Rentendiskussion

Hallo und frohes neues Jahr

culo schrieb:
er hat doch recht?
Im Prinzip ja aber leider ist das Leben nicht umsonst, wenn alle Geringverdiener aufhören würden zu arbeiten und sich in die soziale Hängematte legen bricht unser Sozial-/Rentensystem komplett zusammen.
Ich finde Millionen Geringverdiener besser als z.B. 20-25% Arbeitslosigkeit (40-50% bei Jugendlichen) in Spanien oder Griechenland.
Du kannst 15€ Mindestlohn gar nicht so schnell ausprechen wie die Unternehmen die Arbeitsplätze in andere Länder auslagern würden.

culo schrieb:
diese roboter tätigkeiten gibt es in fast jeder firma mit produktion. das sind meistens die zeitarbeiter jobs.
und vor dem mindestlohn war es möglich das ein facharbeiter für 6,50€(netto) die stunde, solche roboter tätigkeiten zu verichten hat.
Richtig in manchen Bereichen sind die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen nicht so toll und was jetzt ?
Sollen wir sämtliche Produktionen in andere Länder auslagern und was dann ? Was machen wir dann mit den Millionen Hilfsarbeitern/Geringqualifizierten ? Was passiert dann mit unserem Sozial-/Rentensystem ?
Sollen alle Geringverdiener die Arbeit niederlegen und auf 15€ Mindestlohn warten ? Ich behaupte mal das wird nicht kommen, egal welche Partei an die Macht kommt, ein Politikwechsel würde die Gier der Unternehmer nicht bremsen.

culo schrieb:
da ist nicht viel mit rente. selbst der mindestlohn ist zuwenig um eine vernünftige rente für ein leben arbeit zu erhalten. das ist das größte versäumnis mehrerer generationen fehlgeleiteter lobby-politik.
Da hast du Recht aber ich sehe keine Änderung kommen, was sollen wir jetzt machen ? Den Kopf in den Sand stecken und jammern ? Die einzige Partei die das ändern möchte sind die Linken aber die wählt kaum einer.

culo schrieb:
empfinde ich nicht so. mich reizt deine aussage mehr da du untersellst das es nicht so wäre.
So ist das nun mal, jeder fühlt sich bei etwas anderem gereizt, es wäre doch langweilig wenn wir alle gleich wären.
Ich habe auch nie gesagt das es nicht so ist, ich sage nur das man manchmal die Arschbacken zusammen kneifen und Dinge machen muss die einem keinen Spaß machen.
Wenn ich Monate-/Jahrelang keine Arbeit finden würde dann würde ich erst einmal was schlechteres annehmen und mich aus einer Anstellung heraus bewerben, das sieht besser aus als sich aus der Arbeitslosigkeit zu bewerben.
Ja die Zeiten sind schwerer geworden aber es ist immer noch möglich beruflich etwas zu erreichen, wenn man aktiv etwas unternimmt, es hat sich noch niemand durch passives abwarten beruflich verbessert.

Grüße Tomi
 
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Passiv abwarten ist ja auch genau das, was ich NICHT will ... aber so ist es nunmal. Wenn ein Unternehmen eine Bewerbung von mir bekommen hat, dann ist die Devise erstmal warten (und weitere Bewerbungen schreiben). Wenn dann 2 Wochen nach Bewerbungsschluss noch nichts gekommen ist, dann wird telefonisch nachgefragt. Und dann ist der Käse gegessen ... entweder es kommt zu einem Gespräch, oder der Job ist eben erstmal weg. Macht nichts, es gibt ja eigentlich keinen Mangel an Stellenausschreibungen, auf die ich mich bewerben kann.
Der Lohn ist mir dabei nichtmal so wichtig ... ich weiß, dass ich erstmal überhaupt einen Fuß in die Arbeitswelt kriegen muss ... es geht mir viel eher darum, etwas zu tun zu haben ... daher ja auch der Unterricht. Das ist einfach etwas, das der Woche eine etwas andere Struktur gibt, als die reine Arbeitssuche per Internet.
Eine Weile habe ich Forschungsprojekte entwickelt ... nur für mich, um in der Übung zu bleiben, und weil Arbeitslosigkeit halt doch nicht nur "easy-peasy Urlaub" ist, sondern einem irgendwann echt an die Substanz geht.
Ich würde momentan lieber Müll sortieren, als tagein tagaus Listen bei Stepstone, indeed und co zu scannen ... das macht einen auf Dauer nämlich echt blöde ... gerne auch in Teilzeit, wenns für Vollzeit nicht reicht (kann ich halt weiter unterrchten).
Ich habe an eine Stelle nur wenig Ansprüche ... aber die Bezahlung sollte mir schon die Unabhängigkeit vom Jobcenter ermöglichen, und die Tätigkeit sollte nicht gerade Kenntnisse oder Fertigkeiten verlangen, die ich erst neu lernen muss. Von KfZ-Mechatronik, Medizintechnik oder Informatik verstehe ich einfach nichts ... nur ein paar Beispiele.

