Roaming mit Fritzbox 7390 und TP-Link TL-WPA4220

Spawnie112

Lt. Junior Grade
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Hallo zusammen,

wir haben zu Hause eine Fritzbox 7390 im Einsatz. Da wir nicht Eigentümer des Hauses sind, fällt die Verlegung vom LAN Kabeln flach. Daher haben wir einen TL-WPA4220 verbaut um das Netzwerk zu erweitern.

Nun habe ich beide mit gleicher Verschlüsselung, SSID und Passwort eingerichtet, in der Hoffnung, dass man geschmeidig surfen kann, jeweils am stärksten Partner. Mir ist durchaus bewusst, dass im Heimnetzwerk Bereich mit begrenztem Budget kein perfekt nahtloser Übergang möglich ist, da unterschiedliche Kanäle ratsam sind, und somit Mini - Unterbrechungen vorkommen. Aber zumindest der selbstständige Wechsel zum stärksten Partner habe ich mir schon zuverlässiger erhofft.

Aktuell sieht es aber so aus, dass die Geräte (Telefon, Tablet) in den allermeisten Fällen mit dem viel zu schwachen TL-WPA4220 verbunden sind, obwohl ich mich auf dem Stockwerk der Fritzbox befinde, die um WELTEN stärker rein käme.

Was kann ich da tun?
 
Ist das auch so, wenn du das Gerät frisch anschaltest? Ich meine: ist das nur so, wenn du vom Bereich des TP Links, wo du das Gerät verbunden hast, zur Fritz Box läufst? Oder auch, wenn du es in der Nähe der Fritz Box verbinden willst?
Weißt du, was ich meine?

In dem Fall wäre der Threshold der Clients der "Übeltäter", da ja kein WLAN Controller das Roaming regelt und diese Werte vorgibt.

(*edit: Das meine ich. Danke Raijin.)
||
v
 
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Das was du willst, nennt sich Roaming. Allerdings ist das leider bis auf wenige Spezial-Lösungen stets eine Entscheidung des Clients.

Zwei Extrembeispiele:

Tablet A ist verbunden mit Access Point 1 und es bewegt sich in die Nähe von AP2. Signalstärke 51% vs. 49%, Verbindung zu AP1 bleibt. Ein Schritt weiter, Signalstärke 49% vs 51%, Tablet A wechselt sofort zu AP2. Schritt zurück, 51% vs 49%, Tablet A wechselt sofort wieder zu AP1.

Tablet B ist verbunden mit AP1. Signalstärke 51% vs 49%. Ein Schritt weiter, 49% vs 51%, Verbindung zu AP1 bleibt. Weiter, 1% vs. 99%, Verbindung zu AP1 bleibt immer noch! 0% vs 100%, Tablet B wechselt endlich zu AP2. Auf dem Rückweg wechselt Tablet B auch erst bei 100% vs 0%.


Der Hersteller gibt in der Firmware vor nach welchen Kriterien ein Gerät sich zum Wechsel entscheidet. Beeinflussen kann man das kaum. Prinzip "Nimm was du kriegen kannst" vs. "Behalte da was du schon hast". WLAN-Systeme, die explizit für Roaming konzipiert sind, vereinfachen mit einem zentralen WLAN-Controller aber den Wechsel von AP1 zu AP2, indem sich Clients gewissermaßen nicht neu beim AP2 einloggen müssen, sondern eingeloggt bleiben. Dadurch reduziert sich die Zeit für den Wechsel von bis zu 10 Sekunden auf Bruchteile einer Sekunde. Damit bleiben dann zB auch VoIP-Verbindungen erhalten, die sonst sofort abbrechen würden. Solche WLAN-Controller kosten aber gerne mal 4-stellig....

Alternativsysteme setzen alle APs auf denselben Kanal, etc. und die Clients sehen tatsächlich nur einen einzigen AP, der aber tatsächlich aus 2 oder mehr APs besteht. Ubiquiti's ZeroHandoff (optional aktivierbar) ist dafür ein Beispiel. Da aber alle APs und Clients auf demselben Kanal funken müssen, sinkt die Übertragungsrate zum Teil recht stark (je nach Anzahl Clients).


Prinzipiell würde ich dir bei anspruchsvollen Umgebungen eher zu semiprofessionellen APs raten als zu Consumer-Geräten. Ubiquiti' UAP-AC PRO kostet ca. 150€, bietet aber sehr gute Leistung. Ohne WLAN-ac gibt es ihn auch für ca. die Hälfte.



