News Rechtsstreit: Oracle verlangt 9,3 Milliarden US-Dollar von Google

mischaef

Kassettenkind
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Der nun fast sechs Jahre anhaltende Rechtsstreit zwischen Oracle und Google um verletzte Java-Urheberrechte geht in die nächste Runde: Der Java-Entwickler verlangt rund 9,3 Milliarden US-Dollar Schadenersatz – und das obwohl der Schaden aufgrund entgangener Lizenzzahlungen deutlich niedriger ausfällt.

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Hoffentlich, das wäre ein ganz schnelles Ende für Java auf Android und google puscht seine anderen Sprachen.
 
@flappes

Und dann? Dann hast du IOS als brauchbare Plattform und der Rest dümpelt zwischen Windows Mobile und diversen Linux Distris rum?
 
@flappes, Java ist mehr als nur eine Sprache. Es ist ja nicht so, dass man einfach Java durch Go oder Dart (in allen Bereichen) ersetzten koennte.
 
flappes schrieb:
Hoffentlich, das wäre ein ganz schnelles Ende für Java auf Android und google puscht seine anderen Sprachen.

Das wird nicht so schnell funktionieren. Dann bliebe etwa go oder nativ Sprachen ala C/C++ per NDK. Dann müssten aber alle Apps die auf Java basieren auf eine andere Sprache portiert werden. Das wird keiner machen. Auch bietet Go aktuell nicht alle APIs an die Java verwendet, somit könnte die Portierung einiger Apps ausgeschlossen sein. Zumal älter Versionen von Android für Go aktualisiert werden müssten oder sie hätten keinen App support mehr. Auch sehr unwahrscheinlich. So etwas würde nicht einmal Apple schaffen sondern lässt Object-C und Swift parallel laufen, ein radikaler Schritt wäre auch hier nicht möglich bzw. nur mit Verlust einer großen Anzahl von Apps.

Eher wird ein Vergleich geschlossen, Google tritt ein paar Milliarden ab und beteiligt Oracle etwas an den Einnahmen. Dann dürften wohl beide zu frieden sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
@SymA: das Ersetzen der Patent-basierten Module bedeutet nicht automatisch das Ende von Android.
 
ach deswegen hat Google als erste das Plugin aus dem Browser gekickt.
egal wie es ausgeht... es wird jede menge Geld über den Tisch gehen.
 
Google sollte einfach den Betrag verdoppeln und es als Kaufangebot für Java an Oracle abgeben. Unter dem Dach von Google wäre Java unendlich viel besser aufgehoben, als bei den Verwaltern von Oracle.
 
Als Reaktion auf das Verfahren gab Google bereits Ende des letzten Jahres an, ab Android N Oracles Java-Plattform durch OpenJDK zu ersetzen.

Android basierte bisher auf Apache Harmony, nicht auf dem Sun/Oracle-Java. Harmony war eine nicht zertifizierte Java-VM/API. Grund war, dass Sun die zur Zertifizierung zu durchlaufende Test-Suite nicht kostenfrei/kostengünstig herausgeben wollte. Android N wechselt jetzt weg von der freizügigeren Apache-Lizenz hin zu Oracles OpenJDK mit GPL-Lizenz.
 
Da ich kein Fan von unsinnigen Patenten bin (die Richter die den Fall überprüfen übrigends auch), wünsche ich Oracle das Beste.

Zum Affen gemacht haben sie sich ja schon, jetzt fehlt nur noch dass sie endlich den Prozess "quasi" verlieren, was der Fall ist wenn Google >500Millionen zahlt.
 
karamba schrieb:
Google sollte einfach den Betrag verdoppeln und es als Kaufangebot für Java an Oracle abgeben.

Da müsste Oracle erst mal verkaufen wollen, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Und ob Google wirklich 20 Milliarden dafür locker machen möchte, das ist die nächste Frage.

karamba schrieb:
Unter dem Dach von Google wäre Java unendlich viel besser aufgehoben, als bei den Verwaltern von Oracle.