Die Devise "Egal was, Hauptsache angestellt" greift daher etwas zu kurz ... denn es gibt Bereiche, von denen ich trotz ellenlanger Bildungskarriere einfach keine Ahnung habe ... da gibts genügend jüngere mit Führerschein die "bei gleicher Qualifikation bevorzugt werden" (die haben zwar auch keine Ahnung, sind aber wenigstens jung und mobil).
Und wenn ich mir die Texte der Stellenausschreibungen so ansehe - vor allem den Ruf nach einschlägiger Berufspraxis in ganz speziellen Bereichen - dann scheinen Unternehmen auch überhaupt kein Interesse an Angestellten zu haben, die sie erstmal anlernen müssen.
Wenn die dann noch über 40 sind, dann schon gleich garnicht.
Ich verstehe sogar die Logik dahinter, denn sie ist denkbar simpel, aber dadurch bin ich mit meiner ganz persönlichen Situation auch nicht zufriedener, denn Verständnis allein ist erstmal KEINE Lösung.

Wenn dir keiner einen Job gibt, dann musst du dir wohl oder übel selbst einen häkeln ... das ist meine Zwischenbilanz nach knapp 3 Jahren Arbeitssuche.

Was würdest Du (Tomislav) in meiner Situation machen ... mal rein hypothetisch?
 
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und so jemand wie du redet von Lohngefälle und wie unfair das sei...
so jemand wie ich? ich bin nicht hans und auch nicht franz.
 
@damn80

Post #249?

Wenn man sich solche hanebüchenen Beispiele ausdenkt wie du (Beweise bleibst du schuldig, wenn wunderst), dann kann man sich natürlich über extreme Lohngefälle aufregen. Zudem erwartest du offensichtlich, dass Hans nicht auf das Niveau unter Franz rutscht, sondern Franz ebenfalls soviel Geld bekommen sollte. Was ebenso hanebüchen ist, denn wen solch geringqualifizierte Arbeit bereits solche hohen Lohn abwerfen soll, was sollen dann echte Facharbeiter und Hochqualifizierte verdienen? Dann ist man ja ruckzuck bei über 100.000€ im Jahr bei einfachen Abteilungsleitern mit geringer Personalverantwortung. Von echten Spezialisten mit Spezialausbildungen und Berufserfahrung sprechen wir dann besser gar nicht erst. In De würde die Zahl der Millionäre jedenfalls in kurzer Zeit einen gewaltigen Sprung machen....

Und halten wir mal fest: Weder Hans noch Franz sind echte Fachkräfte. Es sind Ausgebildete, mehr nicht. Facharbeiter wären sie geworden durch Weiterbildung oder ggf. durch (sehr) lange Berufserfahrung. Franz hat hier eben den Vorteil, dass er bedingt durch sein Abi besser qualifiziert ist und relativ einfach aufsatteln kann. Depp ist von beiden keiner. Im Leben spielt a) auch Glück eine Rolle und b) ist Franz für sein Schicksal auch selbst verantwortlich. Mit der besseren Qualifikation kann er sich leichter fortbilden und sollte dann locker auf das Niveau von Hans kommen oder drüber. Wir bleiben jetzt mal bei den fiktiven Zahlen, auch wenn sie vollkommen unrealistisch sind, das grundlegende Prinzip bliebe ja auch bei anderen Zahlen gleich, nämlich das Franz besser gebildet ist und damit grundlegend bessere Voraussetzungen hat, auch wenn er zunächst mal Pech hatte.
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Passiv abwarten ist ja auch genau das, was ich NICHT will ... aber so ist es nunmal.
Nur ein paar Standard Bewerbungen raus schicken ist aber auch keine aktive Arbeitssuche.

