News Leistungsschutzrecht: EU-Gesetz soll kein Lex Google werden

Das wird doch nichts. Wie sollte Google was zahlen, wenn sie selbst keinen Cent verdienen?

Sie dürfen die Ergebnisse nicht entfernen und nicht ohne zu zahlen vorstellen.

"neben Textausschnitten auch einzelne Zitate oder kreative Überschriften geschützt werden sollen"
Dann darf man also nur den Link haben oder wie ist das zu verstehen?
 
Ja aber auch da muss man wahrscheinlich aufpassen das der Link nicht versehentlich die Überschrift verrät.
Wenn Google die Verlage dann garnicht mehr listet wird wieder vor der EU geklagt sie würden ihre Machtmarkt missbrauchen.
 
google news ist doch aber gar nicht kommerziell und daher von der regelung ausgenommen? ich meine, ja, google ist hart kommerziell aber in den google news ist nix mit werbung.

eine schande ist es und traurig zu gleich. die bekommen gratis werbung bei der größten suchmaschiene der welt und wollen dafür bezahlt werden. sinn ist was anderes.

wo soll das hinführen? haben die überhaupt kapiert wie das WWW funktioniert?
 
Das Problem ist doch gar nicht Google, bzw nicht die haben das Problem. Die bekommen wie in Deutschland ihren extra Tarif, dass sie das kostenlos nutzen dürfen. Das Problem ist, dass die Verlage aber von allen anderen Suchmaschienenbetreiber wieder Geld verlangen werden und mit diesem Gesetz und aufgrund der dummen Verlage damit nur Google noch stärker gemacht wird. Vom Leistungsschutzrecht in Deutschland hat Google eigentlich sogar Profitiert weil sie als einige nicht dafür zahlen müssen.
 
Wie soll das funktionieren mit Google muss zahlen, ich aber als Privatmann nicht? Auf Google News mag das gehen: da stellt nur Google selbst die Inhalte ein. Aber auf Facebook oder auch hier auf computerbase ist das doch sehr problematisch.
Wenn ich jetzt also hier ein Presseerzeugnis verlinke muss computerbase Geld an den Verlag zahlen?

Zu dem Argument der 500 Millionen Europäer die sich Google nicht entgehen lassen will: Google hat sich aus China, einem Markt von >1200 Millionen der auch noch sehr viel stärker wächst, zurückgezogen als die Bedingungen dieses Marktes zu restriktiv wurden. Google wird sofort Google News in Europa einstellen wenn die Kosten explodieren und sollte der Herr Oettinger die Suchmaschinenergebnisse selbst mit einer Sonderabgabe belegen werden auch sofort alle Verlagserzeugnisse auch aus diesem Index fliegen.
 
Das Gesetz ist doch ein Witz. Google und Apple setzen sich dank Marktmacht darüber hinweg ( indem sie sagen wir zahlen nicht wenn ihr gelistet werden wollt gebt eine Einverständniserklärung das wir es gratis nutzen können ) und die mittleren und vor allem kleinere Unternehmen dürfen blechen
 
icetom schrieb:
es geht um das Aggregieren von fremden Inhalten. Welche mittleren und kleineren Unternehmen machen das denn ?

Im Zweifelsfall jeder kleine Blog, der auf entsprechende Verlagsartikel verlinkt. Da muss man dann nur ein wenig Werbung schalten und schon gilt man als gewerblicher Blog und muss rein theoretisch blechen. Selbst wenn das nicht die Absicht der EU sein dürfte wird das ganz sicher nicht klar definiert und im Zweifelsfall muss man auf erste Gerichtsurteile warten.
 
Yeay, ein neues Geschäftsfeld für Abmahnanwälte öffnet sich, das wird ein Fest.
 
Good old Europe! Sry aber was das Netz angeht kapiert die EU gar nichts, da hilft auch kein schwenglisch sprechender Öttinger. Persönlich glaube ich aber auch schon das es nicht mehr um die Großen gehen wird, die will auch kein Verlag wirklich mehr vergraulen, immerhin ist Google News für die meisten Klicks auf die Onlineportale dieser Seiten verantwortlich, aber die kleinen will man natürlich gerne zur Kasse bitten. Frau Springer und Frau Mohn wissen halt schon wie es geht wenn es hart auf hart kommt und neue Geldquellen erschlossen werden müssen.

