Dauerhafte Bootprobleme

Hallo zusammen,

seit gut einem Jahr hat mein Rechner Probleme beim booten. Er ist gut 6 Jahre alt und es lief immer problemlos zuvor.
Es fing harmlos an, dass er, speziell wenn er länger aus war (mehrere Tage nach einer Reise z.B.), manchmal nicht im 1. Versuch hochfuhr. Es ging zwar an, aber es passierte nichts und der Monitor ging wieder in den PowerSafe Modus.
Ansonsten fuhr er aber täglich problemlos hoch, wenn er regelmäßig an war.

In den letzten Wochen/Monaten ist das nun immer schlimmer geworden. Mittlerweile bootet er fast gar nicht mehr im 1. Versuch. Meistens braucht man 3-4 Versuche, manchmal aber auch um die 10 Versuche.
Versuch heißt in diesem Fall: Strom trennen und erneut versuchen, einfach Reset drücken hat bisher nie geholfen.

Zugegeben hätte ich mich schon viel früher um das Problem kümmern sollen, aber wie es halt so ist...

Wichtig vielleicht noch: Wenn der Rechner an ist, läuft er ohne Probleme! Keine Abstürze, nichts. Einzig Festplattengeräusche nimmt man gelegentlich mal wahr (Surren halt), das klingt aber immer schnell wieder ab.
Ich habe jedoch 6 HDDs verbaut und kann nicht genau sagen, welche das GEräusch erzeugt.

Die BootHDD ist eine Western Digital 640 GB, auch schon gut 6 Jahre alt.
Betriebssystem habe ich Windows Vista leider noch (auch hier war ich etwas faul früher upzudaten). Es soll jedoch bald gegen Win 7 ausgetauscht werden auf einer nagelneuen SSD, jedoch möchte ich vorher herausfinden ob das Problem nun von einer evtl. kaputten HDD / Bootsektor oder Ähnlich kommt oder ob ggf. andere Hardware wie das Mainboard oder Netzteil beschädigt sein könnte.

Was habt ihr für Ideen, bzw. gibt es ggf. ein Tool um den Ursprung des Problems etwas einzugrenzen?
Ich hoffe natürlich irgendwann das Problem durch die Neuinstallation zu lösen, würde gerne vorher ein paar Meinungen einzuholen.

Hört sich für mich nach schwachen Kondensatoren an, die erstmal aufgeladen werden müssen, bevor das System starten kann, entweder Netzteil oder Motherbaord ...

Ich tippe jetzt mal aufs Netzteil, dennoch solltest nach 6 Jahren alles in Betracht ziehen. Gerade bei 6 Platten würde ich mir schon mal Gedanken über den Datenerhalt machen, ist nämlich so das meist eins nach dem andern kommt.

Klingt beides relativ logisch. Habe leider kein Ersatznetzteil herumliegen um das mal zu testen.
Wäre allerdings natürlich noch eine erschwinglichere Variante hier ein neues zu kaufen und zu testen anstatt gleich beim Mainboard anzusetzen, dann wirds natürlich teuer!
Außerdem ist mir vor gut 1-2 Jahren mal etwas Kakao über dem Netzteil ausgelaufen... das Ding ist sowieso schon etwas mitgenommen und vllt sogar dabei beschädigt worden?

Meine beste Idee wäre es jetzt ein passendes Ersatznetzteil vllt bei ebay zu kaufen. Da das Teil ja 6 Jahre alt ist, dürfte sowas wohl recht günstig zu schießen sein.
Habe aktuell ein 525W Enermax Pro 82+ verbaut.

Thoughts?

Ich würde kein gebrauchtes Netzteil kaufen, denn da sind die Elkos ja auch schon gealtert. Nimm einfach eins aus den Musterzusammenstellungen aus "der ideale Gaming-PC" und gut ist, die kosten neu auch nicht die Welt.

Thanks, habe mal ein CoolerMaster gekauft.
Ich werde berichten!

So bin leider erst jetzt zum Einbau gekommen und muss leider berichten, dass es nicht geholfen hat.

Die Bootprobleme sind nach wie vor da, heute hats dann im 3. Versuch geklappt.

Jetzt einfach auf Verdacht ein neues Mainboard kaufen ist dann doch etwas riskanter, habt ihr ggf. noch andere Ideen?

Bei so nem unspezifischen Problem kann man nichts weiter machen, als Teile zu tauschen und danach testen obs geht. Du könntest das Mainboard mal nach aufgeblähten Kondensatoren absuchen. Wenn welche drauf sind, dann spricht das für ein defektes Mainboard, aber man sieht defekte Kondensatoren auch oft gar nicht von außen. Ich würde mal die BIOS-Batterie erneuern, wobei er dann eher gar nicht starten würde, wenn man den Startknopf drückt. Ansonsten hört sich das Problem trotzdem so an, als ob irgendwo Kondensatoren erst warmlaufen müssen, weil sich durch Alterung ihre Werte verändert haben und da es nicht das Netzteil war, wirds das Mainboard sein. Die Auswahl dürfte nach 6 Jahren sehr gering sein, wenn du ein neues brauchst. Micro-ATX Boards gibts aber auch für 50-60€, also auch überschaubare Kosten. Auch hier würde ich kein gebrauchtes kaufen, weil die Elkos dann auch schon gealtert sind.