DerOlf schrieb:
Wenn ein Unternehmen eine Bewerbung von mir bekommen hat, dann ist die Devise erstmal warten (und weitere Bewerbungen schreiben). Wenn dann 2 Wochen nach Bewerbungsschluss noch nichts gekommen ist, dann wird telefonisch nachgefragt. Und dann ist der Käse gegessen ... entweder es kommt zu einem Gespräch, oder der Job ist eben erstmal weg. Macht nichts, es gibt ja eigentlich keinen Mangel an Stellenausschreibungen, auf die ich mich bewerben kann.
...
Wenn dir keiner einen Job gibt, dann musst du dir wohl oder übel selbst einen häkeln ... das ist meine Zwischenbilanz nach knapp 3 Jahren Arbeitssuche.
Du bist Akademiker mit mehreren abgeschlossenen Studien, du hast hunderte Bewerbungen losgeschickt auf die du Null Resonanz hast.
Diese Null Resonanz hat nichts damit zu tun das dir niemand eine Arbeit geben will, bei der Quote liegt der Fehler in deinen Bewerbungen, bei hunderten Bewerbungen muss Resonanz in Form von Einladungen/Gesprächen kommen.

DerOlf schrieb:
als tagein tagaus Listen bei Stepstone, indeed und co zu scannen ... das macht einen auf Dauer nämlich echt blöde ...
Dir bringen die klassischen und einfachen Wege der Bewerbung mittlerweile nicht mehr viel, weil sich auf diesen Jobportalen zu viele Mitbewerber rumtreiben die bessere Lebensläufe/Lebensgeschichten haben als du.

DerOlf schrieb:
Die Devise "Egal was, Hauptsache angestellt" greift daher etwas zu kurz
...
ich weiß, dass ich erstmal überhaupt einen Fuß in die Arbeitswelt kriegen muss
Du sollst auch nicht irgend etwas machen, du mußt endlich ins Berufsleben kommen und dafür am Anfang etwas schlechteres (als für deine Bildung üblich) in Kauf nehmen.

DerOlf schrieb:
Und wenn ich mir die Texte der Stellenausschreibungen so ansehe - vor allem den Ruf nach einschlägiger Berufspraxis in ganz speziellen Bereichen - dann scheinen Unternehmen auch überhaupt kein Interesse an Angestellten zu haben, die sie erstmal anlernen müssen.
Vergiß was in den Stellenausschreibungen steht, das ist zum größten Teil realitätsferner Unsinn, dort werden Superhelden und keine Mitarbeiter gesucht, wenn du von dem geforderten die Hälfte erfüllst dann bist du gut dabei.
Es ist richtig das die Firmen kaum noch anlernen/einarbeiten wollen aber das ist inzwischen zum Glück wieder ein rückläufiger Trend, weil die Firmen gemerkt haben das sie damit nicht durchkommen.

DerOlf schrieb:
Was würdest Du (Tomislav) in meiner Situation machen ... mal rein hypothetisch?
1. Hör auf dich hinter der Führerschein/Auto Ausrede zu verstecken, es liegt nicht am fehlenden Führerschein/Auto das du keine Arbeit findest, jeden Tag fahren Millionen von Menschen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit.
2. Hör auf damit als Akademiker einen Lebenslauf zu verschicken wo du auf dem Bewerbungsfoto ein T-Shirt trägst, das ist ein NoGo, so eine Bewerbung landet direkt nach dem ersten Blick in der Mülltonne.
3. Kürze deinen Lebenslauf auf maximal 1-2 Seiten, lass nur die wichtigsten Stationen drin, niemand liest sich einen Lebenslauf durch der mindestens 3 Seiten und maximal 6 Seiten lang ist.
4. Streiche Schleimereien aus deiner Bewerbung (z.B.: Ich bin motiviert/pünktlich/ehrgeizig/fleißig), das sind keine Fähigkeiten/Kenntnisse, das sind minimale Anforderungen die Arbeitgeber von jedem Arbeitnehmer erwarten.
5. Verabschiede dich von dem was ich hier schon öfters in diversen Beiträgen von dir gelesen habe, du wirst als Langzeitarbeitsloser ohne Berufserfahrung nicht ins Projektmanagement rein kommen.
6. Nutze die Lage mit den Flüchtlingen, aktuell werden in der Richtung ohne Ende Pädagogen gesucht, das könnte ein Einstieg ins Berufsleben sein, erstmal anfangen und dann aus einem Arbeitsverhältnis heraus weiter bewerben.
7. Wenn 6. in Frage kommt schick keine Bewerbung hin, geh persönlich mit deinem Lebenslauf vorbei und stell dich einfach und unkompliziert vor "Hallo ich bin der Olf, ich bin Pädagoge, Mathematiker und Musiker, ich suche Arbeit".