Thema Kabel: Egal was im Mietvertrag steht, Kabel darf man immer verlegen. Das Bohren von Löchern gilt als "sachgemäße Nutzung eines Mietobjekts" und etwaige Klauseln im Mietvertrag sind nicht gültig. Im worst case muss man beim Auszug die Löcher zuspachteln. Solange du also nicht in einem denkmalgeschützten Altbau wohnst, steht Kabeln einzig und allein dein Wille und dein handwerkliches Gechick entgegen. Zumindest eine Basisverkabelung, also zB ein Kabel hoch ins OG, ist ratsam, um an geeigneter Stelle Access Points zu setzen und nicht auf Repeater angewiesen zu sein. Notfalls das LAN per PowerLAN ins OG erweitern, wenn die Elektroleitungen es hergeben.
 
Den Test mache ich mal, ob es beim Einschalten ebenso läuft.

Mit meiner HW bekomme ich dann aber wohl kein ordentlich kontrolliertes Roaming hin, oder?
Blieben also 2 SSIDs und manueller Wechsel :freak:

Wie schaut es eigentlich mietrechtlich aus wenn ich eine andere Fußleiste in dem Raum installieren muss/will, damit das Kabel dahinter kann? Ist das erlaubnispflichtig?

Der Ubiquiti' UAP-AC PRO, wäre damit ein sauberes Roaming eher möglich?
Brauchts da noch einen zentralen Controller oder kann ich den einfach per LAN an die Fritzbox klemmen und die Fritzbox und alle Ubiquiti' UAP-AC PRO roamen friedlich und perfekt durch die Gegend?
 
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Fußleisten sind soweit ich weiß Mietersache. Als ich noch Mieter war, habe ich die Fußleisten offen gestanden einfach ausgetauscht. Das kann man sicherlich als "Schönheitsreparatur" definieren und dann fällt es in die Verantwortung des Mieters. Ich bin aber kein Jurist und im Zweifelsfalle reicht ein Anruf beim Verwalter/Vermieter, um dies zu erfragen. Zur Not auf eine Beschädigung hinweisen.

Zum Thema Kabel und Löcher bohren in einer Mietwohnung gibt es zahlreiche Präzedenzfälle. Solange man keine tragende Wand perforiert und sich eine Durchreiche in die Küche "erbohrt", ist das alles kein Thema. Ein Loch, ein Kabel, zwei Löcher, zwei Kabel, es muss einfach im Rahmen bleiben, also keine 12 Löcher oder ein armdickes Superloch...


Roaming zwischen APs verschiedener Hersteller kann gut und schlecht funktionieren - so wie es immer ist, wenn man mischt. Nichtsdestotrotz bleibt die Entscheidung Fritzbox-AP vs. Ubiquiti-AP aber stets beim Client. Wenn dein Smartphone also zum zweiten Extrem (s.o.) gehört, dann kannst du direkt neben dem Ubiquiti-AP stehen und das Smartphone klebt immer noch an der Fritzbox.. Daran kann ein neuer AP alleine nichts ändern.

Sauberes Roaming (im erschwinglichen Rahmen) bekommst du nur dann sicher, wenn du bei einem Hersteller bleibst. Bei Ubiquiti kann man wie gesagt die APs mit ZeroHandoff konfigurieren und dann sieht das Smartphone nur einen (großen) AP im ganzen Haus, ein Wechsel von AP1 zu AP2 passiert dann im Bruchteil einer Sekunde. Ohne ZH liegt es aber wieder am Smartphone, das sich im worst case erstmal langsam von AP1 abmeldet, um sich anschließend bei AP2 nochmal komplett neu anzumelden.

WLAN-Controller sind im privaten Bereich wenig sinnvoll. Sie kosten wie gesagt gerne mal 4-stellig oder zumindest im oberen 3-stelligen Bereich. Dann wechselt zwar das Smartphone immer noch selbst von AP1 zu AP2, aber AP1 übergibt AP2 dann über den Controller die Anmelde-Session und das Smartphone ist sofort wieder verbunden.

Ubiquiti liefert einen Software WLAN-Controller mit, kostenfrei. Man kann ihn aber auch nur zur Konfiguration verwenden und dann wieder beenden, für den Betrieb ist er nicht zwingend erforderlich. ZH konfiguriert man darüber zum Beispiel, aber das handhaben die APs anschließend alleine unter sich aus, ohne die Controller-Software.


Lange Rede, kurzer Sinn: 2-3 Ubiquiti APs, Fritz-WLAN evtl. ganz abschalten. Je nach Bedarf ZH bei den UAPs anschalten.
 
OK, dein letzter Satz bestätigt meine Vermutung...
Wenn, dann das ganze WLAN umstellen. OK.

