Bad Sector Repair oder Backup?

ThehakkeMadman

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Hallöchen!
Ich fasse mich mal (relativ!) kurz. Sollten die Antworten hier nicht eindeutig sein, liefere ich gerne die Details hinterher.
Bei meiner (eigentlich) externen 3TB Usb3.0 HDD von Intenso ist der GAU passiert (bis jetzt noch kein Super-GAU)
Vorgeschichte: mein Windows 7 hat vor ein paar Wochen begonnen, richtig rumzuspinnen. Woran das lag, kann ich im Nachhinein immernoch nicht so genau sagen, mein Verdacht liegt bei Comodo Internet Security. Jedenfalls gab es beim Booten oft Probleme, nach der Windows-Anmeldung blieb der Rechner bei "Willkommen" mal hängen, mal nicht. Ich musste oft resetten, was meiner USB Platte natürlich nicht gefallen hat (habe natürlich auch ohne jegliche Peripherie probiert, es lag also definitiv im softwareseitigen System, denn Windows 10 läuft absolut einwandfrei). Irgendwann meldete sich CrystalDisk und so wurden die Fehler mehr, je öfter ich resetten musste.
Ja, ich bin ein Idiot und dachte "jaja, Fehler auf der HDD wegen ständiger Resets, also kein Fehler in der Mechanik" bis eines nicht so schönen Tages (nach einem heftigen Blue Screen) die HDD erst nicht mehr erkannt wurde, wobei mir schon ganz mulmig wurde. Jetzt wird die Platte erkannt, aber Windows will sie Formatieren.
So, jetzt kommt der spannende teil: die 3TB HDD war eigentlich mein Datengrab, habe damals den ganzen Speicher auf nur eine Partition gelegt (was vielleicht nicht klug war??). Mein Betriebssystem läuft auf SSD, die HDD wurde also nie als Systemplatte genutzt sondern nur zum Speichern von Daten. In der Datenträgerverwaltung ist die Platte wie folgt aufgeteilt: 350GB RAW, 1700GB + 750GB nicht zugeordnet. Aus 1 (einer) Partition sind also 3 (drei!) geworden.
Ok, die Partition ist also definitv im Sack. Testdisk, PartitionGuru, Paragon Hard Disk Manager... sie alle können nichts wiederherstellen. Paragon sagt mir, dass Bad Sectors gefunden wurden und bietet an, trotzdem zu clonen/backupen oder mit z.B. chkdsk die bad sectors zu fixen. Chkdsk funktioniert nicht, weil die Platte ja nicht formatiert ist. PartitionGuru kann aber die Sektoren reparieren.
Also: bisher habe ich keine Schreibzugriffe auf der Platte gehabt und beim Scannen hat sich auch nichts aufgehangen, ich gehe also davon aus, dass die HDD keinen physischen Schaden hat. ABER sollte sie doch einen haben: soll ich bad sectors reparieren oder lieber direkt clonen/backupen? Mir geht es um die Daten, die Platte ist shitegal (backup kommt auf mein, endlich!, frisches 4TB NAS Raid System). Sollte ich dann den Verdacht bekommen, es könnte doch ein mechanischer Schaden sein, würde ich eventuell Geld bei nem Profi locker machen. Bis jetzt bin ich aber guter Dinge...
Achja, habe ein anderes USB Interface bestellt, nur um sicherzugehen, dass nicht doch der USB Controller Schuld trägt. Werde die HDD aber an Sata anschliessen, wenn es losgeht...

Bad Sectors reparieren oder backup, was meint ihr?
 
ThehakkeMadman schrieb:
Sollte ich dann den Verdacht bekommen, es könnte doch ein mechanischer Schaden sein, würde ich eventuell Geld bei nem Profi locker machen.

Du bist dir der Preise bewußt?! Das ist bei den empfohlenen Anbietern (je nach Fall) eine hohe 3stellige bis 4stellige Summe.
Wie schon geschrieben nicht weiter auf der Platte probieren bis du Sie nicht kopiert hast. Sonst musst du noch wirklich beim Profi auflaufen.

