Netzteil umbauen...Probleme

xXTHMXx schrieb:
Gefährlich für den menschlichen Körper sind Wechselströme, weil sie das Herz aus dem Rhythmus bringen. Gleichstrom, wie er vom Kondensator kommt, ist per se schon mal ungefährlicher. Dann ist es auch immer eine Frage des Stromes: Ja, ein Kondensator hat eine gewisse Ladung, aber reicht die wirklich um einen Menschen zu töten (wir gehen jetzt von einem gesunden aus, nicht einem der schon Herzrhythmusstörungen hat), schließlich gibt es da so tolle Tabellen ab welchem Strom für welche Dauer es bei Wechselstrom gefährlich für den Menschen wird.
1. hängt das von den Bedingungen ab und wie der Strom fließt usw.
2. Reden wir dennoch über pulsierende Gleichspannung


xXTHMXx schrieb:
OK, ich hab das ganze mal durchgerechnet. Ein 450V 330uF ElKo hat 0,1485As (voll aufgeladen bei 450V, so große Elkos sind aber schon fast das maximum was bei Netzteilen eingesetzt wird))
Nein, sind sie nicht.
Wenn wir von 550W Geräten sprechen, sehen wir sogar 390µF Kondensatoren.
Wenn wir von größeren Netzteilen sprechen, sogar von noch mehr!
560µF findest du bei 650-750W Netzteilen. Bei einigen Netzteilen hast sogar über 1000µF gesamt...



Deine Berechnungen sind schön und gut, aber du lässt dabei den Stromfluss durch das Herz aus, was aber sehr wichtig ist...
 
Entscheidend ist die Zeit, in der die Energie freigesetzt wird.

2 Caps mit je 4700µF und 470V wurden in Reihe geschalten und auf 630V (1000V-Brückengleichrichter) geladen.
Nach dem Kurzschluss waren noch 200V drin. Somit sind lediglich 217J frei geworden, was sich aber in einem ohrenbetäubenden Knall und hellem Blitz geäußert hat, welcher locker jeden Sylvester-Chinaböller zur Knallerbse degradiert. Die momentane Leistung beträgt mehrere hundert Kilowatt.

CU-Arcs1.jpgFlash1.JPG
 
Dass es möglich ist daran zu sterben will ich auch gar nicht ausschließen, das wäre absolut fahrlässig. Jedoch ist es halt auch falsch, es grundlegend als lebensgefährlich abzutun. Wenn man weiß, wie man damit umzugehen hat (alle ElKos vorher über Widerstand entladen oder wenn man auf blitze steht kurzschließen) dann kann man auch an einem Netzteil gefahrlos arbeiten. Klar, alles was Ladung hat ist potentiell gefährlich. Je größer die Spannung und die Kapazität, desto gefährlicher, weil länger Strom fließen kann. Laien sollten definitiv davon die Finger lassen. Hab auch mal die beiden vorangegangenen Beiträge bearbeitet, damit keiner jetzt auf doof Gedanken kommt einen geladenen 400V Kondensator anzufassen.

Ich muss auch zugeben, dass ich die ganze rechnerei oben (mitlerweile gelöscht) auch falsch angegangen bin. Der Strom alleine ist nicht (nur) ausschlaggebend: http://www.mikrocontroller.net/topic/245575
Sind nicht die ersten die darüber diskutieren :D

Fakt ist also(ich denke auf den Konsens können wir uns einigen): Kinder, lasst die Finger weg von Kondensatoren mit mehr als 50V wenn ihr keinen Plan habt :)
 
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Richtig, die Frequenz ist auch sehr entscheidend. Und da reden wir ja von 'nur' ~325VAC bei diesem Schinken, aber AFAIR mit 100Hz.
Aber bei Geräten mit aktiv PFC reden wir von ~380-420V. Aber das ist ja nicht das einzige Problem. Hab ja schon mal davon gehört, dass sich Leistungsbauteile selbst ausgelötet haben. Und ähnliches.

