Das sehe ich nicht so.
ESXi kommt als geschlossenes System wit seinem eigenen Betriebssystem daher (VMkernel). Dieses beinhaltet dann die entsprechenden Komponenten, um den Rest der Hardware anzusprechen und verfügbar zu machen und eine Benuzterschnittstelle zu bieten (z.B. SSH oder die Konsole). Ab V5.5 kommt ESXi noch mit einer Web-Oberfläche daher, die seit dem August-Update dieses Jahres sogar richtig gut geworden ist.
Dass natürlich der Web-Server and die entsprechend integrierte Website kein Teil des Betriebssystems mehr ist, ist klar. Aber ESXi ist ein Typ-1 Hypervisor und bringt sein eigenes Betriebssystem (VMkernel) mit.
Bei einem Debian hat man halt "vmlinux" as Kernel, bei ESXi nennt er sich "VMkernel". Aber das Bundle (ESXi bzw. Debian Linux) von Kernel und Zusatzsoftware darf man meiner Meinung nach durchaus auch als Betriebssystem bezeichnen, da alles, was zum "Betrieb" des Rechners notwendig ist, auch mitgeliefert wird.
Ich habe zwar keine Fritzbox, denke aber, dass das Konzept das gleiche ist. Ein Linux Kernel und Treiber für die Fritzbox Hardware, darauf wahrscheinlich irgendein Apache, PHP und eine Datenbank, alles mit Web-Interface. Das Web-Interface ist dann natürlich nicht das Betriebssystem. Der Linux-Kernel, der in der Firmware integriert ist,
ist dann allerdings ein Betriebssystem, denn er ist zum "Betrieb" der Fritzbox nötig. Das Bundle dann wieder Betriebssystem zu nenne stell meiner Ansicht kein Problem dar, solange man die Einzelkomponenten von den Erweiterungsprogrammen nicht als Betriebssystem bezeichnet.
Dummes Beispiel:
DOS
- MSDOS.SYS ist der eigentliche Kernel
- HIMEM.SYS ist der Erweiterungsspeicher-Manager
- ... andere DOS Tools
Kombination dieser Komponenten wurde als "Betriebssystem" verkauft - ohne, dass sich jemand beschwert hat, dass HIMEM.SYS ja eigentlich nicht "zum Betrieb" benötigt wurde.