Ich habe beruflich als Medizintechniker mit zwei Flüchtlingsunterkünften zu tun, wir stellen/betreuen Teile der medizinischen Technik, dort arbeiten ganz unkomplizierte Leute mit denen man einfach und unkompliziert reden kann.
Die ersticken dort unter der vielen Arbeit, die nehmen fast jede helfende Hand die Ihnen angeboten wird, 2500€ Brutto kannst du da leicht verdienen und die interessieren sich auch nicht für tolle gepimpte Hochglanzbewerbungen.

Grüße Tomi
 
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culo schrieb:
da ist nicht viel mit rente. selbst der mindestlohn ist zuwenig um eine vernünftige rente für ein leben arbeit zu erhalten. das ist das größte versäumnis mehrerer generationen fehlgeleiteter lobby-politik.
Da ist noch nicht mal vernünftig Leben während der Erwerbszeit drin. Das sind 1075 Euro netto, die meisten Jobs, auch ML-Jobs, sind immer noch im teurern Westen und meistens in der Nähe von Großstädten. Also da sind schon mal mind. 500 Euro Miete warm beim Neuvertrag selbst für ne Butze mit 40 m² weg, wenn man davon ausgeht, dass man vorher AL war, außerhalb wohnte und jetzt näher zum ML-Job ziehen muss. Dann noch vielleicht 80 Euro ÖPNV, dann verschleißen die Klamotten noch schneller, die Nachfolger der Gestapo ziehen noch knapp 18 Euro ab, Haftpflichtversicherung braucht man auch, noch ein bisschen Billig-Antibiotika-Fraß vom Discounter und die Kohle ist schon so gut wie weg.
Wer zwingend ein Auto braucht, weil er vielleicht rund um die Uhr antanzen muss, kann gleich wieder Hartz IV machen.
Das ist das größte Problem in Deutschland, für Autofahren muss man durch die ganzen Abgabenlast des Staates schon mittlerweile ein kleiner Krösus sein.


culo schrieb:
finde ich interessant das der normale angestelle nur 48% von seinem einkommen als rente bekommt, während der beamte 71% seiner bruttoeinahmen als pension bekommt.
Vor allem 71 % vom letzten Gehalt, beim Rentner hingegen von seinem verdienten Durchschnittsgehalt!
Und dann ab 2035? nur noch 43 statt 48 %, deshalb sind ja dann mindestens 51 % der heutigen Arbeitnehmer dann ebenfalls Sozialfälle, dann kommen dazu noch die Ex-Arbeitslosen und Ex-Arbeitsunfähigen, dann sind wir bei ruckzuck bei 70 % Prozent Altersarmut. Das gibt blühende Landschaften. Wahrscheinlich werden die Altenheime dann wie Legebatteriehennen aufgebaut sein und die Insassen rund um die Uhr mit Benzos ruhiggestellt.
Billger wäre dann nur noch die Euthanasie, dem Kapitalismus in seiner letzten Lebensphase ist schließlich immer wieder alles zuzutrauen.
 
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Nunja Beamter ist nicht gleiche Beamter.Ein normaler A10 Beamter verdient sicherlich gut, aber er muss sich privat krankenversichern, wenn er nicht übern Tisch gezogen werden will.

Ein Beihilfetarif, da das Beihilfegesetz es ja nicht vorsieht einen Fixbeitrag zur GKV zahlen. Die wenigsten, auch hier, würden dann wohl selbst in die freiwillige GKV. Der PKV Beitrag geht dann also noch vom "Netto"ab + der Pflegepflichtversicherung.
Da keine Rentenbeiträge gezahlt werden, ist der Bruttolohn im direkten Vergleich zur Privatwirtschaft auch verhältnismäßig niedrig, was auffallen würde, wenn man diese Gruppe jetzt in die DRV zwängen würde. Der müsste dann wohl angehoben werden, oder man hätte bis A8-9 wohl ein neues Herr von Geringverdienern gezüchtet.
Dann gibt esauch den Nachteil, dass gerade Beamte flexibel sein müssen bzw. versetzungsbereit. Ein Freund von mir zieht gerade schon zu dritten Mal quer durch die BRD.

Ich will diese Unterschiede nicht verteidigen, aber warum die Beamten auf das schlechte Niveau herunterholen?
Warum nicht einfach eine steuerfinanzierte Rente (wie bei den Beamten). Ich meine auch nicht, dass alle Erwerbstätigen Beiträge zahlen müssen, sondern wirklich steuerfinanziert, so das jeder einzahlt. Mehrwertsteuer zahlen sogar Schüler und Rentner.
 
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Danke Tomislav, das ist doch schonmal viel konkreter.

