Bericht Vernetztes Leben: „Ich sollte abends keine Serien gucken, sagt mein Bett“

Ich weiß schon, warum ich diese (und weitere) Technologie ablehne und dies auch weiterhin tun werde. Ich bin sehr technikaffin, interessiere mich auch für die neuen Entwicklungen und bin dazu noch recht jung (22), kaufe mir allerdings trotzdem nicht so ein Gadget-Zeug. Mein Interesse bei der neuen vernetzten Technik richtet sich in erster Linie auf die Gefahren und Auswirkungen - ob positiv oder negativ kommt auf den Nutzen der Technik an - auf die moderne Gesellschaft. Auswüchse davon sehen wir ja schon beim Smartphone, und irgendwelche Haushaltsgeräte sind da noch gar nicht involviert.

Mein Smartphone spielt zu 80% Musik ab und wird sonst kaum genutzt. Ok, die Kamera wird noch gerne verwendet. Whatsapp nutze ich nur für ein Rollenspiel und sonst gar nichts (andere Messenger sind mir völlig egal). Facebook, Twitter und Co. habe ich längst den Rücken gekehrt. Auch Dropbox werde ich in naher Zukunft nicht mehr nutzen.

Mein neun Jahre alter Flachbild-Fernseher ist noch so richtig "dumm" und mit einem noch dümmeren Receiver verbunden. Kein LAN und Smart-TV-Gedöns weit und breit, dafür kann er gar nichts außer ein Bild anzuzeigen. Und die Musikanlage stammt aus dem letzten Jahrtausend (1992), ist aber dank AUX (Klinke) trotzdem noch heute wunderbar nutzbar.

Und für Gesundheit oder Alltagsgewohnheiten brauche ich keine Armbänder oder andere munter in die Cloud sendende "Geräte" (warum muss jeder Scheiß überhaupt in die Cloud geschickt werden, wenn es auch rein lokal geht?). Sport treiben, gesunde Ernährung und natürlich auch genug Schlaf sind der Weg zum Erfolg. Ach ja, und Selbstdisziplin im sehr maßvollen und angemessenen Umgang mit gewissen "Genussmitteln".

Andererseits kann man den Leuten natürlich nicht den exzessiven Gebrauch dieser vollvernetzten und gläsern machenden Technik verbieten. Wenn jemand das so will, bitte. Aber sich nachher bitte nicht über die Folgen wundern. :)
 
Zuletzt bearbeitet: (ein "nicht" vergessen oO)
Bl4cke4gle schrieb:
[...]Ich hätte nichts dagegen (würde mich sogar freuen), wenn irgendeine Maschine zählt, was ich esse und mir ab einer von mir selbst gesetzten Grenze sagt, dass es mit den Kalorien jetzt mal langsam reicht.[...]

Damit hättest du dir aber noch keinen Gefallen getan. Du kannst auch morgens so viel Nutella löffeln, bis dein Tagesbedarf an Kalorien gedeckt ist, mit gesunder Ernährung hat das aber noch nichts zu tun. Wer wirklich wert darauf legt kann sich auch jetzt schon entsprechendes Wissen aneignen.
Der einzige Knackpunkt ist bei all diesen Gadgets der innere Schweinehund, schließlich erinnern mich diese ganzen Helfer permanent daran, dass ich gerade was ungesundes mache. Mit ein wenig Selbstbeherrschung schafft man das aber auch so.
 
Spätestens, aller spätestens, wenn einem die Klopapierrolle auf dem Klo den Hinweis gibt das man beim verlassen sich den Arsch abzuwischen hat sollte man sich fragen ob man nicht die falschen Prioritäten im Leben hat. :rolleyes:

Jedem der sich so dem IoT ergibt ist echt nicht mehr zu helfen.
 
