News Nokia: Entlassung von bis zu 15.000 Mitarbeitern geplant

tobias84

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Nokia plant im Zuge des im April beschlossenen Sparprogramms, das die Kosten bis 2018 um eine Milliarde US-Dollar senken soll, einen Abbau von 10.000 bis 15.000 Arbeitsplätzen weltweit, so ein Bericht von Reuters. In Deutschland geht es laut Angaben des früheren Weltmarktführers im Handygeschäft um 1.400 Stellen.

Zur News: Nokia: Entlassung von bis zu 15.000 Mitarbeitern geplant
 
Mich wundert ja eher das da noch so viele Leute arbeiten. Mir ist klar, das die mehr als ein Geschäftsfeld haben, aber noch soviele Leute war mir nicht bewußt.
 
Durch den Merger mit AL sind es ein paar mehr geworden, den Rest kann man sich denken...
 
15.000 Leute ? Ich arbeite ja auch bei einem riesigen Kraken von Firma, jetzt verstehe ich auch, warum unsere Gewerkschaft so um den Kündigungsschutz kämpft...
 
Puhh was damals ein Managementfehler aus Nokia gemacht hat...von ganz Oben nach ganz Unten! :(
 
Wollen sie diesmal vorher nicht noch ein paar Milliarden Subventionen vom Staat einstecken bevor sie alle entlassen? Immerhin haben sie damit in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit dem deutschen Steuerzahler gemacht. :D
 
Acrylium schrieb:
Wollen sie diesmal vorher nicht noch ein paar Milliarden Subventionen vom Staat einstecken bevor sie alle entlassen? Immerhin haben sie damit in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit dem deutschen Steuerzahler gemacht. :D

Die Milliarden Subventionen hat Nokia damals beim Umzug nach Rumänien wieder an Deutschland zurückgezahlt... Unfassbar, dass die Leute das immernoch nicht kapiert haben.
 
Aja das lukrative Handygeschäft? Außer Apple und Samsung verdient doch da niemand Geld. Ich frage mich was Nokia dort verdienen will, in einem ruinösen Preiskampf mit den Chinesen ist sicher nichts zu holen.
 
Sporck schrieb:
Puhh was damals ein Managementfehler aus Nokia gemacht hat...von ganz Oben nach ganz Unten! :(

EIN Managementfehler?

Schon die Tatsache trotz verkaufter Handysparte, verkauften Fabriken, verkauften Kartendiensten und bereits zig Tausend entlassener Mitarbeiter noch immer über 100.000 Mitarbeiter zu haben zeigt welche "Managementfehler" in der Vergangenheit begangen wurden.

Nur als Vergleich. Intel hat nur 3000 Beschäftigte mehr, Apple 10.000 mehr und AMD gerade einmal 10.000 insgesamt. Von welchen Gewinnen sollen/sollten diese Mitarbeiter bezahlt werden?

Bei Nokia wurde jahrelang Misswirtschaft betrieben, so arbeitete man alleine im Handygeschäft gleichzeitig an mehreren Betriebssystemen die letztlich keiner mehr wollte. Gekündigt wurde dort anscheinend niemand, auch nachdem alle anderen Symbian Partner abgesprungen sind und man bereits die Modellpalette auf Windows Phone umgestellt hat. Vermutlich hätte man seinerzeit gut 50% der Mitarbeiter ohne Auswirkungen auf das operative Geschäft kündigen können, stattdessen hat man das Unternehmen zugrunde gerichtet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fliz schrieb:
Mich wundert ja eher das da noch so viele Leute arbeiten. Mir ist klar, das die mehr als ein Geschäftsfeld haben, aber noch soviele Leute war mir nicht bewußt.

Es ist der größte Netzausrüster weltweit ;-)
Von daher brauch man auch etwas Manpower :)

4ndreas schrieb:
Aja das lukrative Handygeschäft? Außer Apple und Samsung verdient doch da niemand Geld. Ich frage mich was Nokia dort verdienen will, in einem ruinösen Preiskampf mit den Chinesen ist sicher nichts zu holen.

Sie geben doch nur ihren Namen dafür her und kassieren bei den Namensrechten etwas ab, so hatte ich das zumindest verstanden.

xexex schrieb:
Nur als Vergleich. Intel hat nur 3000 Beschäftigte mehr, Apple 10.000 mehr und AMD gerade einmal 10.000 insgesamt. Von welchen Gewinnen sollen/sollten diese Mitarbeiter bezahlt werden?

