Bietet Kalifornien Vorteile für große Unternehmen?

Bonanca

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Hiho @all,

beim Googlen ist mir neulich etwas aufgefallen. Das kann natürlich Zufall sein, da möchte ich aber nicht dran glauben.
Laut Wikipedia haben: AMD, Apple, Intel und NVidia alle ihren Hauptsitz in Kalifornien.

Bietet dieser Ort wirtschaftliche oder örtliche Vorteile? Wenn ja welche?
Würde mich nur mal interessieren :)

MfG
Bonanca
 
Außerdem Twitter, Google, Facebook, Tesla, AirBNB, Uber und viele, viele andere.

Wenn du so willst ist es ein Technologie Cluster. Es hat sich so ergeben, dass sich dort viele fähige Menschen, Firmen, Universitäten, Geldgeber und andere Institutionen angesammelt haben. Deutschland ist das Land der Autohersteller und Maschinenbauer, Kalifornien das der Informationstechnologie. Man könnte wohl sagen: Gleiches zieht gleiches an.

Dis Historischen Gründe für diese Entwicklung im Silicon Valley kannst du auch bei Wikipedia nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Silicon_Valley#Geschichte
 
Zuletzt bearbeitet:
Stimmt Google hatte ich ja auch nachgeschaut :D
Waren jetzt nur die die mir eingefallen sind :)

Auf jeden fall ne interessante Geschichte, thx :)
 
Es gab vor kurzem eine schöne Doku darüber -> HIGHTECH ODER HÖLLE – LEBEN IM SILICON VALLEY.
 
Wobei uns die Staaten in einer Art Mikrokosmos die wirtschaftlichen Entwicklungen in der Zukunft zeigen.
Als Kontrast zu Kalifornien gibt es da auch den Rostbelt (war früher der Bereich wo Stahl hergestellt wurde und ist heute ein Armenhaus), oder der Absturz von Michigan (speziell Detroit - Autoindustrie - auch komplett abgehängt) und die Zukunftsperspektive des Korngürtels (mittlerer Westen - sieht nicht besser aus).
Wenn wir Michigan anschauen, dann wissen wir wenigstens wie unsere Zukunft als DAS Autoland schlechthin, aussieht.

Ginge noch weiter, aber reicht schon um einem den Tag zu versauen. :(
 
Michigan ist für DE nicht die Zukunft. Die deutschen Autohersteller haben wichtige Technologieschritte nicht verpennt wie es die amerikanische getan hat. Das kannst du so einfach nicht vergleichen. Die Automobilbranche wird ja nicht überflüssig und das auch nicht in absehbarer Zeit.
 
Ziehe einfach die rosa Brille ab und betrachte alles realistisch.

wichtige Technologieschritte nicht verpennt wie es die amerikanische getan hat

Wieso haben die was verpennt? Hat Tesla was verpennt? Die Amis sind uns umwelttechnisch recht weit vorraus mit ihren Vorschriften.
Ausser lügen und betrügen um diese Vorschriften einzuhalten können wir doch nichts.
Das kann man nicht leugnen, während wir wie blöd weiter auf die Dieseltechnik setzen, die nicht die Zukunft ist.

Aber es geht ja nicht nur um Autos, sondern um andere Technologiezweige.
Wo sind denn in Deutschland die namhaften Hersteller, die früher eine Hausnummer am Markt waren? Nimm doch mal den Elektronikbereich. Was hatten wir für tolle Firmen und jetzt? (Uher, Dual, Saba, Becker, Wega - Sony Deutschland, Siemens mit der Telefonsparte, Grundig, Telefunken, etc.)
Wo sind die Alle geblieben? Und den Niedergang machen wir in anderen Bereichen auch mit.
Und das Gleiche machen die Amis im eigenen Land auch durch, wobei das sich in Regionen abspielt.
 
Tesla sitzt nicht in Michigan... Wie wäre es wenn du dich erstmal informierst, warum Michigan eingeht und warum das so nicht mit den deutschen Autobau vergleichbar ist statt mir eine Rosarote Brille anzudichten? und was faselst du jetzt über die Elektronikbranche? Es ging um die Automobilhersteller..
 
woodpeaker schrieb:
Wieso haben die was verpennt? Hat Tesla was verpennt? Die Amis sind uns umwelttechnisch recht weit vorraus mit ihren Vorschriften.
Ausser lügen und betrügen um diese Vorschriften einzuhalten können wir doch nichts.

Ja, die Feinstaubvorgaben in den USA sind der Wahnsinn...

https://www.youtube.com/watch?v=Xb27kouJw44

Californien hat strenge Vorlagen. Nicht die USA. Und der Rest. Tesla gehört wohl nicht wirklich zur US Autowirtschaft um und aus Detroit.
 
woodpeaker schrieb:
Wobei uns die Staaten in einer Art Mikrokosmos die wirtschaftlichen Entwicklungen in der Zukunft zeigen.
Als Kontrast zu Kalifornien gibt es da auch den Rostbelt (war früher der Bereich wo Stahl hergestellt wurde und ist heute ein Armenhaus), oder der Absturz von Michigan (speziell Detroit - Autoindustrie - auch komplett abgehängt) und die Zukunftsperspektive des Korngürtels (mittlerer Westen - sieht nicht besser aus).
Wenn wir Michigan anschauen, dann wissen wir wenigstens wie unsere Zukunft als DAS Autoland schlechthin, aussieht.