Vor Jahren habe ich mal einen Beitrag gelesen in dem es um Menschen ging, die sich ständig total überwachen. Die 'Hauptperson' hatte sich eine App geschrieben um morgens die kognitive Leistungsfähigkeit zu messen und zu vergleichen.
Damals wurden diese Menschen als wunderliche Außenseiter hingestellt. Heute soll sich am besten jeder mindestens einen (besser zwei) Fitnesstracker umbinden.
 
Der Weg in eine totale Vernetzung ist unausweichlich. Es wird sehr schwer der Grad und die Verbundenheit zur Natur und Ruhe zu behalten, da man aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklungen, in dieses vernetzte Gebilde hineingezogen wird. Nach dem absterben von 1-2 Generationen, dürfte das auch unkomplizierter voranschreiten da neuere Menschen in ein gegebenes Konzept hineingeboren werden und damit aufwachsen. Für die ist sowas selbstverständlich und die Fragen um bodenständige Dinge wie woher was kommt, wie fühlt sich dies oder jenes natürlich an, wie ist es ohne diese ganze Elektronik, werden nicht mehr aufkommen.

Zunehmend ist man im Grunde ein kleines Zahnrad unter vielen und funktioniert nur einfach. Für mich steht fest, wer den Bezug zur Natur verliert, verliert den Bezug zu Realität. Das was einen in natürlichem Sinne umgibt (je unangetasteter, umso realer) ist für mich Realität, nicht das was Menschen zunehmend erschaffen. Bis zu einem gewissen Grad, ist alles vertretbar aber irgendwann pervertiert das eigentlich nur noch ins Unermessliche. Natürlich hat Technik seine Vorteile, unter anderem das man hier und da Zeit sparen kann oder Bequemlichkeit. Aber wenn man schon Laufbändern oder Essenspläne von einer App benötigt, stimmt was mit dem eigenen Selbstbewußtsein nicht.
 
acty schrieb:
weiter lesen - Das vernetzte Leben nimmt mit der technisch versierten Käuferschaft stetig an Fahrt auf

Es wäre stilistische besser gewesen wenn du die Sätze vertauscht hättest. So würden die Sätze aufeinander aufbauen. Dem Leser würden dann spontane Gedanken wie "das stimmt nicht" nicht in den Sinn kommen. Oder du hättest deine Aussage noch im selben Satz relativiert.

Weiter möchte ich die wichtige Anmerkung machen, dass dein Artikel den Eindruck erweckt, dass das was du schreibst im Allgemeinen gilt. So als ob eine Studie mit 100 Versuchsteilnehmern ausgewertet wurde. Dabei ist es eine Selbststudie, deshalb müsstest du expliziet von dir als Versuchsteilnehmer reden. "Ich" habe die Apps später nur noch sporadisch genutzt... usw. Stattdessen machst du das Gegenteil, indem du sehr sachlich schreibst.

Trotzdem Danke für deine Mühe, es war interessant zu lesen. Solch ein äußerst intim vernetztes Leben durch Gadgets und co. wird nicht gerade förderlich für die eigene Psyche sein. Diese elektronischen "Helfer" sind nämlich nicht sinnvoll um einen natürlichen Bezug zu sich selbst und seinen Körper aufzubauen, was sehr wichtig ist. Im schlimmen Fall kann man z.B. zum Optimierungsjunkie werden. Für mich ist das daher eine bedenkliche Entwicklung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Corros1on schrieb:
Ich befürchte, dass eines Tages bei Abschluss einer Versicherungen die Höhe der Beiträge anhand dieser Daten festgelegt werden.

Ein ganz wichtiger Punkt, denn das ist der nächste logische Schritt für die Verwendung dieser Daten. Genau wie das heute schon der Fall ist bei manchen KFZ-Versicherungen mit einer Blackbox im Auto.