Dann guck dir die Bilanz an, da ist imo genug vorhanden um die Mitarbeiter zu bezahlen, ist ja auch nicht alles umsonst was sie anbieten ;)

Ansonsten ist es mal wieder unverschämt wie stark Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern vom Abbau betroffen ist und man den Niedergang eines ganzes Technologiebereichs in Deutschland über die Jahrehinweg hat und unsere liebe Politik tut mal rein gar nichts dagegen :(
 
Bärenmarke schrieb:
Dann guck dir die Bilanz an, da ist imo genug vorhanden um die Mitarbeiter zu bezahlen, ist ja auch nicht alles umsonst was sie anbieten

Wirklich? Intel hat 55 Milliarden, Nokia hingegen gerade einmal 12 umgesetzt. Schnell überschlagen ergibt das gerade einmal 120.000€ UMSATZ pro Mitarbeiter. Da müsste man schon verdammt viel Gewinn machen um anständige Löhne bezahlen zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Nokia endlich mal ein Android Smartphone auf dem Markt bringen könnte, was ~4.5 Zoll hat und handlich in die Hosentasche gesteckt werden kann, aktuelle Hardware verbaut hat und eine brauchbare Kamera hat, anstatt Mitarbeiter zu entlassen - das wäre toll!
Und ich würde es sogar kaufen!
 
xexex schrieb:
Wirklich? Intel hat 55 Milliarden, Nokia hingegen gerade einmal 12 umgesetzt. Schnell überschlagen ergibt das gerade einmal 120.000€ UMSATZ pro Mitarbeiter. Da müsste man schon verdammt viel Gewinn machen um anständige Löhne bezahlen zu können.

Du hast einen Denkfehler ;-)
Du nimmst den Umatz von Nokia, aber die Mitarbeiter von Nokia + Alcatel-Lucent. Willst du den Umsatz für letztes Jahr, musst du den von Alu noch hinzufügen und bist dann bei ungefähr 26 Milliarden Umsatz.
Von daher musst du dann auch noch die Mitarbeiterstruktur beachten was Low und was Highcost ist und dann sieht das alles andere als schlecht aus. Und ich kann dich beruhigen meinem Kenntnisstand nach sind sie in Deutschland in der IGM sprich die Löhne sollte nicht schlecht ausfallen ;-)
Das intel wo seine Kunden abzockt mehr hat steht außer Frage, aber du solltest dann eher mit Ericson oder Cisco vergleichen.
 
xexex schrieb:
Wirklich? Intel hat 55 Milliarden, Nokia hingegen gerade einmal 12 umgesetzt.

Immer auch bedenken, Nokia und Alcatel-Lucent zusammen scheinen 104.000 Mitarbeiter zu haben, die letzten verfügbaren Umsätze von Nokia sind aber noch ohne Alcatel-Lucent. Außerdem scheinen ja 10-15.000 Stellen auf Grund der Doppelbelegung nach der Fusion weg zu fallen. Dann steht das alles wieder halbwegs im Verhältnis.

Zusammen dürfte der Umsatz bei ca. 26Mrd. liegen gegenüber den 89.000-94.000 Mitarbeitern die im Unternehmen bleiben. Angeblich sind davon alleine 40.000 im Bereich F&E tätig.
Umsätze, Mitarbeiter usw. lassen sich natürlich auch nicht ganz einfach von einem Unternehmen zum anderen bzw. einer Branche in die andere vergleichen.
 
Acrylium schrieb:
Wollen sie diesmal vorher nicht noch ein paar Milliarden Subventionen vom Staat einstecken bevor sie alle entlassen? Immerhin haben sie damit in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit dem deutschen Steuerzahler gemacht. :D
Ich lese die Kommentare zu einer Nokia-News immer nur um zu schauen ob sowas immer noch verzapft wird :D
 
Bärenmarke schrieb:
Du hast einen Denkfehler ;-)
.

Nö!

Bärenmarke schrieb:
Das intel wo seine Kunden abzockt mehr hat steht außer Frage, aber du solltest dann eher mit Ericson oder Cisco vergleichen.

Cisco (Zahlen 2013). 75.000 Mitarbeiter bei 48Milliarden Umsatz, bei Ericcson bin ich jetzt zu faul die Angaben in Kronen umzurechnen. Entscheidend für diese Berechnung ist aber wie viele Mitarbeiter die Firma in Hochlohnländern hat. Denken wir nun mal an Nokia und wie viele Mitarbeiter man in Finnland seinerzeit hatte und schon sieht man wie schlecht die Firma geführt wurde.

