Rentendiskussion

NieVida schrieb:
Anscheinend lebst du wo anders
Auf diversen Jobvergleichsseiten werden 2000-2300 brutto als Einstiegsgehalt angegeben.

Freezehead schrieb:
Bei mir 1200€....
Ja klar, wahrscheinlich auch noch 60+ Woche mit 20 Tagen Urlaub. :rolleyes:
 
Auf diversen Jobvergleichsseiten werden 2000-2300 brutto als Einstiegsgehalt angegeben.
Und dann stimmt das? Wie wäre es wenn du einfach mal deine Freunde fragst?
Ja klar, wahrscheinlich auch noch 60+ Woche mit 20 Tagen Urlaub.
Dir ist schon klar das genau das für viele die Realität ist?
 
Wie geht das denn bei dem gültigen MiLoG?

Den Meinungen mit Anpassung/Modernisierung unseres Rentensystems stimme ich zu. Was hier aus meiner Sicht überhaupt nicht mit Einfließt ist das Grundgerüst unseres Rentensystems. Es ist eine Finanzierung von den Jüngeren. Nur wo sind die Jüngeren? Das ist für mich das Hauptproblem, es haben alle die ohne Kinder (hart gesagt weniger als 2 Kinder) leben genau den selben Anspruch an die Rente, obwohl sie keine Arbeitskräfte beisteuern die die Rente "verdienen"/einzahlen.

Das ist halt ein Denkfehler aller. Nicht wir zahlen für unsere spätere Rente ein. Nein, wie zahlen die Rente der jetzigen Rentner.

Solange das System nicht dahingehend geändert wird, dass Kinder (vielleicht Maschinen die Arbeitsplätze einnehmen) ein größerer Rentenfaktor sind, wird sich nichts ändern und die Zukunft sieht dahingehend düster aus.

Auch muss man berücksichtigen, dass Eltern eine doppelte Belastung haben. Erst die höheren Ausgaben durch die Kinder und dann halt weniger Netto um Vorzusorgen.

Ich hoffe da ganz stark auf das anstehende Verfahren beim BGH?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie geht das denn bei dem gültigen MiLoG?
Ne Bekannte macht im Prinzip drei 450€ Jobs (einer SVP). Sie verlässt morgens gegen 6:15 das Haus und kommt selten vor 20:00 wieder. "Gearbeitet" hat sie vielleicht wirklich "nur" 30-40 Stunden. Aber 5 Tage die Woche gehen komplett für Arbeiten drauf (z.B. Pendeln zwischen drei Arbeitgebern), der Samstag nochmal zu drei vierteln nur am Sonntag ist mal Zeit für die Tochter. Wenn nach allen Abzügen 1000€ bleiben ist das Luxus. Rente? Vergiss es.
Das ist die Realität vieler Menschen!
Traurig das es immer noch Leute gibt die denken hier in D wäre sozial gesehen alles eitel Sonnenschein...
 
Thorle schrieb:
Das ist für mich das Hauptproblem, es haben alle die ohne Kinder (hart gesagt weniger als 2 Kinder) leben genau den selben Anspruch an die Rente, obwohl sie keine Arbeitskräfte beisteuern die die Rente "verdienen"/einzahlen.

Das ist halt ein Denkfehler aller. Nicht wir zahlen für unsere spätere Rente ein. Nein, wie zahlen die Rente der jetzigen Rentner.

Solange das System nicht dahingehend geändert wird, dass Kinder (vielleicht Maschinen die Arbeitsplätze einnehmen) ein größerer Rentenfaktor sind, wird sich nichts ändern und die Zukunft sieht dahingehend düster aus.

'Tolle Idee, also bis 60 keine Kinder und dann durch die Ortschaft F*****:freak:
 
Verstehe deinen Beitrag nicht. Mit 60 bist du zu spät dran mein lieber oder willst du mit 78 in die Rente?
 
gaunt schrieb:
Und dann stimmt das?
Wie soll ich ansonsten an einen deutschlandweiten Durchschnitt kommen?

gaunt schrieb:
Wie wäre es wenn du einfach mal deine Freunde fragst?
Ich habe nur zwei Krankenpfleger im Freundeskreis. Einer ist Stationsleiter, die andere Krankenpfleger mit Spezialisierung auf der Herzabteilung. Und beide verdienen >2000€ monatlich.
 