Durch den Kauf und Gebrauch solcher Gadgets gibt man nicht nur einfach Geld aus. Man erhöht damit ganz nebenbei die allgemeine Akzeptanz solcher Vollüberwachungsgeräte und bereitet damit den Weg für die wirtschaftliche Ausbeutung. In Zukunft werden wir dafür bezahlen müssen, um zu verhindern, dass unsere Daten nicht nach aussen geraten.
 
johnniedelta schrieb:
Schlafe. :freak:
Konsumiere. :freak:
Denk nicht nach. :freak:
Vermehre dich. :freaky:

Das kennen wir doch irgendwoher...? Erstaunlich, wie gut einige Leute bereits in den 80ern über unsere Zeit bescheid wussten.

Diese ganze Smart-Gadgets-Bewegung ist nur ein Spiegel der Verdummung der Leute, die sowas benutzen.
Wenn man nicht selber denken kann, braucht man ein Gadget, das das für einen erledigt.

Dass offenbar schon einige Leute nicht mehr entscheiden können, wann sie ins Bett gehen, spricht Bände.

Ich hoffe, ein globales Ereignis löscht irgendwann alle Dummen aus, sonst stellen die in naher Zukunft den grössten Teil der Menschheit...:cool_alt:

1+
Es ist echt erschreckend wie schnell die Verdummung der Meschheit voranschreitet. Und zwar in allen bereichen des Lebens, siehe selbstfahrende Autos, immer neue Reglungen zu Essensvorschriften von der EU, abschaffen der Glühbirnen, Vollvernetztung und Vollüberwachung usw. Hauptsache man muss nicht mehr selber denken.
Aber das ist doch politisch gewollt, denn welcher Politiker will kluge und kritisch denkende Menschen als Wähler. Deswegen ist der ganze Kram wie Fussball oder andere Medialgehypten Dinge nix anderes als "Brot und Spiel" fürs Volk die von den eigentlichen Problemen ablenken sollen.

Hinzukommt das diese ganze Selbstoptiemierungs Geschichte von vielen Menschen als Religionsersatz genutzt wird. Dann haben die was womit sie ihrem Leben Sinn geben und können dann gleich noch als Moralapostel mit dem erhoben Zeigefinger da stehen und allen erzählen was sie doch für einen tollen gesunden Lebenswandel haben. Dabei braucht es dafür nix anderes als den gesunden Menschenverstand. Aber der ist bei einem großteil der Menschheit anscheinend irgendwie verloren gegangen.
Aber passt schon den mMn ist Religion eh nur was für Menschen die zu dumm oder zu faul sind selber zu denken, von daher sind die bei der Selbstoptimeierungsreligion schon gut aufgehoben.

Hoffe auch nur das sich die Entwicklung nicht so fortsetzt denn sonst haben wir bald nur noch Idioten hier rum laufen:(
 
Alles ganz toll
Wenn ich mich in meiner Umgebung umsehe, dann wird mir nur klar wie scharf Unternehmen auf meine Daten sind.
Ich selbst arbeitete mal bei einer Krankenkasse, die sogenannte Bonusprogramme anbietet, es gibt Heftchen dort soll zb. abgestempelt werden wenn man beim Zahnarzt wahr oder man Sport treibt usw...
Einmal im Jahr bekommen diese Kunden auch sogenannte anonyme Fragebogen.
Das seltsame an diesen (anonymen Bögen) ist das sie sich eindeutig auf jeden Kunden zuordnen lassen
( Nummerierung auf den Bögen).
Als ich das damals bemerkte, und fragen stellte wurde es etwas unangenehm am Arbeitsplatz...
Seither halte ich mich fern von sämtlichen Geräten dieser Art.
Besonders wenn man solche Geräte zb. als Prämie beim Wechsel der KK bekommt.
Irgendwann sagt mir das Gerät noch man solle es besser umtauschen da man Krebs im Endstadium hat und eine weiter Benutzung sinnfrei wäre...

Des Weiteren warte ich nur darauf das zufällig ein Datenskandal aufgedeckt wird, bei dem man festgestellt habe, das etwaige Nutzer und Health Daten an Krankenkassen gesendet wurden.
Diesem Skandal voraus, klagten natürlich viele Versichtere das aus unerklärlichen Gründen manche Leistungen einfach nicht bezahlt oder anteilig übernommen werden.

