Einsteiger DSLR/DSLM für LowLight bis 1000€

MHumann

Lt. Commander
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Hallo,
das Fotografieren mit dem Handy macht mir Spaß, Weihnachten steht vor der Tür und schon lange möchte ich mir eine anständige Kamera anschaffen. Ich hatte früher eine Sony DSC-WX1 (RIP) und war begeistert von manuellen Eingriffsmöglichkeiten um Bilder zu erzeugen, die keine Automatik macht.
Nun zum eigentlichen Gesuch:
Ich möchte mir bis Weihnachten eine "Spiegelreflex" mit oder Ohne Spiegel anschaffen.
Da ich keinerlei Equipment diesbezüglich besitze, befürchte ich eine Entscheidung fürs Leben treffen zu müssen:
Welcher Hersteller, welcher Objektivmount?
Prinzipiell möchte ich erstmal 1000€ für Body mit 1-2 Objektiven ausgeben. Stativ, Tasche, Speicher, Ersatzakkus etc. nicht im Budget berücksichtigt. Nun bin ich mir unsicher, wie ich die Entscheidung angehe:

Günstiger Body, ordentliche Objektive

oder

teurerer Body, günstigere Objektive?

Später, ein halbes bis ein Jahr später gebe ich dann gerne nochmal 1000€ aus um eine anständige Ausrüstung zu besitzen, deshalb entweder Objektive nachkaufen oder einen neuen Body
Wie würdet ihr das angehen?

Nun zum eigentlichen Einsatz:
Ich liebe es, Fotos im dunkeln zu machen, also sollte die Kamera bei wenig Licht noch gute Ergebnisse erzielen. Wenn die Kamera auch bei kurzer Belichtung noch gut arbeitet, umso besser denn ich bin auch häufig auf Konzerten und würde gerne Fotos davon machen.
Der Standardakku sollte genug Saft für 200-300 Bilder minimum bieten
Spielereien wie NFC und WLAN sind nett, aber für mich nicht zwingend nötig
Die Videofunktion sollte auch 10 Minuten Videos ohne Überhitzung ermöglichen. 4k 60Hz muss nicht sein, 1080p30 wäre aber nett.
Ein HDMI-Port zur Bildausgabe sollte vorhanden sein.
18-50mm Zoomoptik reicht fürs erste
Ein neigbares Display wäre nett, wenn man mal vom Boden fotografieren will
Ein schneller Autofokus ist mir nicht wichtig, ich fokussiere gerne manuell

So, ich hoffe ich habe alle meine Wünsche ausreichend dargelegt und mir kann jemand helfen :-)
 
Eine Spiegelreflex hat IMMER einen Spiegel ;-)
Nenne es einfach Systemkamera ;-)

Wenn du dir mit deinem Hobby sicher bist: investiere in sehr gute Objektive und kaufe zuerst einen günstigen Body. Gehäuse "altern" technisch auch schneller als Objektive.

Und was für Motive fotografierst du denn am häufigsten?
Spielt die Größe/Gewicht eine (große) Rolle?
 
Kannst du noch etwas näher darauf eingehen, welche Motive du fotografieren möchtest? "Fotos im dunkeln machen" kann vieles bedeuten, von der Milchstraße über mondbeschienene Landschaften, bis hin zu Konzerten und Partys. Konzerte erwähntest du ja auch bereits. In diesem Zusammenhang wäre es interessant zu wissen, ob du vorhast, als akkreditierter Fotograf Bilder zu machen oder als normaler Zuschauer (im letzeren Fall könnte es aber einer gewissen Veranstaltungsgröße ziemlich schwierig werden, eine Systemkamera überhaupt mitnehmen zu dürfen).
 
Low Light hat mit dem Body nichts zu tun. Dafür brauchst Du ein Objektiv mit passender Blende und die können dein Budget sprengen ;) Bei Canon wär da das 50mm mit 1,8er Blende für um die 150 EUR der günstigste Einstieg. Allerdings ist eine Festbrennweite eben eingeschränkt. Kommt halt drauf an was Du machen willst.
Ein Body mit Kit Objektiv reicht an sich für den Einstieg. Bei deinem Budget sollte es passen, wenn Du noch ein Objektiv zusätzlich nimmst und dann vielleicht einfach einen "kleineren" Body nehmen.