Ginge noch weiter, aber reicht schon um einem den Tag zu versauen. :(

Die USA haben aber auch das Problem das sie keine Standortpolitik betreiben. Zur Ankurbelung der Wirtschaft werden halt regelmäßig Steuern gesenkt oder Infrastruktur gebaut. Gezielte Dinge wie Bildung oder Chancengleichheit fördern wird dort nicht gemacht. Insofern ist das Silicon Valley nicht die Regel, sondern die Ausnahme in den USA.
 
Habe ich irgendwo geschrieben, dass Tesla in Michigan firmiert?
Ich wüsste nicht.
Nur eine vergleichbare Firma gibt es in ganz Europa nicht.
Ob die nun toll ist oder nicht soll jeder für sich entscheiden.
Fakt ist nur, dass es bei uns keinen Hersteller gibt, der reine Elektrofahrzeuge so baut mit der Leistung. Betonung liegt auf reine.
Nein, der i8 kommt da auch nicht ran und mit Range Extender gilt es ja nicht mehr.

Edit:
@Kallenpeter
Fast richtig was du schreibst. Nur ist es bei den Amis so, dass die Firmen sich ihren Nachwuchs selbst ziehen. Da wird das Gold recht früh abgeschöppft.
Und bei uns? Was ist an unserem überalterten und marodem Schulsystem soooo viel besser?
 
Zuletzt bearbeitet:
woodpeaker schrieb:
@Kallenpeter
Fast richtig was du schreibst. Nur ist es bei den Amis so, dass die Firmen sich ihren Nachwuchs selbst ziehen. Da wird das Gold recht früh abgeschöppft.
Und bei uns? Was ist an unserem überalterten und marodem Schulsystem soooo viel besser?

Als Mustergütig würde ich unser Bildungssystem auch nicht bezeichnen, da gibt es einiges an Verbesserungsbedarf. Aber gegenüber den Amis ist es dann doch besser. Kostenlose Universitäten, Bafög, meist brauchbare öffentlich Schulen und die duale Ausbildung sind schon was Wert.

Was bei uns besser laufen könnte: Schulunterricht der auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht, inhaltlich aber vor allem auch didaktisch. Mehr Unterricht bzgl. moderner Technik (Programmieren...) und Verbesserung auch hinsichtlich Chancengleichheit. Viel zu wenig Kinder aus nicht Akademiker-Familien studieren bei uns.
 
Kostenlose Universitäten

Wo bitte? Schon mal was von Studiengebühren gehört?;)


Davon halte ich nichts, da es erstens beim Berufsanfang wie ein Klotz am Bein hängt und die Hürden bei der Vergabe zu hoch sind.

Da sind die Amis mit ihren Stipendien für begabte Schüler viel besser. So fördert man Begabte, indem man nicht schaut aus welcher gesellschaftlichen Schicht jemand kommt, sondern nur anhand der Leistung und Begabung.
Warum gibt es bei uns kein "Silicon Valley". Wenn die Leute die Wahl haben ob Deutschland oder USA, dann entscheiden sich alle für die Saaten. Warum wohl?

Aber damit wir uns richtig verstehen: Ich bin kein Ami Lover und kein Deutsch Hater.
 
woodpeaker schrieb:
Wo bitte? Schon mal was von Studiengebühren gehört?;)

Du meinst die ca. 130€ pro Semester, welche keine Studiengebühr sondern ein Verwaltungsbeitrag sind, von dem u.A. das Semesterticket querfinanziert wird? Das sind ja wahrhaft schreckliche Kosten.
An Universitäten in den USA ist es teilweise Usus, pro Kurs den man belegt 1500-4500 USD hinzublättern. Also durchaus 7-20k pro Semester.

Da wir schon von Kalifornien sprechen: die University of California z.B. verlangt ca. 10.000 USD pro Semester an reinen Tuition fees, study materials und health insurance. Da sind die (an Campus-Unis oftmals obligatorischen!) housing & meal plans noch gar nicht drin, die mit weiteren 6.000 USD zu buche schlagen (pro Semester). Dabei ist die UC noch nichtmal eine besonders tolle Uni - wenn man die Ivy League Unis und Privat-Colleges anschaut, dann explodieren die Kosten noch einmal mehr.
Als Non-Resident oder Austausch-Student, kannst du die Kosten übrigens nochmal entspannt mit dem Faktor 3,5 multiplizieren ;).

Also für das Geld kann ich in Deutschland aber ganz lange studieren, und dabei leben wie ein König..

PS: Wenn man mal die arbeitsrechtliche Situation anschaut, dann möchte ich sehr stark bezweifeln, dass Leute die USA immer vorziehen würden. Stichworte Urlaubstage, Arbeitszeiten, Kündigungsschutz, und und und...
 