Die PM-Bewerbungen verschicke eigentlich nurnoch, weil ich regelmäßig Vermittlungsvorschläge für solche Stellen vom Jobcenter bekomme. Schließlich haben die mich ja in eine Weiterbildung zu dem Thema geschickt. Die war auch garnicht so schlecht, wie ich erst dachte ... nur halt leider sinnlos. In den Bereich kommt man als Quereinsteiger echt nicht so einfach rein. Kein einziger aus der Maßnahme arbeitet heute im PM.

Führerschein werde ich trotzdem demnächst anfangen ... einfach weil es die Möglichkeiten ja doch arg erweitert, die Finanzierung sollte ich über meine Schüler schon hinkriegen, dauerts halt ein wenig länger.

Bwerbungen bringe ich bei Unternehmen in meiner Reichweite immer persönlich vorbei. nur bei Unternehmen in 100km Entfernung ist mir das zu teuer ... Werbungskosten gibts vom Amt nur für die fahrt zum Bewerbungsgespräch.
Im Flüchtlingsbereich habe ich es auch schon sehr oft versucht ... leider bin ich bei weitem nicht der einzige arbeitsuchende Pädagoge/Sozialarbeiter in Bielefeld. Ist halt ne Universitätsstadt mit großer Sozialwissenschaftlicher Fakultät. Die Idee, über diesen Sektor einen Berufseinstieg zu bekommen, ist bei den Studenten hier relativ häufig.
Bisher hat es bei mir allerdings noch nicht geklappt. Momentan ergibt sich in dem Bereich aber regelmäßig was neues.

Ich habe mich heute noch mit einem Bekannten über unser Rentensystem unterhalten. Dabei kamen wir auf die Sorge, ob denn in 30-40 Jahren (wenn man halt selbst in das Alter kommt) noch überhaupt eine Rente gezahlt werden wird.
Er meinte, dass wohl schon seine Oma solche Gedanken geäußert hatte, und wenn ich mich recht erinnere, war das auch bei meinen Eltern oft der Fall. In 30 bis 40 Jahren kann sich eine ganze Menge verändern - da braucht man nur an die Jahre 1910-40 zu denken.In beiden Fällen sind die schlimmsten Erwartungen NICHT eingetreten, seine Großmutter und meine Eltern haben oder hatten eine gute Rente.
Scheinbar macht sich jede Generation in einem Sozialsystem Sorgen um das Fortbestehen der Leistungsfähigkeit dieser Sicherungen. Sei es nun aus Kostengründen, aus politischen Ängsten heraus oder weil sich Einstellungen in signifikanten Bevölkerungsteilen eben auch mal ändern können.
Warum gibt es da gefühlt scheinbar so wenig Sicherheit obwohl die Systeme doch bisher offensichtlich funktioniert haben?
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Führerschein werde ich trotzdem demnächst anfangen ... einfach weil es die Möglichkeiten ja doch arg erweitert, die Finanzierung sollte ich über meine Schüler schon hinkriegen, dauerts halt ein wenig länger.
Dafür drücke ich dir die Daumen, auch wenn ich gerne schreibe das ein Führerschein/Auto nicht lebensnotwendig ist und das es ohne geht, ein Führerschein/Auto ist definitiv eine Erleichterung und ein enormer Komfortgewinn.

DerOlf schrieb:
Im Flüchtlingsbereich habe ich es auch schon sehr oft versucht ... leider bin ich bei weitem nicht der einzige arbeitsuchende Pädagoge/Sozialarbeiter in Bielefeld. Ist halt ne Universitätsstadt mit großer Sozialwissenschaftlicher Fakultät. Die Idee, über diesen Sektor einen Berufseinstieg zu bekommen, ist bei den Studenten hier relativ häufig.
Gibt es echt so viele (arbeitssuchende) Pädagogen ?

DerOlf schrieb:
Ich habe mich heute noch mit einem Bekannten über unser Rentensystem unterhalten. Dabei kamen wir auf die Sorge, ob denn in 30-40 Jahren (wenn man halt selbst in das Alter kommt) noch überhaupt eine Rente gezahlt werden wird.
Das ist eine berechtigte Sorge, nicht unbedingt ob es überhaupt noch eine Rente geben wird, sondern wie viel Rente es geben wird.
Aktuell gibt es ca. 48% Rente (vom durchschnittlichen Nettogehalt) und ich denke mir wir werden in absehbarer Zeit 45% bis evtl. 40% erleben.
Das frustrierende für Geringverdiener ist das Vermögen über 2600€ mit der Grundsicherung verrechnet wird, wenn man nur 50€ monatlich spart bekommt man in 25 Jahren 15.000€ zusammen und die werden dann mit der Grundsicherung verrechnet.

