USB-Adapter 4k/512 Sektorgrößen-Emulation: Allgemeine Fragen

DoS007

Lieutenant
Registriert
März 2013
Beiträge
850
Hallo,
ich habe zwei allgemeine Fragen:

Ausgangsszenario a): Eine externe Festplatte verwendet nativ 512 Byte große Sektoren/Datenblöcke (kleinste adressierbare Einheit der Festplatte selbst).

a.1.) Der draugesteckte USB-Adapter führt keine Emulation durch. Dieselben Partitionen bzw. dieselben Daten auf diesen können dann sowohl via USB als auch direkt per SATA gelesen werden?

a.2.) Der draufgesteckte USB-Adapter führt eine 4K Emulation durch. Über USB angeschlossen sieht das System 4k Sektoren, über SATA angeschlossen sieht das System 512 Byte Sektoren. Durch Umrechnung sollte es dann doch problemlos möglich sein, die per SATA angeschlossene Festplatte korrekt (Darstellung der Daten von 4k Emulation) auszulesen?


Ausgangsszenario b): Eine externe Festplatte verwendet nativ 4k Byte große Sektoren/Datenblöcke (kleinste adressierbare Einheit der Festplatte selbst).

b.1.) Der draugesteckte USB-Adapter führt keine Emulation durch. Dieselben Partitionen bzw. dieselben Daten auf diesen können dann sowohl via USB als auch direkt per SATA gelesen werden?

b.2.) Der draufgesteckte USB-Adapter führt eine 512 Emulation durch. Über USB angeschlossen sieht das System 512 Byte große Sektoren, über SATA angeschlossen sieht das System 4kB Sektoren. Durch Umrechnung sollte es dann doch problemlos möglich sein, die per SATA angeschlossene Festplatte korrekt (Darstellung der Daten von 512 Byte-Sektorgrößen-Emulation) auszulesen?

Viele Grüße
DoS007
 
Bei a) wird nirgends eine Emulation stattfinden. Da wird alles auf 512 laufen. Du kannst 4k und 512 auch nicht mischen. Die Partitionstabelle z.B. rechnet mit Sektoren. Da ist es dann sehr relevant ob es 4k oder 512 Bytes pro Sektor sind.

Welche USB Controller haben jemals eine 4k/512 Sektoremulation durchgeführt? Platten selbst machen das, klar. Aber wieso die USB Controller?
 
Das bezieht sich auf die Bridge-Chips in den externen Festplattengehäusen und das wurde einführt, um HDDs > 2TB als MBR-Datenträger verwenden zu können, damit diese Platten auch unter Windows XP verwendet werden können, weil das kein GPT kann.

Wenn ein Gehäuse eine Emulation durchführt, kann man die Platte nicht ohne Datenverlust nach intern umbauen und umgekehrt. Es gibt da keine Umrechnung die das ermöglichen könnte.
 
DoS007 schrieb:
a.1.) Der draugesteckte USB-Adapter führt keine Emulation durch. Dieselben Partitionen bzw. dieselben Daten auf diesen können dann sowohl via USB als auch direkt per SATA gelesen werden?
Korrekt, ob über USB oder SATA ist egal, man kommt in beiden Fällen an die Daten.

DoS007 schrieb:
a.2.) Der draufgesteckte USB-Adapter führt eine 4K Emulation durch. Über USB angeschlossen sieht das System 4k Sektoren, über SATA angeschlossen sieht das System 512 Byte Sektoren. Durch Umrechnung sollte es dann doch problemlos möglich sein, die per SATA angeschlossene Festplatte korrekt (Darstellung der Daten von 4k Emulation) auszulesen?
Dann schreibe ein Programm welches diese Umrechnung machen, dann könnte es klappen, aber ich kenne zumindest kein Programm welches diese Umrechnung macht und damit wird man jedes mal wenn zwischen dem Betrieb mit (also über USB) und ohne (also an SATA oder einem USB Gehäuse/Dockingstation ohne 4k Sektoremulation) eben nicht an seine Daten kommen und muss die Platte neu partitionieren und formatieren. Auch kenne ich kein Recoverytool welches damit umgehen und die Daten dann trotzdem retten kann.

DoS007 schrieb:
Ausgangsszenario b): Eine externe Festplatte verwendet nativ 4k Byte große Sektoren/Datenblöcke (kleinste adressierbare Einheit der Festplatte selbst).
Wie weit welches Gehäuse mit einer 4kn Platte umgehen kann und was dann bei denen passiert die selbst eine 4k Sektoremulation machen, kann ich nicht sagen. Dazu habe ich keine Informationen und derzeit sind die 4kn Platten vor allem teure Enterprise-HDDs, die man wohl kaum in USB Gehäuse stecken wird. Es ist aber durchaus anzunehmen, dass viele USB Gehäuse mit den Platten gar nicht zusammenarbeiten können.

HominiLupus schrieb:
Welche USB Controller haben jemals eine 4k/512 Sektoremulation durchgeführt? Platten selbst machen das, klar. Aber wieso die USB Controller?
Nein, das steckt in den USB-SATA Bridgechips und dort passiert die entgegengesetzte Emulation wie auf den Platten mit 4k Sektoren und 512 Emulation (512e Platten). Gerade fertig gekaufte USB Platten mit mehr als 2TB machen das häufig, die neueren nicht mehr so oft, aber die älteren Modelle haben diese 4k Sektoremulation meisten um eben noch mit XP voll nutzbar zu sein, denn XP unterstützt gewöhnlich kein GPT und mit MBR kann man nur 32 Bit breite Adressen verwalten, was bei 512 Byte pro LBA dann 2TiB sind.

Man kann einfach testen ob es eine 4k Sektoremulation gibt, dazu schließt man die USB Platte an, startet eine cmd.exe und führt folgenden Befehl genau so aus:

wmic diskdrive get BytesPerSector,Model

Bei mir kommt raus:
BytesPerSector Model
512 ST8000AS0002-1NA17Z
512 NVMe Samsung SSD 950
512 M4-CT512M4SSD2
...
4096 ST3000DM 001-1CH166 USB Device
Meine 3TB Seagate ist auch in einem USB Gehäuse das 4k Sektoren emuliert, die ist eine ältere CnMemory Fertiglösung.
 
Ich hab mal eine Frage diesbezüglich.

Habe ne 4gb Seagate Expansion, welche nach einem Stromausfall wohl n zerschossenen MBR hat(te).

Da ich von der 512 / 4k Problematik nix wusste, hab ich sie ausm Gehäuse gepellt und wollte den MBR mit Testdisk neu schreiben. In einer Hama Dockingstation. Ich musste sie ausm originalen Gehäuse pellen, weil Windoof komplett stand, wenn ich die USB Platte angesteckt habe.

Das war natürlich uncool, hat natürlich nicht funktioniert. Windoof will immer noch formatieren. Also nochmal reingeschaut, mit Testdisk, nun aber am eigentlichen Controller des Expansion Drive - und siehe da, eine Fehlermeldung.

Warning. Number of bytes per sector missmatch (512 NTFS != 4096 HD

Ich konnte vorher auf die Platte zugreifen, per Testdisk, also mit "p" sah ich alle Daten. Hatte leider unwissend einen neuen MBR geschrieben.


Nun, am eigentlichen Controller geht gar nix mehr. Also TD "sieht" die Partition wohl noch, will aber immer einen Deeper Scan machen, der irgendwann einfach stehenbleibt.

Kann ich das irgendwie fixen? Mit handelsüblichen Tools? Die Daten wären toll, wenn ich die noch hätte. :(

Chris
 
Zurück
Oben