Ich hoffe wirkich das es entlich entgültig im Sand veraufen wird und damit dann entgültig gegessen ist und auch auf landesebene alles wieder abgeschaft wird. Europa muss endlich mal was machen um selbst auf das Pferd Namens WWW aufzuspringen oder die Zukunft wird nur von Amis und Chinesen geschrieben.....

Mfg aus dem schönen Portugal
PaWel
 
Wenn ich einen Artikel, eine Überschrift oder sonst was schreibe, dann bin ich Urheber des selben Textes und habe damit ja jetzt schon das Recht zu bestimmen wie und wo dieser abgelichtet werden darf. Oder gilt für Verlage das Urheberrecht nicht?
 
jaegerschnitzel schrieb:
Im Zweifelsfall jeder kleine Blog, der auf entsprechende Verlagsartikel verlinkt. Da muss man dann nur ein wenig Werbung schalten und schon gilt man als gewerblicher Blog und muss rein theoretisch blechen. Selbst wenn das nicht die Absicht der EU sein dürfte wird das ganz sicher nicht klar definiert und im Zweifelsfall muss man auf erste Gerichtsurteile warten.

Und die großen Profiteure dieser Rechtsunsicherheit werden unter anderem die Abmahnanwälte sein. Die sind bestimmt schon fleißig dabei, hundertausende Erpresserbriefe vorzubereiten, die auf alle möglichen Websitebetreiber abgefeuert werden, sobald das Gesetz in Kraft tritt.
Trifft es größere Unternehmen, werden die sich dagegen wehren können. Aber Privatleute und kleine Startups ohne "Kriegskasse" werden wohl der Erpressung nachgeben, bezahlen und den Webdienst einstellen.

Das dürfte, neben der Hoffnung, bei Google und anderen Großen doch noch irgendwie abzukassieren (und einen Anteil an dem Einnahmen der Abmahnindustrie) das Ziel des Leistungsschutzgesetzes zu sein. Zu verhindern, dass im Internet den alteingesessenen Verlagen neue, innovative "Konkurrenz" ensteht, bei der Verbreitung/Verwertung der Inhalte. (Konkurrenz ist es ja nicht wirklich, sondern neue, ergänzende Leistungen um die Inhalte herum, die die altmodischen Verlage selbst nicht gebacken bekommen.)
Das Leistungsschutzgesetz ist halt ein typisches, destruktives Lobbyprodukt, das die freie Entwicklung in einem neuen Markt unterbinden soll.
 
Ja, das wird kein "Lex Google". Das wird ein Rundumschlag, ein Gesetz, das nur verbrannte Erde hinterlässt!

Nach dem Gesetzt, kann sich niemand mehr erlauben, auf einen Artikel eine beliebigen Online-Magazins zu linken, es sein denn, er verliert kein Wort darüber, worum es in dem Artikel geht, denn allein das nennen des Themas berechtigt zum Geldeintreiben.

Das ganze gilt dann übrigens auch für Seiten wie Computerbase.de! Denn auch wenn die heute das LSR noch nicht geltend machen würden, könnten sie morgen von einem Geldschneider-Verlag aufgekauft werden, der dann sofort für alle Links zur Kasse bittet.
 
usb2_2 schrieb:
Sie dürfen die Ergebnisse nicht entfernen und nicht ohne zu zahlen vorstellen.

Natürlich dürfen sie Ergebnisse entfernen, gerade wenn es jetzt kommerziell wird oder hat irgendwer ein Recht auf gelistet werden, wenn Google dafür zahlen muss?
Andersrum könnte Google natürlich auch den Spieß einfach umdrehen und selber Geld verlangen, denn Google bietet ja auch nur eine Dienstleistung an. Sozusagen ein Suchmaschinenschutzrecht.
 
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Turrican101 schrieb:
Natürlich dürfen sie Ergebnisse entfernen, gerade wenn es jetzt kommerziell wird oder hat irgendwer ein Recht auf gelistet werden, wenn Google dafür zahlen muss?

Die Verlage haben versucht, Google wegen Monopolmissbrauch ranzukriegen, wenn sie die Einträge einfach löschen, um nicht zahlen zu müssen. Wenn ich mich richtig erinnere, ist das Gericht dieser merkwürdigen Argumentation aber nicht gefolgt.
 
