ghecko
Digital Caveman
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PCM1792 auf der STX vs dem ES9016 auf der Soar...O-Saft-Killer schrieb:Montag kommt bei mir eine Asus Soar Strix an, werde die ebenfalls mal testen. Hab die zwar eigentlich nur wegen Sonic Pro Studio geholt aber muss ja Theoretisch auch einen besseren Klang haben weil angeblich ein besserer DAC verbaut ist als bei der Asus xonar DGX.
Wenn man bei der Spannungsversorgung und IV nichts verbockt hat, sollten beide identisch auf hohem Niveau arbeiten. Hier beeinflussen eher andere Faktoren den Klang. Der eigentliche KHV ist mit dem TPA6120A2 derselbe, und hier entscheidet sich ob der Kopfhörer mit der Schaltung harmoniert oder eben nicht. Gerade bei Current Feedback Verstärkern muss man beim Design immer Kompromisse eingehen, um eine möglichst stabile Schaltung bei unterschiedlichsten Impedanzen zu gewährleisten. Dieses ist auf der STX gut gelöst, perfekt würde ich es nicht nennen. Dafür spricht schon der DC-Offset des Signals.
Was ich damit sagen will: Ich finde den Preis der STX angemessen für ihre Leistung. Ihre Performance als DAC ist ausgezeichnet und der KHV ist dem Einsatzzweck angemessen. Die DGX ist für ihre Performance hingegen ausgesprochen günstig. Mit dem CS4361 ist ein ordentlicher DAC an Bord, und der DRV601 macht seine Arbeit je nach Kopfhörer auch ausgesprochen gut, auch wenn man über Designs mit charge pump streiten kann. Richtig gut arbeitet er allerdings nur im Bereich zwischen 150-250 Ohm. Darüber hinaus geht ihm bei Kopfhörern mit niedriger Effizienz die Leistung aus, darunter mindert zunehmend der niedrige Dämpfungsfaktor die Dynamik. Hier ist die STX zugegebenermaßen flexiber und hat besonders bei hohen Impedanzen Vorteile gegenüber der DG(X). Ist also immer eine Frage des Kopfhörers, ob die Schaltung im Optimum arbeitet oder weit davon entfernt.
Fiio E10K. Ein Toller DAC, nur hier leiden Kopfhörer mit niedriger Effizienz und hohen Impedanzen an der marginalen Spannungsversorgung über USB. Der nötige Bassboost schafft tonal zwar Abhilfe aber mindert die sonst saubere Analoge Performance indem er die Spannungsversorgung noch komplexer belastet. Diskrete KHV-Schaltungen mit unabhängiger Spannungsversorgung bieten bei weitem die höchste Flexibilität was das betreiben unterschiedlichster Kopfhörer betrifft.
Das musste ich erfahren, als ich mir besagten T1 zulegte und er mir an der STX überhaupt nicht gefallen hat. Zumindest nicht besser als meine DT770, die ich davor hatte. Das hat sich geändert, als ich mir den Lehmann Linear nachgebaut und die STX nur als Zuspieler über Cinch verwendet habe. Hier spielt der T1 seiner Preisklasse deutlich angemessener. Das gegenwärtige Optimum stellte für mich den Test des T1 an einer Symmetrischen Versuchsschaltung dar.
Normal sind beide Treiber im Kopfhörer an dieselbe Masse gekoppelt und werden von einem wechselnden Potential auf der positiven Seite angetrieben, das sich über die Masse ausgleicht. Das erzeugt eine Reihe von Problemen:
- Kanaltrennung: Durch eine gemeinsame Masseleitung und dem Kabelwiderstand wird das Potential der Masse am Knotenpunkt durch den Stromfluss verändert, was den jeweils anderen Hörer beeinflusst und ein Überspielen/Dämpfung in dessen Wiedergabe verursacht.
- Verunreinigung der Signalmasse: Die ganze Signalverarbeitung ist abhängig von einem stabilen Massepotential. Wenn der Kopfhörer als größter Verbraucher sich über die Masse ausgleicht, verunreinigt er diese durch seinen Ableitstrom und streut Störungen in alle Schaltungen, die die Masse als Referenz benötigen. Also DAC, Pegelanpassung soweit analog und IV.
Nun kann man Kopfhörer auch ohne Masse betreiben. Bedingung hierfür ist, dass jeder Treiber sein eigenes Kabel besitzt, zumindest bis zum Klinkerstecker. Dann kann man zb auf zwei Mono-Klinke oder XLR umrüsten.
Die größten Unterschiede finden sich beim Verstärker, der arbeitet mit 2 Verstärkern pro Treiber, also insgesamt vier.
Hier gibt es entweder einen, der das "normale" Signal erzeugt und einen, der das Potential der Rückleitung immer auf Masse "zwingt", oder einfach zwei Verstärker mit gegenläufiger Amplitude.
Diese Konzepte lösen alle oben genannten Probleme, und das hört man an entsprechenden Kopfhörern deutlich. Wenn man keine Kopfhörer mit separater Verkabelung besitzt kann man den Mittelweg gehen. Hier wird die gemeinsame Masse der beiden Treiber wie beim ersten Design mit einem eigenen Verstärker auf Signalmassepotential gezwungen (BUF634 atw). Das ist aufgrund des Leitungswiderstandes der kombinierten Masse zwar auch nicht ideal, erhöht aber die Kanaltrennung und eliminiert den Nachteil mit der verseuchten Signalmasse. Leider kosten diese Verstärker eine schöne Stange Geld.
Solche Verstärker kann man natürlich auch wieder selbst bauen
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