Natürlich sind solche Vergleiche schwer anzustellen. Im Nokia Fall waren sie aber Jahrelang eindeutig. Sie hatten schlichtweg viel zu viele Mitarbeiter um am Markt mitschwimmen zu können. Da war die Entscheidung für oder gegen Windows Phone irrelevant gewesen. Man wäre selbst mit iOS Pleite gegangen. :)

Es ist nie schön Mitarbeiter kündigen zu müssen. Wenn man aber eine absolute Marktführerschaft verliert und zwei oder drei grosse Unternehmen kauft sind kurzfristige Entlassungen nun mal notwendig. Sonst passiert das, was bei Nokia passiert ist und am Ende verlieren noch viel mehr Personen ihren Job.
 
Zuletzt bearbeitet:
Womit konnten die denn bis heute noch 100.000 angestellte beschäftigen???

Aber ist der Smartphonemarkt wirklich noch so gewinnbringend? Den Kuchen teilen sich doch Apple, Samsung und die Chinesen unter sich auf. Die Boomjahre sind so langsam vorbei. Das sieht man bei Apple und Samsung ganz gut. In den Märkten, in denen noch guter Wachstum herrscht (Indien, China etc.) haben die chinesischen Hersteller das Ruder fest in der Hand, in Europa und den USA Apple und Samsung. Da wird man als riesen Unternehmen wohl nicht leicht noch einen großen Wurf landen, wenn man nur im Android Mainstream mitschwimmt. Zudem hat Nokia schon mal auf dem markt versagt, die Leute werden nicht gerade auf den Neuanfang der Marke in den Segment warten.
 
Oh weh, :o
15.000 Stellen. 15.000 Leute, die sich nen neuen Job suchen müssen. Krass!
Das ist bisher in meinen fast 49 Lebensjahren zum Glück noch keine Erfahrung gewesen, die machen durfte/ musste.

Die "Schuld" dafür jetzt nur im Management von Nokia allein zu suchen halte ich allerdings für den falschen Weg. Das ganze Dilemma ist dann schon ein bisserl komplexer.
Und wer da dann immer noch die "weißen" Westen der Schuldigen mit Schmutz bewerfen will sollte sich klar darüber sein, das seine eigene Weste auch so manchen Dreck- Spritzer dabei ab bekäme (hier sei nur "unsere" "Geiz ist geil"- Mentalität als Beispiel und am Rande erwähnt).
Wir wollen immer bessere Qualität zu immer niedrigeren Preisen bekommen. (Und da nehme ich mich persönlich nicht aus - auch ich benutze Portale wie Geizhals.de)
Nur auf Dauer funktioniert das Ganze so nicht.

Und die "andere" Seite, die der Hersteller, schreit nach immer mehr Wachstum, damit sie der Profitgier der Aktien- Anleger gerecht werden kann (denn auch die Hersteller unterliegen Zwängen, denen sie nicht mal einfach so eben trotzen können). Und wer sind die Anleger? Das sind z.B. auch wieder wir. Wir wollen unsere private Altersvorsorge in trocknen Tüchern wissen. Nur woher sollen die Anbieter solcher Versicherungen ihre Gewinne erwirtschaften, wenn nicht auch u.a. aus Anlagen in z.B. Aktien?

Es ist das System als solches, dass nicht funktioniert. Der Kapitalismus fängt an sich selber aufzufressen. Und wir alle sind daran beteiligt und sehen uns alle nicht in der Position etwas daran zu ändern. Und wenn man dann ganz böse ist, unterstellt man vom "großen" bishin zum "kleinen" Mann das Florians- Prinzip (Heiliger St. Florian, verschon mein Haus und zünd and're an...).
Wenn wir alle wirklich ehrlich wären und solche Schlagzeilen, wie diese hier nicht mehr lesen wollten, müssten wir allesamt, egal ob groß oder klein, sehr bescheiden müssen.
Aber wer will das schon?!?

Ich für meinen Teil genieße es schon sehr in diesem Luxus leben zu dürfen. Und ich ertappe mich regelmäßig dabei, dass ich meinen eigenen Maßstäben nicht gerecht werde.

Und ich möchte mich hier nicht als alles besserwissender "Moral- Apostel" hin stellen. Wie gesagt, ich selber bin da nix besser. Und ich schimpfe auch viel und gerne auf "Die da oben". Nur bei genauerer Betrachtung scheine ich keinen Deut besser zu sein. Lediglich die Ebene ist eine andere.
 
Irgendwie sehe ich große Ähnlichkeiten zwischen Nokia und Nintendo... Wenn man die Zeit verpennt und sich zu sehr auf seinen Loorbeeren ausruht, dann wird die Konkurrenz stärker und greifen mit bessere Waffen an.
 
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