CPU-Temperatur hoch bei VM unter Mac OS 10.11 und Parallels/VMWare

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rinqisvw

Gast
Guten Morgen!

Kürzlich bin ich auf meine alten Schätze Stronghold, Stronghold Crusader, Anstoss 3 und Age of Empires 2 gestoßen und dachte mir, ich richte mal eine virtuelle Maschine auf meinem MacBook Pro Retina 2015 (in der kleinsten Variante: Intel Iris Graphics 6100 1536 MB und 8 GB RAM) ein. VirtualBox rauf, Windows 7 installiert, Stronghold Crusader hakt rum wie nichts Gutes. Also VirtualBox und die VM runter, Testversion von Parallels 12 drauf, eine VM für Windows 7 erstellt und wieder probiert: lief. Nur nach einiger Zeit wurde das MacBook so warm, dass die Lüfter sehr sehr deutlich hörbar wurden, was mir da zum ersten Mal passiert ist. Habe dann die CPU-Temperatur beobachtet und musste feststellen, dass wenn Stronghold Crusader läuft die CPU-Temperatur auf 85 bis 95°C steigt, was mir zu viel vorkam. Also Parallels samt VM wieder runter, VMWare Fusion drauf, diesmal mit Windows 10. Die gleiche Geschichte: Stronghold Crusader lief zwar, die CPU wurde aber wieder ähnlich heiß. Windows Update deaktiviert und diversen anderen Kleinkram gemacht, damit die VM weniger CPU benötigt, was dazu führte, dass die VM im Idle-Betrieb bei angenehmen 40°C CPU-Temperatur lief (davor höher, um die 65°C). Also wieder Stronghold Crusader an, und die Temperatur ging wieder hoch auf um die 70 bis 80°C, was mir einfach zu viel ist, vor allem, da die Temperatur einige Zeit (ein bis zwei Stunden) permanent hoch wäre und ich schnelleres Ableben der CPU (oder sonstwas) befürchte. Und das für ein 14 Jahre altes Spiel, das ich hin und wieder mal starten möchte; das Risiko ist es mir einfach nicht wert.

Was kann ich machen? BootCamp kommt für mich eigentlich nicht infrage, seitdem ich mir bei einem Versuch die BootCamp-Partition zu entfernen die halbe Festplatte und damit auch das Mac OS zerschossen habe...
 
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Da bleibt dir gar nix anderes über.

Die Spiele benötigen DirectX, was es unter MacOS nicht gibt, somit muss dann von DirectX auf MacOS umgesetzt werden, was immer zu einer niedrigeren Performance führt.

Außer Bootcamp wird dir da nichts übrig bleiben.

Zudem hast du nicht gesagt, WELCHES Macbook du hast. (Intel HD Grafik, Intel Iris, nVidia oder AMD dedizierte Grafikkarte).

Meine Empfehlung: Bootcamp mit Assistent einrichten - und nicht dran rum fummeln.

Hinweis: Du kannst deine Bootcamp Installation später auch zusätzlich als virtuelle Maschine verwenden mit Fusion und Parallels. Virtualbox unterstützt diese Funktion nicht.
 
Hi Sephe!

Danke für deine Antwort. Die Infos zum MacBook habe ich hinzugefügt. Und wenn ich BootCamp wieder loswerden will? Möchte mir nicht schon wieder alles zerschießen und habe nur 120 GB Festplattenspeicher, womit ich zur Zeit prima auskomme und auch noch lange auskommen werde, nur benötigt eine Windows-BootCamp-Installation gut 35 GB Speicherplatz... Was noch dazu kommt: Ich verwende die FileVault-Festplattenverschlüsselung unter Mac OS und habe gelesen, dass sich FileVault und BootCamp nicht gut miteinander vertragen. Zudem wird die Windows-Partition nicht mitverschlüsselt (stellt das ein Sicherheitsrisiko da, insofern, als dass durch Zugriff auf die Windows-Partition bereits auf das physische Laufwerk zugegriffen werden kann, auf dem auch das Mac OS liegt?).

