Netzwerkverkabelung

frontloop · 24. Oktober 2016

Hi,

ich habe gerade eine Diskussion mit meinem Elektriker. Laut Baubeschreibung sind nur Leerrohre im Haus vorgesehen.
Beim Planungsgespräch mit dem Elektriker haben wir dann vereinbart, dass die Netzwerkverkabelung aus ein paar Räumen fertiggestellt werden soll.

So. Der Elektriker hat jetzt in den Räumen eine Netzwerkdose inkl. Kabel eingebaut. Im Keller enden jedoch die blanken Kabelenden ohne weiteren Anschluss.
Jetzt streiten wir darüber, ob zu der Beauftragung auch ein entsprechendes Auflegen der Kabel im Keller gehört. Aus meiner Sicht ja, auch wenn's nicht explizit vereinbart wurde, weil mit den blanken Kabelenden kann ich ja nichts anfangen.

Wie dem auch sei: Es geht um 3 Netzwerkkabel, die aufgelegt werden sollen. Der Elektriker will für ein Patchfeld inkl. Montage 230 € haben.

Frage: Wie schwierig ist es, die Kabel selbst aufzulegen? Was brauche ich dafür? Ich habe sowas noch nie gemacht und keine Erfahrung damit.

Lieber dem Elektriker nochmal Geld in den Hals werfen oder selber machen? Oder lohnt sich selber machen nicht, weil ich halt auch entsprechendes Werkzeug kaufen muss, etc.?!

Benzer · 24. Oktober 2016

Ohne den Auftrag zu sehen kann man es nicht beurteilen.
Ohne Erfahrung selbst machen würde ich nicht, allerdings sollten es für den Anfang auch 3 Netzwerkdosen tun, muss kein Patchfeld sein.

Nafi · 24. Oktober 2016

Frage: Wie schwierig ist es, die Kabel selbst aufzulegen? Was brauche ich dafür? Ich habe sowas noch nie gemacht und keine Erfahrung damit.

Du brauchst eigentlich nur folgendes
8fach Patchpanel: ab ca. 20€
LSA+ Auflegewerkzeug: ab 5€
Halbe Stunde Zeit

dj-melo · 24. Oktober 2016

siehe dazu http://blog.itforum-saar.de/2010/04...eld-nach-tia-568a-tia-568b-standard-auflegen/

wenn Wer4zeug nicht vorhanden oder evtl. die Fachkenntnis fehlt aus meiner Sicht lieber nochmal mit dem Elektr. verhandeln.

kaka11 · 24. Oktober 2016

Der Arbeitsumfang sollte in einer Offerte definiert sein. Wenn das Patchpanel nicht erwähnt wird, so gehört es nicht zum Auftrag.

Die 230€ finde ich etwas viel. Du kannst aber problemlos selbst ein Patchpanel montieren und die Adern crimpen.
Ein Patchpanel Cat.6A kostet um die 30€ (nimm ein geschrimtes Modell), eine Crimp-Zange/Anlegewerkzeug ca. 10€ und die Verdrahtung findest du mit Google. Kommst du trotzdem nicht klar, kann immer noch der Elektriker kommen.

nebulus · 24. Oktober 2016

Leider wirst Du nicht darum herum kommen und jede Dose zu öffnen und zu schauen, wie er die Kabel angelegt hat.

Es gibt 4 Paar Kabel mit voller und halber Farbe.

Die Belegung ist dann :

1V 1H 2V 3V 3H 2H 4V 4H

Allerdings würde auch funktionieren:

1H 1V 2H 3H 3V 2V 4H 4V

Und noch weitere kombinationen... Deshalb musst Du nachsehen wie er das in den Dosen gemacht hat.

Ich würde kein Patchfeld im Keller verbauen, sondern die Kabelenden direkt in einene Stecker Quetschen.
Dazu braucht es einer Quetschzange (15Euro) und Steckern, (je 30 Cent).

Wilhelm14 · 24. Oktober 2016

Ich kenne Nicht-Elektriker, denen würde ich das zutrauen. Ich kenne auch welche "vom Fach", denen ich das nicht zutraue.