Na na, wer wird denn hier untertreiben. Ein Facharbeiter der "um 2000€ brutto" verdienen soll? Das bekommen übernommene Azubis, aber keine Facharbeiter mit x Jahren an Berufserfahrung (tiefster Osten mal ausgenommen).
ich verstehe unter "facharbeiter" jemanden der seinen beruf gelernt bzw. ne ausbildung abgeschlossen hat.

mich mal als beispiel:
gelernter kfz-mech 36 jahre alt, vor 10 jahren nachm bund für sage und schreibe 8,50€ std. als testfahrer angefangen über die jahre dank miesem tarifvertrag in den letzten 4 jahren auf 14,50€ hochgerappelt, dieses jahr dank vw den job verloren, jetzt wieder als testfahrer mit 13,50€ angefangen und lohnerhöhungen gibts da nicht.
und nein ich lebe und arbeite im westen.
ich allein kann damit auskommen, leiste mir nichts und male mir keine rosige rente aus.
 
Und du arbeitest jetzt als Kfz-Mechaniker in diesem Beruf? Oder gibt es gar keine Einstellungsvoraussetzung für diesen Job (Führerschein ausgenommen)?
 
Einstellungsvoraussetzung
ist Kfz-Mechaniker min. 25 jahre alt
man könnte auch sagen facharbeiter mit spezialisierung.
ist aber leider nicht der traumberuf den sich viel so vorstellen auch wenn ich als einer von wenigen lamborghini fahre.

man sollte ja ansich auch meinen das prototypen fahren und erprobung ansich schon ne recht hochwertige arbeit sein dürften, ist es vllt. auch nur bei der bezahlung merkt man das nicht.
ausgliederung und dienstleistertum sei dank.
 
Habe auch einen relativ hochwertigen Job eigentlich. Mechatroniker

Und bekomme nur 12,35, letztes Jahr waren es noch 12,10 davor 3 jahre lang 11,50

Bin ebenfalls im Westen.

Aber muss man halt mit leben. Ich hoffe das ich meine Rente einfach nicht erlebe.
 
Einer ist Stationsleiter, die andere Krankenpfleger mit Spezialisierung auf der Herzabteilung. Und beide verdienen >2000€ monatlich.
Ein Stationsleiter und ein Spezialist. Und jetzt frag doch bitte einfach mal die normale Schwester. Der Durchschnitt ist leider wenig hilfreich. Denn da stecken auch die wenigen drinn, welche in den letzten Jahrzehnten Leitungsfunktionen bekamen und dann auch ordentlich verdienen.
Verdient die eine Hälfte 4000€ die andere 2000€ sind das im Schnitt 3000€. Es hilft aber einem 2000€ Menschen wenig zu wissen, dass er im Schnitt 3000€ verdient.

ist aber leider nicht der traumberuf den sich viel so vorstellen
Als Testfahrer bei den Volumenherstellern dürftest du vor allem tausende KM auf Rüttelpisten hinter dir haben. Oder aber "Sie fahren jetzt 100mal dieses Programm ab, max 5% Abweichung". Und dann wird eben 100mal z.B. von 60 auf 120 hochgezogen und abgebremst. Oder eben andere hochinteressante Fahrmanöver. Vergleichsdaten für die Vormessung eben...
Ich kenne nur einen der mal als Testfahrer gearbeitet hat und kaum einer hat soviel geflucht wie der;-)
 
gaunt schrieb:
Und dann stimmt das? Wie wäre es wenn du einfach mal deine Freunde fragst?

Mmmh, es mag bestimmt Ausnahmen geben, aber >2000€ Brutto IST das Einstiegsgehalt einer examinierten Pflegekraft im Krankenhaus und in der ambulanten Pflege. Ich kenne sehr viele Pfleger und Schwestern, die in Krankenhäusern (ÖD + kirchlicher Träger) oder in ambulanten Pflegediensten arbeiten. Jeder kommt auf teils deutlich >2000€. Nach einiger Zeit im Beruf mit Schichtzulage auch deutlich >3000€ Brutto. Immer auf eine Vollzeitstelle gerechnet natürlich.
 
Jeder kommt auf teils deutlich >2000€. Nach einiger Zeit im Beruf mit Schichtzulage auch deutlich >3000€ Brutto. Immer auf eine Vollzeitstelle gerechnet natürlich.
Herzlichen Glückwunsch. Dann kommt jemand mit diversen Zuschlägen für Nacht und Gefahrenzulagen nach x Jahren Berufserfahrung auf 3500€? Denke das ist realistisch. Aber wie viele sind das?
Irgendeiner hier postete 3k als Durchschnitt. Deine Freunde haben also das Glück durchschnittlich bis leicht überdurchschnittlich zu verdienen. Schaffen das aber nur, weil es im KH für schweres Heben, Nacht und weiß Gott was alles Zulagen gibt. Das sei ihnen auch gegönnt, weil insbesondere die Pflegejobs als nicht sonderlich gut bezahlt gelten, ich persönlich sie aber als sehr wichtig ansehe. Ich kenn auch Facharbeiter die sogar noch seeehr viel mehr verdienen. Aber genau die sind das Problem. Denn die versauen den ganzen Schnitt.
Das ändert eben leider nix drann, das es neben dem Druchschnitt noch ein oben und unten gibt. Oben die Beschweren sich ja auch nicht. Und die unten interessieren keinen.

