Freie Routerwahl bei der Unitymedia: Vorsicht Kunde

ML89

Lt. Junior Grade
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Guten Morgen,

ich wollte euch mal an meinen Erfahrungen beim Routerwechsel bei der Unitymedia teilhaben lassen - vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen von euch hier weiter.

Am 1. August dieses Jahres trat ein Gesetz in Kraft, dass es Kunden von Kabelnetzbetreibern ermöglicht den Router selbst zu wählen. Insbesondere die Unitymedia ist der Auffassung, dass dies nur für Neukunden gilt.
Als Bestandskunde, dessen Vertrag vor dem April 2013 bestand, hätte ich wohl wenig Chancen gehabt einen eigenen Router statt des TC7200 einzusetzen. Da ich mich damit aber auf keinen Fall mehr herumärgern wollte habe ich nach dem 1. August 2016 zwei Mal bei Service angerufen und gefragt, ob ein eigener Router einsetzbar ist. Die Antwort war in beiden Fällen ein klares "Ja". Wenig später fand eine FritzBox 6490 ihren Weg zu mir. Das neue Gerät vor mir auf dem Tisch liegend habe ich beim Unitymedia Service angerufen, um die CM-MAC und die Seriennummer durchzugeben. Der Mitarbeiter am anderen Ende sagte mir sofort, dass dies nicht möglich sei und wollte mir sogleich einen neuen Vertrag verkaufen. Das habe ich selbstverständlich abgelehnt. Als ich ihn mit den Aussagen seiner Kollegen, dass der Einsatz des eigenen Routers eben doch möglich sei, konfrontierte meinte er nur, dass seine Kollegen da wohl in der Schulung nicht aufgepasst hätten. Auf die Frage, warum es nicht geht meinte er, dass er zwar die ganzen Daten in der Eingabe-Maske eintippen könne, es aber dann zu einem Fehler käme. Meine Bemühungen einen eigenen Router schienen also am Ende zu sein.

Am Abend habe ich meine Mutter gebeten (ab und zu braucht man sie doch noch mal :D), bei der Unitymedia nochmal anzurufen - ich dachte mir, dass das Klischee "Frau und Technik" am anderen Ende der Leitung eine Hilfsbereitschaft auslöst, die mir nur selten zu Teil wird. Und tatsächlich, die Mitarbeiterin nahm die CM-MAC und die Seriennummer meiner neuen FritzBox auf und verwies darauf, dass es etwa ein bis zwei Stunden dauern könne, bis die Box freigeschaltet wird.

Ich habe also die neue FritzBox angeschlossen und mir im Webinterface die Daten zum Kabelanschluss angeschaut. Irgendwann bekam sie eine IP-Adresse zugewiesen und wusste auch schon was von den DNS-Servern der Unitymedia - nur konnte ich keine Webseite aufrufen. Also wieder da angerufen, gefragt woran es liegen könnte. Ich wurde gebeten bis zum Morgen des nächsten Tages zu warten. Wie ihr euch denken könnt, hatte ich folgenden Morgen immer noch kein Internet und kein Telefon mit meiner neuen FritzBox. Ich habe also wieder zum Telefon, ähh Handy gegriffen uns bei Service angerufen. Der Mitarbeiter konnte die bisher unternommenen Schritte nachvollziehen und stellte fest, dass gar kein Auftrag zur Freischaltung des Routers für die Technikabteilung erstellt wurde. Da es Samstag-Morgen war und ich vor 8 Uhr dort anrief, musste ich nochmal nach 8 Uhr beim Service anrufen, da dann die Technik erst erreichbar war. Nun wurde also ein Auftrag erstellt und gegen Samstag-Mittag war die eigene FritzBox online - das Telefon schwieg nach wie vor. Also habe ich wieder beim Service angerufen und ganz nett nachgefragt, wie lange es in etwa dauern könnte, bis die SIP-Daten im Kundencenter verfügbar sind. Die Dame vom Service meinte, dass dies am folgenden Montag der Fall sei - und tatsächlich waren die SIP-Daten am Montag-Mittag hinterlegt. Ich musste also nur noch die SIP-Daten der Anleitung von AVM folgend in der FritzBox eintragen und schon konnte ich auch wieder telefonieren.

