Selbst kündigen, Aufhebungsvertrag oder um Kündigung bitten?

Ich habe den Thread nicht in der gebotenen Tiefe durchgelesen, sondern bin nach dem Eingangspost rückswärts zum Lebenslauf-Entwurf gestoßen. Dein CV ist reines understatement. Du kannst ruhig mehr raushängen lassen, was Du IT-technisch drauf hast, zB. zwei separate Punkte machen aus
  1. Webdesign (html, css, [...usw]) und
  2. Social Media (Auftritt Facebook, Twitter & Co.)

...also paar fancy Fachbegriffe fallen lassen. Das ist kein Betrug, imponiert den > 50 Jährigen Personaler/Firmenchef aber ungemein.

Bei "Ausbildung" wie "berufliche LAufbahn" würde ich immer den neuesten Beitrag nach oben stellen, also den Zeitablauf genau anders rum:
  • 2016
  • 2015
  • 2014
  • usw

Nebenerwerb ruhig in den CV rein! Im Vorstellungsgespräch wird es dann Thema werden. Falls es nicht vom pot. Arbeitgeber angesprochen wird, solltest Du es einbringen.

Viel Erfolg!
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles klar vielen Dank für die Tipps, werde die noch mit einfließen lassen.
 
Hallo,

wollte hier nochmals den aktuellen Status durchgeben. Zuerst zu meiner Sperre, ich hab meinen Antrag auf ALG 1 eingereicht und war bei der Kontrolle dabei. Soweit war alles ok, ich muss noch wegen meinem Nebenerwerb eine GuV nachreichen, aber sonst wäre alles ok und mein Arbeitslosengeld bewilligt, sprich keine Sperre. Ich traue dem Braten aber noch nicht.

Außerdem hat sich heute mein alter Betrieb gemeldet und will das ich noch meinen Arbeitsplatz persönlich übergeb, sprich noch einmal halt hin fahren und das ganze klären. Inwiefern bin ich denn dazu verpflichtet? Ich hab aus Krankheitsgründen gekündigt, mein Abreitsverhältnis läuft zum 31.08 aus und bis dahin bin ich auch krank geschrieben.

In meinen Augen besteht hier keinerlei Verpflichtung der Übergabe, oder sehe ich das falsch?
 
solange Du eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aufweisen kannst, die bis zum 31.08. dauert, trifft Dich keine Verpflichtung. Ebenso wenig, wenn Du wegen Urlaubsansprüchen in natura freigestellt bist.

Bin jetzt nicht mehr in diesem Thema, aber grds. hilft eine kurze Übergabe dem Neuen ungemein, sodass es sich eigentlich gehört. DAs gilt umso mehr, solange noch kein Arbeitszeugnis übergeben wurde und ähnliche Druckmittel bestehen. Bei der Übergabe muss man auch nicht übermotiviert oder alle Fragen beantworten...die Aufnahmefähigkeit eines neuen Mitarbeiters ist idR. ohnehin relativ gering. Nur fürs Nötigste halt...
 
Es gibt ja keinen Nachfolger, ich soll das einem anderen Mitarbeiter zeigen, welcher sowieso vieles mit mir parallel gemacht hat, wodurch ich halt den Sinn des ganzen nicht verstehe. Ich kann diesen ja nicht in ein System arbeiten, mit dem er nie gearbeitet hat, das würde ja locker mehrere Werktage in Anspruch nehmen und den Rest kann er ja.

Meine Idee war jetzt ihn mal zu kontaktieren und nachzuhören um was es da genau geht bzw. was ich zeigen soll und dann eben abzuwägen was ich davon mache und was nicht, denn ich sehe keinen Sinn drin 70km durch die Gegend zu fahren um dann dem etwas zu zeigen was er sowieso selbst kann.
 
