Server-Chipsätze: Bootzeit, Standbyfunktion

Donnerkind

Lt. Commander
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Huhu in die Runde.

Vorgeplänkel
ich bin seit zwei Wochen im Dauer-Ausnahmezustand (rumlesen, konfigurieren, planen, zusammenstellen, Spieltrieb), weil ich mir ein kleines NAS aufbaue möchte (ITX bis max. 4 Datenplatten + Systemlaufwerk). Es geht hauptsächlich um Datenarchivierung, alles im privaten Rahmen. Ich hatte mich zuletzt auf das In Win IW-MS04 mit SoC-Board auf Braswell- oder A4-5000-Basis eingeschossen. Beide Plattformen beherrschen Hardware-AES, jedoch kein ECC, was landläufig für ZFS empfohlen wird.

Deshalb dachte ich alternativ an Servertechnik und stieß natürlich schnell auf den HP Proliant Microserver Gen8 mit Celeron und 4 GB RAM für lumpige 190 €. Der wäre von der Hardwareauslegung eigentlich genau richtig (bis auf den RAM-Ausbau). Aber da ich keinen 24/7-Betrieb brauche, stört es mich sehr, dass er 2 Minuten zum Starten braucht und auch kein Suspend-to-RAM beherrscht.

Die Frage
Da ich mit Server-Hardware bisher keine weitere Erfahrung habe, daher meine Frage in die gebildete Runde: Ich verstehe ja, dass Server-Hardware alles gründlicher macht. Aber brauchen alle C2xx-Boards mehrere Minuten zum Booten oder ist das eine Besonderheit des Boards in dem HP? Kann man das beschleunigen, indem bestimmte Dinge abgeschaltet werden? Ich habe z.B. nicht die Absicht, Hardware-RAID einzusetzen. Auch die Fernwartung brauche ich nicht unbedingt, das Gerät wird eher wie ein weiterer PC in der Wohnung gehandhabt werden.
Das Asus P9D-i scheint Suspend to RAM zu unterstützen (wir in der BIOS-Doku erwähnt), aber beim MSI CSM-C222 finde ich nur eine generelle Erwähnung von "Suspend" im Handbuch.

Letztendlich muß ich natürlich selber entscheiden, ob mir ECC und 2 NICs die Mehrkosten und der Verzicht z.B. auf USB3 oder aktuelle Medienanschlüsse wert sind. Und jetzt erstmal gute Nacht.
 
Warum lässt du die Kiste nicht 24/7 laufen? Bei einem Idle-Stromverbrauch von vielleicht 15 Watt (Platten geparkt) muss der recht lange laufen um die Mehrkosten aufzufressen.

Edit: Zumal solltest du planen heimische Clouddienste zu nutzen ein Standby eh eher hinderlich wäre.

Ob du auf ECC setzen willst oder nicht musst du selbst entscheiden. Es hängt wohl auch vom gewählten OS ab und dessen Umgang mit dem RAM.
 
Zuletzt bearbeitet:
Server-HW braucht meist länger zum Booten, weil hier ausführlichere Power-on self-tests vom BIOS ausgeführt werden, ein stabiler und zuverlässiger Betrieb ist da wichtiger als eine kurze Bootzeit, zumal die meisten Server sowieso fast nie rebootet werden. Wenn Dir die Daten wichtig sind und Du ZFS verwenden möchtest, solltest Du nicht auf ECC RAM (und die passende Plattform) verzichten. Die HP Gen8 sind da die günstigste Möglichkeit und bei 4 HDDs passt es doch gut. Bei Technikaffe gibt es eine Anleitung mit Review zum Gen8 mit OMV als NAS.
 
google einfach nach dem ct bauvorschlag für einen homeserver und kauf dir den artikel. der ist sein geld wert.
 
Hab mir den Bauvorschlag angesehen. µATX ist mir leider zu groß und das vorgestellt Gehäuse nicht so mein Ding. Aber ich erwäge, ein Workstation-Board zu nehmen, das die Anschlussvielfalt eines Consumer-Boards mit den Vorteilen des Serverchipsatzes verheiratet. Das wurde u.a. auch in c’t 16/05 vorgestellt. Einziger Wermutstropfen: selbst mit billigstem Celeron wird das dreimal so teuer wie ein SoC-Board. Vielleicht schaffe ich das sogar passiv gekühlt.

Echt Mist, wenn man Ansprüche hat. :rolleyes:
 
Passiv kühlen wirst Du die CPUs in einem kleinen Gehäuse kaum könne, die mögen zwar gerade als SoC oft passive Kühler montiert haben, aber die bauen dann auf die Gehäuselüfter um den nötigen kühlenden Luftstrom zu gewährleisten. Passiv gekühlt bedeutet nämlich nur, dass die HW keinen eigenen Lüfter hat, nicht aber das sie ohne einen kühlenden Luftstrom auskommt und gerade bei den klassischen Servergehäusen ist dafür eine Reihe wirklich fetter Lüfter in der Mitte zuständig, die dann für einen gleichmäßigen und kräftigen Luftstrom über den Platinen und für die Kühler der passiv gekühlten HW sorgen.
 
In dem HP Microserver wird ein passiv gekühlter Celeron eingebaut mit einem relativ kleinen Kühlerblock und einem 120er Lüfter in der Rückseite. Genau das Gleiche habe ich vor, zumindest würde ich es mal ausprobieren. In dem HP ist zwar ein Celeron T verbaut (oder ein ULV-Xeon), aber auch die Nicht-T-Celerons kommen kaum über 20 W unter Volllast. Und wenn es nicht reicht, kann ich immernoch den Boxed-Kühler samt Lüfter einbauen (oder einen größeren Kühler probieren, so weit er rein passt).

Hm... jetzt muss ich nur noch rausfinden, wo ich das Gehäuse für nen erschwinglichen Preis herbekomme. :-T
 
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