Das ist also durchaus enorm gefährlich, zumal man ja das gesamte Gerät verändert, was ja für diesen Zweck auch gar nicht notwendig ist...
Wie schon erwähnt, sind entsprechende Anschlüsse relativ einfach zu besorgen, die kann man dann für die Modifikation benutzen. Zumal es ja auch +12V Netzteile relativ preiswert gibt.

Es gibt einfach deutlich bessere Wege. Zumal immer wieder gern unterschlagen wird, dass diese Netzteile Gruppenreguliert sind.

Und eben auch die Zulassung der Geräte (TüV und so) ja auch notwendig ist, wenn auch das ganze viel zu schwach getestet wird. Heute gibts noch Netzteile ohne funktionierende Schutzschaltungen.
 
Also wer zur Hölle kommt auf die Spitzenidee, andere Bauteile als die Originalen einzubauen ? Ich meine, klar, einen Nichicon ElKo kann man problemlos gegen einen Rubycon austauschen, solange er die gleiche Kapazität hat und (mindestens) die gleiche Spannungsfestigkeit. Aber zbsp einen FET oder so abzuändern (nicht austauschen) ist ja mal grob fahrlässig :D
Beispiel das Netzteil an dem ich letzten gearbeitet hab: 400V 330uf Nichicon war schön aufgegangen, ein 0,22 Ohm Widerstand regelrecht explodiert. Also, schön jeden Primärkondensator kurzgeschlossen, alten ausgelötet, neuen eingelötet, Widerstand aus/eingelötet, alles wider zusammengebaut, nur kurz phase Berührt mit dem Stecker, riesen Schlag getan, Netzteil wieder auseinander gebaut, explodierten Widerstand gesehen, Netzteil weggeworfen. So läuft es halt, man kann nicht immer Glück haben. Dennoch: Es wäre echt gefährlich gewesen, das Netzteil nicht in zusammengebautem Zustand zu betreiben. Das war echt eine heftige Explosion da drinne, und das nur von einem kleinen 1W Widerstand. Will nicht wissen wie es da drin abgeht wenn ein Leistungswiderstand oder ein großer ElKo hochgeht.
 
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xXTHMXx schrieb:
AAber zbsp einen FET oder so abzuändern (nicht austauschen) ist ja mal grob fahrlässig :D
Komiker? Keine Ahnung? Oder beides?:freaky:
Was machst du, wenn es das Originalbauteil nicht mehr gibt? Schaltung analysieren und ggf. modifizieren, damit ein alternatives Bauteil - in deinem Beispiel ein FET funktioniert.
 
Hättest du meinen Text gelesen, wär dir zum einen aufgefallen, dass ich durchaus zumindest etwas Ahnung von der Materie habe (zumindest mehr als Otto Normalbürger) und zum anderen ging es darum, irgendein offensichtlich kaputtes Bauteil durch irgendein (Betonung auf irgendein) neues Bauteil zu ersetzen. Ich bin halt realist: Was nutzt es dir, massig Arbeitsstunden in etwas zu investieren, wovon man im Endeffekt wenig hat. Bleiben wir bei dem Beispiel des Beamers. Es gibt für die gesamte Elektronik dort NULL Dokumentation. Keine Schaltpläne, technischen Informationen, nix. Wie üblich halt. Ich hab doch keinen Bock, jeden einzelnen FET, Transistor, Spule, Kondensator etc. mit Multimeter und Oszi auf Funktion zu prüfen. Wenn es keine Messpunkte mit entsprechender Doku gibt, kann man realistisch betrachtet eigentlich nur die optisch defekten Bauteile austauschen und hoffen, dass es danach wieder funktioniert. Tut es das nicht hat man wenigstens nicht viel Zeit verschwendet.

