Kommentar Kommentar: Japan zeigte mir, wie schlecht deutscher Mobilfunk ist

WhyNotZoidberg? · 2. Dezember 2016

Wishbringer schrieb:
Gleiches verhält sich dort mit dem öffentlichen Verkehrsmitteln: Busreise mit ca. 25 km = 1,35 Euro, hier in Deutschland sind wir mit 1,80 Euro für eine Kurzstrecke (2-3 Haltestellen) dabei.

bin letztens bei uns in österreich ca.10km mit dem zug gefahren, mein sohnemann liebt züge (er ist 3), sage und schreibe 1,8€/strecke, für ein paar minuten zu den urgroßeltern tingeln. die züge, die auf der strecke verkehren, waren schon alt, als ich vor 15jahren noch täglich in die schule fuhr. sauberkeit? fremdwort! bahnhof wartehalle? geschlossen -> war sonntag. gut das es nicht regnete, denn dach am bahnsteig gibts auch keines.
fahrkartenautomat? abgeschafft -> ticket online kaufen (dauert eine gefühlte ewigkeit; für senioren sicher leicht zu bedienen). und die krönung des ganzen:

wir schicken Ihnen hiermit den Link zu Ihren PDF-Tickets.
Bitte drucken Sie Ihre Tickets vor Antritt der Reise im A4-Format aus.
Auch ein Umwandeln in ein Handy-Ticket oder zur Abholung am Bahnhof ist nicht mehr möglich.
zitat aus der email nach erfolgreichem online kauf des tickets

ja klar, ich steh am bahnhof und werde vor die tatsache gestellt, dass es scheinbar keinen automaten mehr gibt und mir ein ticket online kaufen soll (was die tafel dort erklärt), und soll mir das ticket dann im anschluss auf A4 ausdrucken??? klar, hat man immer in der hosentasche dabei. "nicht mehr möglich"? es gab keine auswahl ob handy-ticket oder "normales". wär hätte gedacht, dass leute, die tickets via smartphone kaufen, ein handy-ticket wollen?

wlan im zug? lustig, muss man froh sein wenn man 3g hat.

wunschiwunsch · 2. Dezember 2016

MiniPCHTPC schrieb:
Ich persönlich verstehe Geschimpfe über UMTS auch nicht. Will man nicht gerade HD Streamen reicht das doch völlig aus....

Ja und wie ist die Netzabdeckung von UMTS? Also zumindest hier in Brandenburg kann man das vergessen ...

paccoderpster · 2. Dezember 2016

Cool Master schrieb:
Und mir langt nach wie vor 3G locker aus um an alle Informationen zu kommen die ich unterwegs mal wissen muss.

LTE hat deutlich verbesserte Energiesparmechanismen. Die greifen dann, wenn sich das Handy bzw. die Mobilfunkschnittstelle im Standyby befindet (Grob geschätzt würde ich sagen >95% der Zeit).

@Topic: Wenn Deutschland mit Internetzugängen (Festnetz wie Funk) so weiter macht, leben wir (überspitzt ausgedrückt) bald in einem dritte welt land. Deutschland wach auf, es gibt sowas wie Internet (Läden haben es verpennt, jetzt haben wir den Giganten Amazon).
Und dann gesellt sich auch noch sowas dazu.

MiniPCHTPC · 2. Dezember 2016

Merle schrieb:
Für Touris nicht Da gibts was tolles, den railway pass (den bekommt aber dafür kein Einheimischer). Sonst kann ich ihm nur zustimmen.
Exakt nach Fahrplan. Fern- und Nahverkehr. Kundenorientierung, die sich (zumindest vornerum, alles viel Fassade dort) mal ganz oben platziert. Netz? Top. Essen? Nicht überteuert, Top.

Korrekt. Lohnt sich aber auch nur bedingt. Ich habe eine längere Reise durch Japan gemacht und ohne Rail Pass am Ende weniger bezahlt.

doesntmatter · 2. Dezember 2016

Wishbringer schrieb:
Es reicht aus, nach Spanien (Küste, Tourismus) zu reisen:
Ebenfalls Vollausschlag LTE sowie PrePaid-Karten mit 10GB für unter 10 Euro monatlich.
Und das in einem EU-"Zuschuss"land-
...
Im "fortschrittlichen" Deutschland wird man einfach nur noch gemolken.