BOBderBAGGER schrieb:
Ja aber auch da muss man wahrscheinlich aufpassen das der Link nicht versehentlich die Überschrift verrät.
Wenn Google die Verlage dann garnicht mehr listet wird wieder vor der EU geklagt sie würden ihre Machtmarkt missbrauchen.

Google kann den Spieß einfach undrehen: Wer gelistet werden will muss seine Inhalte selber einstellen. Dann kann auch keiner behaupten, Google (oder andere Suchmaschinen und Co.) würden Inhalte der Verlage nutzen.

Aus meiner Sicht gehören die Führungskräfte sämtlicher beteiligten Verlage wegen Dummheit und Inkompetenz rausgeschmissen. Die haben den Sprung ins Internetzeitalter komplett verschlafen und bis heute keine brauchbaren Konzepte entwickelt. Und dafür wollen die von den erfolgreichen Konzernen noch Geld haben.
Gerade durch den kostenlosen Service von Google kommen viele Leser auf die Seiten der Verlagen und bringen denen dadurch Einnahmen. Es wäre schlau, dieses Modell zu nutzen und in Zusammenarbeit mit den Internetdienstleistern noch auszubauen. Aber statt dessen spielt man lieber bockiges kleines Kind und stellt seien Inkompetenz zur Schau. Alles nur Trottel.
 
„Auch iPhone, Tablets oder Facebook bieten längst Newsfeeds an"[...]
„Wir wollen die Verlage nicht zuletzt gegenüber diesen neuen Anbietern stärken“, so Oettinger.
Immer diese bösen Anbieter iPhone und erst Recht dieser Tablet... Zeigt schön, wie viel Plan unser Digitalkommissar von seinem Aufgabenbereich hat.

Das ganze Gesetz hat hier nicht funktioniert, in Spanien auch nicht. Und trotzdem wird es wieder versucht. Wenn Google alle EU Seiten aus Google News auslistet, hat man nur US Anbieter gestärkt. So stärkt man den digitalen Markt in der EU. Nicht.

Edit: Fallen RSS Reader wie Feedly dann auch unter das Gesetz? Die nutzen doch eigentlich den von den Anbietern bereitgestellten Feed?
 
TrueAzrael schrieb:
Wenn ich einen Artikel, eine Überschrift oder sonst was schreibe, dann bin ich Urheber des selben Textes und habe damit ja jetzt schon das Recht zu bestimmen wie und wo dieser abgelichtet werden darf. Oder gilt für Verlage das Urheberrecht nicht?

Na, sicher! Nur, wenn du auf dein Recht pochst, allein darüber zu entscheiden, wo und wie dein Text zu sehen ist, wird der Suchmaschinenbetreiber deinen Artikel einfach nicht mehr listen - und dann findet ihn keine Sau mehr. Es sei denn, sie treibt sich gerade zufällig auf deiner Seite rum.

Das ist das, was die Befürworter des "Leistungsschutzrechtes" einfach nicht begreifen wollen! Sie sind auf Suchmaschinen angewiesen! Klar, lesen dann viele in den Suchergebnissen die Überschriften und Anreißtexte, und entscheiden dann, daß der Artikel es nicht wert ist, gelesen zu werden. In dem Falle suchen sie die Seite nicht auf, womit dem Urheber Werbeeinnahmen entgehen - dem Suchmaschinenbetreiber aber nicht. Und das piept die an! Aber andererseits finden die allermeisten Nutzer durch solche Ausschnitte überhaupt erst zu den ach so schützenswerten Texten, die sie sonst in den Weiten des WWW gar nicht gefunden hätten.

Also nutzen die Suchmaschinen den Verlagen nun mehr oder schaden sie ihnen? Die Antwort ist eindeutig.
Ich weiß auch nicht, in welchem Zeitalter die Verlage und deren Anwälte leben? Wie soll eine Suchmaschine ihrer Meinung nach auf eine Seite verlinken, ohne Inhalte von dieser darzustellen? Soll zu einem Suchbegriff die Ergebnisseite nur noch aus Treffern wie "ach ja, da gibt es noch eine Seite, auf der das gesuchte Wort vorkommt: www.seite.de. Wo genau, das mußt sdu dir dann auf der Seite zusammensuchen... Und wenn du das passende dort nicht findest, gibt es noch www.seite_b.de. Und so weiter.... Viel Spaß dabei wünscht deine leistungsrechtschützende Suchmaschine Kugel.de.
 
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