Lichtstärke von Okjektiven

Shaav

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12.093
Moin moin,
Ich bin vor ein paar Tagen auf das Programm PhotoScan von Agisoft aufmerksam geworden. Damit diese Software hübsche, brauchbare Ergebnisse liefert bedarf es vor allem scharfer Fotos mit großer Auflösung und viel Tiefenschärfe. Genau hierbei scheitere ich aber. Vielleicht könnt ihr ja anhand der folgenden Daten einschätzen ob ich noch weiter an meinen Kameraeinstellungen feilen muss, oder ob das Objektiv/Kamera einfach zu schlecht hierfür ist. Ich bin nämlich ein ziemlicher Laie was dies angeht und das wäre mit einem Haufen Zeit verbunden.

Ich habe eine Canon 1100D,
als Objektiv kommt ein Sigma 18-200 / 3.5-6.3 zum Einsatz

Es ist wölkig aber hell draußen
Die Fotos werden freihand geschossen
 
Mit diesem Objektiv wird das wohl nichts! Versuche es doch einmal mit einer Festbrennweite - die Resultate werden Dich überraschen!
 
Mit welcher Blende hast du die Fotos denn geschossen? Für viel Schärfentiefe eine möglichst kleine Blende (= große "Blendenzahl") wählen.
 
Hohe blendenzahl=großer Schärfe Bereich (aber wenig Licht auf dem Sensor)
Kleine blendenzahl=kleiner Schärfe Bereich
blende kannst du im AV-Modus der Kamera einstellen. Für Landschaft würde ich bei außreichend Licht so ab 8.0 wählen
 
Hi,

überlese ich es oder was genau ist dein Problem / Frage? Dass eine 4-stellige Canon nicht das Gelbe vom Ei ist brauche ich dir sicher nicht zu sagen. Das Sigma per se ist nicht verkehrt, allerdings ein ziemliches Allround-Zoom. Wenn es etwas Spezielles gibt als Voraussetzung sollte man auch etwas Spezielles vor die Kamera schnallen. Und natürlich wenn möglich mit Stativ knipsen, gerade wenn es auf die maximale Schärfe ankommt. Und eine kleine Blende nutzen!

VG,
Mad
 
Es kommt stark auf den Modus an, mit dem du fotografierst. Ich nehme mal an, du knipst hauptsächlich im Voll-Automatik-Modus, was meistens eher suboptimal ist.

Ein paar Grundregeln:

1) auf einen der (teil-manuellen)-Modi ausweichen. (Av oder M)
2) je größer die Blendenzahl, desto größer die Tiefenschärfe (bei offener Blende - in dem Fall 3,5 - wird nur das fokussierte Objekt scharf, der Hintergrund und Vordergrund verschwimmt)
3) Die Belichtungszeit sollte den Wert 1/Brennweite nicht überschreiten. Sonst verwackelt alles.
4) ISO-Empfindlichkeit bei APS-C maximal ISO 800 (notfalls ISO 1600, aber da fängt das Rauschen dann sichtbar an).

Bei 18 mm Brennweite kannst du mit 1/20 sek Belichtungszeit noch halbwegs (ruhige Hand) arbeiten, bei 200 mm Brennweite (also voll ausgefahren) nur noch mit 1/200 oder 1/250 sek MAXIMAL. Ansonsten brauchst du ein Stativ

Was genau möchtest du denn fotografieren?

Wenn du draußen im Garten bei hellem Tageslicht knipst, kommen in etwa folgende Einstellungen hin:

Modus "Av"
Zoom bis max. 50 mm
ISO 100 - 200
Blende: 8 - 11

Es ist am Ende immer ein Kompromiss. Allerdings ist das Sigma mit 3,5-6,3 nicht besonders lichtstark. Bei schnellen Objekten oder schlechten Lichtverhältnissen werden da recht schnell die Grenzen gezogen.
 
Madman1209 schrieb:
Hi,

überlese ich es oder was genau ist dein Problem / Frage?

Er möchte mit dem genannten Programm ein 3D Foto erstellen.

Er möchte also eine möglichst große Schärfentiefe beim Zielobjekt, nicht vom kompletten Bild.
Hier spielt neben der Blende auch der Abstand zum Objekt eine Rolle.
Der TE solle mal ein wenig mehr beisteuern, was er wie fotografiert hat und was das Ergebnis sein soll.
Dann kann man ihm auch sagen, was er einstellen sollte.
 
Also erst mal würde ich mir ein Stativ besorgen. 1/Blende ist zwar ein grober Richtwert für die Belichtungszeit, wirklich unverwackelt wird es aber erst ab 1/2*Brennweite. Dazu kommt, dass die 1100D mit ihren 12 Megapixel nicht so der Auflösungskracher ist, ISO würde ich nicht über 400 gehen, da verlierst du schon ordentlich Details. Blende ab 8. Je nach Licht bist du da aber schon bei recht langen Belichtungszeiten. Was du versuchen kannst, sobald du ein Stativ hast, das Bild aus verschiedenen Einzelaufnahmen zusammenzusetzen. Damit erhöhst du die Auflösung des fertigen Bildes signifikant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einfach mal eine günstige 35mm 1.8 ( weil APS-C) um nen 100er kaufen und schauen was die so kann :)
 
Shaav schrieb:
Ich habe eine Canon 1100D,
als Objektiv kommt ein Sigma 18-200 / 3.5-6.3 zum Einsatz

Damit Du scharfe Landschaftsaufnahmen machst, musst Du folgendes beachten:
1) Objektive erreichen ihre volle Schärfe, wenn Du 1-2 Stufen abblendest, also bei 18mm hast Du 3.5 Blende zur Verfügung --> blende auf 5.6 ab
2) Für Landschaftsaufnahmen zur Erreichung einer großen Tiefenschärfe eine Blende im Bereich 9-13 nehmen. Eigentlich wäre eine kleine Blendenöffnung das beste (d.h. großer Blendenwert), aber ab Blendenwerte größer 13 wird es wieder unschärfer
3) Setze den Fokuspunkt nicht auf unendlich, sondern knapp davor (es gibt dafür auch einen Spezialbegriff, der mir jedoch gerade nicht einfällt).

