Lohn/Kontopfändung droht, was kann man tun?

getexact

Fleet Admiral
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Hallo zusammen,

ich versuche mal meine Situation zu erklären.

Ich bin berufstätig und habe einen Sohn, der nun 2 Jahre alt ist. Mit der Mutter des Kindes bin ich nie zusammen gewesen und auch nicht verheiratet gewesen.

Ich zahle seit Anfang an Unterhalt für den kleinen. Erst ein 3/4 Jahr nach seiner Geburt kam dann raus, dass ich auch Unterhalspflichtig gegenüber der Kindesmutter bin, wovon Sie und auch Ich nicht wussten.

Mir bleibt als Vater nur ein Selbstbehalt voon 1.200€ über im Monat. Den Rest muss ich an Unterhalt für die Kindesmutter bezahlen.

Ich zahle seit dem das festgestellt wurde also rund 800 € im Monat an Unterhalt für Kind und Kindesmutter.

Soweit so gut. Ich habe aber noch Unterhaltsschulden zu begleichen, die in der Zeit angefallen sind, wo ich kein Unterhalt für die Kindesmutter gezahlt habe. Das sind mehrere Tausend Euro, die ich von Anfang an abgestottert habe.

von den 7-8.000€ Unterhaltsschulden sind noch 1.200€ übrig. Diese 1.200€ sollte ich eigtl. bis zum 01.08.2016 bezahlen.

Und nun kommt das Problem: kann ich nicht. ich bin schon tief im Minus. Umzug kam dazu usw.

Trotz meiner regelmäßigen Unterhaltszahlungen jeden Monat und der kontinuierlichen Abzahlung der Schulden hat man mir nicht gewährt den Restbetrag um einige Monate zu verschieben oder eine monatliche Ratenzahlung zu vereinbaren.

Mein Anwalt sagt nur im Grunde: "Pech gehabt", ich muss zahlen, wenn die das wollen.

Warum ist man so hart zu mir? gibts keine rechtlichen Möglichkeiten der Gehaltspfändung zu entkommen?

Wie gesagt: ich bezahle jeden Monat 800€ Unterhalt! und trotzdem setzt man mir so die Pistole auf die Brust. Man liest so oft von Männern, die garnichts zahlen und ich bezahle und bezahle und werde behandelt wir ein Unterhaltspreller...

Vielleicht weiß ja jemand Rat.

Danke im Voraus!
 
Hallo,

das hört sich leider nach einer wirklich bitteren Situation für dich an.

Habe (glücklicherweise) keine Erfahrungen in dem Gebiet, aber ein paar Punkte könntest du ja überprüfen:

Ich nehme an, die Mutter geht keiner erwerbsmäßigen Tätigkeit nach und hat demnach vollen Anspruch auf Unterhaltszahlungen?
Könntest du in einer Steuererklärung eine außergewöhnliche Belastung geltend machen und damit ein paar Euro zurück holen?

Die Leute, die nichts zahlen wollen oder können, gehen meistens selber keiner Tätigkeit nach und sind deshalb von den Zahlungen "befreit".
 
Krafty schrieb:
Die Leute, die nichts zahlen wollen oder können, gehen meistens selber keiner Tätigkeit nach und sind deshalb von den Zahlungen "befreit".

Nicht wirklich. Ist doch erst jetzt wieder aktuell in der Diskussion. Was man da machen kann, um die Zahlungsverweigerer zur Zahlung zu bekommen. zB durch den Entzug des Füherscheins. Und es sind nicht wenige, die zahlen können, aber es einfach nicht machen.

Und wenn einer nicht zahlen kann, aufgrund von zu geringem Einkommen, dann springt da der Steuerzahler ein. Das tut er aber nicht, wenn jemand der zahlen kann, einfach nicht zahlt.

An den TE. Was genau soll bei Dir eine Lohnpfändung bringen? Du zahlst ja schon so viel, dass Dir nur der Pfändungsfreibetrag übrig bleibt. Also wurde technisch eine Pfändung mal so gar nichts bringen, bei Dir.

Irgendwie ist die Sache komisch. Wie Du schon sagst, du zahlst monatlich und hast in Raten die aufgelaufenen (unbekannten) Forderungen auch nahezu abbezahlt. Da soll Dein Anwalt mal etwas aktiver werden. So ein Pech gehabt ist ein Witz aus seinem Mund. Wechsel in halt, wenn nötig.
 