Es ist also möglich, auch bei der Unitymedia seinen eigenen Router zu verwenden. Allerdings gilt auch nach dieser Aktion, dass das Vertrauensverhältnis zerrüttet ist, wie man so schön sagt. Der Service ist wie immer schlecht: Es werden falsche Aussagen gemacht, es wird nicht korrekt gearbeitet und vor Allem: Ich kann niemanden erreichen, der wirklich Ahnung von der Materie hat und mir ganz kurz und vor allem sachlich korrekt sagen kann, was möglich ist und was nicht. Im schlimmsten Falle wäre ich mit einem neuen Vertrag und zwei Jahre Kündigungsfrist aus der Sache raus gekommen - dabei geben sie mir immer wieder einen Grund direkt den Anbieter zu wechseln. Wenn ihr also plant an eurem Anschluss ein eigenes Gerät einzusetzen, dann fragt mehr als ein Mal nach - versucht euch nach Möglichkeit die Aussage schriftlich geben zu lassen. Und vor Allem: Bringt viel Geduld mit - die am anderen Ende der Leitung haben im Zweifel noch weniger Ahnung von der Materie als ihr selbst.

Warum wollte ich einen eigenen Router? Seit Jahren habe ich immer wieder sporadische Verbindungsabbrüche. Diese sind jedoch nicht auf eine schlechte Verbindung zurückzuführen. Viel mehr vermute ich, dass da irgendetwas beim Routing nicht geklappt hat und ich denke, dass das TC7200 ein Teil des Problems ist. Wie auch immer, bisher hat die Unitymedia dieses Problem auch nicht restlos beseitigen können.
Dann kam Mitte dieses Jahres die ungeheure Frechheit den Router als WLAN-Hotspot auf meine Kosten zu betreiben, was natürlich ein weiterer Versuch seitens der Unitymedia war das Gesetz zu torpedieren. Und natürlich war ein Punkt, dass ich nicht die volle Kontrolle über das TC7200 habe und diese Geräte als Sicherheitsrisiko bekannt sind.

Links zum Thema:

Unitymedia

Golem
 
Zuletzt bearbeitet: (Kleine Ergänzung, UM-Link aktualisiert, Korrektur)
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Reaktionen: MS-HGW
Vielen Dank für den Bericht.
Fand es sehr interessant auch wenn ich Kabel Deutschland Kunde bin.
 
Hey, bin leider auch gezwungen bei Unitymedia zu bleiben (Alternative 12Mbit LoL). Ich finde du bist noch recht gut weggekommen. Ich habe mal 3 Wochen mit den gekämpft (Vertragsänderung). Aber um das zu erzählen müsste ich hier ne halbe Stunde Tippen, gerade keine Lust drauf. :rolleyes:

Ja echt schade das 95% der "normalen" Hotliner Sackpfeifen sind. Wenn ich jetzt was ändere dann nur so: "Ich möchte mit der Technik verbunden werden" DANKE. Die wissen auch von was ich spreche, und können das umsetzen was ich möchte.

Alles andere geb ich mir nicht mehr. :o Mir völlig egal wie "nett" die Leute sind... :king:
 
habe das gleiche vor, da meine Fritbox 6360Cable bei 5GHz WLAN immer abstürzt und dessen 2,4GHz eine sehr miese Reichweite hat. BislangWLAN also ausgeschaltet und ein AP angeklemmt...

Am telefon wurde mir zugesagt, ich bekäme die 6490 und ist nach 3 Wochen noch nicht da.

Meine Frage: hast Du Dein IP4 behalten oder bist Du nun im IP6 unterwegs?
z.B über www.wieistmeineip.de abrufbar...
 
Bleiben aber Fragen offen. Die erste. Welche 6490 hast Du gekauft? Hoffentlich keine gebrauchte via ebay & Co. Du musst die seit 1.08.2016 frei kaufbare AVM Version kaufen. Und keine, die ein Kunde eines anderen Providers bei eBay & Co verkauft.

Und zweitens. UM hat vor dem 01.08.2016 ganz klar mitgeteilt. Die freie Routerwahl steht auch Bestandskunden offen. Ich habe bei einigen Kunden auf eine 6490 umgestellt. Allesamt ohne nennenswerte Probleme.

http://www.heise.de/netze/meldung/E...icht-Anleitung-zur-Konfiguration-3263459.html
 
Dann berichte mal, ob die Verbindungsabbrüche nun verschwunden oder deutlich weniger geworden sind ;D
 
Ich habe wohl die IPv4 behalten. Die Fritzbox ist eine ganz normale, frei im Handel erhältliche Fritzbox.