Egal sollen sich alle durchleuchten lassen und jedem Trend mitmachen, weil es die/der Freundin/Freund ja auch hat und sagt es wäre unglaublich super..

Die Menschheit wird immer...
Und ja ich zähle mich auch dazu, denn auch ich mache Fehler die ich evtl. erst später bemerke.

Ihr könnt mich ja als Spinner abtun, aber für mich sind solche Gadgets nur ein Neuaufbau der Stasi mit appstore Unterstützung ^^

Ich will einfach nur Leben, und dazu brauche ich kein Gerät das mir sagt ich darf jetzt kein Steak essen, ein Salat wäre jetzt besser...
Über kurz oder lang würde ich wahrscheinlich so sauer auf das Gerät, dass ich einer Kuh auf der Weide in den Hintern beisse nur weil ich ein Steak will.

LG.
 
Interessanter Artikel - vielen Dank für das Ausprobieren.

Ich habe solch eine "smarte" Zahnbürste, eher trotz, als wegen der Konnekitivtätsfunktionen gekauft und die App ein-, maximal zweimal verwendet. Genauso habe ich mich mit den Trackern, die das Handy so mitbringt (Puls, Kalorien, Bewegung etc.) vielleicht eine Woche gespielt und seitdem äußerst selten je wieder draufgeschaut.

Vielleicht hilft es tatsächlich so manchem, sein Bewusstsein für eine gewissen Lebensweise zu schärfen, allerdings befürchte ich - wie anscheinend so manche hier - dass die im letzten Absatz genannte Revolution des Gesundheitswesens vielmehr jakobinischer Natur sein wird. Die noch freiwillige Nutzung von Fitnesstrackern und den damit einhergehenden Boni könnten sehr schnell zur Pflicht und damit einhergehenden Mali ausarten. Wehret den Anfängen!

Davon abgesehen sehe ich aktuell bei meisten Lösungen für ein "smartes" zu Hause noch keinen echten Mehrwert (Waschmaschine mit WLAN wtf?!). Vielleicht verbessern manche Produkte noch den Komfort, wie etwa Thermostate, weil sich Heizintervalle doch wesentlich leichter über das Handy konfigurieren lassen als an den meisten Geräten selbst; aber Geräte, die tatsächlich überwachen sind für mich einfach ein rotes Tuch! *Aluhutaufsetz'*
 
@venom667
Noch erstaunlicher oder sollte ich sagen erschreckender ist es, dass Menschen vor Tausenden Jahren klüger, weiter und weiser waren als wir heute trotz dieser Technik auf die wir uns verlassen. Aber wir degradieren frühere Menschen zu ungebildeten mit Stein und Meisel klopfenden Wesen, die vielleicht technisch sogar weiter waren als wir bis alles verschwand. Wenn man dem glauben schenkt, so wird es ebenfalls ein System geben wo die wenigen da oben erleuchtet sind und auf der Spitze der Pyramide stehen, während die meisten anderen das machen was du aufzählst. Und das ohne Sinn und Verstand.
 
Ach Leuts, aber so ne Waschmaschine mit Stoff Scanner fänd ich echt gut, die Labels kannst nach einiger Zeit einfach nicht mehr lesen, und so die Hausfrau die den Stoff erkennt und weiss was jetzt in den Trockner darf ned was ned bin ich auch nicht.

Gerade erst wieder eine weisse Short rosa gefärbt und keine Sau weiss warum,
der Rest der weiss in der gleichen Wäsche war blieb weiss???
 