Zuletzt bearbeitet:
@BlubbsDE: "Pech gehabt" war etwas überspitzt. Die Aussage war nur, dass man nicht mehr als Fragen kann wegen Ratenzahlung, und wenn die darauf bestehen, dann kann man nichts machen.

Die Gegenseite besteht darauf, dass ich zum 21.08. die letzte Chance habe den Betrag zu bezahlen. Wenn nicht würde man rechtliche Hilfe einschalten und ggf. Lohnpfändung usw beantragen. das geht aus dem Brief hervor.

Aber eigtl. hast du Recht, dass dann nicht viel zu pfänden wäre. aber kann ich angeklagt werden? nicht dass noch Rechtskosten auf mich zukommen.

Ich überlege schon mir einen kleinen Kredit zu nehmen, um die Summe zu bezahlen.

Steuererklärung habe ich gemacht. aber erst vor kurzer Zeit. Laut Online Tool bekomm ich knapp 4.000€ zurück.

Aber ich glaube es erst, wenns soweit ist, und es kann ja dauern, bis man das Geld bekommt. Darauf kann ich mich also aktuell nicht verlassen.

Mein Anwalt und ich haben schon 2 mal bei der Gegenseite um Ratenzahlung gebeten. beides mal wurde verneint. mit der komischen Begründung: "der Kindesunterhalt geht vor"

Dabei geht es garnicht um den Kindesunterhalt, der ja eh monatlich gesichert ist, sondern um den Unterhalt für die Kindesmutter.
 
Auch wenn das der moralisch schlechtere Hebel ist: Du könntest beim Jugendamt/Beistandschaft um eine Stundung des Kindesunterhalt bitten... und dir so etwas Luft verschaffen. Muss zwar alles nachgezahlt werden aber die Möglichkeit/der Versuch besteht durchaus.

Ansosnten bleibt nur die Mutter in eine neue Partnerschaft und oder Arbeit zu bringen bzw. das Kind in den Kindergarten... Aber viel einfacher wird es dann auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab grad noch mal mit meinem Anwalt gesprochen oder besser gesagt mit seiner Gehilfin. Die meinte, dass ich das auch ruhig auf mich zukommen lassen kann. viel zu pfänden wäre eh nicht aktuell. wahrscheinlich garnichts. muss aber mit weiteren Kosten rechnen, was Zwangsvollstreckung usw angeht. aber das wäre es mir Wert.

Die Gehilfin meinte auch, dass Sie ja auch erst mal wieder aktiv werden müsste. bisher ist es nur eine Drohung mit der Hoffnung, dass ich die Kohle direkt bezahle. ich glaube ich kann nichts anderes machen, als abwarten. und hoffen, dass ich bald zu Geld komme.

@strempe: danke für den Tip. Fragen kostet ja nix.
Betreuungsunterhalt muss ich noch bis zu seinem 3. Lebensjahr zahlen. Nächstes Jahr bin ich da also raus.

Arbeiten geht sie übrigens nicht. Sie geht zur Schule und macht nen Abschluss nach...jaja...
 
Kredit aufnehmen um es zu bezahlen wäre glaub ich kontraproduktiv. Eine Pfändung einzuleiten dauert in der Regel und man schickt auch nicht gleich einen Gerichtsvollzieher vorbei. Vielleicht hast du den Betrag schon abbezahlt bis ein Vollstreckungstitel erreicht wurde, dann ist es eh erledigt.
 
Warst du mal persönlich bei der entsprechenden Stelle und hast mit dem/der Sachbearbeiter/in gesprochen? Mir klingt das so als wäre alles nur schriftlich gelaufen. Und wenn dem so ist, kann ich verstehen wenn der/die komisch reagiert, wenn die Schreiben gleich noch auf einem Anwaltspapier daherkommt (wird wohl zumeist gleich negativ assoziiert).

Also mal persönlichen Termin vereinbaren und alle Unterlagen und Zahlungsnachweise mitnehmen und die ganze Situation erklären. Dann sollten die deinen Willen sehen und lenken bestimmt ein.
 
das klingt, als seit ihr nicht im guten auseinander gegangen? Ich meine kannst du mit der Kindesmutter nicht sprechen? Schliesslich scheinst du vorbildlich deinen Verpflichtungen nachzukommen (zumindest in dem umfang wie es dir überhaupt möglich zu sein scheint).