BTW...bitte weniger "blumig" berichten, sondern einfach die Fakten darlegen. Der überwiegende Teil deines Textes liest sich wie ein Roman.
 
Wenn möglich dann unter Linux mit DDRescue die Platte auf ein mindestens gleich großes Medium klonen. Dann einen Screenshot von CrysralDiskInfo machen. Falls dann doch eine teure Datenrettung nötig wird kannst dich auf hohe 3 stwllige bis 4 stellige Beträge gefasst machen.
Falls der TE die Intenso Memory Center 3TB kann ich sagen dass bei meiner eine Toshiba DT01ACA300 drin ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Poste doch bitte mal den Screenshot von CrystalDiskInfo für die Platte, ziehe aber bitte das Fenster soweit auf, dass alle Attribute und auch die Rohwerte vollständig sichtbar sind. Um von Backup oder Sicherung zu reden ist es nun zu spät, dies passiert bevor es Probleme gibt, alles danach fällt unter Datenrettung und da wäre ein Rettungstool wie Testdisk, GetDataBack etc. die passende Wahl, aber ggf. sollte man vorher eine Klone mit Linux dd/ddrescue anlegen.
 
Danke für eure bisherigen Antworten! Musste selber schmunzeln, erst schrieb ich ja noch, ich wolle mich kurz fassen und dann hab ich doch nen halben Roman geschrieben, das tut mir leid. Kommt wohl von der Nachtschicht :(
Das es sich hier nichtmehr um ein Backup handelt ist mir klar, es ist cloning (bzw. Datenrettung). Wenigstens habe ich mir jetzt das NAS besorgt, damit so ein Horror nicht so schnell wieder passiert (wenn ich Glück habe)!
So. Ich kenne mich mit Linux nicht so aus, aber wenn ich es richtig verstehe, ist CloneZilla ein eigenständiges bootfähiges Linuxprogramm während dd bei einer Linux Version dabei ist? (Ubuntu?) Und ich sollte eines davon den Windows-Programmen vorziehen, richtig?
Interessant übrigens, dass bei mir eine Seagate Barracuda im Intenso Memory Center verbaut wurde, es gibt aber soweit ich weiss verschiedene Versionen des Memory Centers.
Hier noch der Screenshot von CrystalDiskInfo
CDI Intenso 3TB.png

Seht ihr irgendwelche Schwierigkeiten auf ein NAS zu clonen?
Schonmal danke für eure Hilfe :)

P.S.: baue die HDD natürlich noch auf SATA um, bevor es losgeht!
 
ThehakkeMadman schrieb:
Seht ihr irgendwelche Schwierigkeiten auf ein NAS zu clonen?

Mein Bauchgefühl sagt dass es so nicht geht...aber mir fehlt dazu das echte Wissen/die Erfahrung in dem Bereich. Evtl. kann dir da ein anderer User näheres zu sagen. Wenn du die Möglichkeit hast für den Rettungsversuch eine Platte direkt an den Rechner anzuschließen mache dann lieber das zuerst.
 
Sag mal, hast du die Platte umgebaut? Also in ein anderes USB-Gehäuse gesteckt oder sonst irgendwie den Anschlusstyp geändert? Dass die Platte Plötzlich nur noch eine rund 350 GB große (RAW) Partition hat und der restliche Speicherplatz unpartitioniert ist, inkl. der MBR-Adressierungsteilung, deutet mir doch sehr darauf hin, dass hier die 4K-Sektor-Emulation im Spiel ist und diese Emulationsschicht jetzt fehlt.

Bei Anschluss per USB werden aus Kompatibilitätsgründen nicht selten 4096 Byte große Sektoren über den SATA/USB-Bridge-Chip emuliert (die Größe der logischen Sektoren beträgt ansonsten 512 Bytes). Fehlt diese Emulationsschicht plötzlich ist ein Sektor nur noch 1/8 so groß und das trifft dann auch auf die erstellten Partitionen auf der Platte zu, da deren Größe über die Anzahl der Sektoren definiert werden.