Hallo,

ich wollte mal berichten wie die gesamte Situation ausgegangen ist. Ich konnte das ganze via Telefonat mit einem Kollegen klären, daraufhin gab es auch noch das Restgehalt sowie ein äußerst positives Arbeitszeugnis. Nunja jetzt ist der Fall fast ein Jahr her und was soll ich sagen? Ich bin nach wie vor froh den Schritt gegangen zu sein, aber es dauerte wirklich fast ein halbes Jahr, bis ich wieder auf den Beinen war. Ich hab jetzt nach fast 100 Bewerbungen endlich was neues gefunden. Ich bin zwar vorerst über Zeitarbeit angestellt, da aber einige noch dieses Jahr bzw. nächstes Jahr in Rente gehen, stehen die Chancen nicht schlecht fest übernommen zu werden.

Nebenbei habe ich weiterhin meine Selbständigkeit ausgebaut, weil ich bei den Bewerbungen leider feststellen musste, dass ein Wirtschaftsfachwirt schlichtweg nicht gefragt ist. Ich war auch echt erstaunt was heutzutage so gesucht wird. Hatte ja einige Vorstellungsgespräche, aber finde schon krass wie da mit einem umgegangen wird, besonders das man mit einer Weiterbildung und 12 Jahren im Beruf sich Sätze anhören darf wie "Ja Sie haben ja keine Berufserfahrung in unserer Branche" Ja sie kennen sich ja nicht mit unserem ERP System aus" "Wir hätten lieber jemand der näher bei der Firma wohnt(es waren 60km)" "Wir zahlen nur 10 € pro Stunde, ja aber ich bin doch vom Fach und hab ne Ausbildung in dem Bereich... Ja das ist egal 10 € pro Stunde oder Pech gehabt"

Ich hab jetzt ca. 100 Bewerbungen geschrieben und bin als Bürokaufmann in einen Betrieb gekommen, wo einfach alles geregelt ist, sprich jede Minute wird bezahlt, Überstunden werden extra vergütet, es gibt ne Kantine und und und. Ich habe zwar ein 2 Schicht System, aber für mich ist das ganze recht praktisch, weil ich so weiterhin meiner Selbständigkeit nachgehen kann. Für den AG ist dies auch kein Problem.

Der Verdienst ist zwar noch nicht the yellow of the egg, aber da ich ja jetzt 2 Einnahmequellen habe und trotzdem mehr verdien als auf der alten Stelle, stört es mich nicht wirklich. Alles in allem bin ich wirklich froh den Schritt der Selbstkündigung gegangen zu sein, Sperre gab es übrigens keine, es hat sich in jeglicher Hinsicht gelohnt. Ich möchte mich auch nochmals für die vielen hilfreichen Tipps hier bedanken, egal ob im Thread oder via PN.
 
Hab´den ganzen thread eben überflogen - schön, daß es sich für Dich gelohnt hat.

Vielleicht aber doch noch einen Tip zu Deinem Zeugnis:
Ein Zeugnis muss immer positiv ausfallen., das ist bekannt. Nach der Veranstaltung in Deinem alten Job und so wie Du Deinen Ex-Chef schilderst, macht mich das "äusserst positive Zeugnis" doch etwas stutzig.
Laien fällt es erfahrungsgemäß schwer, solche Schriftstücke korrekt zu interpretieren. U.U könnte (!) es sogar der Grund für Deine vielen Absagen sein, auch wenn Du selbst es als toll empfindest.

Ich würde durchaus empfehlen hier mal einen Fachanwalt für Arbeitsrecht querlesen zu lassen.
Die Kosten sind überschaubar und Du kannst das Zeugnis ggfs. innerhalb von ca. 2 oder 3 Jahren noch korrigieren lassen (die Frist ist mir allerdings nicht genau bekannt).
Das war auch für mich immer eine gute Investition in die Zukunft - denn vermutlich wirst Du es irgendwann mal wieder benötigen.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Super freut mich für dich. Habe hier immer passiv mitgelesen und finde es gut, dass du diesen Schritt gewagt hast.