Ist mal wieder so ein Fall von "absolut unverständlich". Schließlich wusstest ihr das ja scheinbar beide nicht mit dem Unterhalt für SIE, und trotzdem tust du alles um ihn abzustottern?? Soll sie doch froh sein, ist bestimmt so ne vorbildlich Hartz4 Mutti und Geldgeil noch dazu (sorry wenn ich das hier so formuliere). Aber grad wenn man wie oben angesprochen die Fälle kennt, wo Männer nichts bezahlen, muss man doch als Frau zufrieden sein, wenn ein Mann seinen Verpflichtungen fair nachkommt (so wie er es nunmal kann).

Ich würde ggfls auch mal den Anwalt wechseln. Gibt's da keine Beratungsstellen?? (Familienberatung usw, ich denke wenn man dort sieht das du dein nötigstes machst was du ableisten kann wird man dich da sicher auch Unterstützen??).

Du tust mir echt leid!
 
Also Du zahlst ja schon seit mehren Monaten und bist damit quasi "zahlungswillig"
Die können Dir nicht einfach die Bude unterm Hintern wegpfänden.

Die Unterhaltsschulden gehen gegen ne Behörde (die in Vorlage gegengen ist?) vermute ich mal.
Wie Du ja schon gesagt hast, der Selbstbehalt liegt so um 1k - 1,2k Euro rum.
Klar man kann was pfänden - mußt Du wissen was Du hast und ob sich das lohnt.
Also wenn Du nix hast - passiert auch nix.
Hast Du 2 Rolex die für 5k übern Tresen gehn - wird man die pfänden.

Aber ich seh jetzt das Problem nicht.
maximal kommt n Onkel vorbei und guckt sich an was Du in der Wohnung hast - wobei bei rgelmässiger Zahlung das an sich unwahrscheinlich is.
Entweder er findet was was man pfänden kann - oder halt nicht!

Du kannst für Dein Konto son "Pfändungsschutz" beantragen. Wenn alles schief läuft haste zumindest noch genug zum leben.

Wenn die tatsächlich vom Amt "arschig" werden - sei nett und erläuter denen, sowas könntest Du auch^^
Gibt genug Möglichkeiten (je nachdem wieviel Du verdienst) sich arm zu rechnen.
Bei nem willigen Zahler wärs dämlich für ne Behörde das Risiko einzugehn
 
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Wer ist eigentlich auf der Gegenseite? Die Frau oder ein Amt oder anderer Anwalt oder wie?
Aus einem Posting klingt es heraus, dass bisher nichts gerichtlich Entschiedenes in der Welt ist. Richtig?

Es gibt diverse "Vaternotruf", Hilfe- und Beratungswebsiten, auch mit weiterführenden Links.

Wenn Dein Anwalt nicht wirklich Lust auf Zwangsvollstreckungssachen hat, vielleicht auch mit einem Beratungsschein vom örtlich zuständigen Gericht einen entsprechenden Fachanwalt aufsuchen.
 
Wenn du eh nur noch 1200€ im Monat hast, können sie dann überhaupt etwas Pfänden? 1200€ sind doch der Pfändungsfreibetrag, wenn ich mich nicht täusche.

edit: ach sehe, gerade, das haben schon andere angesprochen.

Da die gute Frau ja keine Ratenzahlung haben möchte etc. würde ich ihr einfach mitteilen was Sache ist und dazu schreiben wann du wieder Geld hast und überhaupt dazu in der Lage bist die Restschuld zu begleichen. Ich kann mir nicht vorstellen das sie dann wegen des bisschen Restgeldes groß rummucken (also versuchen wird es einzutreiben) wird, immerhin hast du ja bisher alles gezahlt was du zahlen musstest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn sie die Lohnpfändung vornehmen wollen, dann lass sie doch! Damit soll dir nur Druck gemacht werden, doch noch irgendwo Geld herzukratzen, damit du beim Arbeitgeber nicht schlecht da stehst. Ob sowas wirklich Arbeitgeber interessiert mag ich aber bezweifeln ... am Ende greifen sie evtl. Weinachts- oder Urlaubsgeld ab.