DerOlf schrieb:
Er meinte, dass wohl schon seine Oma solche Gedanken geäußert hatte, und wenn ich mich recht erinnere, war das auch bei meinen Eltern oft der Fall. In 30 bis 40 Jahren kann sich eine ganze Menge verändern - da braucht man nur an die Jahre 1910-40 zu denken.In beiden Fällen sind die schlimmsten Erwartungen NICHT eingetreten, seine Großmutter und meine Eltern haben oder hatten eine gute Rente.
Scheinbar macht sich jede Generation in einem Sozialsystem Sorgen um das Fortbestehen der Leistungsfähigkeit dieser Sicherungen.
Die Rente ist auch ein Thema die jede Generation beschäfigt.
Ich bin 47 Jahre und mein Opa hatte als Fabrikarbeiter eine Rente da träumen heute Akademiker von, er hatte ca. 70% Rente + Betriebsrente + private Vorsorge, da kam richtig was zusammen.
Die Generation danach hat schon bei der Betriebsrente eingebüßt, in meiner Generation liegt die Rente bei mageren ca. 45% und private Vorsorge macht kaum noch Sinn (Kaum Zinsen + Geringverdiener und die Grundsicherung).
Wie es für die aktuell 20 jährigen aussieht steht in den Sternen, Deutschland geht es noch sehr gut aber wer weiß was bei der nächsten Wirtschaftskrise so alles passiert.

DerOlf schrieb:
Warum gibt es da gefühlt scheinbar so wenig Sicherheit obwohl die Systeme doch bisher offensichtlich funktioniert haben?
Weil es ein sehr labiles/instabiles System ist und weil die Rente über Generationen gesehen immer weniger wurde/wird.
Du hast Recht damit das die Systeme früher gut funktioniert haben aber mittlerweile pfeift das System aus dem letzten Loch und es wird ständig nur notdürftig geflickt.

Grüße Tomi
 
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Das Rentensystem ist labil geworden weil Generationen von Politikern damit ihre Wiederwahl finanziert haben. Immer schön mehr Rente für die Alten versprochen, damit diese einen brav wählen. Gleichzeitig wurden die Rentenbeiträge sowohl bei den ANs als auch AGs gekürzt und gekürzt. Immer mehr auszahlen und immer weniger einnehmen, das ist simpelstes kaufmännisches Denken, dass das nicht gut gehen kann. Die sich verschiebende Alterspyramide ist da nur ein eher kleines Puzzleteil, welches zwar die Situation rapide beschleunigte, aber nicht die Ursache ist, die hier heute zugeteilt wird. Aber sie ist ein guter Sündenbock (in LÄndern wie Österreich, wo dies nicht geschehen ist, sind die Probleme nicht annährend so groß trotz ähnlicher Verschiebung in der Alterspyramide). Es ist halt schön einfach in dem Wissen zu leben, dass die Konsequenzen andere tragen müssen und es einem selbst besser geht. Danken kannst du unter anderem Kohl aber vor allem den Rentnern der 60-90 Jahre.

Natürlich spielen auch Dinge wie die Wiedervereinigung ne große Rolle. Da mussten ne Menge Rentner bezahlt werden, deren Renten durch die Staatspleite weg waren. Aber die Auswirkungen ohne die ganzen Rentengeschenke davor wären nicht so arg gewesen. Das heutige Rentner in die Altersarmut rutschen liegt daran, dass sie Rentner Generationen davor fettgefressen haben. Zwar wird ein Teil davon auch vererbt, aber das führt auch nur zu Kapitalhäufungen, auch im Bürgertum. Aber sowohl die Renter selbst als auch die Erben verkonsumieren den größten Teil davon und das vornehmlich in Luxus. Der rapide Anstieg des Wohlstandes in den 70ern, 80ern und 90ern war auf Pump finanziert bzw. Geldern, die für spätere Generationen vorgesehen waren. Und die zahlen nun immer zunehmender die Zeche.
 
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Tomislav2007 schrieb:
Gibt es echt so viele (arbeitssuchende) Pädagogen ?
Leider ja ... in Bielefeld hast du in regelmäßigen Abständen eine Schwemme. Unsere Uni bietet Platz für ca. 25.000 (ursprünglich für 19.000 konzipiert), und fast ein drittel dieser Plätze bieten die sozialwissenschaftlichen Fakultäten.
Das wird wohl vor allem daran liegen, dass die ehemals in Bielefeld behaimatete pädagogische Hochschule in die heutige Uni integriert wurde ... und an den 2 Versuchsschulen, die den Studienstandort für Pädagogen zusätzlich attraktiv machen.
Nebenbei gibt es auch noch immer die Pressemeldungen, nach denen dringend Pädagogen gesucht werden ... in Bielefeld war davon nie viel zu spüren ... es haben trotzdem jedes mal wieder ein paar mehr Pädagogikstudien begonnen.