Zum Thema Zeitarbeit, das wird schon auch. Oftmals sind es nicht einfach Leistungsspitzen die abgedeckt werden müssen, sondern oft ist das Budget für neues Personal einfach nicht freigegeben und Kosten für MA durch Zeitarbeit fallen nicht unter Personalkosten und können daher in den meisten Betrieben viel einfacher freigegeben werden.

Nichtsdestotrotz solltest du es als "verschärfte Probezeit" betrachten, da für eine Übernahme weitere Kosten an die entleihende Firma anfallen können, je nach Dauer und Art des Arbeitnehmerüberlassungsvertrags des Entleihers und des Verleihers.

Viel Erfolg!
 
ch war auch echt erstaunt was heutzutage so gesucht wird.

Das stimmt leider. Es ist ja nicht so, das man alles lernen kann.

Ich hab auch so einiges gehört. Schlimmer fand ich die Firmen die sich nach dem Gespräch nicht mehr gemeldet haben, oder die sich in Ihren Absagen für das freundliche Gespräch bedankten, welches nie stattfand..
 
hey, nebu, danke für Dein update - ich finde davon leben threads. auch glückwunsch zu der positiven entwicklung Deiner situation!

deYoda schrieb:
Vielleicht aber doch noch einen Tip zu Deinem Zeugnis:[...]Ich würde durchaus empfehlen hier mal einen Fachanwalt für Arbeitsrecht querlesen zu lassen.
Die Kosten sind überschaubar und Du kannst das Zeugnis ggfs. innerhalb von ca. 2 oder 3 Jahren noch korrigieren lassen (die Frist ist mir allerdings nicht genau bekannt).

Meines Wissens gibt es dazu keine starren Fristen; ausschlaggebend ist die Verwirkung des Zeugniskorrekturanspruchs, wonach der Zeugnisausteller regelmäßig nach spätestens 2 Jahren davon ausgehen darf, dass keine Ansprüche auf Korrektur mehr geltend gemacht werden.

Was den Inhalt des Zeugnisses betrifft, halte ich den Gang zum Anwalt für (noch) übereilt. Ein paar übliche Parameter kannst Du auch Googlen bzw. in Foren abklären: was sagt denn der Textbaustein zu Deiner gezeigten Leistung? war sie "stets (bzw. jederzeit) zur voll(st)en Zufriedenheit"? Gibt es eine Dankes- oder Grußformel am Ende des Zeugnisses und wenn ja, wird "weiterhin" viel Erfolg gewünscht oder nur "Erfolg" (= versteckter Hinweis, dass dem Beurteilten der Erfolg bislang verwehrt blieb^^)?
 
Stevo86 schrieb:
Das stimmt leider. Es ist ja nicht so, das man alles lernen kann.

Ich hab auch so einiges gehört. Schlimmer fand ich die Firmen die sich nach dem Gespräch nicht mehr gemeldet haben, oder die sich in Ihren Absagen für das freundliche Gespräch bedankten, welches nie stattfand..

Ja oder die einem eine Absage schreiben, weil man in dem Bereich nicht fachkundig wäre, was aber nie getestet wurde. Ich hab auf jedenfall so einige Absagen bekommen, die anfechtbar gewesen wären oder so viele Rechtschreibfehler drin hatten, dass ich schon zurück schreiben wollte "wer solch fachkundiges Personal beschäftigt, der wäre bei mir sowieso an der falschen Adresse"...

Aber egal ich bin jetzt zwar im 2 Schicht System, was eine recht heftige Umstellung für mich bedeutet, aber ich komme fröhlich nach Hause und das ist erstmal die Hauptsache.

