ESXi HyperV Virtualbox, wo sind die Unterschiede

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Ensign
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Servus,

ich habe bis jetzt nur immer mit VirtualBox gearbeitet, und HyperV, ESXI oder VMware Workstation sind "Fremdwörter".

Kann mir jemand kurz erklären wo der Unterschied liegt?

Ist HyperV wie VirtualBox von Oracle?

Was genau ist ESXi, was kann man damit anstellen?
 
1.) Microsoft = HyperV https://de.wikipedia.org/wiki/Hyper-V

2.) VMware = ESX(i), Workstation https://de.wikipedia.org/wiki/VMware

3.) Oracle = VirtualBox https://de.wikipedia.org/wiki/VirtualBox


zu 1.) HyperV ist die Virtualisierungsmöglichkeit von Microsoft und kann direkt auf Hardware installiert werden, auf der dann die virtuellen Maschinen laufen. Kann auch als Rolle im Betriebssystem installiert werden.

zu 2.) ESX ist ebenfalls eine Virtualisierungsmöglichkeit nur von einem anderen Anbieter, wird auf Hardware installiert und in der ESX Umgebung laufen dann die VMs. Workstation ist selbiges wie VirtualBox.

zu 3.) Programm zum erstellen und betreiben von VMs unter Windows. Nicht mehr, nicht weniger.


Vorteil: ESX und HyperV sind Hardwareunabhängig, d.h. ich kann es auf x-beliebigen Systemen installieren und zu jederzeit die VMs darauf laufen lassen. Minimiert bei guten Systemen und Sicherungen die Ausfallzeit auf unter 10 Minuten pro VM


(kurz und knapp)


P.S. Lesen bildet :freak:
 
Zuletzt bearbeitet:
Virtualisierung benötigt immer einen sog. Host. Die virtuellen MAschinen sind die Guests.

Um den Host aber nicht mit einem kompletten Windows vollzuknallen, sondern ein Maschine nur für virtuelle Guests zu nutzen, bedient man sich an einem Windows Core mit HyperV oder dem Esxi von Vmware. Beide sind dann ohne GUI und werden durch eine weitere Maschine verwaltet, wenn man es gerne in bunt hat.

Virtualbox und VmWare Workstation setzen ein installiertes Betriebssystem voraus und virtualisieren dann die Maschinen.

lg
fire
 
Das alles erklärt Wikipedia einwandfrei.
 
Du hast noch Xen und kvm+qemu vergessen.
 
Das heisst also ESX und HyperV sind quasi das OS für z.B. Windows Server 2012 oder Exchange Server?

Leider habe ich es nicht so mit wiki Artikel. Danke für die Aufklärung!
 
Nein, alle drei Virtualisierungsprogramme laufen auch auf "normalen" Windows-Systemen z.B. XP/7/8.1/10.
Wer allerdings ein 64bit-Gastsystem nutzen möchte, muss auch zwingend ein 64bit-Host Betriebssystem einsetzen.
32bit-Gastsysteme lassen sich überall nutzen.

VirtualBox gibt es für Windows, FreeBSD, Linux, Solaris, OS/2, MacOS X, usw. ...
VMware gibt es für Windows, Linux, MacOS X.
Hyper-V gibt es nur für Windows.

Letztendlich sind alle 3 Programme Virtualisierungstools, welche sich aber in Umfang und Funktion unterscheiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
@MieMosel: das stimmt nicht ganz. Ein Win7 32bit zb kann auch eine Win2008Srv64bit laufen haben. Da liegt es dann an AMD-V/Intel VT-x.

Und ESXi installiert man nicht unter Windows, sondern direkt als Minimal-Linux für virtuelle Maschinen.
 
Und wann braucht man hyperv und wann esx?

Wieso nicht gleich über VirtualBox anstatt HyperV?
 
Hyper-V und ESXi decken den selben Markt ab: Servervirtualisierung. Dabei geht es vor allem darum, Server mit hoher Verfügbarkeit bereitzustellen, die dann ihrerseits mehrere virtuelle Server ausführen können. Ob Du nun Hyper-V einsetzt oder ESXi ist der gleiche Unterschied, als ob Du einen Opel oder einen Audi kaufst — beide machen erstmal das Gleiche. Und beide sind auch auf Server Computer optimiert - beide werden normalerweise einmal konfiguriert und dann nicht mehr angefasst. Mit Hilfe eines zweiten Computers (Client) über ein entsprechendes Interface werden dann die VM's eingerichtet und gestartet; der Server steht normalerweise weit weg.

