Neuer Verstärker, "alte" Boxen?

FranzvonAssisi

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Hey,

meine Anlage von Panasonic (SC-PMX4) ist kaputt gegangen bzw. der Verstärker. Da die Boxen mir eigentlich ganz gut gefallen haben, überlege ich, ob ich mir nur einen neuen Verstärker kaufe, was haltet ihr davon?

Am liebsten hätte ich einen einfachen Verstärker - mehr als ein Line-In brauche ich eigentlich nicht, USB oder eine andere digitale Verbindungen wären schön, muss aber nicht sein. Radio, CD etc. brauche ich mittlerweile eigenlich nie und wenn ist mein PC sowieso in 4 Sekunden an...

Ich hatte an sowas SMSL-mäßiges kleines gedacht, hatte aber nur den hier gefunden: https://www.amazon.com/SMSL-SA-98E-silver-Digital-Amplifier/dp/B00NBGECXG/ und mir kamen 160W jetzt doch etwas überdimensioniert vor...

Habt ihr Empfehlungen oder was ganz anderes?

Noch mehr Infos:
Anforderungen: Musik hören... uuuund ähm Musik hören (So alles außer Klassik und Schlager :D am meisten Pop/Rock mit Gesang), evtl. Computersound drüber, aber der ist nicht wichtig.
Raumgröße: ca. 4-5m breit, 4m tief
Aufstellort: Regal, ca 1m über Boden
Ausschnitt aus der Anleitung: lautsprecher.PNG
Wenn ihr mehr braucht, fragt einfach ;)

Lg, Franz
 
grundsätzliches:
1. kann ein verstärker nicht "zu viel" leistung haben. mehr ist hier sogar besser als wenig.
2. die 160 watt angabe bei o.g. verstärker ist die pmpo (maximale musik) leistung. bedeutet hier: voll aufgedreht! es kommt nur noch ein kratzendes irgendwas raus und kein klang mehr!

angaben müssen als als rms oder sinus wert (inkl impedanzangabe) vorliegen. ansonsten lässt sich das null komma null einschätzen
 
Sehe jetzt kein Problem darin, rein den Verstärker zu tauschen und dort die "alten" Boxen zu betreiben.
Je nachdem wie die Kabel der Lautsprecher an die Anlage angeschlossen sind, hast du evtl. nen Stecker den du abschneiden musst, um dannd ie blanken Kabel mit dem neuen Verstärker zu verbinden.

Gegen SMSL kann man im Prinzip nichts aussetzen. Kleine einfache, dafür Preiswerte Verstärker. Wobei ich der Meinung bin, dass auch 2x 50W reichen würden.

Hier ein Model mit Digital Eingang: https://www.amazon.de/dp/B00NLX5NRS
 
Ich habe mir so einen Lepy/Lepai LP-2020A Mini Verstärker geholt dieses Jahr, da der Subwoofer (bzw der darin integrierte Verstärker) meines 15 Jahre alten Creative Systems den Löffel abgegeben hat. Hab dort halt Regallautsprecher daran angeschlossen, die noch übrig waren.
Es wird ausreichend laut und klingt halt "normal" - für ~20 Euro war ich damit also zufriedengestellt.
 
yaegi schrieb:
angaben müssen als als rms oder sinus wert (inkl impedanzangabe) vorliegen. ansonsten lässt sich das null komma null einschätzen

Steht zwar alles da, aber danke ;)

Ich denke ich probiere den Q5 Pro mal aus... Danke
 
yaegi schrieb:
2. die 160 watt angabe bei o.g. verstärker ist die pmpo (maximale musik) leistung. bedeutet hier: voll aufgedreht! es kommt nur noch ein kratzendes irgendwas raus und kein klang mehr!

Genau das zerlegt einem dann gerne mal Hoch/Mitteltöner, nennt sich wohl Clipping, wenn der Verstärker in seinen Grenzbereich kommt. Ich dachte früher auch immer, die LS sollten leistungsmäßig deutlich größer dimensioniert sein, als der Verstärker. Ist aber umgekehrt. Natürlich kann man mit einem überptotenten Verstärker die LS ins Jenseits befördern, aber das hört man vorher. Der bringt aber bis zur Belastungsgrenze der LS noch ein sauberes Signal, danach ist es eigenes Risiko.
 
Also ersteinmal ist die Angabe weder "Musikleistung" noch PMPO, sondern die RMS Leistung pro Kanal bei 10% THD an 4 Ohm bei 36 V Versorgungsspannung.
Zweitens hat die PMPO rein gar nichts mit Vollaussteuerung zu tun, sondern ist ein reiner Phantasiewert.

Clipping zerstört die Lautsprecher auch nicht spontan, sondern kündigt sich ebenfalls an. Wenn der Lautsprecher dann auch noch eine wesentlich höhere Belastbarkeit aufweist als der Verstärker abgibt passiert gar nichts.

Im Prinzip ist die Leistungsangabe für den Heimbetrieb vollkommen ohne Bedeutung. Ob "zu viel" oder "zu wenig" Leistung ist vollkonmen egal, solange es laut genug wird.
 
gintoki schrieb:
Wenn der Lautsprecher dann auch noch eine wesentlich höhere Belastbarkeit aufweist als der Verstärker abgibt passiert gar nichts.