Und noch was weil das hier ja ein Rententhread ist:
Nehmen wir die 3500€ Brutto für nen gelernten Pfleger (vermutlich werden sich einige beschweren das sie nicht soviel haben)...
Der muss jetzt für ne vierköpfige Familie aufkommen. Habs eben mal mit nem Netto Rechner überflogen. Es bleiben ~2200-2500€ also 2500...
Ne Wohnung für 4 mit Nebenkosten, unter 1000€ wirds eng. Im besten Fall bleiben 1500€...
Nen Alg 2 Rechner spuckt mir dagegen einen Anspruch von 1154 € aus. Macht gerade mal 350€ Differenz aus. Dabei habe ich beim Einkommen mich immer am oberen Rand gehalten. Ist die Ausgangslage nicht so ideal, dann hat eine Facharbeiterfamilie in etwa soviel wie eine H4 Familie.
Und jetzt sorge für eine ordentlich Ausbildung deiner Kinder, sorge für deine eigene Rente und bezahl die Rente der jetzigen Rentner. Selbst mit 3,5k wird das eng. Und viele haben die leider nicht.
 
Wenn wir das ganze Renten/Versicherungs/blablabla-Geld in die Forschung und Bildung stecken, so übernehmen in 50-100 Jahren Roboter die Arbeit. :D
(eigentlich ein True Fact)

Ich sehe hier einfach das Versagen der Politik. Wir diskutieren hier um den heißen Brei.
Abermillionen Billiglohnarbeiter in DE, die sich keine Rente leisten können aber stecken sich schön das ganze Geld selber ein....
Das Kernproblem ist die verdammte Politik. Die kriegt nichts auf die Reihe gebacken innenpoltisch.
Bildung in Deutschland?
"Ich kann keine Steuererklärung machen, aber ne Gedichtsinterpretation in 5 Sprachen kann ich."
Und vieles mehr, könnt ihr euch denken.
Solange das nicht behoben wird, solange stürzt die deutsche Rente in eine Katastrophe.
 
Das Problem ist die Koppelung von Geld als Wertschöpfung der Arbeit.
Mit der Technologie die heute existiert könnte man 35% der Jobs sofort streichen.

Aber ein 1 Euro Jober ist günstiger als die Maschine:lol:
 
und in china geht man jetzt schon dazu über mehr und mehr roboter ein zu setzen da die schon günstiger sind als die billigen menschen
 
Ein 1 Euro Jober ist günstiger als ein Chinesischer Arbeiter am Fließband;)

Mann kann mit ein wenig Trickserei mit der Vorlage die die Politik geschaffen hat, den 1 Euro Jober 138 Euro zahlen der Rest kommt vom Staat (also von Allen).

138 Euro ist auf dem Niveau eines Indischen Facharbeiters.
 
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Thorle schrieb:
Es ist eine Finanzierung von den Jüngeren. Nur wo sind die Jüngeren? Das ist für mich das Hauptproblem, es haben alle die ohne Kinder (hart gesagt weniger als 2 Kinder) leben genau den selben Anspruch an die Rente, obwohl sie keine Arbeitskräfte beisteuern die die Rente "verdienen"/einzahlen.

Und wie wolltest du da dann eine Änderung vor dem Grundgesetz rechtfertigen? Gleicheit und so... ;). Da haben wir auf der einen Seite Willi Wichtig mit viel Kohle, adrettes Aussehen usw, der kein Problem damit hat, eine Frau zu finden. Die zeugen 2 Kinder und alles passt. Auf der anderen Seite hast du dann Frauen/Männer, die, aus welchen Gründen auch immer, keinen Partner/Partnerin bekommen. Die willst du dann noch zusätzlich dafür abstrafen? Oder was ist mit denen die keine Kinder zeugen/bekommen können?