Bei ESXi siehst Du auf dem eigentlichen Server nicht viel - Du kannst über das normale Interface nur die Basisnetzwerkdaten sehen bzw. konfigurieren; virtuelle Maschinen einrichten oder starten geht gar nicht.

VMware Workstation bzw. Oracle VirtualBox und ehemals Microsoft (Connectix) VirtualPC sind ursprünglich dazu gedacht, auf einem normalen PC zusätzlich zum Hauptbetriebssystem noch weitere Betriebssysteme auszuführen, entweder zum Lernen oder um alte Software auszuführen, die unter modernen Betriebssystemen nicht läuft (Desktopvirtualisierung). Im Unterschied zum Bare-Bone Hypervisor (ESXi bzw. HyperV) laufen die VM's auf dem selben Rechner, vor dem der Benutzer gerade sitzt.

Von den Fähigkeiten überschneiden sich beide Lösungen. Vieles von dem, was ich mit VMware ESXi machen kann, kann ich auch mit VMware Workstation machen, und umgedreht. Aber ESXi hat noch besondere Fähigkeiten bei den virtuellen Netzwerken (Redundanz z.B.) und kann VM's im laufenden Betrieb von einem Server auf einen anderen verschieben - bei Wartungsarbeiten, z.B.

Dafür ist bei VMware Workstation die 3D Beschleunigung für VM's wesentlich besser (PCI Pass-through lasse ich hier mal weg) und es eignet sich dadurch besser für VM's, die sehr grafiklastig sind.
 
Vielen Dank. Das hat mir bei weitem mehr geholfen als ein Wiki Artikel zu posten was ich kaum lesen/verstehen kann.
 
Toaster05 schrieb:
zu 3.) Programm zum erstellen und betreiben von VMs unter Windows. Nicht mehr, nicht weniger.

Falsch. Es mag zwar ein "programm" sein, läuft aber auch unter Linux und fungiert als Host, genau wie ESXi, HyperV, und Proxmox, die auch nur Programme unter Linux (mehr oder weniger) und/oder Windows sind.

Vorteil: ESX und HyperV sind Hardwareunabhängig, d.h. ich kann es auf x-beliebigen Systemen installieren und zu jederzeit die VMs darauf laufen lassen. Minimiert bei guten Systemen und Sicherungen die Ausfallzeit auf unter 10 Minuten pro VM

Echt? Dann lass mal ESX(i), HyperV, Proxmox und Virtualbox ohne VT-x laufen. Da hast du keinen Spaß dran. Also: Alle sind genauso abhängig/unabhängig.


P.S. Lesen bildet :freak:

Da hast du recht!



firexs schrieb:
Virtualbox und VmWare Workstation setzen ein installiertes Betriebssystem voraus und virtualisieren dann die Maschinen.

Ach, HyperV, Proxmox und ESXi nicht? Du steckst einen Zwerg mit der Aufschrift "ESXi" oder "HyperV" einfach in den PC und hoffst, dass es läuft? ESXi IST ein Betriebssystem, Genau wie Proxmox. Und HyperV basiert auf - oh Wunder! - auf Windows...

Alle Programme sind Virtualisierungsprogramme, die entweder auf einem Host laufen oder den Host direkt bereitstellen (=Betriebssystem auf Linux/Windows-Basis). Der Unterschied liegt in der Virtualisierungsmethode: KVM, HyperV, etc pp.

Es ist die Frage, was man auf dem Server/Host machen will und wie viele und wofür man die VMs benötigt. Virtualbox ist vielleicht nicht das schnellste, aber durchaus robust.
 
@DerNiemand:

ESXi IST ein Betriebssystem, Genau wie Proxmox.

Falsch. Sehr, sehr falsch.

Proxmox ist eine Applikation, die auf Linux (laut Wikipedia Debian) läuft und anwenderfreundlichen Zugriff auf die in Linux verfügbare Virtualisierungsfunktion KVM (Kernel-based Virtual Machine, die selbst zwar nicht virtualisiert, aber intern auf QEMU zur Virtualisierung zugreift) erlaubt und eine einfache Verwaltung bzw. Steuerung dieser Virtuellen Maschinen ermöglicht. Man kann auch den Begriff "Virtualization Management" dafür benutzen. Aber - es ist ganz bestimmt kein Betriebssystem!

