Doch, mich ärgert das schon! Vor allem z.B. die vermeintlich "einzigartigen" Geräte, z.B. Fernseher bei den Märkten. Die haben dann meist nur irgendeinen Anhang oder einen Buchstaben irgendwo in der Bezeichnung, was sie dann vordergründig nicht mehr vergleichbar macht (was ja das Ziel ist). Bei genauer Recherche stellt sich dann oft heraus, dass der Buchstabe dann auch der einzige Unterschied ist! Aber - und das ist das ärgerliche - man muss diese Recherchearbeit eben machen!
Bei Netflix und Buch-Clubs verstehe ich es noch am ehesten. Warum sollte z.B. Netflix nicht etwas selbst produzieren und dann (erst mal) auch nur exclusiv anbieten ... (Soweit ich aber weiß, sind die Produktionskosten oft so hoch, dass sich Netflix gezwungen sieht, doch irgendwelche Verkaufs-Deals einzugehen. Weil die Abo-Gebühren alleine eben nicht reichen, das wieder reinzukriegen.)
Von diesen Prime Exclusive Artikeln habe ich aber ehrlich gesagt (glücklicherweise!) noch nie was gehört oder gesehen!
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Ich kann das schon verstehen, wenn die Leute mit dem Service argumentieren, von wegen, nach 1,5 Jahren Handy kaputt gegangen, vollen Betrag erstattet bekommen ... und deshalb gar nicht mehr (so genau) auf den Preis schauen. Viele andere Händler hinken da servicemäßig immer noch hinterher, bzw. können sich das schlicht nicht leisten!
Das Problem ist nur, irgendwann ist im Einzelhandel (vor allem online) mal ein kritischer Punkt erreicht, dann werden die anderen noch verbliebenen Händler massenweise kollabieren, und dann wird es einfach keine nennenswerte Konkurrenz mehr geben. Allenfalls noch die Marketplace-Händler. Die hat man ja aber durch Knebelverträge und hohe Provisionsabgaben im Griff. Außerdem ist das Marketplace-Konzept ja auch nicht in Stein gemeißelt, das könnte man ja auch nach Belieben zurückfahren.
Und dann wird Amazon die Preise nehmen, die es eben nehmen kann! Und wir haben alle das Nachsehen!
Paradoxerweise müsste man jetzt selbst dann (zumindest hin und wieder) auf einen Einkauf bei Amazon verzichten, wenn man dort einen Artikel zu guten Konditionen UND einen guten Service im Falle eines Falles bekommt. Man müsste also jetzt im Zweifel sogar in Kauf nehmen, zu etwas schlechteren Bedingungen anderswo einzukaufen, um die Konkurrenz am Leben zu erhalten und somit letztlich weiterhin ein insgesamt attraktives Preisniveau.
Aber, da die meisten sich selbst am nächsten stehen und nur kurzfristig denken, wird das natürlich nicht funktionieren und somit der Einzelhandel an die Wand gefahren, und wir zahlen letztlich alle drauf!
Aufgrund der Einkaufsmacht von Amazon ist es ja heute schon oft so, dass andere Händler gar nicht mehr die finanziellen Spielräume für einen ausgeprägten Service haben. Mal aus der Luft gegriffen, wenn Händler X es gerade mal so schafft, den Einkauf von 100 Fernsehern zu stämmen, kann Amazon locker 1000 Fernseher einkaufen und erhält somit vermutlich bessere Konditionen, hat also von vorneherein mehr Spielraum. Entweder Amazon macht daraus dann auch mal ein agressives Angebot, bei dem keiner mit kann, oder es steht eben mehr Geld für den Service zur Verfügung.
Andere Händler können sich nur noch versuchen, über den Preis zu profilieren, weil sich ja Amazon (meistens) eher als "Premium Verkäufer" sieht und es nicht unbedingt auf den besten Preis absieht.
Das funktioniert aber dann wie gesagt auch nur mit geringeren Gewinnmargen, als sie Amazon erzielt. Ein Teufelskreis ...