Eine EOS 70D mit Kit Objektiv kostet unter 1000 EUR:
https://www.computerbase.de/preisve...-3-5-5-6-is-stm-8469b032-a969898.html?hloc=de
Mehr als den Body wirst Du sicher nicht brauchen.

Ziemlich sicher ausreichend wär aber sicher auch "nur" eine 700D oder 750D, welche mit Kit Objektiv schon für um die 500 bzw 650 Euro zu haben sind. In dem Fall hast Du auch genug Spielraum für 1-2 weiter Objektive nach deinem Geschmack.

Ein Objektiv bei dem man womöglich anfangen könnte vernünftige Fotos bei Konzerten zu machen wär vielleicht dies: https://www.computerbase.de/preisve...-ii-usm-2751b005-a495172.html?hloc=at&hloc=de
Aber zu Konzerten und Fotos hat ja schon jemand etwas geschrieben. Als Privatperson lassen die dich damit sicher nicht rein und selbst wenn, dann kommt eher nichts Gutes bei raus. Mit Zoom wird es wahrscheinlich entweder zu dunkel oder verwackelt. Egal welcher Body. Es hat schon einen Grund warum die Fotografen vorne stehen und diese großen Objektive haben, die gerna mal ein vielfaches deines Budgets kosten: https://www.computerbase.de/preisve...&hloc=de&plz=&dist=&togglecountry=set&sort=-p
 
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Tuetensuppe schrieb:
Eine Spiegelreflex hat IMMER einen Spiegel ;-)
Nenne es einfach Systemkamera ;-)
Deshalb waren da die Anführungszeichen ;-)

Tuetensuppe schrieb:
Wenn du dir mit deinem Hobby sicher bist: investiere in sehr gute Objektive und kaufe zuerst einen günstigen Body. Gehäuse "altern" technisch auch schneller als Objektive.
Beispiele wären nett :-)

Tuetensuppe schrieb:
Und was für Motive fotografierst du denn am häufigsten?
Spielt die Größe/Gewicht eine (große) Rolle?
Gewicht und Größe sind erstmal nebensächlich, solange es sich im "normalen" DSLR-Bereich bewegt. 650D und A58 hatte ich schonmal in der Hand für "mach mal schnell zwei Schnappschüsse davon", war nicht unangenehm. Unter 10kg sollten es dann aber doch sein ;-)


TB30 schrieb:
Kannst du noch etwas näher darauf eingehen, welche Motive du fotografieren möchtest?
Landschaften im Mondlicht, Städte, Autos draußen (also eher Stillleben oder mit bewussten Lichtstreifen wie die Autobahn mit langer Belichtung)

TB30 schrieb:
In diesem Zusammenhang wäre es interessant zu wissen, ob du vorhast, als akkreditierter Fotograf Bilder zu machen oder als normaler Zuschauer (im letzeren Fall könnte es aber einer gewissen Veranstaltungsgröße ziemlich schwierig werden, eine Systemkamera überhaupt mitnehmen zu dürfen).
Nicht als bestellter Fotograf, aber ich sage mal so: Ich bin sowieso auf Veranstaltungen zum Geldverdienen und bekomme dort alles rein was ich will ;-)

seyfhor schrieb:
Low Light hat mit dem Body nichts zu tun. Dafür brauchst Du ein Objektiv mit passender Blende und die können dein Budget sprengen ;)
Naja, Sensorgröße und ein paar andere Sachen spielen beim Gehäuse schon mit rein, vermute ich mal ;-)
seyfhor schrieb:
Bei Canon wär da das 50mm mit 1,8er Blende für um die 150 EUR der günstigste Einstieg. Allerdings ist eine Festbrennweite eben eingeschränkt. Kommt halt drauf an was Du machen willst.
So was ich bislang gelesen und geschaut habe wäre ein 50er Festbrennweite sowie ein


Ins Auge gefasst bisher:
Canon 750D + Canon EF 50mm + Sigma 17-50mm 2,8

Sony Alpha 68 + Sony 50mm + Tamron 17-50mm 2,8

Pentax K-S2 + Pentax 50mm + Sigma 17-50mm 2,8

Nikon D5500 + Tamron 17-50mm 2,8

Oder liege ich mit durchgehender Lichtstärke für meinen Einsatz daneben?