Von meinen Bekannten weiß ich allerdings, dass man es als Pädagoge überall schwer hat, es sei denn man ist jung, weiblich und will in die Grundschule (die finden wohl irgendwie immer was - jedenfalls sind die arbeislosen Pädagogen meist männlich).
 
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DerOlf schrieb:
Warum gibt es da gefühlt scheinbar so wenig Sicherheit obwohl die Systeme doch bisher offensichtlich funktioniert haben?

Weil von interessierter Seite eine Stimmung der Angst geschürt wird mit der man dann allemöglichen "Reformen" sprich Kürzungen rechtfertigen kann. Politik lebt von Stimmungen die geschürt werden um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

Hier mal ein interessanter Artikel dazu: http://www.nachdenkseiten.de/?p=35780#more-35780
 
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Würde man das staatliche System fördern, das einen höheren Beitrag zu Folge hätte, wäre es doch
wahrscheinlicher effektiver, als privat orientierten Unternehmen den Spielraum zu geben, ihre Kosten
und "Gewinne" mit einzukalkulieren. Ob ich nun in die private oder staatliche zahle, bleibt erst mal
gleich. Die Milliarden Gewinne die von der "Privat-Wirtschaft" abgeschöpft werden, fehlen
offensichtlich dann bei der Höhe der potenziellen Rente.
Ein Blick zu unseren Nachbarn Österreich und Schweiz würde ich empfehlen.
 
Das bringt doch nichts die Beiträge zu erhöhen!
Rechne doch einfach mal aus, wie viel jemand der seine 45 Beitragsjahre immer maximal eingezahlt hat im gesamten einbezahlt und dann rechne aus was er bis zur durchschnittlichen Lebenserwartung an Rente bekommt.
Und du wirst feststellen, dass die Rentenkasse mit dem Beitragszahler ein fettes Plus gemacht hat. Es ist doch eher das Problem, dass viele Leute etwas bekommen die nicht berechtigt sind bzw. der Staat auch eingegriffen hat und damit andere Dinge finanziert hat.
Genauso die Mütterrente ein Blödsinn hoch zehn, die paar Euro mehr für die betroffenen reisen es erstens nicht raus und zweitens hat man dadurch für die Beitragszahler wieder eine unnötige Mehrbelastung geschaffen.

Von daher ist es sinnvoller privat vorzusorgen, da ist wenigstens kein absolut inkompetenter Staat zwischengeschaltet der deine Beiträge verdummbeutelt.
 
Bärenmarke schrieb:
Von daher ist es sinnvoller privat vorzusorgen, da ist wenigstens kein absolut inkompetenter Staat zwischengeschaltet der deine Beiträge verdummbeutelt.
Ob die Gelder nun von inkompetenten Politikern verdummbeutelt werden, oder von nicht weniger inkompetenten Vorständen ... der Unterschied ist mir irgendwie noch unklar.
Wenn der Staat jedoch Gelder "verdummbeutelt", dann setzt er sie an anderer Stelle mehr oder weniger sinnvoll ein (über Sinn oder Unsinn lässt sich bestens streiten, aber darum geht es hier nicht), wenn ein Privatunternehmen dein Geld verdaddelt hat, dann ist es weg ... und wahrscheinlich zu einem recht großen Teil in irgendwelchen privaten Taschen versickert.

Inkompetenz findet man nicht nur in der Politik, die ist auch in den "Teppichetagen" gut vertreten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob die Gelder nun von inkompetenten Politikern verdummbeutelt werden, oder von nicht weniger inkompetenten Vorständen ... der Unterschied ist mir irgendwie noch unklar.
psst, das sind meist die selben Leute.......aber nicht weiter sagen.......ist ein Geheimnis!
Einfach mal Politiker mit Nebentätigkeiten googeln......
 
