Donald Trump wird 45. Präsident der USA? Ein (Alb-)Traum?

Würdest du Bernie Sanders in den USA wählen?

  • Ja

    Stimmen: 96 66,7%
  • Nein

    Stimmen: 48 33,3%

  • Umfrageteilnehmer
    144
Ich habe den Link zu Amerika Sozialsystem doch bereits gepostet. Das beantwortet einen Großteil deiner Frage...

@Krafty

wie gesagt, ich habe nie behauptet Amerika sei perfekt und nie behauptet, es gäbe nichts, was die Deutschen nicht auch besser können. Aber dieses generelle Gebashe, frei nach dem Motto, die Amis sind dumm, faul und schießwütig, lassen ihre kranken verrecken und ihre Armen verhungern ist und bleibt vor allem eines: faktenfreies Stammtischpalaver.
 
Wo sich die Geistern wohl eindeutig nicht scheiden: die USA setzt noch mehr auf Eigenverantwortung, die Privatisierung in allen Bereichen ist noch weiter fortgeschritten.
Daher haben Leute mit geringen Einkommen oft ein Problem. Gewisse Gruppen werden durch verschiedene Leistungen aufgefangen, teils staatlich, teils auch durch Wohltätigkeit. In den USA spielen meines Wissens Spenden eine große Rolle dabei, dass irgendwelche Leute nicht in Lumpen dasitzen und verhungern. Die Spendenbereitschaft ist in den USA meines Wissens auch allgemein größer.
Ich persönlich finde, dass eine Absicherung gegen Obdachlosigkeit und die Versorgung mit Nahrung und Medizin in staatliche Hände gehört. Z.B. weil in einer akuten Wirtschaftskrise oder bei einem Aufschwung für die Rechtspopulisten die freiwillige Hilfe schlagartig wegbrechen kann.

In den USA, teils aber auch bei uns, klingen viele Statistiken halt auch einfach deshalb gut, weil von Durchschnittswerten gesprochen wird und diese die Verteilung nicht abbilden. Ebenso wenig ist die Dunkelziffern in manchen Bereichen schwer abzuschätzen, auch bei der Obdachlosigkeit.
 
Persönliche Präferenzen was wer tun sollte, sollten aber nicht als objektive Urteile verkauft werden. Ich bin z.B. der Meinung, dass der Staat seine Bürger nicht wie ein Kleinkind verhätscheln sollte und ihm jedwede Eigenverantwortung abnehmen sollte. Wohin das führt sieht man bei uns, wo dann Arbeit abgelehnt wird, weil sie nicht dem persönlichen Gusto entspricht und nicht den Traumberuf darstellt.
 
Mustis schrieb:
Persönliche Präferenzen was wer tun sollte, sollten aber nicht als objektive Urteile verkauft werden.
Hab' ich das?

Das ist in dem Fall aber definitiv der falsche Thread um das Thema auszudehnen. Zumal es ja auch hier mehr Möglichkeit gibt außer Ja/Nein, schwarz/weiß. Außerdem das klar ist wer welche Position, mit welchen Argumenten vertreten würde.
 
Vielleicht hätte ich auch "ICH" anstatt "ich" schreiben sollen, so wie DU das gemacht hast...
Also, das war meiner Frage impliziert, ob ich gemeint bin.
 
Ja ich deute darauf so deutlich hin weil aus dem Kontext ganz klar hervor geht, dass du hier nicht persönlich gemeint bist...

Weil ich bin durchaus in der Lage, das sprachliche auch genauso auszudrücken, wenn ich dich persönlich damit meine.
 
Na komm, das kritisiere ich sowieso, also bitte. Hier geht es aber um die USA.
 
@Mustis: kleiner Unterschied: In Deutschland sind es weniger obdachlose Kinder als allein in New York City mit ca. 9 Millionen Einwohnern. AUch wenn das Problem sicherlich eher Metropolen und Ballungsraeume trifft, stehen die USA da sicherlich nicht besser da.