Wäre ein Rapsberry Pi eine Möglichkeit, das Ganze günstig zum Laufen zu bekommen?
 
Raspberry Pi hilft dir keinen Millimeter weiter. (Hat keine x86 Architektur und zudem grafikmäßig viel zu schwach).

Das du FileVault einsetzt, hast du nicht geschrieben, dass verkompliziert alles.

Bootcamp sollte idealerweise eingerichtet werden, BEVOR FileVault aktiviert wird.
Und Bootcamp lässt sich mit dem Bootcamp Assistent unter Mac OS X wieder entfernen.

FileVault verschlüsselt nur die MAC Systempartition, typisch bekannt als "Macintosh HD". Windows wird nicht verschlüsselt, und stellt für dein MAC OS X auch kein Sicherheitsrisiko dar.

Ein physischer Zugriff ist vollkommen egal - den bekommt man auch mit nem Linux USB-Stick. Die Mac-Daten bleiben dann trotzdem verschlüsselt.

bootcamp.png
 
Also Raspberry Pi mit Linux und Wine nicht so? Das Spiel ist 14 Jahre alt, will einnen 550MZh Pentium II Prozessor und 64MB RAM...

Worin liegt eigentlich der Unterschied, ob ich Windows mit Parallels/VMWare Fusion emuliere oder es per BootCamp installiere bzgl. des DirectX-Problems?

Wenn ich FileVault deaktiviere und dann wieder aktiviere, sollte es doch keine Probleme dabei geben, Windows per BootCamp zu installieren, oder? Ich kann mich daran erinnern, dass es, als ich die BootCamp-Partition mal versucht habe zu entfernen, beim BootCamp-Assistenten keine Möglichkeit gab, das zu machen... Ne Idee, woran das gelegen haben könnte?
 
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Ah wieder eine MacBook-Temperatur-Diskussion :-).

70-80 Grad sind völlig normal bei etwas Last. Das tut dem MacBook überhaupt nichts. Die maximale Temperatur liegt im 100 Grad-Bereich und Apple nutzt diesen Temperaturpuffer immer bis an die Grenze aus, um den Lüfter erst möglichst spät einsetzen zu lassen.

Was Du machen könntest, ist SMC Fan Control zu installieren und dann die Lüfterdrehzahl manuell hochzuregeln. Macht allerdings nur Sinn, wenn Dir das Gehäuse zu heiß ist. Wie gesagt, die CPU bekommt keinen Schaden von 70-80 Grad. Mobilprozessoren sind temperaturtechnisch deutlich belastbarer, siehe hier unter T_junction: http://ark.intel.com/de/products/84985/Intel-Core-i5-5257U-Processor-3M-Cache-up-to-3_10-GHz
 
Hallo Emmell! Danke für deine Antwort. Bei Last hätte ich mich auch nicht groß gewundert, ich spreche aber von einem 14 Jahre alten Spiel, das auf Pentium II-Rechnern mit 500 MHz läuft. Das sollte kaum Last erzeugen?!

Hast du vielleicht Erfahrungen mit BootCamp? Ich sehe, dass du wohl schon länger Apple-User bist...
 
rinqisvw schrieb:
Hallo Emmell! Danke für deine Antwort. Bei Last hätte ich mich auch nicht groß gewundert, ich spreche aber von einem 14 Jahre alten Spiel, das auf Pentium II-Rechnern mit 500 MHz läuft. Das sollte kaum Last erzeugen?!

Hast du vielleicht Erfahrungen mit BootCamp? Ich sehe, dass du wohl schon länger Apple-User bist...

Ja du redest von einem 14 Jahre alten Spiel, das für DirectX entwickelt wurde. Die Umsetzung (in Echtzeit) auf OpenGL kostet Leistung!