@BlubbsDE: Danke, ich habe den UM-Link geändert. Diese Stichtagsregelung zum April 2013 war dann wohl auch nur wieder ein weiterer Versuch sich quer zu stellen.
Ergänzung ()

Spillunke schrieb:
Dann berichte mal, ob die Verbindungsabbrüche nun verschwunden oder deutlich weniger geworden sind ;D

Das werde ich wohl nicht, denn es wird wohl einige Monate dauern, um darüber ein Resümee zu finden :) Unabhängig davon macht die FritzBox in ihrer Leistung einen recht guten Eindruck: z.B. findet mein VPN-Client den Server nun im Handumdrehen, was vorher wirklich länger dauerte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es ist in dem Bericht doch alles ziemlich schnell und reibungslos gegangen.

Bei mir hats letztens über ne Woche gedauert bis mein DSL nach Blitzschlag wieder funktioniert hat.
An der Hotline sagte auch jeder immer was anderes und keine wusste was der Vorgänger bereits gemacht hat, weil jeder Gesprächspartner je nach Abteilung nur bestimmte Daten einsehen kann. Erschwerend kommt hinzu, dass niemand so richtig Ahnung hat und Dienst nach Handbuch macht.

Ich hatte in sofern Glück als dass ich nach insgesamt 4 Stunden Callcenter über locker 5 verschiedene Abteilungen endlich mal jemanden erwischt habe der Ahnung hat und das Problem innerhalb von 10 Minuten Ferndiagnose gefunden hat. Vielleicht hatte er sein Handbuch gerade nicht zu Hand und hat spontan eine echte sinnvolle Diagnose gestartet :evillol:

Soviel zu Vorsicht Kunde.
 
Unitymedia hat doch extra eine Seite online gestellt, bei der alle Infos zu finden sind:

https://www.unitymedia.de/privatkunden/landingpages/bestandskunden/routerfreiheit

Edit:
Wieso geht der Link nicht?
Es wird immer ein ad.zanox automatisch hinzugefügt vom System und der führt dann nur zur Startseite von Unitymedia...und nicht zur FAQ Seite von Unitymedia zum Thema Routerfreiheit

Durch das verlinken zur Unitymediawebseite, bekommt man vom Moderator phil. eine Verwarnung :freak:
"Partnerprogramm- und Diebspiel-Links mit Referrer-Code sowie Werbung im Allgemeinen."
 
Zuletzt bearbeitet:
Sobald es eine größere Auswahl an Geräten gibt, werde ich auch auf ein eigenes umsteigen.
Brauche kaum Funktionen der 200€ Fritzbox.

Bezüglich der Verbindungsabbrüche oder Tot der Internetverbindung durch VPN hoffe ich, dass ein solches Gerät das verhindern/verbessern kann.

Wird wohl noch ne Zeit dauern.
 
ich seh das problem des posters nicht.
es leif doch.

ich hab aber sowieso schon seit... immer meine eigene fritzbox am kabelmodem von kabel bw und das lief schon immer... soviel zum router zwang xD
 
DoCJonez schrieb:
Vielen Dank für den Bericht.
Fand es sehr interessant auch wenn ich Kabel Deutschland Kunde bin.

Ich bin ebenfalls vodafone/kabel deutschland kunde.

Dann kam Mitte dieses Jahres die ungeheure Frechheit den Router als WLAN-Hotspot auf meine Kosten zu betreiben,

Bei mir war auch so ein wlan homespot eingerichtet. Ich musste fünf mal! (5). Dort anrufen bis die den abgeschaltet haben. Eine absolute Frechheit. Jedes mal wurde mir gesagt es wird sofort abgeschaltet.

Schau mal nach ob es bei dir mehr als ein wlan von deinem router gibt. Falls ja: Abschalten lassen!
 
Bei Unitymedia schaltet es der Kunde selber ab. In seinem Online Kunden Center.

Und jeder UM Kunde wurde schriftlich über diesen Vorgang im Vorfeld genau informiert. Und auch darüber, wie man es selber deaktivieren kann. Man sollte einfach mal etwas die Füße still halten, bevor man sich beschwert.
 
Zur Klarstellung: Bei mir ist keine schriftliche Information bzgl. WiFi-Spots eingegenagen! Darüber hinaus ist das 5Ghz-WLAN immer eingeschaltet, sobald das TC7200 resettet wird. Selbstverständlich habe ich bei Unitymedia angerufen, dass sie dies bitte abstellen mögen.