Klar, verschuldet bis zum Vollausschlag.

Bedenkt doch bitte bei solchen Vergleichen bzgl. der digitalen Infrastruktur, was von wem in einem Land alles kostenintensiv aufrecht erhalten werden muss.

Ein Erdbebengebiet wird sich an anderen Sicherheitskriterien orientieren, da mögen schnelle, dichte Funknetze der bevorzugte Weg sein. Die Bevölkerung für Festnetz und verkabeltes Internet auszustatten drängt zu anderen Netzen.

Wer braucht v.a. schnellen + dichten Mobilfunk? Kann es sich ein auf Tourismus ausgelegtes Land leisten, die technikaufgerüsteten Besucher zu verschrecken?

Muss sich jedes Land an Japan messen? Oder wir unsere Preise an Entwicklungsländern, deren Mobilfunkbetreiber sich völlig anders finanziell aufstellen können?

Ja, ich erlebe Schwächen im deutschen Mobilfunk. Kann aber damit leben. Vielleicht weil mir die Vergleiche fehlen. Trotzdem lebe ich lieber in einem Land ohne tiefe, perspektivlose Staatsverschuldung. Oder in einem Land mit Erdbeben- und GAU Risiken. Das mag man rückschrittlich bezeichen, auch damit kann ich gut leben.

Fliz · 2. Dezember 2016

Willkommen zurück im dritte Welt-Technik Land.. Es würde einigen Leuten wirklich mal gut tun aus D mal rauszukommen und selbst mitzuerleben, wie weit andere Länder bei sowas sind. Vor zehn Jahren bei den Amis gab es schon WLAN for free in jedem noch so abgelegenen Campground.. Und das war auch schnell!

Aber gut, was will man von dieser Regierung hier erwarten.. Internet ist für die Neuland und die Lobby der Provider sorgt sorgfältig dafür das es so bleibt. Die einzige Partei, die das angehen wollte sind ja weg vom Fenster (die Piraten und das zurecht).

franzerich · 2. Dezember 2016

Südafrikaner nach Besuch in Deutschland: "Deutschland zeigte mir, wie schlecht südafrikanischer Mobilfunk ist"
Eskimo nach Besuch in Südafrika: "Südafrika zeigte mir, wie schlecht arktischer Mobilfunk ist"

Londo Mollari · 2. Dezember 2016

Ich komme auch viel rum und kann auch nur sagen, dass Deutschland im Mobilfunk zum echten Entwicklungsland verkommen ist, aber die Preise dennoch auf deLuxe-Niveau sind.
Das "beste Netz" der Telekom zB. ist mit den vertraglichen 2, 3, oder 4GB-Limitierungen UND den nach wie vor überall vorhandenen Funklöchern einfach keine 40 oder 50€ im Monat wert.

O2 macht gerade groß Werbung damit, dass "nur" noch auf 1MBit/s gedrosselt wird und due Mobilfunkgemeinde ist genauso aus dem Häuschen, wie damals die Indianer, die Glasschmuck präsentiert bekamen.

DE hat den Anschluss ans Informationszeitalter längst verloren. Ist so.

dflt · 2. Dezember 2016

Sieht man mal was unsere tolle Marktsituation alles verursacht.
Es geht ja nicht mal darum LTE im tiefsten Wald und Nirgendwo zu bekommen, sondern in Großstädten, wo täglich hunderte oder tausende durch die 3G-Löcher waten müssen.
Aber mit ewiger Vertragsbindung fehlt halt einfach der Wettkampf um die Kunden, vor allem wenn man nur noch 3 unambitionierte Anbieter für 80 Millionen Bewohner hat..

FabianX2 · 2. Dezember 2016

500 MB reichen, Brot und Wasser ebenfalls. Das leben als Asket möchte ich aber bitte selbst wählen und nicht aufgezwungen bekommen. Bei der Verkehrsverbindungen sieht es schlimmer aus hier reicht es nicht mal fürs nötigste. Viele sind auf ein Auto angewiesen obwohl sie lieber ein nicht vorhandenes öffentliches Verkehrsnetz nutzen würden. Ich persönlich würde mich gerne im Einzelhandel eindecken und von guter Beratung profitieren, statt dessen muss ich mich selbst stundenlang schlau lesen um den unwissenden Verkäufern nicht ins Netz zu gehen. Liternei über den bösen destruktiven Onlineverkauf ist inklusive Basiswissen Fehlanzeige. Für die Nahrungsmittel Qualität gilt das gleiche: Die Leute kennen nichts anderes also wird es selbst zu utopischen Preisen gefressen. Hier ist Berlin und co eine Ausnahme.