Zudem sind die Kühlungen bei Apple immer "auf Kante" designt. Ich habe selber ein MBPr 2015 mit AMD RX270, Intel Iris und 512GB SSD mit 16GB Ram. Solange da ne Last von 30% dauerhaft erzeugt wird, wird das Ding zum Fön. Vollkommen normal.

Entweder du lebst mit den hohen Temperaturen oder du installierst dir Bootcamp.
 
Und du meinst, unter BootCamp kann ich die Temperaturen dauerhaft niedriger halten? Wieso unterscheidet es sich, ob ich Windows in einer virtuellen Maschine oder über BootCamp verwende bzgl. DirectX-Support? Und hast du selber ne Windows-Installation über BootCamp auf deinem Mac?
 
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Ja, ich habe selber Windows 10 auf meinem Mac, parallel zu MacOS Sierra.

Es unterscheidet sich weil:
- Mac OS X nur die Grafikschnittstelle "OpenGL" verwendet
- Windows die Grafikschnittstellte "DirectX" und "OpenGL" verwendet.

Spiele sind unter Windows fast alle in DirectX programmiert.

Wenn du Windows in einer virtuellen Maschine verwendest, muss die Virtualisierungssoftware eine Grafikbeschleunigung bereitstellen.
Somit muss diese die Umwandlung: DirectX -> OpenGL -> Grafikkarte -> Monitor machen.

Wenn du Windows als Bootcamp direkt verwendest, fällt die Konvertierung zu OpenGL weg und Windows kann direkt die DirectX Daten an die Grafikkarte schicken. (Windows hat ja exklusiven Zugriff auf die Grafikkarte).
 
Ist bei dir auch FileVault aktiviert? Benutzt du das BootCamp-Windows auch für Spiele und wenn ja, wie verhält es sich dort mit den Temperaturen? Würdest du generell Windows 10 gegenüber Windows 7/8/8.1 vorziehen (für meine Zwecke)?

Besten Dank für deine Hilfe!!! :)
 
rinqisvw schrieb:
Hallo Emmell! Danke für deine Antwort. Bei Last hätte ich mich auch nicht groß gewundert, ich spreche aber von einem 14 Jahre alten Spiel, das auf Pentium II-Rechnern mit 500 MHz läuft. Das sollte kaum Last erzeugen?!

Hast du vielleicht Erfahrungen mit BootCamp? Ich sehe, dass du wohl schon länger Apple-User bist...

Theoretisch hast Du Recht, praktisch würde ich aber auch Sephe Recht geben, dass die Optimierung dermaßen schlecht ist, dass sie trotzdem viel Leistung kostet. Und wie gesagt - das Kühlsystem bei Apple ist so designed, dass es den Lüfter erst so spät wie möglich hochdrehen lässt. Ergo hat man bei geschätzten 50% Auslastung schon hohe Temperaturen, ohne dass die Lüfter hochdrehen.

Lüfter selbst hochdrehen geht nur unter MacOS (hab zumindest nie ein Windows-Tool gefunden). Such mal nach SMC Fan Control. Und dann würde ich Dir noch das Intel Power Gadget (auch unter MacOS) empfehlen, das zeigt sehr übersichtlich Takt, Temperatur und aktuellen Verbrauch der CPU + GPU an.
 
rinqisvw schrieb:
Ist bei dir auch FileVault aktiviert? Benutzt du das BootCamp-Windows auch für Spiele und wenn ja, wie verhält es sich dort mit den Temperaturen? Würdest du generell Windows 10 gegenüber Windows 7/8/8.1 vorziehen (für meine Zwecke)?

Besten Dank für deine Hilfe!!! :)

FileVault nutze ich nicht. Einfach aus dem Grund, dass eine Wiederherstellung quasi unmöglich ist, wenn eine Verschlüsselung eingesetzt wird und irgendetwas mit dem Dateisystem/dem Datenträger passiert.