Sony und Pentax sind schwerer als die anderen, Sony bietet kein WLAN, Pentax die höchste maximale Lichtempfindlichkeit, Canon die kleinste. Das dürfte aber kaum eine Rolle spielen
 
MHumann schrieb:
Günstiger Body, ordentliche Objektive

oder

teurerer Body, günstigere Objektive?
Günstiger Body + ordentliche Objektive. Definitiv!

MHumann schrieb:
Ein schneller Autofokus ist mir nicht wichtig, ich fokussiere gerne manuell

OK, dann werde ich dir jetzt mal ein abgedrehtes Set empfehlen:

Pentax K-S1 270€
Samyang Objektiv 85mm 1.4 290€
Samyang Objektiv 16mm 2.0 329€

Wie gesagt günstiger Body und richtig gute Objektive ist der beste Weg. Die beiden Samyangs sind Spitze, sauscharf, hoch-lichtstark und können sich mit Objektiven der 1000€ Klasse messen. Allerdings verfügen sie über keine Autofokus-Motor. Mit dem 85mm 1.4 sind wunderbare Musikerportraits möglich und mit dem 16mm 2.0 kannst du super Bühnentotalen auf den Sensor bannen. Der Sensorstabilisator der KS1 tut sein übriges dazu. Mit dem Set hast du eine Low-Light-Waffe die du so bei keinem anderen Hersteller bekommst!

Wenn dir das Brennweiteloch zwischen 16 und 85mm doch zugroß sein sollte, kannst du für 105€ auch ein DA50/1.8 zusätzlich nehmen und übersteigst dann nicht mal das Erstbudget von 1000€!
 
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baXus1 schrieb:
OK, dann werde ich dir jetzt mal ein abgedrehtes Set empfehlen:
Die Idee gefällt mir ansich, allerdings ist die K-S1 schon abgelöst und die Shops, die sie vorrätig haben, sind nicht so ganz meine Favoriten. Generell ist ebay kein Ort, wo ich teuer einkaufe ;-)
Und ganz ohne Autofokus ist für Anfänger vielleicht auch etwas ungeeignet.
Nachdem ich nun eine ganze Zeit Reviews und Videos über meine Favoriten geschaut habe tendiere ich mehr zu Nikon oder Canon denn zu Pentax oder Sony.

Wie wäre es mit Nikon D5200+ Tamron 17-50mm 2,8 + Samyang 85mm 1.4 - liege dabei noch knapp unter 1000€ in "normalen Shops" - wobei 100€ hin oder her den Kohl auch nicht fett machen.
Dann mit Allerwelt-Einstieglinse plus Festbrennweite. Wenn ich merke, in welche Richtung Konzertfotos gehen, sind 300€ für eine 16mm und ein paar Euro für eine 50mm auch kein Problem mehr
 