Unter Windows kann man ja soweit ich weiß die Roaming Aggressivität erhöhen, aber bei Android?
Keine Ahnung, da wirds eher nicht gehn.
 
Hab ich bei Windows ehrlich gesagt noch nicht ausprobiert, aber ich vermute mal das bezieht sich auf unterschiedliche SSIDs. Auch bei Android gibt es zB Apps, bei denen man angeben kann, dass ein Wechsel in ein anderes WLAN forciert wird, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind (zB ab <25% Signal wechseln). Das wäre aber ein Szenario mit 2 SSIDs im Haus.

Dass man das Roaming innerhalb eines WLANs von AP zu AP bei Windows beeinflussen kann, wäre mir neu. Allerdings beschäftige ich mich damit auch nicht wirklich, weil ich selten mit dem Laptop auf dem Arm durch die Wohnung latsche und auf Roaming angewiesen bin.
 
Noch eine kurze Frage, sind die Ubiquiti' UAP-AC PRO die einzige Option, die diese Leistung zu dem Preis bieten?

Mir sagt das nämlich rein garnix...

Oder gibts bekanntere Hersteller mit ähnlicher Ausstattung in einer preislich ähnlichen Lage?
 
Kaum. Ubiquiti bietet mit das beste Preis/Leistungsverhältnis am Markt. Normalerweise sind semiprofessionelle Lösungen deutlich teurer. Mach keinen Fehler, Ubiquiti ist vielleicht nicht so präsent wie Consumer-Ware, aber das muss nicht schlecht sein :)

Sofern du aber das ZeroHandoff Feature nicht zwingend nutzen willst, tun es natürlich auch APs von anderen Herstellern.
 
Naja, aber genau sowas ist ja überhaupt der Grund wieso ich drüber nachdenke.
Ohne dieses Feature bleibts wieder alleine beim Client, dann kann ich ja auch direkt bei meiner Version bleiben.
Oder habe ich da einen Denkfehler?
 
Schon, aber du musst das so sehen: Seamless Roaming, was du anstrebst, ist primär für hochsensible Verbindungen sinnvoll. VoIP zB toleriert nur minimale Unterbrechungen. Hat man also ein VoIP-Telefon mit WLAN (oder Smartphone mit SIP) und läuft durchs Haus, ist der Anruf sofort tot, wenn der Wechsel von AP zu AP zu lange dauert. Bei ZH bzw. controllerbasierten WLANs passiert der Wechsel in unter einer Sekunde und die VoIP-Verbindung bleibt bestehen.

Für's normale Surfen ist Seamless Roaming überflüssig, weil man im worst case eben einmal den Browser refreshen muss und weiter geht's.

Auch wenn der Wechsel von AP1 zu AP2 eine Entscheidung des Clients ist, wird er sich beim Einschalten zu 95% mit dem nächsten AP verbinden. Heißt: WLAN aus und wieder an und schon müsste man beim dichteren AP hängen, auch wenn das Smartphone vorher nicht wechseln wollte.

Je nach Umgebung, reicht vielleicht sogar ein zentraler Access Point aus. Wenn zB die Fritze vorher im Keller stand und der AP im OG, reicht vielleicht ein einzelner AP im EG aus und gut is..

Es ist alles eine Frage der persönlichen Anforderungen. Wenn du soviel Wert auf Seamless Roaming legst, dann mach das.
 
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Seamless ist ja die Königsklasse, so wie ich dich verstehe. Das wäre übertrieben.

Aber ZH schaut schon nett aus, und das ist auch alles im akzeptablen Bereich, auch preislich. Ich war nur bzgl. der Marke unsicher, weil sie mir nix sagt.

Aber dem Client überlassen ist auch nix, denn mit dem Smartphone bin ich ja viel unterwegs.
 
Hallo Raijin, ich denke, ich werde mittelfristig deine Vorschläge annehmen, danke dafür.
Ich bin aber nicht ganz sicher ob ich das alles verstanden habe.

Bei den von dir genannten APs ist doch der Controller direkt enthalten oder muss ich dort was eigenständiges noch einplanen?
 
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Bei den UAPs von Ubiquiti ist eine Controller-Software kostenfrei dabei, kein Hardware-Controller. Die Software kann man auf einem beliebigen PC permanent als Controller laufen lassen, muss man aber nicht. Sobald man mit der Software zB einmal ZH bei den APs konfiguriert hat, machen die APs das unter sich aus und man kann die Software wieder beenden. Man nutzt die Controller-Software dann sozusagen nur als Konfigurationsprogramm.

Richtige WLAN-Controller sind extra Geräte. Die kosten aber gerne 3-4 stellig... für privat sinnfrei.
 
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