Viel Spaß!


Nachtrag: Den Schärfepunkt setzt Du auf die Hyperfokale Entfernung. Hier ist es genauer beschrieben.
 
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Simon schrieb:
Modus "Av"
Zoom bis max. 50 mm
ISO 100 - 200
Blende: 8 - 11

Es ist am Ende immer ein Kompromiss. Allerdings ist das Sigma mit 3,5-6,3 nicht besonders lichtstark. Bei schnellen Objekten oder schlechten Lichtverhältnissen werden da recht schnell die Grenzen gezogen.

Werde ich ausprobieren, danke!

ella_one schrieb:
Mit diesem Objektiv wird das wohl nichts! Versuche es doch einmal mit einer Festbrennweite - die Resultate werden Dich überraschen!

howdid schrieb:
Einfach mal eine günstige 35mm 1.8 ( weil APS-C) um nen 100er kaufen und schauen was die so kann :)

Das bin ich ernsthaft ab Überlegen. Ich hatte noch so im Hinterkopf, dass wie hier über mehrere hunderte Euro reden aber so....




Veieln lieben Dank für die zahlreichen, hilfreichen Antworten.
 
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Was ich hier lese:

- Bla ... 1100D und suppenzoom 18-200 sind müll

natürlich ist beides nur unteres Einstiegssegment, jedoch auch damit lässt sich viel machen.

Tips:
- Kleine Blende - jedoch auch nicht maximal wert, da es hier oft zur Blendenkrümmung kommen kann
- Stativ!
- statische objekte mit langer verschlusszeit fotografieren
- in RAW fotografieren
 
Bevor du dir ein neues Objektiv holst, versuche erst einmal, die hier genannten Tipps anzuwenden.

- Blende ab f8 (für mich hat sich bei Landschaft/Architektur aus dem Geühl heraus Blende f11 als Standard entwickelt)
- Stativ!
- Je nach Qualität des Stativs die Verschlusszeit nicht zu hoch wählen (Wind/Erschütterungen können das Bild wieder verwackeln)
- Versuche einmal, den "Sweet Spot" deines Objektivs herauszufinden (bei welcher Brennweite hast du am meisten Details?)
- Wenn es tatsächlich auf das kleinste Quäntchen Details ankommt lasse die ISO direkt bei 100. Selbst bei ISO 200 lässt sich ein sehr subtiles Rauschen beobachten.
- Wenn du in RAW fotografierst kannst du versuchen, noch etwas Details in der Nachbearbeitung heraus zu kitzeln (Stichwort Scharfzeichnen)

Wenn du danach immernoch kein Brauchbares Ergebnis erzielt hast, würde ich über die Anschaffung eines neuen Objektivs nachdenken.
 
in RAW fotografieren
Was nutzt ihm das, wenn er keine Möglichkeit und Fertigkeiten der Entwicklung kennt? Diesen Tipp ohne weitere Informationen zu geben, wie mit einem RAW umzugehen ist und das optimale da raus zu holen ist, halte ich ggü. einen Einsteiger für zu kurz gedacht.
 
Vielleicht war das Wort "Einsteiger" auch etwas zu groß gefasst. Ich weis den Vorteil von RAW-Aufnahmen zu schätzen und habe auch Adobe Lightroom. ;)

Ich habe jetzt mal ein paar Aufnahmen mit Stativ, Fernauslöser, ISO 100, 18mm, Blende 18 gemacht. Die waren schonmal ein gutes Stück besser als die von Hand geschossenen, danke dafür.

Gibt es Probleme bei einer hohen/kleinen Blende, oder kann man generell sagen dass eine höhere Blendennummer zu einem schärferen Bild fürht?
 
ab einer gewissen blendenzahl verringert sich das auflösungsvermögen der optik wieder. das ist von objektiv zu objektiv verschieden. nimm mal 11 mit deinem APS-C sensor sollte das für die Tiefenschärfe reichen. Wenn du weit genug weg bist fokussiert die Linse eh auf unendlich.

schau mal hier, dpreview hat deine linse gemessen: http://www.dpreview.com/reviews/sigma-18-200-3p5-6p3-os-n15/3 da kannst du dir mal anschauen wie sich die Auflösung zur Brennweite und Blende verhält.
 
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Vielen Dank für den Link. Sehr interessant, muss ich schon sagen.
 
Wie Acty schon sagt, mit dem Equipment kann man schon einiges machen. Ein Stativ ist sehr ratsam.
 
Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige je stärker merke ich wie wichtig doch so ein Stativ ist. Streng genommen machte die Kamera nur scharfe Aufnahmen, wenn die Sonne schien. So war es zum Kaufzeitpunkt aber auch gedacht.
Seid ihr an Ergebnisse interessiert?
 
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