@Instinkt

Mein Arbeitszeugnis haben bereits diverse Leute durchgelesen und ich wurde mit 1 bewertet, sprich ein sehr gutes Arbeitszeugnis wurde mir ausgestellt. Hab aber auch beim Fachwirt natürlich das Thema Arbeitszeugnis gehabt und bin dadurch selbst ja auch etwas ausgebildet in dem Bereich.
 
nebulein schrieb:
Ja sie kennen sich ja nicht mit unserem ERP System aus" "Wir hätten lieber jemand der näher bei der Firma wohnt(es waren 60km)" "Wir zahlen nur 10 € pro Stunde, ja aber ich bin doch vom Fach und hab ne Ausbildung in dem Bereich... Ja das ist egal 10 € pro Stunde oder Pech gehabt"
Wohl gelebter mittelständischer Fachkräftemangel.

nebulein schrieb:
Ich hab jetzt ca. 100 Bewerbungen geschrieben und bin als Bürokaufmann in einen Betrieb gekommen, wo einfach alles geregelt ist, sprich jede Minute wird bezahlt, Überstunden werden extra vergütet, es gibt ne Kantine und und und.
Ist schon lustig, wenn man als Zeitarbeiter in nem "tarifgeführtem" Unternehmen besser dran ist, als als Festangestellter in ner tariffreien mittelständischen Butze, die machen kann, was der Arbeitsmarkt hergibt, sprich wo man als normaler AN abseits eines Einsteins damit vogelfrei frei ist.
 
Mal etwas anderes...auch wenn das evtl. aktuell noch Zukunftsmusik ist.
Wie planst du die kommenden Wochen und Monate deiner Arbeitslosigkeit, was hast du dir vorgestellt, bewirbst du dich bereits etc.?

Ich würde schauen, dass du nicht all zu lange arbeitslos bleibst...das führt nur zu unangenehmen Fragen zukünftiger Arbeitgeber.
Und dann dort die Burnout-Karte auszuspielen und ggf. noch schlecht über das letzte Arbeitsverhältnis zu sprechen, könnte Kontrapoduktiv sein.

Weitere Fragen wären: Wie sieht dein aktuelles Arbeitszeugnis aus? Auf welchem Stand sind deine Bewerbungsunterlagen etc.?

Aus Erfahrung: Ich war in einer ähnlichen Situation...habe dann den Entschluss gefasst, Klartext mit meinem alten AG zu sprechen bzw. der Personalabteilung. Bei mir war es zwar kein Burnout und ich war nicht (allzu oft) krankgeschrieben etc. Aber die Firma hatte einige Höhen und Tiefen, ich habe nebenberuflich mein Studium abgeschlossen und der AG bot mir keine (bessere) Perspektive an. Habe dann mit dem Betriebsrat ausgehandelt, dass ich gekündigt werden, für 3 Monate fortlaufend bezahlt freigestellt werde und eine kleine Abfindung (für die 10 Jahre Firmenzugehörigkeit) bekomme. Das gute war, dass ich schon nach 4 Wochen einen neuen AG gefunden habe und somit eine nette Summe Geld zur Verfügung hatte. 2016-2017 war definitiv ein Jahr, indem ich gelebt habe :)))
 
Apollons Axle schrieb:
Wohl gelebter mittelständischer Fachkräftemangel.


Ist schon lustig, wenn man als Zeitarbeiter in nem "tarifgeführtem" Unternehmen besser dran ist, als als Festangestellter in ner tariffreien mittelständischen Butze, die machen kann, was der Arbeitsmarkt hergibt, sprich wo man als normaler AN abseits eines Einsteins damit vogelfrei frei ist.

Das hat zum Teil mit der Mentalität hier auf dem Land zu tun. Man ist hier nach wie vor der Meinung, dass ein Bürokaufmann mit 1600-1700 Brutto "gut" bezahlt ist. Leider finden diese Unternehmen auch immer wieder einen dummen der dafür arbeiten geht und genau deshalb ändert sich die Situation nicht.

@merkers ganzen Thread lesen wäre hilfreich, ich hab bereits wieder Arbeit und ich hab mich auch nicht auf die faule Haut gelegt.
 
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