Auf keinen Fall einen Kredit aufnehmen. Da kommst du ja nie aus den Schulden wieder raus. Wenn du nicht mehr Geld hast, dann kann man dir auch nichts mehr nehmen.

Als Empfehlung:
-> neben den 800€ Pflichtunterhalt freiwillig einen Beitrag zur Abstunden der Schulden zahlen, da musst du schauen was du selbst schaffst - sprich dies mit deinen Anwalt ab, damit die Formulierung entsprechend passt
-> so kommst du aber von den hohen Schuldenberg runter ... gar nichts zahlen hilft nämlich auch nicht
 
@all: danke erstmal für die vielen Anregungen!

@mazzury: Sie hat einen Anwalt und ich auch. Das fing alles damit an, dass sie angeblich wegen einer anderen Unterhaltssache gegenüber ihren Vater beim Anwalt war. und dabei ist dann dem Anwalt aufgefallen, dass ich zu wenig Unterhalt für Sie bezahle.

Davor war das nämlich eine Geschichte zwischen mir und dem Jobcenter. Sie hat also Leistungen vo, Jobcenter bekommen. Diesem ist dann aufgefallen, dass es mich gibt und dann musste ich für Sie aufkommen. musste also auch alles offenlegen usw.

Eine monatliche Summe wurde dann ausgemacht, die ich zahlen muss. 1-2 Monate später ist sie zum Anwalt gelaufen und der wollte noch mal alles von mir einsehen. dann wurde die Höhe noch mal oben gesetzt. Und in der Zeit wo das hin und her ging und die Kosten errechnet worden sind haben sich Unterhaltsschulden aufgetürmt.

Daran knabbere ich nun schon seit 1/1/2 Jahren. Und mein Fehler war es, dass ich Anfang des Jahres 2016 gesagt habe, dass ich wohl zum August alles zahlen kann. Dann kam unerwartet ein Umzug zum 01.07 und die Kosten für Kaution und alles drum und dran haben mein Konto soweit gesprengt, dass ich um Aufschub gebeten habe bis Novemer 2016. Oder aber Ratenzahlung und den Rest zum November.

Hat man mir zwei mal nun nicht gestattet. Mir ihr persönlich habe ich nie ein gutes Verhältnis gehabt. Sie hat seitdem sie schwanger wurde alles dafür getan, dass das eine Katastrophe wird.

Aber das ist ein anderes Thema.

Ich werde diese Woche mit meinem AG sprechen, dass da evtl. bald was kommen könnte. Ich lass das auf mich zukommen. Ich denke das ist wirklich ein Versuch der Einschüchterung. Geld habe ich eh keines mehr. und wenn die das sehen wollen, dann können sie kommen. hab da also nichts zu befürchten, hab auch keine versteckten Schätze oder so.

Ich werde erstmal schauen, dass ich von meinem Minus auf meinem Konto wieder weg komme (zum ersten mal im Leben im Minus). Dann werde ich versuchen die Summe von mir aus abzustottern wie ich kann. mehr kann ich dann nicht tun aktuell.

Weitere Schulden werde ich nicht aufnehmen. da habt ihr Recht, dass ich das nicht tun sollte.

Wann droht mir denn Zwangsvollstreckung und kommen da weitere Kosten auf mich zu?
 
Eventuell solltest du dein Konto in ein P-Konto umwandeln sofern noch nicht geschehen. Normale Girokonten können geplündert werden.
 
bevor du dir irgendwelche falsche hoffnungen machst.... wende dich direkt an einen spezialisierten anwalt. alle anderen tipps sind zwar lesenwert, aber haben keine rechtliche relevants.
vielleicht ist dein jetziger anwalt nicht geeignet oder hat zu wenig erfahrung mit familienrecht und jobcenterprobleme.
lohnpfändungen sind immer die letzte möglichkeit, also muss schon vorher viel schiefgelaufen sein. egal von wem.
 
und geh trotzdem zu entsprechenden Beratungsstellen (Familienberatung oder ähnliches). Das kostet erstmal nur.. zeit!
 
strempe schrieb:
Eventuell solltest du dein Konto in ein P-Konto umwandeln sofern noch nicht geschehen. Normale Girokonten können geplündert werden.

DAS ist auf jeden Fall das erste was man in so einem Fall machen sollte. Dauert keine Viertelstunde.
 
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