DerOlf schrieb:
Ob die Gelder nun von inkompetenten Politikern verdummbeutelt werden, oder von nicht weniger inkompetenten Vorständen ... der Unterschied ist mir irgendwie noch unklar.
Das macht schon einen Unterschied ;-)
Bei der gesetzlichen Rente kannst du ja nicht wirklich darüber entscheiden, du musst es einfach bezahlen. Und wenn du privat vorsorgst, dann hast du die Wahl zwischen seriösen und weniger seriösen Anlageformen bzw. Unternehmen. Und ich sag mal wenn die ganzen großen Versicherungen Pleite gehen würden, dann hätten wir ein ganz anderes Problem ;-)
Von daher ist es sehr unwahrscheinlich, dass deine Beiträge dort im gleichen Maße verdumbeutelt werden.
Zumal du dein Geld ja auch selbst verwalten kannst ;-)

DerOlf schrieb:
Wenn der Staat jedoch Gelder "verdummbeutelt", dann setzt er sie an anderer Stelle mehr oder weniger sinnvoll ein (über Sinn oder Unsinn lässt sich bestens streiten, aber darum geht es hier nicht), wenn ein Privatunternehmen dein Geld verdaddelt hat, dann ist es weg ... und wahrscheinlich zu einem recht großen Teil in irgendwelchen privaten Taschen versickert.

In den privaten Taschen von den Politikern versickert doch auch sehr viel Geld :(
Von daher sehe ich da keinen großen Unterschied, außer das öffentliche Bauvorhaben völlig aus dem Ruder laufen :( Und ich bin z.b. aktuell mit der Verwendung meiner Steuergelder nicht wirklich zufrieden... und ich zahle leider nicht wenig :(

DerOlf schrieb:
Inkompetenz findet man nicht nur in der Politik, die ist auch in den "Teppichetagen" gut vertreten.

Das stimmt, aber bei unseren aktuellen Politikern ist sie besonderst stark vertreten. Hast du zufällig hart aber fair am Montag gesehen? Der Versuch von Göring Eckhart zu erklären was superreiche sind.... zum fremdschämen.
 
Generell möchte ich es mit den Worten Norbert Blüms halten :"Die Renten sind sicher".
Und das hat sich deutlich beim Anschluss unserer Volksgenossen aus der ehemaligen DDR
bewahrheitet: einmal Deutscher, immer Rente.
In diesem Sinne: wenn alle einzahlen, auch die Politiker! könnte das schon klappen.
Die Hannover-Gang rund um Herrn Schröder und Maschmeier, Riester und Co.
ist mehr als dubios! Um es höflich auszudrücken.
 
Die Renten sind sicher, zumindest die der Politiker und Beamten, bei gleichzeitig viel höherem Niveau. Und genau dass ist das Problem der Deutschen Rentenversicherung. Durch die Privilegierung einiger weniger, z.B der Politiker die über unser aller Renten entscheiden, und der dauernden Kürzungen der Renten gibt es hier keine einheitliche Front in der Bevölkerung die hinter der gesetzlichen Rente steht. Die interessensgeleitete Politik mit ihren Kürzungen und den andauernden Diskussionen von der angeblichen "unfinanzierbarkeit" (von den Wirtschaftslobbys schön eingeflüstert) ist es die das Vertrauen in die gesetzliche Rente untergräbt.

In Österreich hingegen, wo alle in die gesetzliche Rente einzahlen müssen bei viel höheren Leistungen (14 Monatsrenten bei ca. 40% höherem Niveau gegenüber der Deutschen Rente) ist der gesellschaftliche Rückhalt zur gesetzlichen Rentenversicherung viel höher. Bestrebungen die Rente zu kürzen wie hier in Deutschland können politisch dort kaum durchgesetzt werden. Komischerweise ist das viel höhere Rentenniveau ohne weiteres in Österreich zu finanzieren. Und das bei nur ca. 1,5 % höheren Arbeitnehmeranteil im Vergleich zum Deutschen Rentenbeitrag. Man sieht das eine auskömmliche Rente durchaus möglich ist wenn der politische Wille vorhanden wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
überall hört man "du musst privat vorsorgen" (stelle fest: marketing funktioniert super")

nur was nutzts? diejenigen die wirklich das geld dafür übrig haben werden sicher deutlich über der "grundsicherung" liegen und die die sich das jetzt vllt. vom munde absparen und ihr leben lang einzahlen aber am ende eh unter der grundsicherung sind bzw. da rein rutschen.
tja die haben lange umsonst bezahlt weils ja angerechnet wird und man eben weniger grundsicherung bekommt.

stelle fest in dem falle haben wir 2 gewinner, den staat der weniger grundsicherung zahlen muss und den versicherer der ja am einzahler genug verdient hat, letztlich ist der armw tropf der dumme und verlierer.
aber er hat wenigstens was gute sgetan indem er den staat entlastet und die geldsäcke weiter gefüttert hat.
 
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