Eigentlich legt man den Draht nur auf die Schneidklemme und drückt den Draht hinein. Das geht mit einem billigen LSA-Werkzeug, welches den Draht nicht nur hinein drückt, sondern in einem Schritt auch gleich abschneidet.
https://youtu.be/mMP0ZNOit-o?t=1m41s

Nur das LSA Werkzeug:
http://www.reichelt.de/LSA-Anschlus...CTION=3&GROUPID=5855&ARTICLE=10834&OFFSET=16&

Sets:
http://www.reichelt.de/Werkzeuge-fuer-Cat-Technik/2/index.html?ACTION=2&LA=3&GROUPID=5853
Billig-Set:
http://www.reichelt.de/Werkzeuge-fu...CTION=3&GROUPID=5853&ARTICLE=99979&OFFSET=16&

Oder gleich Sets mit Dosen, Panele, ...
http://www.reichelt.de/Installation-Sets/2/index.html?ACTION=2&LA=3&GROUPID=5862

TheCadillacMan · 24. Oktober 2016

Im Wesentlichen geht es darum ein Kabel abzuisolieren die einzelnen Drähte in die richtige Reihenfolge nebeneinander zu bringen und mit einem speziellen Auflegewerkzeug in ein kleine Plastikleiste zu drücken. Wenn man sich das zutraut kann man das selbst machen.

nebulus schrieb:
Und noch weitere kombinationen... Deshalb musst Du nachsehen wie er das in den Dosen gemacht hat.

Sofern der Elektriker einigermaßen kompetent ist hat er entweder nach EIA/TIA-568A oder -568B aufgelegt. Die Aderpaare "wild" auflegen sollte man nicht machen.
Welchen Standard er benutzt hat, sollte vom Elektriker zu erfahren sein. Dafür muss man keine Dosen aufschrauben.

nebulus schrieb:
Ich würde kein Patchfeld im Keller verbauen, sondern die Kabelenden direkt in einene Stecker Quetschen.

Nein! Sowas ist Pfusch. Verlegekabel gehören auf ein Patchpanel oder an eine Dose. Ich darf selbst so ein Installation supporten. Mit der Zeit brechenen die Arretierungen an den Steckern und dann darfst du regelmäßig neue Stecker crimpen.
Außerdem ist ein Patchpanel sinnvoll, weil ja noch zusätzliche Kabel dazukommen können.

Benzer · 24. Oktober 2016

Nein! Sowas ist Pfusch.

Genau das, allerdings könnte man nur die Module aus nem Patchpanel verbauen, ohne das Panel an sich. Das würde ich bei nur 3 Kabeln nicht so kritisch sehen. Allerdings nur wenn man günstig an die Module kommt, ansonsten wären die wohl teuerer als ein einfaches Panel.

TheNam3less · 24. Oktober 2016

Ich würde kein Patchfeld im Keller verbauen, sondern die Kabelenden direkt in einene Stecker Quetschen.

In RJ45-Stecker?

Ich glaube nicht dass das geht. Die Adern der Verlegekabel sind zu fett. Selbst wenn.. Dafür sind die nicht da. Hol Dir ein Patchpanel.
Ich habe bei mir zuhause selbst aufgelegt. An Deiner Stelle würde ich, wenn Du das noch nie gemacht hast, es mit einem kurzem Stück Verlegekabel "ausprobieren" und es danach wieder rausziehen. Dass der Elektriker die Dosen in der Wand schon gesetzt hast ist vielleicht etwas ungünstig, da wirst Du tatsächlich nachschauen müssen, wie der Elektriker das aufgelegt hat. Dieses Schema (welches er auch immer verwendet hat) wirst Du beibehalten müssen.
230€.. Hört sich für mich an wie "hab da kein Bock drauf und lass es mir gut bezahlen"

westef · 24. Oktober 2016

Also selbst machen ist in der Tat kein Problem, wenn man sich ein wenig einarbeitet.
Wie schon erwähnt muss man auf alle Fälle die Belegung in den Dosen überprüfen und dann beim Patchpanel die selbe Belegung vornehmen.

Ein Wort noch zu den LSA-Werkzeugen: Ich habe für meine Verkabelung auch ein sehr günstiges LSA-Werkzeug gekauft. Das Ding hat den Draht (meistens) sehr gut abgeschnitten, allerdings war das "reindrücken" nicht so wirklich gut. Ich habe dann am Ende mit einem feinen Schlitzschraubenzieher nochmal manuelle alle Drähte "nachgedrückt".