Bis zum Wechsel des Routers ward der Stand der Deaktivierung des WiFi-Spots "In Bearbeitung".
 
Ich kenne keinen UM Kunden, der diesen Brief nicht bekommen hat. Und in meinem Umfeld gibt es eltiche UM Kunden. Dann bist Du einer der Einzelfälle, der ihn nicht bekam.

Oder Du hattest zu dem Zeitpunkt Hardware, mit der der HotSpot gar nicht aktivierbar war. Diese Kunden bekamen natürlich auch keine Post.
 
Jepp, habe ich auch so gemacht, wurde hier im Forum auch gepostet wo dieser Punkt zu finden ist.
Bei meiner FB7490 habe ich WLAN via FritzFon C5 abgeschaltet und am Horizon HD-Recorder leuchtet kein WLAN.
Auch findet mein Smartphone kein eigenes WLAN in meiner Wohnung.
Schliesse mich soomon an. Solange wie meine 7490 am Kabelmodem läuft und als Alternative nur die 6490 Cable gibt, ist das kein Grund für mich zu wechseln.
Genau BlubbsDE auf die Idee bin ich auch noch nicht gekommen.
 
DocWindows schrieb:
Ich finde es ist in dem Bericht doch alles ziemlich schnell und reibungslos gegangen. ...

soomon schrieb:
ich seh das problem des posters nicht.
es leif doch. ...

Habt ihr denn den Text nicht gelesen?

Erst hat er sich zweimal ein klares Ja bei der Hotline abgeholt, dass es geht.
Dann hat er sich eine FB gekauft und wollte SN und MAC durchgeben und kriegt zur Antwort, dass es nicht geht, bzw. nur mit neuem Vertrag!
Also hier war eigentlich schon Schluss. Super ärgerlich, entweder FB wenn möglich zurückgeben (falls online gekauft) oder neuen Vertrag aufschwatzen lassen.
Aber er hat noch nicht aufgegeben und seine Mutter nochmal anrufen lassen und plötzlich konnten die Daten doch aufgenommen werden. Aber Freischaltung funktionierte trotzdem nicht.
Weitere Anrufe ergaben, es musste bis zum Folgetag gewartet werden ... dann kam raus, es wurde offenbar kein Auftrag an die Technik weitergeleitet! Dann erfolge im Laufe des Tages Freischaltung, aber ohne Telefonie, weil die SIP-Daten noch nicht hinterlegt waren. Dies dauerte dann noch einen weiteren Werktag.

Also das lief wohl alles andere als "reibungslos"!
 
PS: Ich fand die Vorgehensweise auch nicht okay zum Thema Wifi-Spots.
Es dürfte m.M.n. nicht sein, dass einfach alle Geräte dafür freigeschaltet werden und man selbst aktiv werden muss, wenn man es nicht will. Zudem sah das Schreiben von UM aus wie ein typisches Werbeschreiben. Der so ziemlich einzige fettgedruckte Satz darin hieß: "Sie müssen nichts tun, außer sich vorzufreuen"! Wenn man also - wie man das heutzutage bei der Masse an (Werbe-)Post so macht - das Schreiben nur mal schnell querliest, landet man bei genau diesem fettgedruckten Satz und denkt, "aha, es besteht also kein Handlungsbedarf - abgehakt".
Außerdem wird in dem Schreiben suggeriert, es gäbe schon mehrere hundertausend (oder eine Million?, weiß nicht mehr genau, was da stand) Wifi-Spots, was aber eben nur auf der Annahme beruht, dass möglichst viele Leute eben auf genau dieses Schreiben nicht reagieren und somit der automatischen Anschaltung nicht widersprechen.
Die Verbraucherzentrale NRW fand die Vorgehensweise wohl auch nicht in Ordnung und klagt deshalb gegen UM.
Siehe z.B. hier:
http://www.verbraucherzentrale.nrw/unitymedia-wifispot
Auszug:
Dadurch wird das bestehende Vertragsverhältnis des Kunden mit Unitymedia aus unserer Sicht unzulässig erweitert, denn eine solche Erweiterung ist nicht ohne die Zustimmung des Kunden möglich. Kunden sollen selbst entscheiden, ob der Router in ihrem Haus zu einem Hotspot wird oder nicht.
 
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