Reparatur BenQ XL2411T: Fragen zum Entlöten, Tape & Schirmung

Hallo zusammen,

repariere zur Zeit das erste Mal in Eigenregie einen meiner Monitore, der scheinbar irgendwelche Probleme am Netzteil oder vlt auch mit kalten Lötstellen hat. Nichts dramatisches also. Da ich allerdings kein bisschen praktische Erfahrung habe, macht sich das natürlich schon vorab bemerkbar.

Nun habe ich auf der Platine des Netzteils bereits zwei defekte Elkos ausfindig machen können und mir eine Hand voll passende bestellt. Beim Ausbau des Panels habe ich nun Streifen silberfarbenen Tapes (Aluminium oder Silber) ablösen müssen. Dabei ist mir nicht ganz klar, ob dies zum Beispiel nur ein hitzbeständiges Tape ist, oder es auch zur Schirmung dient - oder bspw. nicht leitend sein darf.



Das Netzteil befindet sich hier im Bild auf der rechten Seite des Gehäuses, weswegen ich glaube, dass die große silberfarbene Folie auf 3 Uhr der Schirmung dient. Bei den anderen beiden kleinen silbernen Klebestreifen auf 6 Uhr und 8 Uhr, bin ich mir nicht sicher welche Aufgaben jenseits der Halterung diese erfüllen (müssen). Frage ist eben, was ich mache, wenn diese nicht mehr von selbst kleben oder zu schwach kleben, da ich die Elkos erst in einigen Tagen erhalte und ich den Monitor vor einigen Wochen schon einmal geöffnet hatte, aus Zeitgründen allerdings wieder abbrechen musste. Ich vermute, dass der Kleber so an der Luft nämlich nach und nach seine Wirkung verlieren könnte.

Was für Tape müsste ich besorgen, und viel wichtiger: Wo bekomme kleine Mengen des entsprechenden Tapes für möglichst wenig Geld her? Ein erster Blick verriet, dass die angebotene Meterware viel zu überdimensioniert ist, teils erst ab 16m beginnt. Brauchen würde ich ja nur einige Zentimeter. Unklar wie gesagt aber auch was für Tape ich bräuchte oder ob es Tipps gibt das Tape auch so im Zweifelsfall wieder zu befestigen?!

Meine andere Frage wäre vorab zum Entlöten. Ich werde zwar am Stichtag sehen, ob es hinhaut oder nicht, aber es schadet ja nichts, sich vorab eine Meinung einzuholen: Reicht ein 30W Kolben zum Entfernen der Elkos? Habe gelesen, dass sich bei einigen Platinen die Hitze bei zu geringer Leistung oft zu schnell über das Board verteilt und das Lötzinn im Loch somit nicht heiß genug wird?

Brauche ich bis auf Lötkolben, Entlötpumpe (habe nur eine manuelle), Lötzinn (und eben ggbf. Tape) noch weitere Utensilien oder Substanzen, die man in einem 0815 Haushalt im Regelfall nicht findet?



Liebe Grüße und Vielen Dank!


P.S. Habe einen einzigen losen Abstandshalter (siehe oberer Bildrand, Foto #2, neben den beiden defekten Elkos) gefunden, von dem ich nicht weiß, wo dessen vorherige Position gewesen sein könnte. Jemand eine Idee? Hoffe mal ist nicht weiter dramatisch, aber werde ich hoffentlich sonst auch beim Wiedereinbau merken.

Wenn Du ein Multimeter hast, kannst Du ja prüfen, ob das Band leitet.

Dürfte her aber egal sein, da alles aus Metall zu bestehen scheint. Ich denke, es kann einfach nur mit Wärme besser umgehen, als normales Klebeband.

Solche Elkos dürften eigentlich nicht kaputtgehen. Das ist schon traurig.

https://www.youtube.com/watch?v=Ytw57212X2o

Ansehen und ja 30W reichen und du brauchst nur Endlötlitze.
Das Tape würde ich getrost lassen. Bei einem bereits reparierten Gerät ruft so wie so irgendwann nur noch der Schrottplatz. Das ist verschwendetes Geld für ein paar Promille Schirmung.

@miac:

In der Tuber Elektronikszene gibt es genügend Fälle wo selbst Nippon Caps tot waren weil sie einfach am Ende ihrer Laufzeit angelangt waren. Davor schützt der teuerste und beste Cap nicht.

Ist alles eine Sache der Dimensionierung und Schaltungstechnik.

Elkos platzen, weil sie zu warm werden. Das passiert, weil zu große und ggfls hochfrequente Lastwechsel vorhanden ist. Das kann man schaltungstechnisch durchaus abfangen.

miac schrieb:

Wenn Du ein Multimeter hast, kannst Du ja prüfen, ob das Band leitet.

Dürfte her aber egal sein, da alles aus Metall zu bestehen scheint. Ich denke, es kann einfach nur mit Wärme besser umgehen, als normales Klebeband.

Solche Elkos dürften eigentlich nicht kaputtgehen. Das ist schon traurig.

Zum Vergrößern anklicken....

Multimeter könnte ich vielleicht irgendwo haben, zur Not frag ich mal den Nachbarn. Die Probleme entstanden direkt einen Monat nach Ablauf der Garantie und wurden mit der Zeit entsprechend schlimmer. Irgendwann dauerte das Geflacker dann 10-15 Minuten und verschwand schließlich fast gar nicht mehr. Glaube gab damals schon beim Ausliefern mit dem mitgelieferten Netzkabel auch Probleme am Stromanschluss selbst. Der Stecker saß dort nicht ganz richtig, vielleicht hat das zum Verschleiß beigetragen... Bin leider nur absoluter Laie und kann da nur spekulieren.

@Candy_Cloud: Hab mir mal das Entlöten mit Litzen angeschaut, sieht extrem simpel aus. Braucht man da überhaupt noch eine Entlötpumpe oder wird das Zinn von dem Geflecht komplett aufgenommen?

Danke schonmal für eure Hilfe.