Daten die mir wichtig sind liegen in einer verschlüsselten Image-Datei. (Apple mitwachsendes DMG-Image)
Passwörter liegen bei mir im verschlüsselten Schlüsselbund.
Wenn irgendwer an meine installierten Programme, Musik oder sonstiges kommt, ist es mir eigentlich egal.

Für deine Zwecke würde Windows 7 ausreichen. Persönlich halte ich nicht viel von Windows 8 und 8.1, erst Windows 10 finde ich wieder gut.

Bei mir würde ich nur wählen zwischen Win7 und Win10.
 
Besten Dank!! Hab ne Menge gelernt :)
Ergänzung ()

Sephe schrieb:
FileVault nutze ich nicht. Einfach aus dem Grund, dass eine Wiederherstellung quasi unmöglich ist, wenn eine Verschlüsselung eingesetzt wird und irgendetwas mit dem Dateisystem/dem Datenträger passiert.

Daten die mir wichtig sind liegen in einer verschlüsselten Image-Datei. (Apple mitwachsendes DMG-Image)
Passwörter liegen bei mir im verschlüsselten Schlüsselbund.
Wenn irgendwer an meine installierten Programme, Musik oder sonstiges kommt, ist es mir eigentlich egal.

Für deine Zwecke würde Windows 7 ausreichen. Persönlich halte ich nicht viel von Windows 8 und 8.1, erst Windows 10 finde ich wieder gut.

Bei mir würde ich nur wählen zwischen Win7 und Win10.

Dann würdest du wohl aus ähnlichen Gründen auch eher davon abraten, eine externe Festplatte zu verschlüsseln und lieber darauf auch so ein verschlüsseltes Image anzulegen, richtig?
 
Genau, aber das ist halt nur meine Meinung.

Und gerade bei externen Festplatten ist die Gefahr einer Beschädigung viel höher. (Im laufenden betrieb vom tisch rutschen, im rucksack fallen lassen etc).

Dann lieber ein verschlüsseltes Image, was man mehrfach an unterschiedlichen Orten sichert oder synchronisiert.
 
Da ich am Macbook mit meiner externen Grafikkarte ausgiebig zocke seit fast 2 Jahren, zwei unverzichtbare Tipps, wenn du nicht dauernd den Düsenjet hören willst:

1. Wie schon angesprochen ein Lüfterprogramm. Ich benutze MacsFanControl, da es für OSX wie auch Windows verfügbar ist und es das gleiche Programm ist in beiden Fällen, also auch gleiche Bedienung. Damit kannst du einfach dafür sorgen, dass die Lüfter früher hochdrehen, aber eben nicht so sehr, dass es nervt, die Kühlung aber dennoch verbessert wird und eher Eintritt.

Download -> http://www.crystalidea.com/macs-fan-control

2. Turbo Boost deaktivieren. Unter Windows geht das ganz einfach über die Energieoptionen, indem man "maximaler Leistungszustand des Prozessors" auf 99% setzt statt 100%. Dann taktet die CPU nur noch maximal auf Basistakt(bei mir 2,2 GHz statt max. 3,4 GHz). Deine CPU dürfte dann auf 2,7 GHz statt maximal 3,1 GHz laufen. Ist nicht viel bei dir, aber da die Spannung meistens für den Turbo erhöht wird, steigt dadurch auch die Temperatur.

Download -> http://www.rugarciap.com/turbo-boost-switcher-for-os-x/

Das zusammen dürfte Abhilfe schaffen. Abgesehen davon sind die 80°C tatsächlich nicht wirklich gefährlich. Die Notebook CPUs sind für diese, und noch höhere, Temperaturen spezifiziert. Meine CPU läuft unter Last immer zwischen 60 und 80°C und tut ihren Dienst einwandfrei. Wenn es außerdem so schädlich wäre, hätten sämtliche Gaming Notebooks wahrscheinlich den CPU Tod vor sich, aber das ist die wohl seltenste Ausfallerscheinung.
Allgemein einfach weniger Sorgen machen ;) Ich habe mich anfangs aber auch gewundert, so ist's nicht.
 
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