MiniPCHTPC · 2. Dezember 2016

wunschiwunsch schrieb:
Ja und wie ist die Netzabdeckung von UMTS? Also zumindest hier in Brandenburg kann man das vergessen ...

Traurig. Ich bezog mich dabei u.a. auf den Artikel, wo es klingt als wäre LTE Wolke 7 und UMTS das Fegefeuer kurz vor der Hölle edge.

Don Kamillentee · 2. Dezember 2016

JiJiB! schrieb:
Frag mal in Polen, da bekommt man eine LTE Internet Flat fürs Handy für 13€ im Monat...

Es geht hier im Erfahrungsbericht erstmal nicht um den Preis! Es geht rein um die Verfügbarkeit.

Nun, Tokio perfekt anzubinden kann auch ein Prestige und Werbung sein. Berlin ist nicht Tokio. Deutschland nicht Japan. Fahr mal 100-200km aus Tokio raus das nächste Mal und man prüfe mal die Verfügbarkeit von LTE auf dem Land - nicht nur in "Metrocity".

Ich glaube, in Deutschland liegt es nicht nur an den Netzbetreibern. Man stelle sich vor, Vodafone möchte aus Berlin eine flächendeckende LTE Landschaft machen und 1.000 neue Antennen/Masten aufstellen. Da müssen für jeden Standort erstmal behördliche Genehmigungen und Anträge etc.pp. durchgeführt werden.

Auch das müßte man mit Japan vergleichen. Wieviel einfacher haben es dort die Netzbetreiber mit dem Ausbau? Wie ist dort die Sicherheit der Anwohner geregelt? Mobilfunk sendet auf sehr hohen Frequenzen. Eine Studie, wieviel mehr Krebskranke es in den letzten 10-20 Jahren seit Einführung des Mobilfunks es in Tokio gegeben hat wäre interessant. Da werden einem nach und nach die Eingeweide gegart

Also, ein Vergleich Tokio vs. Deutschland hinkt. Hauptstädte vergleichen? Ok!

Und was kostet LTE in Japan?

Das wir in DE immernoch die 100Mrd für die UMTS Lizenzen abbezahlen, ist auch klar. Man hätte damals vlt. eher Bedingungen an die Lizenzvergabe koppeln müssen, anstelle zu kassieren. Genau wie mit den LTE Frequenzen.

Conceptions · 2. Dezember 2016

Oh juhu, wir vergleichen Länder, oder besser gesagt Regionen, die unterschiedlicher nicht sein können.

Dazu noch Kommentare ala Vietnam für 5€ superbillig Internet zu haben ... oh wie toll. Aus deutscher Sicht ist das natürlich billig.
Das in Vietnam das durchschnittliche Jahreseinkommen aber bei 1849€,(154€ monatlich) liegt, gekonnt ignoriert. In Deutschland liegt der Durchschnitt bei 37.xxx/3xxx €.

Dann noch das Japan sauber sei, als ob es das Paradies wäre. 😂
Angefangen beim Schulsystem über die Arbeitsbedingungen (Druck, Stress, Arbeitszeit, Überstunden) uvm bis hin zu Fukushima und der Verseuchung und der Vertuschung von der Firma und den Behörden.
Aber ja. Japan ist das Paradies.
In Deutschland läuft auch vieles falsch, aber mit einem Japaner möchte ich nicht tauschen. Da könnten sie mir auch gratis unlimitiertes LTE lebenslang versprechen.

wunschiwunsch · 2. Dezember 2016

MiniPCHTPC schrieb:
Traurig. Ich bezog mich dabei u.a. auf den Artikel, wo es klingt als wäre LTE Wolke 7 und UMTS das Fegefeuer kurz vor der Hölle edge.