Die Schwester meiner Ex hat nach 4 Fehlgeburten auch keine Kinder. Sie und ihr Mann können theoretisch Kinder zeugen und eigentlich auch bekommen. Nur irgendwie kommt kurz vor dem Ende immer was dazwischen. Da sagst du ihnen dann "dumm gelaufen mit den Fehlgeburten. Aber keine Kinder gleich weniger Rente"? Da fängt es dann wieder mit den Ausnahmen hier und da an. Was ist mit Eltern(teilen), deren Kinder im Ausland aufwachsen?

Die bringen für die deutschen Rentner auch nichts. Die sind ja nicht in Deutschland ansässig. Oder wenn deine Kinder mit beenden des Studiums ins Ausland auswandern? Wenn meine 10 Kinder in den Staaten arbeiten, hab ich zwar 10 potentielle Steuerzahler in die Welt gesetzt, aufgezogen und aufs Leben vorbereitet. Nur leider zahlen die in Deutschland nichts die Rentenkasse ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
ThomasK_7 schrieb:
Ich bitte um Aufklärung, welche Umbauten des Rentensystems der letzten rd. 20 Jahre, wem die Taschen bis zum Überlaufen gefüllt haben!
Das Rentensystem wurde, abgesehen von Bezugsreduktionen und Nullrunden nicht umgebaut, es wurde nur der selben Wirtschaftlichkeits-Logik unterworfen, nach der Giftmüll ins Meer gekippt und Atomkraftwerke unzureichend gewartet werden.
Das System, was umgebaut wurde ist die Volkswirtschaft als ganzes - insbesondere im Bezug auf die Erwerbsstruktur. Es haben in Deutschland nach WWII nur selten so viele Leute trotz 40H-Woche so knapp oberhalb des Existenzminimums gelebt.

Dabei handelt es sich (wie bei jeder gesellschaftlichen Entwicklung) natürlich um ein sehr komplexes Zusammenspiel der verschiedensten Faktoren ... jedes für sich betrachtet hat sich kaum verändert, und trotzdem öffnet sich die Wohlstandschere immer schneller.
Zum Beispiel die Euro-Umstellung inklusive Kaufkraftreduktion (überlegt euch mal, was man vor der Umstellung für DM 2,00 bekommen hat und vergleicht das damit, was man heute für € 2,00 bekommt ... z.B bei Lebensmitteln) ...
Da unsere Politiker nicht genug Rückgrat hatten, um dieser Umstrukturierung entgegen zu wirken (die haben dabei eher geholfen), muss der Staat heute bei einer zunehmenden Zahl von Erwerbstätigen unterstützen ... trotz Vollzeit-Beschäftigung.
Insgesamt ist für die letzten 20 Jahre eine Entwertung der menschlichen Arbeitskraft festzustellen .... ehemals "normale" Zusatzleistungen (z.B. die vermögenswirksamen Maßnahmen) haben heute in kaum einem Arbeitsvertrag platz, wie viele von euch bekommen ein 13. Monatsgehalt, oder sowas wie Weihnachtsgeld? In der Generation meiner Eltern waren diese Dinge noch in nahezu jedem Arbeitsvertrag, sogar in den Tarifverträgen verankert.
Der zugegeben etwas übertriebene Kündigungsschutz wurde aufgeweicht, und heute gibts bei jeder Sparmöglichkeit, die der Gesetzgeber "schenkt", neue Arbeitverträge ... mit etwas schlechteren Konditionen.

Die Rente wurde nicht umsonst teilprivatisiert, genau wie Krankenkassen heute nichtmal mehr 50% der Leisungen bezahlen, die zu Beginn der 1990er noch selbstverständlich waren, selbst WENN man alle Vorsorgeuntersuchungen wahrnimmt. Bei den sozialen Leistungen (Versicherungen) stzeigen die Beiträge ... bei real sinkendem Leisungsumfang.
Wie viele Zusatzversicherungen muss man heute abschließen, um so abgesichert zu sein, wie man es vor 25 Jahren noch mit der AOK alleine gewesen ist?

Der offensichtliche Grund für diesen Umbau lautet natürlich "Alles wird teurer" ... aber da sollte man sich durchaus mal fragen, "ja warum denn eigentlich" Es gibt kein Naturgesetz, nach dem das zwingend so sein muss ... nur vor den Strukturmerkmalen des Kapitalismus erscheint diese Entwicklung völlig natürlich, denn sie ist systemimmanent ... schon Adam Smith hat das erkannt, und neben "Wealth of Nations" noch ein zweites Buch geschrieben, welches sich vor allem mit den sozialen Problemen beschäftigt, die der freie Markt mit sich bringt. Das zweite Buch kennt fast niemand ... aber wenn man als gut enkulturierter Kapitalist nur dieses Buch liest, dann hält man Smith für einen Marxisten.