Noch schnell zu @firexs:
Tut mir leid, aber die Art der Antwort vom DerNiemand ist einfach schlimm. Aber ich habe meine Antwort zumindest mal entschärft...

Übrigens, laut Wikipedia basierte ESX auf einem Linux Kernel, der VMkernel geladen hat. Aber ESXi kommt anscheinend ohne Linux Basis aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht aufregen, niemand mag klugscheisser :)
Esxi ist ja auch kein Betriebssystem, sondern ein hypervisor der auf einem vmkernel -OS basiert.
Aber egal, es kommt ja darauf an, das der TE versteht, das es Softwarelösungen gibt, die man als Programm installiert. Hyperv wird aber als Rolle genutzt unter Windows und Esxi wird als eigenes mini-os installiert und der host kann dann auch nichts anderes.

Netten Abend allen,
Lg fire
 
Für mich ist das, was ihr sagtet, die Definition eines Betriebssystems. Also ist EXSi ein Betriebssystem. Es betreibt ja das System, nicht wahr? :)
 
Der KVM-Hypervisor ist die Virtualisierungsschicht in der Kernel-based Virtual Machine (KVM).

Ein Hypervisor ist ein Programm, das es mehrere Betriebssysteme ermöglicht, einen einzigen Hardware-Host zu nutzen. Im KVM arbeitet der Linux-Kernel als Typ-2-Hypervisor. Die Schicht vereinfacht die Verwaltung und verbessert die Rechenleistung in virtualisierten Umgebungen. Der Hypervisor erstellt VM-Umgebungen und koordiniert Aufrufe für Prozessor, Speicher, Festplatte, Netzwerk- und andere Ressourcen durch das Host-Betriebssystem.

Also nein. Der Esxi stellt keine Basis für verschiedene Programme dar, sondern ist nur eine Vermittlungsstelle. Man spricht ja auch bei einer Weboberfläche, zB bei einer Fritz.Box auch nicht von einem Betriebssystem, sondern von einer Firmware. Dies wird natürlich schwerer verständlich, wenn die Nasen von AVM dies seit Anfang 2012 als Fritz!OS vermarkten.
 
Das sehe ich nicht so.

ESXi kommt als geschlossenes System wit seinem eigenen Betriebssystem daher (VMkernel). Dieses beinhaltet dann die entsprechenden Komponenten, um den Rest der Hardware anzusprechen und verfügbar zu machen und eine Benuzterschnittstelle zu bieten (z.B. SSH oder die Konsole). Ab V5.5 kommt ESXi noch mit einer Web-Oberfläche daher, die seit dem August-Update dieses Jahres sogar richtig gut geworden ist.
Dass natürlich der Web-Server and die entsprechend integrierte Website kein Teil des Betriebssystems mehr ist, ist klar. Aber ESXi ist ein Typ-1 Hypervisor und bringt sein eigenes Betriebssystem (VMkernel) mit.

Bei einem Debian hat man halt "vmlinux" as Kernel, bei ESXi nennt er sich "VMkernel". Aber das Bundle (ESXi bzw. Debian Linux) von Kernel und Zusatzsoftware darf man meiner Meinung nach durchaus auch als Betriebssystem bezeichnen, da alles, was zum "Betrieb" des Rechners notwendig ist, auch mitgeliefert wird.

Ich habe zwar keine Fritzbox, denke aber, dass das Konzept das gleiche ist. Ein Linux Kernel und Treiber für die Fritzbox Hardware, darauf wahrscheinlich irgendein Apache, PHP und eine Datenbank, alles mit Web-Interface. Das Web-Interface ist dann natürlich nicht das Betriebssystem. Der Linux-Kernel, der in der Firmware integriert ist, ist dann allerdings ein Betriebssystem, denn er ist zum "Betrieb" der Fritzbox nötig. Das Bundle dann wieder Betriebssystem zu nenne stell meiner Ansicht kein Problem dar, solange man die Einzelkomponenten von den Erweiterungsprogrammen nicht als Betriebssystem bezeichnet.

Dummes Beispiel:
DOS

  • MSDOS.SYS ist der eigentliche Kernel
  • HIMEM.SYS ist der Erweiterungsspeicher-Manager
  • ... andere DOS Tools

Kombination dieser Komponenten wurde als "Betriebssystem" verkauft - ohne, dass sich jemand beschwert hat, dass HIMEM.SYS ja eigentlich nicht "zum Betrieb" benötigt wurde.
 
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