Gigabitswitch im Heimnetzwerk?

Noch mal zur obligatorischen Ergänzung:

Ich dachte da halt einfach an einen Kabelkanal, welchen ich dann verlegen könnte und dort dann eben das LAN-Kabel rein. Jedoch lohnt es sich in diesem Fall nicht dann extra ne Dose an das Ende des Kabels zu packen, da ich dann ja direkt auf den Switch mit dem Anschluss gehen kann und mir so eine Schnittstelle spare (und ein paar € für die Dose).

Da würdest du am falschen Ende sparen. Ein paar Sachen:

Wenn du dir fertig konfektioniertes Kabel holst (also bereits mit Stecker dran), wirst du gezwungenermaßen zu viel Überstand haben, also musst du an einem Ende das ganze überschüssige Kabel zusammenrollen. Sieht schon mal dämlich aus.
Dann, wenn an einem Ende der Stecker beschädigt wird (Murphy's Law: das wird passieren), muss der Stecker ersetzt werden. Also ist Crimpen angesagt. Und Crimpen ist scheiße.
Wenn du kein fertig konfektioniertes Kabel nimmst sondern Meterware die du auf Länge zurechtstutzt, musst du ebenfalls einen Stecker crimpen.
Weiterhin ist Patchkabel nicht für dauerhafte Verlegung geeignet. Dafür nimmt man eben Verlegekabel. Hier bestehen die einzelnen Adern aus massiven Drähten statt Litzen.
Es gibt auch hybride Kabel, also fertig konfektionierte Kabel mit Steckern die aber auf Verlegekabel sitzen. Wiederum hast du dann aber gezwungenermaßen Überstand. Und die Dinger sind teuer.

Also nimm Verlegekabel-Meterware + zwei Dosen an beiden Enden. Sieht einfach mal deutlich besser aus und du bist flexibler wenn du ein Gerät woanders hinstellen möchtest. Einfach ein längeres Patchkabel vom Gerät zur Dose nehmen und gut. (man könnte an Patchkabel mit einer Kupplung noch ein weiteres Patchkabel anschließen; aber lassen wir das...)
Weiterer Vorteil: Wenn du eine Dose beschädigst, musst du höchstens die Dose neu auflegen. Das ist einfacher als Stecker Crimpen. Und man beschädigt seltener eine Dose statt dem dämlichen Stecker an Patchkabeln.

Grundsätzlich: Bei Fernseh- und Telefonverkabelung wird ja grundsätzlich mit Dosen gearbeitet. Warum sollte das bei Netzwerk anders sein?

Du brauchst Verlegekabel (Cat5e mit FTP oder SFTP [Schirmung] ist OK) + zwei Dosen + ein LSA-Tool (das billigste) zum Auflegen des Kabels auf die Dosen.

Leerrohr oder nicht ist für Verlegekabel/Dosen nicht relevant. Du willst ja mit Aufputzkabelkanälen arbeiten; das ist ok.
 
Zuletzt bearbeitet:
JakeD schrieb:
Hi, wie schon gesagt wurde reichen normale Cat 5e Patchkabel. Würde aber darauf achten, dass die Kabel ordentlich geschirmt sind. Unmanaged Switche sollten auch reichen, wenn das Thema Sicherheit keine große Rolle für dich spielt.

Patchkabel sollten nicht länger als 10m sein, siehe hier: http://www.gepanet.com/kategorie_5_verkabelung.htm

Normalerweise also Verlegekabel (Cat 5e) besser: Cat 6, Cat 6a oder Cat 7, an beiden Enden Netzwerkdosen (Cat 6 am Besten), von den Netzwerkdosen Patchkabel zum Router bzw. zum Switch (Patchkabel max. 10m, besser 5m).

Abschirmung sinnvoll bei Verwendung von dLAN im Haus (Powerline) oder längeren Kabelwegen in der Nähe von Stromkabel generell aber nicht unbedingt erforderlich.

Cat 7-Kabel mit einzeln abgeschirmten Andernpaaren und Gesamtabschirmung (SF/FTP z.B.) sind oft dick und steif und lassen sich schlechter verlegen als beispielsweise Cat 5e UTP (ohne Abschirmung) AWG 24 (kleinerer Querschnitt der Kupferadern). Cat 7-Kabel empfiehlt sich nur bei Sicht auf die Zukunft (10-30 Jahre), wenn die Kabel mal mit 10 GBit/s-Technik oder so betrieben werden sollen. Wenn du in 5 Jahren wieder ausgezogen bist, kümmert dich das ja nicht mehr.