Wie kommst du zu dem Schluss ?
Was hat denn Google Gutes getan für die Gesellschaft, außer jedes Jahr immer weiter steigende Milliarden-Gewinne zu schreiben, ohne nenneswerte Steuern zu zahlen ?
Welche global offenen Software-Standards haben sie geschaffen ?
Hat Google denn keine Patente ?
Verschenkt Google ihre gesamte Software an Konkurrenz-Unternehmen ?
Ergänzung ()

Hier noch ein interessantes Detail:
http://www.heise.de/newsticker/meld...d-22-Milliarden-US-Dollar-Gewinn-3081746.html
 
M@C schrieb:
@flappes, Java ist mehr als nur eine Sprache. Es ist ja nicht so, dass man einfach Java durch Go oder Dart (in allen Bereichen) ersetzten koennte.

Stimmt, wenn man sich so manchen Java Verfechter an den Unis anschaut, könnte man meinen das es eine Religion ist!
 
Hahahahhahahahahahahaaa

Ich erinnere mich gerade an meine Uni-Zeit. Da wurde Android angekündigt und unser Marketing Professor fand das Thema sehr interessant. Gab sogar Projekte rund um das Thema. Während den Vorlesungen und auch den Projekten habe ich darauf hingewiesen, dass es ggf. nicht so günstig ist Java zu nehmen (ging um das Grundlegende Geschäftsmodell, Entwicklung, Vertrieb, usw.). Natürlich war dieser Einwand das aus Sicht des Marketings "total belanglos".

Der belanglose Quatsch datiert sich jetzt nach 8 Jahren auf 9,3 Milliarden USD :D:evillol:

Und was lernen wir aus der Geschichte? Setzt keine reinen BWLer in Entscheiderpositionen :evillol: Nehmt lieber einen Wirtschaftsingenieur (für technisches) oder einen Wirtschaftsinformatiker (für Software und co), kostet mehr, kann aber auch mehr ;)

(eher als allgemeinen Tipp, keine Ahnung was Google da geritten hat).
 
@sini
Google hat genau das geritten was sie immer reitet: Einfach mal machen und am Ende gucken wer sich beschwert.

So ist zu erklären wie man mit YouTube einen Dienst kaufte der im Prinzip voll mit Urheberrechtsverletzungen war (von Nutzern hochgeladene Musikvideos, ganze Musikalben, ganze Filme).
Wie man auf die Idee kam, dass es in Ordnung wäre alle alten und auch neuen Bücher der Welt zu scannen und voll ins Internet zu stellen.
StreetView (da waren sie auch im Recht, dass es den Leuten nicht gefallen würde war aber auch klar) und die WLAN-Mitschnitte bei StreetView (war ein einzelner Mitarbeiter (und seine Vorgesetzten die ihn haben machen lassen)), nach dem Motto "Einfach mal machen, vielleicht kann es ja gebrauchen).
Android, ohne Rücksicht auf Patente die evtl. von anderen Firmen gehalten werden (und es gab ja sogar die Order, gegenüber Sun auf keinen Fall durchschneinen zu lassen, dass man Java als Ausgangsbasis verwendete).
Glass - nichts Verbotenes, aber jeder der kein BBT-Sheldon ist hätte wissen können, dass das mit der Kamera nicht gut ankommen wird.

Und so weiter...

Bei Google ist man zum einen sehr von sich selbst überzeugt und zum anderen geht man Dinge rein pragmatisch an, denn wie könnte die Welt beispielsweise etwas gegen frei verfügbare gescannte Bücher haben?
Dass es auch Autoren und Verleger gibt die eben doch etwas gegen gescannte Bücher haben übersieht man regelmäßig beim Blick auf das große Ganze.
 
Alles für jeden und das umsonst ist schlichtweg Googles Geschäftsmodell.
Warum sollten sie sich für andere Firmen interessieren, wenn es doch funktioniert? Am Ende zahlt man eben hin und wieder eine Strafe, die man im Gegenzug mehrfach wieder drin hat.
 
M@C schrieb:
@flappes, Java ist mehr als nur eine Sprache. Es ist ja nicht so, dass man einfach Java durch Go oder Dart (in allen Bereichen) ersetzten koennte.

Nein, aber C# kann ich mir als Alternative schon durchaus gut vorstellen.
Ich spüre es schon, wie ich gleich als Ketzer tituliert werde und ich aufgrund meiner "blasphemischen" Äußerungen bei den meisten in Ungnade falle. :D
 
Nein um das geht es ja gar nicht. Aber die JVM ist tief in Android integriert und Google hat da schon einiges an Effort reingesteckt (Dalvik, ART etc). Will damit nur sagen, dass man nicht einfach mal schnell die Sprache austauscht sondern doch tiefgreifende Änderungen machen müsste.
 
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