[SET]-=JENNER=- · 24. Oktober 2016

naja 230€ sind halt für nen patchfeld anfahrt und Zeitaufwand. schon etwas höher als der Standard aber denke auch ein Normalelektriker würde das um die 180 € dafür nehmen da er wohl nen halben tag dafür verplant.

allerdings ist es auch kein Hexenwerk hol dir dein gewünschtes Feld und ein einfaches Werkzeug übe mit ein paar kabeln und mache es dann richtig an deinen Kabeln. dann hast zumindest das meiste Geld gespart. Ob du das schneller hinbekommst liegt an deinen 2 linken Händen *sfg*

MFG JENNER

Raijin · 24. Oktober 2016

Sehe ich ähnlich. Selbst machen ist eigentlich kein Problem, aber 230€ sind jetzt auch nicht unbedingt übermäßig teuer. Wie Jenner über mir schon geschrieben hat, Anfahrt kommt dazu.

Ansonsten kommt es natürlich darauf an was für ein Patchpanel verbaut wird. Momentan sind es nur 3 Kabel, aber wieviele sollen es werden? Es ist ziemlich sinnfrei, wenn man ein 8er-Patchpanel kauft und anklemmt, wenn man mittelfristig 10+ Dosen hat (bzw. Doppeldosen).

Apropos Doppeldosen: Es klingt so als wenn nur Einzeldosen gesetzt wurden. Das halte ich für unpraktisch. Für's erste mag es reichen, aber bei zukünftigen Erweiterungen solltest du nach Möglichkeit immer Doppeldosen setzen und diese auch mit 2 Kabeln vom Keller aus versorgen. So kann man zB einen Port für PoE verwenden und dort einen AP anklemmen oder zB für eine ISDN-Leitung vom Router und den zweiten Port für einen Switch oder direkt ein Endgerät. Bei Einzeldosen geht dann nur entweder oder...

bender_ · 24. Oktober 2016

Schirm korrekt auflegen und Potentialausgleich nicht vergessen.
Oder schließt ihr alle Eure Lampen, Steckdosen, etc... mit Metallgehäuse auch ohne PE an?

frontloop · 24. Oktober 2016

also der Elektriker hat insofern Recht, weil kein Patchfeld explizit vereinbart war. Er hätte mich aber ruhig drauf hinweisen können.

Passt dann dieses Ding?
https://www.amazon.de/DIGITUS-Deskt...77330173&sr=8-1-fkmr0&keywords=patchbox+cat6e

Raijin · 24. Oktober 2016

Wieviele Dosen bzw Ports planst du in Zukunft? Du bist jetzt schon bri 3/8, wenn du so ein Patchpanel nimmst. 2 Doppeldosen mehr (siehe mein Hinweis von oben) und du bist bei 7/8.

Denk lieber langfristig und nimm ein 12er oder gar mehr - je nachdem wie deine Planung aussieht. Die paar Euro tun nicht weh - genausowenig wie x unbenutzte Ports. Wird das Patchpanel aber zu klein, dann tut's weh - austauschen und neu auflegen...

frontloop · 25. Oktober 2016

die sollten reichen. Es kommen max. 2 LAN-Kabel noch dazu.

t-6 · 25. Oktober 2016

Lass es den Elektriker machen. Der darf dann auch gleich den Potentialausgleich machen.

Raijin · 25. Oktober 2016

frontloop schrieb:
Es kommen max. 2 LAN-Kabel noch dazu.

Also nur eine Doppeldose? Oder willst du weiter auf Einzeldosen setzen? Naja, musst du wissen. Wenn du meinst, dass ein 8er Patchpanel ausreicht, dann ist das eben so. Das verlinkte Patchpanel wäre dann soweit in Ordnung.

@t-6: Potentialausgleich? Im selben Haus?

bender_ · 25. Oktober 2016

@Raijin: Ja. Die Schirme müssen am Patchpanel auf PE gelegt werden sonst besteht die Gefahr, dass bei Phasenschluss auf Schirm an den Steckern von geschirmten Netzwerkleitungen 230V anliegen. Lebensgefahr!

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