In den USA, teils aber auch bei uns, klingen viele Statistiken halt auch einfach deshalb gut, weil von Durchschnittswerten gesprochen wird
Das ist das grosse Problem. 1 Millionen-Einkommen und 19 Obdachlose geben nen Durchschnittslohn von 50.000 EUR/USD, also ist doch alles super oder? Gibt leider so gut wie keine Statistik, die zumindestens parallel zum Durchschnitt auch mal den Median nennt.
 
Wo kommen in Deutschland eigentlich so viele obdachlose Kinder her? Sind das mehrheitlich ausgerissene Jugendliche oder wie kommt die Hohe Zahl zustande? Was es für Fälle gibt kann ich mir sehr gut vorstellen, welche Fälle da aber die großen Stückchen vom Kuchen ausmachen nicht.

Den Times-Artikel habe nur überflogen - der handelt nur vom Problem an sich, nicht von den Ursachen, gell? Die wären ja für Systemkritik...oder Bashing, wenn man so will, ja relevanter.

@Statistiken: außer dem fehlenden Median, werden die Statistiken ja auch noch durch andere Kniffe schöngefärbt. Prominentestes Beispiel bei uns ist die Menge der Arbeitslosen, die regelmäßig um 30-50% kleiner dargestellt wird, als sie ist.

Wir schweifen aber wieder vom Trump-Thema ab. Selbst Pro- und Contra Obamacare hat nur bedingt mit Trump zu tun, da die Anti-Healthcare für alle-Haltung, vor allem bei den Republikanern, nicht gerade Trump-exklusiv ist. Im Bezug auf ihn sind nun nur noch die Auswirkungen auf sein Standing und der weitere Verlauf bezüglich seines Gescheiterten Versuches O.-Care zu kippen interessant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo hast du das her, dass die Zahlen um 30, bis sogar 50% kleiner dargestellt werden?

4.4 Millionen sind durchaus eine realistische Zahl wie ich meine. Also mir ist nicht bekannt, dass Hartz4-Empfänger aus der Statistik wegen schöneren Zahlen rausgerechnet werden, lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Hast du da eine Quelle? Ansonsten würde ich meinen, du verwechselst da das mit den Zahlen der Arbeitslosen.
 
Sorry, ich meinte natürlich die Arbeitslosen. Ich korrigiere mich gern, wenn ich nachweislich Quatsch schreibe. Konkret meine ich diese Zahlen:
bei 3,6 Mio Arbeitslosen im März 2017 wurden nur 2,6 öffentlich als solche angeben.
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Aha Weiterbildende, Kranke und wieder Einzugliedernde sind also Arbeitslose. Interessante Logik....

Wenn es offizielle Zahlen gäbe über Hausmänner/Hausfrauen, die nicht arbeiten wollen/müssen, würden die Miesmacher diese wohl auch noch zu den verheimlichten Arbeitslosen zählen...
 
Hast du mal mit jemandem gesprochen, der bei diesen Pflichtweiterbildungen der Arge war? Die sind weitestgehend sinnlos und die Anzahl der Maßnahmen steigt vor den Zählungen der Arbeitslosenzahlen immer sprunghaft an. Sehr viele Weiterbildungen der Arge sind Alibi-Maßnahmen, für eben diesen Statistik-Zweck. Meine Frau war mal ein paar Monate Arbeitssuchend und man sagte ihr Sie könne bei der verordneten Maßnahme ihre PC- und Englisch-Kenntnisse aufpeppen. Wenn überhaupt mal ein "Lehrer" gekommen ist, war der Unterricht auf dem Niveau 5. bis 7. Klasse. Die Organisationen die den Unterricht leisten freut's. Die kriegen Geld für absolute Schlecht- oder Nicht-Leistung, der Arbeitslosenstatistik hilft es auch...wen kümmert's, dass es den Arbeitssuchenden nicht hilft.
So viel zu "Weiterbildende". Trifft sicher nicht auf alle zu, aber in meinem Umfeld kenne ich nur ein paar solcher Beispiele. Nur selbst gewählt und gesuchte Umschulungen sind positive Beispiele die mir bekannt sind.