Mit der Nikon machst du so viel nicht verkehrt. Ich habe damals zum Einstieg vor Jahren mit einer EOS 40D auch Konzerte fotografiert, welche im Low Light schlechter sein dürfte als die Nikon. Ich kam damit super zu recht und nach dem Entrauschen waren die Bilder auch vorzeigbar. Für Konzerte würde ich jetzt weniger auf Weitwinkel gehen. Für ein paar wenige Übersichtsbilder Band / Crowd oder Band ist es ok, nur diese Bilder sind nicht wirklich interessant, bzw sieht man ähnliche Einstellungen laufend auf den Handys.
Die wirklich interessanten Bilder sind die Detailaufnahmen per Teleobjektiv. Das Samyang ist hierfür ein tolle Optik, besitze ich selbst. Du darfst nur nicht vergessen, manuell fokusieren und dann noch wirklich genau den Schärfepunkt treffen ist nicht einfach mit aktuellen Cams sobald sich das Motiv bewegt. Noch schwieriger wird es bei wenig Licht. Je nachdem was du für Konzerte fotografierst, kann es mit dieser Optik durchaus zur Herausforderung werden, nicht nur fehlfokusierten Abfall zu produzieren.
Zusätzlich möchtest du ja ohne offizielle Erlaubnis der Bands deinem Hobby nachgehen (dazu sage ich jetzt mal nichts), da fällt ein Monster wie das (auf Canon bezogene, die anderen Anbieter haben ähnliches) 70-200 f2.8L II IS heraus. Das Objektiv ist schlicht zu auffällig und unhandlich, abgesehen vom Preis. Sofern du zu der Nikon Cam tendierst, würde ich dir zu einem Objektiv ähnlich dem 100mm f2.8L IS Macro von Canon raten (als Canon-User bin ich bei Nikon nicht ganz im Bilde, die dürften ähnliches anbieten). Du bist zwar auch hier ein gutes Stück übern Budget, dafür produzierst du mit dieser Combo nicht nur Ausschuss. Zumindest das 100mm Canon ist selbst bei einer kleineren SLR super schnell im Fokus, Lichtstark und vorallem unaufällig. Je nach Distanz zur Band / Bühne kommst brauchbare Detailfotos hin, wie auch von weiter weg Übersichtaufnahmen. Solltest du später auf Vollformat (bei Konzertfotografie mehr als sinnvoll) umsteigen, lässt sich die Optik problemlos weiter nutzen.
Generell kann man sagen, bei Konzerten kommt es auf Geschwindigkeit im Fokussystem und Lichtstärke der Optik an. Es bringt einem die lichtstärkste Optik wenig (Canon 50mm f1.4 oder f1.8 als Beispiel), wenn das Objektiv 'pumpt' und den Fokus nicht trifft. Lieber ein lichtstarkes und im Fokus schnelles, treffsicheres Objektiv, als ein Fuhrpark halbgarer Lösungen womit man nur Frust schiebt.

Nachtrag: Landschaften bei Mondlicht, das beisst sich etwas mit den Konzerten. Hier kommt es nicht einmal direkt auf die Lichtstärke oder dem Fokus des Objektives an. Das Fotografiert man eher vom Stativ herunter mit kleiner Belnde + manuellen Fokus und dann hängt es eher vom Stativ ab, damit das nicht wackelt wie ein Kuhschwanz, sofern ein laues Lüftchen weht. Ein gutes Stativ + Kopf kann gerne in den Preisbereich der 50mm f1.4er Festbrennweite bei Canon gehen. Hier musst du Prioritäten setzen was dir wichtiger ist. Konzerte oder die Mondlichtgeschichte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Nachtrag)
Hat hier noch keiner die Alpha 6000 erwähnt? Klein, leicht, sehr flotter AF und Serienbildrate, und mittlerweile ziemlich günstig zu haben. Das 16-50er Kit ist eher unterdurchschnittlich, das würde ich an deiner Stelle sehr bald gegen ein gescheites Zoom oder noch besser, mit Primes ersetzen, von Sony gibts ein stabilisiertes 35er und ein stabilisiertes 50er mit je 1.8 - auf APS-C kommst du bei Konzerten da schon nicht so schlecht ran. Ich verwend sie als Zweitkamera zu meiner 6D - aber hauptsächlich hab ich die 6D noch aus ergonomischen Gründen, die A6000 macht ebenbürtige Bilder, wenn auf beiden Kameras gescheites Glas draufhängt.
 
Deine Kits sind durchaus sinnvoll zusammengestellt. Ich würde bei der Kombi mit der X-T10 eher auf das XF 18-55mm 2.8-4.0 gehen statt auf vollmanuelle Festbrennweiten.

Generell wirklich: Tolle Objektive kaufen, Body zweitrangig.
 
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