"Ich sollte ganztags meine Eigenverantwortung und Mündigkeit schützen, sagt mein Gehirn"

Selbstoptimierung, Selbstregulierung, Selbstkontrolle, Selbstrestriktion, Selbstverblödung.
Wunderbare, vernetzte Welt: Über fünf Ecken wird man eben doch zum willenlosen Zombie, denn man überträgt seine Mündigkeit und Verantwortung als Befürworter solchen Irrsinns immer weiter an diese Maschinen - und an die werdenen "Diktatoren", welche sie kontrollieren.

"Offline ist das neue BIO" hab ich vor ein paar Jahren mal gehört. Das trifft angesichts des voranschreitenen Schwachsinns bezüglich "smarter" Technologie immer mehr zu. "Smart" sind hier ohnehin nur wieder die Datendiebe/Krankenkassen/Hersteller überteuerter Gadgets/andere Nutznießer. Der eigentliche Benutzer ist meiner Ansicht nach aber überhaupt nicht smart - und schon garnicht clever, glaubt er doch tatsächlich an ein "einfacheres Leben", wie es im CB Artikel ja so schön locker flockig formuliert bzw. dargestellt wurde.

Wir sind NICHT die Borg - Selbstoptimierung ist zwecklos. Daher werden wir ihre kulturellen und technologischen Eigenheiten NICHT den unsrigen hinzufügen, das wäre ein Rückschritt.

Ein Tag des "einfacheren Lebens": Bubu steht morgens auf und will seinen Schlaf kontrollieren: Mist, das WLAN wird nicht zuverlässig gefunden, die Verbindung unterbricht ständig, weil im Wohnblock so viele andere WLAN Router und Störsignale sind. Seine Kontrollzahnbürste gibt aufgrund von geplanter Obsoleszenz schon nach drei Monaten den Geist auf. Die Rechnung findet Bubu nicht mehr, denn er musste sich in letzter Zeit so auf seine Selbstoptimierung und die Konfiguration seiner neuen, tollen Geräte konzentrieren, dass er vergessen hat, sie einzuorden. Sein Smartphone stürzt hin und wieder ab und begräbt sämtliche installierte Drittanbieterprogramme sowie seine Optimierungsdaten für immer und ewig. Aufgrund eines Software-Bugs spuckt sein Armband falsche Puls-Werte aus. Einen Patch gibt es wochenlang nicht. Die neue Quasi-Zwangfirmware, welche beim nächsten Neustart installiert wurde, tut das gleiche. Bubu muss zwei seiner Geräte reklamieren und Papierkram ausfüllen. Dann registriert er sich bei der Krankenkasse, muss Accounts anlegen und diese konfigurieren. Fragebögen ausfüllen, Daten checken. Vergleichen und auswerten. Alles, während er immer neue smarte Geräte kauft und der Elektrosmog in seiner Wohnung ständig zunimmt. Seine Gesundheitsdaten werden währenddessen abgezapft und akribisch ausgewertet. Sie werden verkauft, Bubu bekommt aber keinen Anteil davon. Er weiß auch nichts davon, denn er denkt, er sei nur von Gutmenschen umgeben. Die Krankenkasse bereitet für Bubu schon die Tarifänderung vor, die vorsieht, dass er mehr zahlen muss, wenn er die Geräte nicht mehr nutzen will.
Bubu hat es trotzdem dank der Geräte und Selbstoptimierung geschafft, in drei Wochen 1,399kg abzunehmen und seinen Schlaf um 5,3488% zu verbessern. Aber er fühlt sich dennoch ausgelaugt. Der ganze Aufwand, der smarten Technik Herr zu werden, forderte seinen Tribut. Er beantragt eine Kur. Die Krankenkasse lehnt ab, denn die Auswertung seiner Daten ergab, dass er nicht würdig ist. Er hatte zuvor einfach zu wenig für seine smarte Gesundheit getan. Eigentlich war es nur ein Zahlendreher im Algorithmus, weiß aber niemand.

Menschliche Wahrnehmung? Egal - wir haben doch unsere Maschinen, die uns den restlichen Funken Menschlichkeit auch noch herausquantifizieren.

Ohne mich.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Myon :daumen:

Wer den schönen Alltag den Maschinen überlässt, wird bald selbst zur Maschine. Alles selber machen bedeutet "Leben", alles anderen überlassen bedeutet "Funktionieren". Der Mensch lebt, eine Maschine funktioniert.
 
obz245 schrieb:
Ich finde alles was meine persönlichen Daten aufzeichnen, sammeln, analysieren und mein Leben bestimmen möchte einfach schrecklich.
+1

Conceptions schrieb:
Selbstbeherrschung (ich esse dafür morgen Salat),
Sag ich mir auch immer 7 mal die Woche :heul: zählt Fleischsalat?:evillol:

Ravenwest schrieb:
In Zukunft wird also gesunder Menschenverstand durch irgendwelche Devices ersetzt?

Wie erst in Zukunft? Gibt doch auch heutzutage genug Hutständer.


Interessanter Artikel. Ich habe für mich festgestellt, desto mehr Trackingapps ich verwende, desto launischer und angepisster werde ich.
Also habe ich das alles wieder deinstalliert.

Allerdings liebe ich lichtsensorgesteuerte Rollläden und sonstige Vernetzung im Haus.
(Mal ganz ehrlich - es ist einfach toller wenn man auf dem Sofa sitzt und einen Film schaut, wenn man vom Smartphone /Tablet aus das Licht dimmen kann o.ä. - allerdings immer noch Meilenweit Entfernt von "must have"...eher "nice to have" und nicht lebenswichtig)

Edit: also "Vernetzung" = internes Netzwerk. Kein Cloudgedöhns oder ähnliches.
 
Zuletzt bearbeitet:
rentex schrieb:
Mir reicht mein Smartphone und das Internet...

Mir ebenfalls. Ich bin strikt gegen jede Art von Vernetzung. Wenn ich mein iPhone per BT mit meinem Auto koppeln kann ist das Vernetzung genug. Mehr brauche und will ich nicht. Das ganze ist mehr Fluch als Segen.

Früher war ich sehr Technikbegeistert und hatte gerne immer das neueste, das änderte sich irgendwann vor einigen Jahren. Seitdem habe ich begriffen das man sehr behutsam mit der neuen Technik umgehen muss, da im Gegensatz zu früher das meiste ausschliesslich negativ zu bewerten ist, insbesondere soziale Netzwerke. Den Stand der Technik heute würde ich gerne für immer behalten. Wir haben wirklich schon alles was sinnvoll ist erfunden. Wenn sich hier und da ein paar Nuancen verändern (besser Kamera im Smartphone oder mehr Speicher) ist das OK, aber mehr bitte nicht.
 
Mein Gehirn funktioniert bestens ... und solange das so bleibt, brauche ich auch keine Maschine, die mir mehr als mechanische Tätigkeiten abnimmt (von Hand Waschen ist verdammt anstrengend).

Fürs Gehirn gibts auch sowas wie Apps ... die Installation dieser wunderdinger ist seit Jahrtausenden als Lernprozess bekannt und mMn auch bestens erforscht.

Der Selbstbestellende Kühlschrank wird durch Sinnesorgane ersetzt. Augen sagen, was fehlt - Nase sagt, was sich zum Verzehr nicht mehr eignet (falls die Augen es nicht schon sehen) - Gehirn und Bauch entscheiden darüber, was en detail besorgt wird und ein kurzer Blick aus dem Fenster verrät mir, welche Kleidung für den Einkauf angebracht ist - und damit meine ich NICHT das Fenster, in dem FF gerade wetter.com anzeigt.

Über die Verwendung der Apps entscheide ich ganz natürlich ... ich lehne sie ab (strikt) denn diese Helferlein helfen solange sie funktionieren ... wenn sie das aber nicht tun, hinterlassen sie den gut assimilierten ehemaligen Nutzer hilflos.

Ich brauche keine Technik, die mich durch ihr Versagen meiner Lebensfähigkeit beraubt (und sei es auch nur kurzfristig).

Das Gehirn ist um vieles smarter, als jedes technische Gerät, vor allem weil es auf aktuelle Gegebenheiten viel besser reagieren kann und obendrein einen besseren Draht zu meinem Körper hat, als mein Smart-Klo zu Microsoft oder Apple.

Wer sich "weniger Stress" wünscht, der sollte mal überlegen, wie viel Zeit unterm Strich gespart wird, wenn er basale Aufgaben des Lebens einer Maschine überlässt ... als nächstes dann mal die Rechnung anstellen, wie viel Stress direkt mit dem vernetzen Leben einhergeht, und wie viel Zeitersparnis dann doch drin wäre, wenn man die Smart-Dingsbums einfach abschaltet (meine Facebook-Verweigerung spart mir täglich Stunden - im Vergleich zu einigen meiner Bekannten).

Vor allem im Ernährungsbereich halte ich es für einfach ungesund, sich Trends anzuschließen, die noch keine 20 Jahre existieren ... denn ob etwas wirklich "gesund" ist oder nicht, dass sagen mir nicht Ernährungsforscher sondern eben Menschen, die lange gelebt haben. Und wenn in meiner Familie die Männer eben mit Schweinshaxe, Sauerkraut und Bier im Durchschnitt 75 Jahre alt geworden sind, dann ist es recht wahrscheinlich, dass es mir (bei vergleichbarem Genmaterial) nicht besonders schaden wird, diesen Lebensstil zu Leben (ich lebe anders als meine Eltern und Großeltern, aber das hat definitiv keine gesundheitlichen Gründe).

Was hat man letztlich von einem Leben voller Selbstkasteiung, selbst wenn es 120 Jahre dauert?
... das ist dann doch eher ein langes Leiden als ein erfülltes Leben (letzteres hingegen kann sich auch nach 30 Jahren schon wirklich gelohnt haben).

Kulturpessimistische Zukunftsvision:
Mensch bekommt postnatal einen kleinen Chip ins Gehirn, welcher ständig alle Vitalwerte erfasst, an zentrale Sammelstellen übermittelt, in denen dann jemand entscheidet (wahrscheinlich eine Maschine), ob sich der "Betrieb" dieses Smart-Menschen noch lohnt ... fällt der Index negativ aus, wird ein Signal an den Chip geschickt, der daraufhin sofort die synaptischen Impulse zur Steuerung von Atmung und Herzschlag unterdrückt. Der ganze Inklusionszirkus wäre dadurch dann auch gegessen, denn Normabweichungen werden vom Chip im Kopf der Mutter sofort erkannt, woraufhin die Periode eingeleitet wird (wer es nicht versteht, dass entspräche einer vollautomatischen Abtreibung sämtlicher Föten mit unerwünschten Eigenschaften ... egal ob es dabei nun um die genetischen Zeichen für Körperbehinderungen, Nationalismus, Homosexualität oder einen IQ<100 geht ... oder was für geistiger unrat aus der Ecke Gentechnik noch so kommen mag).

Menschen, die wegen ineffizienz ausgeknipst werden ... das ist mMn die Zukunft des vernetzten "Lebens" gepaart mit Effizienz-Fetisch und Gentechnik ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Erfahrung zeigt, dass sich nicht die "technisch versierte Käuferschaft" so Zeug zulegt, sondern genau zwei Zielgruppen:

- Personen mit zu viel Geld, die sich durch das definieren, was sie haben
- Personen deren Verstand nicht ausreicht, um selbst auf die Idee zu kommen, dass ausreichend Schlaf und gute Ernährung wichtig sind

In diesem Bericht steht leider nichsts drin, was ich nicht ohne den Bericht gewusst hätte... oh warte doch, ich wusste noch nicht, dass es eine Matratzenunterlage zur Schlafanalyse für Consumer gibt...wow! Muss ich haben! NICHT!

Grüße
sheng
 
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