Auch in den anderen Teilmengen verstecken sich unterschiedlich hohe Anteile, die im Prinzip als Arbeitslose mitgezählt werden müssten. Gerade Beamte die nicht mehr so dringend gebraucht werden, schreibt man mal gerne ohne massiven Grund arbeitsunfähig. Weiterhin gibt es viele die gerne mehr arbeiten würden, die aber in 1€-Jobs, 450€ oder anderen Teilzeit-Modellen beschäftigt sind und auch nicht nicht mitgezählt werden. Die Regierung zählt diese Minder-beschäftigungen und reklamiert das als Erfolg für sich, weil diese Anzahl Minder-beschäftigter ja nun nicht mehr arbeitslos ist. Nur dass viele dieser Jobs nach der Agenda 2010 sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen ersetzt haben und eine Teilmenge daher sogar mehr Schaden als nutzen gebracht hat.

Wenn die Bundesregierung aber Vergleiche anstellt, auch gegenüber Jahren vor der Agenda 2010, wird das ja ignoriert.

Also die 3,6 Mio. sind nicht komplette gelogen, aber manche sind durch Tricks aus der Statistik gefallen, die den Steuerzahler nur unnötig Geld koste und niemandem helfen und zum anderen leidet die Vergleichbarkeit mit Ländern wo solche Aspekte weniger ausgeprägt sind und, wie gesagt, die Vergleichbarkeit mit Vor-Schröder-Deutschland.
 
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@TnTDynamite,

Die Linke schreibt folgendes hierzu:

Schlechte Meldungen kann die Bundesregierung nicht gebrauchen. Deshalb bleibt sie dabei, die Arbeitslosenzahlen schön zu rechnen. Arbeitslose, die krank sind, einen Ein-Euro-Job haben oder an Weiterbildungen teilnehmen, werden bereits seit längerem nicht als arbeitslos gezählt. Viele der Arbeitslosen, die älter als 58 sind, erscheinen nicht in der offiziellen Statistik. Im Juli 2009 kam eine weitere Ausnahme hinzu: Wenn private Arbeitsvermittler tätig werden, zählt der von ihnen betreute Arbeitslose nicht mehr als arbeitslos, obwohl er keine Arbeit hat.

Wer die tatsächliche Arbeitslosigkeit erfassen will, muss ehrlich rechnen. Dazu sagte der damalige Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) am 4. Juli 2009 in der Fernsehsendung Panorama: "Alles, was an Effekten durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen entsteht, wird jedes Mal zusammen mit der Arbeitsmarktstatistik veröffentlicht. ... Ich glaube, dass man sich auf die Seriosität dieses Prozesses verlassen kann. Wer anders rechnen wolle, könne ja "seine Zahl veröffentlichen - und dazu ein Flugblatt drucken." Das tun wir gern. Hier ist die tatsächliche Zahl, die allein auf amtlichen Daten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit beruht. Im März 2017 waren tatsächlich immer noch nahezu 3,7 Millionen Menschen arbeitslos. Zeit zu handeln statt zu tricksen.

Darüber hinaus tauchen 261.000 nicht erwerbstätige Personen - die korrigierte sogenannte stille Reserve - in keiner Arbeitslosenstatistik auf, weil sie sich entmutigt vom Arbeitsmarkt zurückgezogen haben und sich nicht (mehr) als arbeitslos registrieren lassen.

Offizielle Arbeitslosigkeit im März 2017: 2.662.111

Nicht gezählte Arbeitslose verbergen sich hinter:
Älter als 58, beziehen Arbeitslosengeld I und/oder ALG II: 159.966
Ein-Euro-Jobs (Arbeitsgelegenheiten): 77.222
Förderung von Arbeitsverhältnissen: 7.569
Fremdförderung: 239.817
Bundesprogramm Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt: 9.593
berufliche Weiterbildung: 171.286
Aktivierung und berufliche Eingliederung (z.B. Vermittlung durch Dritte): 249.827
Beschäftigungszuschuss (für schwer vermittelbare Arbeitslose): 2.527
Kranke Arbeitslose (§146 SGB III): 82.733
Nicht gezählte Arbeitslose gesamt: 1.000.540

Tatsächliche Arbeitslosigkeit im März 2017: 3.662.651


Und Mustis natürlich ist ein kranker Arbeitsloser ein Arbeitsloser.
 
die Zahlen da sind aber nicht nur die Pflichtweiterbildungen...