Bevor das wilde Blindtauschen los geht, poste doch erstmal die Screenshots von CrystalDiskInfo für alle internen HDDs und ziehe bitte das Fenster soweit auf, dass alle Attribute und auch die Rohwerte vollständig sichtbar sind. Was ist mit der BIOS Batterie? Ist die mal getauscht worden? Stimmen Datum und Uhrzeit im BIOS?

BIOS checke ich beim nächsten Reboot einmal.

Hier schonmal die CrystalDisk Infos. Festplatte #1 ist dann die Bootplatte (LW D

Die 640GB WD (C+D) hat oder hatte ein Problem mit dem Datenkabel, schau mal ob der Rohwert (also die ganz rechte Spalte) vom Attribut C7 sich ändert, wenn ja, dann prüf mal ob das Kabel an beiden Ende korrekt und fest sitzt und wenn das der Fall ist, tausche es aus. Die Kabel gehen gerne mal kaputt, wenn man am Kabel statt am Stecker zieht. Wenn die in einem Wechselrahmen steckt, so kann auch der die Ursache sein und das Problem alleine kann schon zu Bootprobleme führen, denn dann müssen die Übertragungen ständig wiederholt werden und wenn in der Zwischenzeit der Timeout im BIOS für die Laufwerkserkennung abgelaufen ist, dann wurde die Bootplatte eben nicht erkannt und es kann nicht gebootet werden.

Bedenke bei der Wahl der nächsten HDDs außerdem, dass Desktopplatten wie die Green oder Blue nicht für den Dauerbetrieb und nicht für den Betrieb mit vielen HDDs im gleichen Gehäuse (Vibrationen) gedacht sind, dafür nimmt man besser NAS Platten.

So, einige weitere Tests sind erledigt. BIOS Uhrzeit ist soweit alles in Ordnung, Batterie wurde jedoch bisher nicht gewechselt.

Ich habe dann mal die SATA Kabel getauscht (zum Boot-HDD) und booten hat jetzt auch direkt im 1. Versuch geklappt. Mal schauen wie es langfristig aussieht... ich bin jetzt mal wieder einige Tage unterwegs und werde später berichten. Bisher hat sich der C7 Wert jedoch nicht geändert, das werde ich aber auch beobachten.

Vielen Dank für die nützlichen Tipps schonmal.
Was genau meinst du mit Wechselrahmen? Meine HDDs sitzen in so kleinen Plastikrahmen zum einschieben, jedoch ganz einfach und nicht sowas großes, was z.B. bei der Google Bildersuche gezeigt wird, wenn man "Festplatte Wechselrahmen" sucht.

Genau sowas großes meinte ich mit Wechselrahmen. Die haben ja einen eigenen Anschluss für das SATA Datenkabel und führen die Signale dann weiter zur Platte und da kann es schon mal zu solche Kommunikationsproblemen kommen. Wenn dann jetzt der Rohwert vom Attribut C7 bei der Platte konstant bleibt und es keine Probleme mehr gibt, dann ist doch wunderbar und das SATA Kabel dürfte das billigste gewesen sein, was man so tauschen kann und es ist doch auch sehr schnell zu diagnostizieren, keine Ahnung wieso da sonst keiner hier drauf gekommen ist.

Leider keine Verbesserung. Seitdem hat aber leider das Rattern einer der HDDs extrem zugenommen, was mir zusätzlich etwas Sorgen bereitet.

Bei CrystalDiskInfo hat sich nicht geändert bei der C7 Zeile.

Ist es nicht evlt. doch sehr gut möglich, dass die BootHD hier die Geräusche und auch die Bootprobleme verursacht?
Geräuschquelle werde ich heute abend mal suchen gehen und einfach die anderen Platten abziehen...
Auf jeden Fall muss die kaputte HDD ja schnell ausgetauscht werden, bzw. Daten gesichert, da ich doch zeitnah den Tod befürchte - aber hierfür gibts doch sogar auch irgendwelche Geräuschanalysen oder?

Meinst du nicht, dass man sich nach 6 Jahren einen neuen Rechner gönnen sollte? Neues Netzteil hast du ja schon

Ich bin mit der Leistung ansich zufrieden. Im Prinzip mache ich nur noch sehr wenige Dinge, die eine hohe Leistung erfordern. Vor 6 Jahren war es also ein Top PC, jetzt reicht er mir fast immer noch. Etwas Leistungsboost erhoffe ich mir ja auch von dem Neuaufsetzen mit Win 7 auf einer SSD noch.

Habe gestgestellt, dass der Booten immer beim 2. Versuch funktioniert, wenn man den Rechner beim 1. Versuch so 10-15 Min trotzdem laufen lässt. D.h. er bootet dann zwar nicht, läuft aber ja trotzdem... Der 2. Versuch klappt dann immer zu 100%!

Spricht irgendwie für die Kondensatoren des Mainboards oder? Die werden dann im 1. Versuch lange genug aufgeladen und im 2. klappt es halt.
Wenn man nach dem 1. Versuch sofort aus macht, dann braucht man nach wie vor manchmal 10 oder mehr Versuche...

Kondensatoren sollte nicht einmal 10 bis 15s zum Aufladen brauchen, geschweigen denn Minuten. Aber 6 Jahren sind eben mehr als die üblicherweise für HW vorgesehene Lebenserwartung, da kann alles mögliche gealtert und damit jenseits der Spezifikationen sein.