JA du hast ja recht, dass UMTS für fast alles vollkommen ausreicht gerade wenn man dann auch noch HSDPA hat ... aber die Abdeckung von UMTS ist mitlerweile gefühlt schlechter als LTE. Darum ist das auch keine rede mehr Wert und wird ja auch nicht mehr besser, weil dann natürlich gleich auf LTE umgerüstet wird anstatt in ne Technik von vor 10 Jahren (HSDPA bzw. 3,5G bzw 3G+) zu investieren.

FabianX2 · 2. Dezember 2016

Wiederholung 2534: 1. Die LTE Abdeckung ist auch im wenig besiedelten Gebiet perfekt. 2. Deutschland ist auch im Europäischen und Internationalem Vergleich weit (!) abgeschlagen. 3. Gleiches gilt für die Komponente öffentlicher Verkehr, Service und Dienstleistung etc. 4. Besonders unverschämt wird es in allen Bereichen im Hinblick auf Preis-Leistung. Kurz: Wir werden hier nach Strich und Faden verarscht und gemolken bis nix mehr übrig ist. Hier finden sich tatsächlich auch noch stimmen die solche Umstände verteidigen. Unglaublich!

c0mputerMensch · 2. Dezember 2016

h00bi schrieb:
@c0mputerMensch:
Dänemark deckt man halt mit einer einzigen Funkzelle an einem 200m Mast komplett ab.

Ja stimmt, ich bin mir auch bewusst, dass der Vergleich nicht fair ist. Ganz Dänemark hat ein Drittel der Einwohner von Nordrhein Westfalen. War im letzten Urlaub in Dänemark in einem Ferienhaus am AdW, hatte aber WLAN. Habe mich gewundert, dass die in der Pampa Kabel verlegen. Dann habe ich gesehen, dass das WLAN im Haus von einer Mobilfunkantenne auf dem Dach gespeist wird. Hierzulande undenkbar...

crackett · 2. Dezember 2016

Ja, die Netzabdeckung in DE ist peinlich und das ist noch lange nicht alles, was in DE peinlich ist. Das liegt auch nicht am Geld, denn davon hätten wir genug, um in solchen Dingen besser zu sein. Es liegt an den Entscheidungsträgern und deren Wählern.

Held213 · 2. Dezember 2016

Der größte Witz ist dabei das o2-Netz. War jetzt acht Jahre dort und hatte etwa die Hälfte der Zeit LTE. Wenn man in Deutschland unterwegs ist, kann man das Smartphone aber auch schon mal beiseite legen, weil nichts geht. Während Vodafone noch Empfang hat, wir das Smartphone bei o2 zum Featurephone degradiert. Besonders im Norden und Osten Deutschlands siehts da echt düster aus...

Der Knaller war, als ich im Dezember 2014 in München war. 5 Tage war ich in und um die Stadt herum unterwegs und ich hatte kein einziges Mal LTE. Doch o2 hat vor seinen Shops das neue iPhone mit tollem LTE-Netz beworben

Fairerweise muss man sagen, dass in und um Tokio 37 Mio. Menschen wohnen - also fast die Hälfte der Einwohner Deutschlands. Und das das Rhein-Ruhr-Gebiet der 6. größte Ballungsraum der Welt ist. Hier ist der LTE-Empfang meistens gut.

Xood · 2. Dezember 2016

Ist ja toll das dort so viele LTE Zellen sitzen.
Das dient dann mal als Studie wie das auf uns Menschen wirkt.
Da kann ich gerne noch ein paar Jahre warten und lebe mit dem E, 3G und bin froh mal LTE zu haben.

Aber stimmt das was ich hier schreibe?
LTE erhöht nach und nach die Sendeleistung beim Aufbau einer Verbindung. Wobei ältere Techniken maximal loslegen und danach reduzieren.
Dazu müssen Zellen die dichter beisammen stehen nicht mit voller Leistung senden, da sie nur kleine Bereiche abdecken.
Daher kann die Belastung in Städten sogar niedriger sein als auf dem Lande wo nur wenige Zellen installiert sind (dazu gibt es diverse Studien).

Jetzt müsste man nur noch vom Fach sein um das wirklich mal zu beurteilen.

c0mputerMensch · 2. Dezember 2016

BamLee2k schrieb:
(...) Man kann Schlitz und Europa nicht vergessen. (...)

ernsthaft jetzt?

Kommentar Kommentar: Japan zeigte mir, wie schlecht deutscher Mobilfunk ist

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