Das Rentensystem ist nur ein kleiner Teil des Umbaus, den ich meinte ... aber leg mal jeden Tag einen Cent in deine Küche, und du kommst in 20 Jahren nichtmal mehr an den Kühlschrank ...
Die Masse machts ... isoliert betrachtet ist alles vielleicht "halb so wild" ... aber im ganzen sieht es ziemlich finster aus, denn unsere Volkswirtschaft stranguliert sich langfristig selbst, wenn der Staat dafür sorgen muss, dass das Konsumvieh auch ausreichend konsumieren kann.

Die menschliche Arbeitskraft muss geschützt werden, und da gehören Löhne, von denen man auch ohne staatliche Unterstützung leben kann genauso dazu, wie ein Rentensystem, welches zulässt, den Lebensabend auf einem ähnlichen Wohlstandsniveau zu verbringen, wie die letzten Arbeitsjahre, oder ein Gesundheitssystem in dem KK-Beiträge zukünftige Leistungen nicht nur bezahlen, sondern diese im Bedarfsfall dann auch erbracht werden.
Meine Krankenkasse hätte mir mit 18 noch Zahnersatz bezahlt (oder wenigstens die nötigen Behandlungen zu fast 80%) ... der Zahnersatz, den ich vor einigen Jahren bekommen musste, hat mich knapp € 2500,- gekostet. Eingezahlt habe ich seit meinem 18 Lebensjahr ca. € 30000,- - mehr als ZEHN mal soviel. Bis mein Körper so langsam den Geist aufgibt, werden es wahrscheinlich über 100000,- gewesen sein - und nur Gott allein kann sagen, ob ich dann noch irgendwas von der gesetzlichen KK bezahlt bekomme.

Von dem Traum einer gesetzlichen Rente habe ich mich mit Mitte 20 schon verabschiedet, für eine private Altersvorsorge reichts gerade auch nicht ... wenn nicht noch einiges passiert, werde ich wohl bis zum Tod Hartz4 beziehen (wenn es dann überhaupt noch ein soziales System in DE gibt).

Edit:
Wenn ihr mit Durschnittseinkommen argumentiert, dann nehmt bitte nicht gerade das arithmetische Mittel, denn das ist denkbar anfällig gegen sogenannte Ausreißer ... Beispiel (vorsicht Schulmathe).
Körpergröße: 9 Probanden sind um die 180cm groß, der zehnte aber über 230cm.

Berechnung: ((9 x 180) + 230)/10 = 185cm ...

9 zehntel der Probanden sind nach dem arithmetischen Mittel also als unterdurchschnittlich "klein" zu betrachten, nur weil EIN Probant einen halben Meter länger ist (in diesem simplen Beispiel ist der Ausreißer sehr gut sichtbar ... 230cm ist WEIT über Durchschnitt).
Bei Löhnen ergibt sich das gleiche Bild. Tut mir leid euch das sagen zu müssen, aber da wo es Ausreißer gibt, ist das arithmetische Mittel eine sehr schlechte Wahl ... es sei denn, man neutralisiert sie indem man sie ausscheidet, oder am besten gleich den gegen Ausreißer immunen "Median" als Durchschnitt wählt (Für die, die es nicht kennen: Der "Median" ist der mittlere Wert einer geordneten Reihe - bei 10 Probanden also das arithmetische Mittel der Positionen 5 und 6 - in obigem Beispiel 180cm ... ein zehntel der Probanden ist tatsächlich überdurchschnittlich groß, aber diese Information ist im arithmetischen Mittel "verloren" gegangen).
Ihr müsst für eure Argumentation wohl oder übel einen Mittelwert wählen, bei dem die wenigen Großverdiener nicht so verfälschend wirken. Bei N=10 ist die Sache noch leicht zu durchschauen ... aber bei mehreren Millionen wird genau das etwas komplizierter (schon eine Stichprobe von N=1.000 ist ziemlich unübersichtlich).

Beispiel mit Löhnen: 9 Probanden erhalten € 2.000,- der Zehnte satte € 10.000,- ... Median = 2 x 2000/ 2 = 2000,- ... arithmetisches Mittel = ((9 x 2000) + 10000)/10 = 2800,-.
Immerhin eine Abweichung von 40%.

Vorsicht mit dem, was man umgangssprachlich so "Durchschnitt" nennt, vor allem wenn die Spannweite der Werte so groß ist, wie bei den Löhnen.
 
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