Wenn du die Schaltung entsprechend analysieren und abändern kannst, schön.
Die meisten werden jedoch wohl einfach versuchen, ein entsprechend ähnliches Bauteil mit annähernd gleichen Leistungswerten zu bekommen - reverse engineering eines Schaltnetzteiles macht man schließlich nicht mal schnell an einem Nachmittag.
Vor allem die entsprechenden Konsequenzen seiner Schaltungsänderung bei komplexen Schaltungen zu kennen - puh, da muss man schon ordentlich in der Materie drinstecken um da dann noch durchzublicken.
Schließlich hängt an dem (hypothetischen) Pull-down Widerstand, den wir für unseren (neuen) FET ändern müssen, nicht nur der FET sondern noch eine ganze weitere Schaltung hintendran, die dann auch wieder entsprechend angepasst werden muss usw.. Da dürfte dann ein Neukauf die deutlich effektivere Variante sein.
 
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Naja wofür macht man auch sowas?
Ich mein die 12V kann man sich prima so abgreifen ohne überhaupt etwas dran machen zu müssen. Am einfachsten über die Molex Stecker via Verlängerungskabel je nachdem wieviel A man braucht auch noch von den anderen Steckern. Dafür muss man keine Kabel kaputt machen und auch das Netzteil nicht öffnen. Wie Stefan auch schon geschrieben hat kann man sich auch eine Lochplatine entsprechend löten wo man dann die Stecker einstecken könnte wenn man es ganz elegant machen möchte. Das ist alles besser als das ganze Netzteil zu zerlegen. Wenn das vorhandene dann stirbt, steckt man einfach ein neues an und fertig. Andererseits kann man sich das auch gleich sparen wenn man sich ein entsprechendes Netzteil neu holt. Billiger Leiser Effizienter.
Netzteile reparieren ist meistens eh sinnlos. Nicht weil es unmöglich ist sondern weil du nicht 100% weißt ob es nachher gut ist und ob du nicht eine gedonnert bekommst beim reparieren zudem halten die meisten Netzteile eh länger. Lüfter wechseln würde ich noch sagen okay wenn man weiß was man tut(!), machen casemoding Leute auch aber an den Elkos rumbraten?
Bei neubau nimmt man natürlich meistens wieder ein neues weil die Komponenten nicht billig sind, kommt halt doof wenn das 60-100€ Board vom alten Netzteil kurz nach der Garantie gekillt wird je nachdem welches verbaut ist. Gute Netzteile mit Schutzschaltungen kann man auch länger verwenden - Risiko hat man eh immer. Aber ein altes FSP 250er öffnen?
Ich hatte davon auch noch ein paar, wurden benutzt, sind gestorben, wurden ersetzt. Teilweise waren nur die Lüfter durch weils echt sägend laut wurde aber nach 12 Jahren sind die halt durchgenudelt und gehen in den Müll.
Dann nimmt man eben ein neues NT und wenn es nur eine Office Config ist hat man damit wieder länger Ruhe.

xXTHMXx schrieb:
Wenn du die Schaltung entsprechend analysieren und abändern kannst, schön.
Die meisten werden jedoch wohl einfach versuchen, ein entsprechend ähnliches Bauteil mit annähernd gleichen Leistungswerten zu bekommen - reverse engineering eines Schaltnetzteiles macht man schließlich nicht mal schnell an einem Nachmittag.
Vor allem die entsprechenden Konsequenzen seiner Schaltungsänderung bei komplexen Schaltungen zu kennen - puh, da muss man schon ordentlich in der Materie drinstecken um da dann noch durchzublicken.
Schließlich hängt an dem (hypothetischen) Pull-down Widerstand, den wir für unseren (neuen) FET ändern müssen, nicht nur der FET sondern noch eine ganze weitere Schaltung hintendran, die dann auch wieder entsprechend angepasst werden muss usw.. Da dürfte dann ein Neukauf die deutlich effektivere Variante sein.

Deswegen neukauf. Elkos wechseln die man mühsam suchen muss wofür? 40€ und der Office PC hat wieder für 3 Gen. Ruhe. So einfach ist das.
Bei manchen Geräten wo es nicht so einfach ist und man dran hängt kann man das machen wenn man weiß was man macht aber beim PC Netzteil ist ein Neukauf einfach die schnellere und bessere Lösung. ;)
 
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