Zuletzt bearbeitet:
woodpeaker schrieb:
Davon halte ich nichts, da es erstens beim Berufsanfang wie ein Klotz am Bein hängt und die Hürden bei der Vergabe zu hoch sind.
Man muss ja maximal die hälfte zurückzahlen. Weißt du was was wie ein Klotz am Bein hängt? Studienschulden in den USA. Die haben dort nämlich einen Sonderstatus. Keine Privatinsolvenz oder irgendeine andere Maßnahme führt dort nämlich zum Verfall dieser. Und dort sind Schuldenberge von 100.000$ nach einem Studium keine Seltenheit. Denn wie mein Vorredner schon sagte, zahlt man dort abartige Studiengebühren


woodpeaker schrieb:
Da sind die Amis mit ihren Stipendien für begabte Schüler viel besser. So fördert man Begabte, indem man nicht schaut aus welcher gesellschaftlichen Schicht jemand kommt, sondern nur anhand der Leistung und Begabung.
Also erstmal gibt es auch in Deutschland unzählige Stiftungen, Organisationen und Behörden die Stipendien verteilen. Warum diese in den USA aber eine größere spielen: Studiengebühren.
Außerdem halte ich nicht viel von Stipendien nur nach Begabung. "Begabung" geht meist nach Schulnoten und diese sind bei Kindern aus benachteiligten Familien schlechter als bei ohnehin gut gestellten Familien.


woodpeaker schrieb:
Warum gibt es bei uns kein "Silicon Valley". Wenn die Leute die Wahl haben ob Deutschland oder USA, dann entscheiden sich alle für die Saaten. Warum wohl?
Tja, die Universitäten in den USA sind halt mehr oder weniger Privat, erheben abartige Studiengebühren und sitzen oftmals auf Milliarden vermögen. Harvard hat ein Vermögen von über 20 Milliarden $. Klar können die einige Topwissenschaftler aus Deutschland abwerben.
Was willst du da machen? Sollen Staatliche Unis in deutschland ihren Profs Millionengehälter zahlen?

Und was das Silicon Valley angeht, das zieht Menschen aus aller Welt an. Es hat halt einen einzigartige Ruf: Vorreiter, Progressiv, Sonne, Sommer, Geld und die englische Sprache. Außerdem macht die größte Filmindustrie der Welt indirekt unablässig Werbung für den tollen kalifornischen Hollywood-Lifestyle ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
die Zukunftsperspektive des Korngürtels (mittlerer Westen - sieht nicht besser aus)
Was gibts denn da für Probleme? Soweit ich weiß (hab mich aber auch nicht näher drum gekümmert) ist die US Landwirtschaft mit die effizienteste der Welt. Die Konsolidierung ist schon recht weit fortgeschritten und wird natürlich weiter gehen. Aber das der Landwirtschaft in den USA kurz bis mittelfristig ähnliches Blüht wie dem Rustbelt oder dem Ruhrgebiet wäre mir neu. Wie sehen den hier die Probleme aus?
Die deutschen Autohersteller haben wichtige Technologieschritte nicht verpennt wie es die amerikanische getan hat. Das kannst du so einfach nicht vergleichen. Die Automobilbranche wird ja nicht überflüssig und das auch nicht in absehbarer Zeit.
Also zu den Entwicklungen der 80er bis Ende der 90er bestimmt.
Aus heutiger Sicht bin ich mir da aber nicht mehr so sicher...
Selbstfahrende Autos werden den Markt gründlich auf den Kopf stellen. Natürlich wird es einzelne geben die sich weiter ein teures Auto kaufen eben weil sie es als Statussymbol besitzen wollen. Die Masse wird aber vermutlich eher auf Sharing und Pool Angebote setzen. Und da sind eben die High Tech Firmen im Silikon Valley deutlich weiter vorne als wir. Weniger Technologisch sondern vielmehr was das neue Geschäftsmodell betrifft. Da muss die deutsche Autoindustrie höllisch aufpassen, dass sie nicht ohne es zu merken rechts überholt wird.
Fakt ist nur, dass es bei uns keinen Hersteller gibt, der reine Elektrofahrzeuge so baut mit der Leistung.
Tesla hat noch nicht einen Dollar Gewinn gemacht und das wissen die hiesigen Hersteller. Warum sollten die sowas auf den Markt bringen wenn sie wissen das es entweder keiner kauft oder sie es dermaßen Querfinanzieren müssen, dass es ein Verlustgeschäft wird.
In Summe hat Tesla nach Steuern von 2009 bis 2015 über 2mrd $ in den Sand gesetzt!
Elon Musks Engagement für das Elektroauto in Ehren. Schon toll was er da zustande gebracht hat und ich respektiere auch seine hoffentlich erst gemeinten Bemühungen in dem Bereich.
Aber daraus den etablierten Herstellern einen Vorwurf zu machen? Elon Musk finanziert den Spass aus seinem Privatvermögen. Das fehlt nun mal bei den Etablierten.
Ich denke weder BMW noch Mercedes, Audi oder Volkswagen hätten rein technologisch ernsthafte Probleme einen Tesla Konkurrenten auf die Beine zu stellen. Nur eben nicht mal ansatzweise wirtschaftlich. Warum sollten sie es also tun?
 
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