Jein. Man kriegt auch einen 100W-Lautsprecher mit einem 20W-Verstärker kaputt. Aber es ist völlig richtig, dass man natürlich merkt (bzw. merken sollte), wenn Verstärker und/oder Lautsprecher an ihre Grenzen kommen. Spätestens wenn es anfängt, verzerrt zu klingen, sollte man doch den Regler wieder etwas zurück nehmen. Nur wenn irgendwelche Idioten auf einer Party plötzlich den Regler aufreißen o.ä., dann zerschießt es gerne mal den HT und/oder MT.

Die Wattleistung wird ohnehin meist überschätzt. Für den Raum (ca. 16-20qm) dürften auch 2x5W locker reichen, um deutlich über normale Hör- bzw. Zimmerlautstärke zu kommen.
 
Wenn der Lautsprecher wirklich 100 W dauerhaft aushält passiert mit dem 20 W Verstärker genau garnichts.
Die Leistung beim "Rechteck" ist doppelt so hoch, also 40 W - vorrausgesetzt das Netzteil bricht nicht ein. Und die spektrale Verteilung ist ebenfalls unkritisch, solange der Hochtöner nicht auch für den normalen Betrieb unterdimensioniert ist.
 
Hm, also zu groß dimensionieren würde ich halt ungern, dann dreht mal mein Bruder o.ä. dran wenn er aus ist und ich bemerks nicht.

Zumal ich denke, dass ein 2x50W amp ausreichen müsste, da die Anlage (siehe Datenblatt im Startpost) maximal 85W aufnimmt... Liege ich da richtig?

Lg, Franz
 
gintoki schrieb:
Wenn der Lautsprecher wirklich 100 W dauerhaft aushält passiert mit dem 20 W Verstärker genau garnichts.
Die Leistung beim "Rechteck" ist doppelt so hoch, also 40 W - vorrausgesetzt das Netzteil bricht nicht ein. Und die spektrale Verteilung ist ebenfalls unkritisch, solange der Hochtöner nicht auch für den normalen Betrieb unterdimensioniert ist.

Nein, ein Verstärker kann kurzfristig oft sehr viel mehr leisten als die RMS-Angabe aussagt. Er tut dies dann zwar verzerrt (denn die RMS-Angaben beziehen sich auf das, was er ohne Clipping schafft), aber mit genügend hohem Signaleingang wird die kurzfristige Ausgangsleistung weit über den von Dir genannten 40W liegen. Kommt dann ein Großteil davon auf den Hochtonbereich, ist schneller Ende als man denkt.



FranzvonAssisi schrieb:
Zumal ich denke, dass ein 2x50W amp ausreichen müsste, da die Anlage (siehe Datenblatt im Startpost) maximal 85W aufnimmt... Liege ich da richtig?

Ja.
 
prolem bei überlasteten verstärkern ist auch das die spannung zusammenbricht aber der strom ansteigt und es dir damit die schwingspulen durchbrennt, als erstes die hochtöner dann die mitteltöner usw.
 
Beim Clipping wird nicht nur die gewünschte Frequenz erzeugt. Es entstehen "Störprodukte" oberhalb der erzeugten Frequenz mit hohem Energieanteil.

Bringe ich einen Verstärker ins clipping, erzeuge eine tiefe Frequenz, bekomme ich diese "Störprodukte" bis in den Hochton, mit dem entsprechenden Energieanteil des erzeugten Basssignals. Autsch. !
 
Die Spannung bricht zusammen und dann fließt -gegensätzlich zu physikalischen Zusammenhängen- mehr Strom. :confused_alt:

Sound-fuzzy ... ja ein Verstärker kann kurzfristig mehr Leistung liefern.
Wenn er clippt, weil das Netzteil nicht mehr Leistung liefern kann (99,9999 % der Fälle!?), bricht das Netzteil zusammen. Dann kommt nicht noch mehr Leistung raus, sondern weniger ... das doppelte von RMS ist schon sehr optimistisch.
K3 mit ~ -8/-9 dB, K5 mit ~ -12 dB, ...
 
gintoki schrieb:
Wenn er clippt, weil das Netzteil nicht mehr Leistung liefern kann (99,9999 % der Fälle!?), bricht das Netzteil zusammen.

Nein, denn dafür gibt es ja die Leistungskondensatoren. Das Netzteil wird interessant bei Dauerlast, welche hier aber nicht das Thema ist! Hier geht es um kurzfristige Pegelspitzen, die Gift für jeden Hochtöner sind...
 
Die Leistungkondensatoren ghören zum Netzteil und haben nicht unendlich Kapazität.

Wenn der Verstärker bei Peakleistungen clippt bricht die Spannung zusammen, weil die Kondensatoren schnell entladen werden - noch schneller als bei Peakleistung sowieso.
Selbst wenn das Ding noch 10 ms die doppelte Peakleistung liefert, interessiert das nicht. Der 20 W Verstärker pumpt jetzt kurzzeitig 80 W in die Lautsprecher und beim Hochtöner kommt nur ein Bruchteil an, weil er erst K3 oder K5 sieht. Falls der Lautsprecher wirklich auf 100 W Dauerleistung ausgelegt ist muss er die ankommenden Leistungen (fast) dauerhaft aushalten!

Nicht falsch verstehen, man kann einen Hochtöner durch Clipping killen, aber dein Beispiel mit ordentlichen Komponenten? Nicht wirklich.
 
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