Ob 1000Base-T (Gigabitnetz) funktioniert hängt weniger davon ab, ob Cat 7 oder Cat 5e-Kabel verlegt wurde, sondern eher, wie sauber die Netzwerkdosen montiert wurden (kurzes Kabelstück abisoliert, Abschirmung ordentlich behandelt, kleine Knicke im Kabel, Biegeradien eingehalten, Kabel nicht stark gezogen, im Bedarfsfalle abgeschirmte Kabel verwendet, Cat 5e oder Cat 6-Dosen verwendet und keine UAE-ISDN-Dosen). Keine Bastelleien mit Lüsterklemmen oder Wago-Klemmen.
Ergänzung ()

t-6 schrieb:
Noch mal zur obligatorischen Ergänzung:



Da würdest du am falschen Ende sparen. Ein paar Sachen:

Wenn du dir fertig konfektioniertes Kabel holst (also bereits mit Stecker dran), wirst du gezwungenermaßen zu viel Überstand haben, also musst du an einem Ende das ganze überschüssige Kabel zusammenrollen . Sieht schon mal dämlich aus. [...]
und fängt Gewitterfelder wie eine Spule induktiv ein und kann bei Gewitter über Überspannung die angeschlossenen Geräte, zumindest die Netzwerkkarten zerstören. Auch Störfelder werden schön induktiv aufgenommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
und fängt Gewitterfelder wie eine Spule induktiv ein und kann bei Gewitter über Überspannung die angeschlossenen Geräte, zumindest die Netzwerkkarten zerstören. Auch Störfelder werden schön induktiv aufgenommen.
Oder das Kabel wird lose aufgeschüttet; sieht noch mal blöder aus ^^
Wie man es auch dreht und wendet; die Praxis fertig konfektioniertes Patchkabel zu verlegen ist eine Seuche die ausgerottet gehört.

Ich darf einen Kunden betreuen dem von einem anderen Dienstleister sage und schreibe 40 fertige Patchkabel in Tehalit-Kanäle gelegt wurden; schön durch das ganze große Büro.
Am Zentralswitch sieht es aus wie Kraut und Rüben (so ein dicker Strunk aus dem Kanal der direkt auf den Switch geht) und bei mehreren Büros stehen die PCs auch nur da wo sie stehen, weil das Patchkabel das lustlos aus dem Kanal fällt schon zu kurz ist und damit die Länge bestimmt. :freak:
Jetzt könnte man das noch mal halbwegs geradeziehen indem man am Zentralswitch ein Patchpanel voller Keystone-Patchkupplungen installiert & bei den Endpoints entsprechende Dosen, aber die zusätzlichen Übergänge... nirgends mehr Fleisch...
 
woodpeaker schrieb:
@ah_frankfurt


Gehe mal eher von 100 Meter aus beim 1000er nach den Spezifikationen. Ob man sie dann ganz ausreizen soll steht wieder auf einem anderen Blatt.

Davon 90 Meter Verlegekabel und 2 mal 5 Meter Patchkabel.

siehe hier (unter Tertiärbereich): https://de.wikipedia.org/wiki/Strukturierte_Verkabelung

@Woodpeaker unter mir: 30 Meter Patchkabel sind aber nicht gedacht, auch wenn's funktionieren sollte, 100 Meter Patchkabel schon gar nicht. (Habe auch schon gepfuscht, also Patchkabel gekürzt, verzinnt und in Netzwerkdose aufgelegt, war aber nur DSL-Anschlussleitung also bis ca. 12 MHz, 1000Base-T geht aber bis 250 MHz.)
 
Zuletzt bearbeitet: (Link eingefügt)
Das ist jetzt Erbsenzählerei.
Es dreht sich um die gesamte Kabelstrecke. Wie die geplittet wird bleibt jedem selbst überlassen.
Kann ja auch 2x10m Patchkabel nehmen, dann sind es 80 Meter, oder 2 x 2m, dann sind es 96 Meter.
Deswegen gibt man immer die maximale, von der Norm genannte, Kabellänge an. Wie der TE dann den Kuchen aufteilt ist sein Bier.
 
Das mit der Kabellänge braucht man im privaten Bereich nicht so genau nehmen. Es geht auch mehr...
Ich verwende hier zwei Cat.6 15 Meter Kabel und das in Flachband Ausführung (Schirmung vermutlich für'n ...) und Gigabit geht trotzdem...

Natürlich wäre aber ein Verlegekabel mit Dosen der ordentliche Weg
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben