon, genauso wie die Russen in Afghanistan und die Franzosen zB in Nordafrika. Wenn dort Verbrechen begangen wurden, dann muss man sie auch so benennen, wo kämen wir denn da hin sie nicht aus heutiger Sicht zu beurteilen? Man sollte aus der Vergangenheit lernen...Gerade dieser Länder tun sich doch schwer etwas zu reflexionieren in Bezug auf ihre Geschichte. Die sehen es wohl als höheres Recht an andere zu unterdrücken und auszubeuten. Zivilisieren nennt man das oder?

@Piktogramm,

Klare Zustimmung.
 
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Natürlich kannst du hingehen und aus heutiger Sicht bewerten und dann sagen, sowas darf heute nicht mehr sein. Das heißt ja aus Geschichte lernen. Dann gibt es natürlich Extremfälle wie den Holocaust. Solche herausstechenden Ereignisse sind ein Thema für sich.

Man kann aber den Territorialmächten des 19 Jahrhunderts aber nicht anlasten, dass es Verbrecher waren auf Basis der Gesetze heute. Dies würde zu einer völlig irrigen Bewertung und Beurteilung der damaligen Ereignisse führen. Du kannst aber natürlich bewerten, dass es sinnvoll ist, dass es heute in Zukunft so nicht mehr gehandhabt werden sollte. Das macht die Menschen damals trotzdem nicht zu Verbrechern.

@Godde
Ja in den Gebieten nicht. Aber was ist mit den Herero und Deutsch-Südwestafrika? Kein VErbrechen? Wirkt sich auch bis heute aus. Natürlich sind die Deutschen bedingt durch den verlorenen 1. WK ein Stückweit früher aus ihren Territorien vertrieben worden. Das ändert nichts daran, dass die deutschen wie alle Territorialmächte sich aus nationalem Überlegensheitsgefühl diese Territorien angeeignet haben.
 
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Die geschichtlichen Taten aus heutiger Sicht als Verbrechen zu benennen und zu verurteilen ist problemlos möglich. Teils auch notwendig. Denn eine Amnestie nach dem Motto, dass Vergangenes nicht rechenschaftspflichtig ist, wenn sich Werte und auch Gesetze ändern wäre ja eine Art Generalamnestie. Dann könnte man Niemanden mehr nach Jahren zur Rechenschaft ziehen der sich an beispielsweise Kriegsverbrechen beteiligt. Nach dem Motto, dass das ja aus deren Perspektive staatlich legitimiert war. Dazu brauch es mit den Ereignissen der letzten Jahrzehnte nicht einmal einen Verweis auf die Verbrechen der Nazis.

Entsprechend auch Taten die weit länger zurückliegen, da kann man Niemanden mehr zur Rechenschaft ziehen, aber die Taten bewerten sollte man zwingend auch mit aktuellen Vorstellungen. Klar sollte man sich auch anschauen mit welchen Werten da früher gehandelt wurde um ein mehrdimensionales Bild zu erhalten, aber ein Ausschluss aktueller Werte für die Bewertung halte ich für falsch.
 
Mustis geht es glaube ich eher um die Verurteilung der handelnden Menschen, und bei denen gebe ich ihm Recht. Da verbrecherisches Handeln in Gesetzesübertretungen besteht, kann nur der Mensch als Verbrecher bezeichnet werden, der die zu Lebzeiten in seinem Staat bestehenden Gesetze übertreten hat.

An der historischen und moralischen Bewertung historischer Personen darf das natürlich nichts ändern ... Himmler (als ein Beispiel unter vielen) WAR ein Verbrecher, und da ändern auch die nürnberger Rassegesetze nichts dran, die waren nämlich aus heutiger Sicht nicht weniger verbrecherisch.
Aber auch ich halte es einfach für wichtig, die Taten (unter anderem) vor den damals gültigen Gesetzen zu bewerten, einfach weil darin die Lehre steckt, dass unter gewissen Umständen auch gesetzeskonformes Verhalten ein "Verbrechen" sein kann.

Nebenbei gibt es die allgemeine Erklärung der Menschenrechte seit dem letzten drittel des 18. Jahrhunderts (Virginia Declaration of Rights, Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte der französischen Nationalversammlung)... aber wenn man die als Bewertungsgrundlage heranzieht, bleibt an kaum einer Nation ein gutes Haar.
 
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DerOlf schrieb:
Mustis geht es glaube ich eher um die Verurteilung der handelnden Menschen, und bei denen gebe ich ihm Recht. Da verbrecherisches Handeln in Gesetzesübertretungen besteht, kann nur der Mensch als Verbrecher bezeichnet werden, der die zu Lebzeiten in seinem Staat bestehenden Gesetze übertreten hat.[...]

Genau so einfach ist es leider nicht. Gerade eben solche Sachen aus der der jetzigen Zeit wo Staaten Minderheiten mit Giftgas töten, Lager für politische Gegner eines Staates existieren, kriegerische Handlungen gegen andere Staaten b.z.w. dort agierende Gruppen durchgeführt werden. Sowas ist von den staatlichen Akteuren oftmals "sauber" legitimiert. Die Herangehensweise, dass diese aktuelle Legitimierung im Nachhinein die Grundlage für eine Rechenschaftspflicht aufhebt hätte katastrophale Folgen. Es würde bedeuten, dass sich jeder mit entsprechender legislativer Gewalt jedweder Verantwortung entziehen könnte, schlicht indem das eigene Handeln als legal erklärt wird und daraufhin in Zukunft keinerlei Konsequenzen mehr drohen können, selbst wenn die Legitimierung aufgehoben würde.

Das ist absurd!

Da braucht es ein weit vielschichtigeres Herangehen und wohl eher Einzelfallbetrachtung inkl. einer Betrachtung inwieweit die handelte Person durch Gegebenheiten der entsprechenden Zeit determiniert war oder nicht (an dieser Stelle, erneut ein Hoch auf die Prinzipien unseres Rechtssystems ;) ). Was sicherlich bedeuten würde, dass eine Person die anno dazumal Sklavenschinder war besser wegkommt als jemand der vom heutigem, westlichem Wertekatalog weiß und dennoch Sklaven schindet.
 
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Hier ist vorläufig Pause.

Geht die letzten Sonnenstrahlen genießen.
 
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