Sicher, wie du JETZT zugibst, sind in dieser Menge durchaus anteilig welche, die durchaus zu den Arbeitslosen zählen. DAS wird aber immer von der Seite verschwiegen, die diese Zahlen vorbringt und argumentiert immer mit der vollen Summe, dass dies alles weggeschummelte Arbeitslose sind und man sie daher VOLLZÄHLIG zu den offiziellen Zahlen hinzu addieren müsse. Da wird nicht hingegangen und gesagt, man kann nicht genau differenzieren daher nehmen wir nur 50% davon. Wird nicht gemacht, weil dann nicht so schöne Horrorzahlen entstehen mit denen man anprangern und den Untergang des deutschen Staates bejammern kann.

@Godde

Danke das du mir diese Milchmädchenrechnung noch mal en Detail vor führst! Unterstreicht mein Argument gehaltvoll. und schön das du die 261.000 Hausfrauen/Männer jetzt auch noch ins Spiel bringst. Selbstverständlich muss man als ordentlicher linker davon überzeugt sein, dass diese ausschließlich nur deshalb nicht arbeitslos gemeldet sind, weil sie aufgegeben haben und völlig desillusioniert vom Arbeitsmarkt...

PS: Immer wieder schön finde ich, dass man der Regierung vorwirft, dass sie die wahren Zahlen verheimlichen will. Genau deshalb werden die Zahlen natürlich auch für jeden einsehbar veröffentlich. Weil man sie geheim halten will. :rolleyes:
 
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Zu der "stillen Reserve/den Entmutigten":
auch hier gibt es wieder Solche und Solche. Diejenigen die sich zu schnell entmutigen lassen und sich zu fein für körperliche Arbeit sein, obwohl sie für anderes unterqualifiziert sind. Welche die wirklich nicht wollen.
Aber es gibt auch genügend Leute, die gerne als Nebenverdiener einer Familie einen ordentlichen Job ausüben würden, aber nur von einer prekären Beschäftigung in die nächste gerutscht sind, bis sie sich fragen ob es bei der ungünstigeren Steuerklasse überhaupt noch Sinn macht, für 8,50 und weniger arbeiten zu gehen, nur um nach spätestens 2 Jahren wieder entlassen zu werden, weil dann ein anderer die befristete Stelle bekommt, anstatt zu entfristen oder im anderen Fall aus der Leiharbeit zu übernehmen.
Mustis schrieb:
PS: Immer wieder schön finde ich, dass man der Regierung vorwirft, dass sie die wahren Zahlen verheimlichen will. Genau deshalb werden die Zahlen natürlich auch für jeden einsehbar veröffentlich. Weil man sie geheim halten will. :rolleyes:
Weil ja in den Tagesthemen diese Zahlen die sonst nur im Kleingedruckten stehen erwähnt werden...
Wichtig ist doch für die Außendarstellung nur "wir haben 2,6 Mio Arbeitslose, das ist der niedrigste Stand seit..." und dass man im Wahlkampf diese Zahl ohne die weiteren Ausführungen als Vergleich mit Vorgängerregierungen bemühen kann.

Zudem finde ich das alles allein deshalb verwerflich, weil viele Maßnahmen so offensichtlich ausschließlich zu statistischen Zwecken verwendet werden.
Wie gesagt, bestes Beispiel, dass bevor in Wahljahren die Statistiken erhoben werden, der Druck auf die Arge steigt und plötzlich mehr dieser teils dubiosen Maßnahmen verteilt werden.
 
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