Angenommen deine Platte hat exakt 3.000.000.000.000 Bytes. Teilt man die durch 8 ergibt das 375.000.000.000 Bytes, umgerechnet in GiB (also / 1024³) kommen wir auf 349,25 GiB. Die kleine Partition dürfte also ziemlich genau eine Größe von 349 und ein paar zerquetschte GiB (Windows nennt das GB) haben. Wenn dem so ist, fehlt hier die 4K-Sektor-Emulationsschicht. RAW bedeutet, dass kein bekanntes Dateisystem auf der Platte gefunden wurde. Auch das ist typisch hierfür, da ja die Meta-Daten des Dateisystem aufgrund der nun anderen Daten/Sektor-Aufteilung nicht mehr gefunden werden. Es wird nur noch die Partitionstabelle im allerersten Sektor der Platte gefunden.

Vielleicht hat der Bridge-Chip durch das ständige harte Abschalten was abbekommen oder dessen Firmware hat sich auf die Standard-Werte zurückgesetzt. Jedenfalls wirst du mit deiner Datenrettung keinen Erfolg haben, so lange die Platte nicht mit dem richtigen Sektorlayout angesprochen wird. Per SATA oder eSATA wird das nichts. Du musst die Platte über einen USB-Adapter/Gehäuse/Docking-Station anschließen, dessen Bridge-Chip diese Sektor-Emulation durchführt.

Überprüfen kannst du das in der Eingabeaufforderung von Windows mit folgendem Befehl: wmic diskdrive get bytespersector,model (exakt so schreiben!)

Wenn bei dieser Platte als Ergebnis 4096 erscheint, ist die 4K-Sektor-Emulation aktiviert.
 
Mit der 4k-Sektor-Emulation scheinst du richtig zu liegen!
Nach dem schweren Crash war der Zustand der Partition bereits ao, wie er jetzt ist. Da ich schon vermutet hatte, dass der Usb Controller was abbekommen haben könnte, habe ich mir ein Ersatzgerät besorgt.
Allerdings nicht original von Intenso. Wäre der original Controller denn vielleicht noch eine Chance? Vermutlich nicht, oder?
Habe übrigens vor einiger Zeit bereits Testdisk laufen lassen. Partition liess sich natürlich nicht wiederherstellen aber die Daten waren noch da, zumindest das kann ich sagen...
 
Intenso verbaut die gleichen Bridge-Chips wie jeder andere auch. Es muss also kein Ersatzgerät von Intenso sein. Wichtig ist nur, dass die Firmware des Bridge-Chips die 4K-Sektor-Emulation beherrscht und dass sie eingeschaltet ist. Die allermeisten, wenn nicht gar alle, SATA/USB3.0-Bridge-Chips beherrschen das. Über das Konfig-Tool des Chip-Herstellers (das in der Regel nicht für den Konsumenten zur Verfügung steht) kann der Hersteller des Adapters/Gehäuses/Docking-Station das ein- und ausschalten. Wenn die Überprüfung mit dem wmic-Befehl ergibt, dass die Platte am Ersatzgerät mit dem 512-Byte-Sektorlayout angesprochen wird, kannst du den Support des Herstellers anschreiben und sie bitten dir eine Firmware mit aktivierter 4K-Sektor-Emulation zu geben.

Hast du den wmic-Befehl ausprobiert und wenn ja, was ist dabei herausgekommen? Wie war sie zu diesem Zeitpunkt angeschlossen?
 
Hab ich doch vergessen, dass zu schreiben. Also: es werden nur 512byte angezeigt :(
Habe einen Usb 3.0 Controller bestellt bei Amazon, diesen hier https://www.amazon.de/Inateck-Konve...k+usb+3.0+zu+sata+konverter+adapter+für&psc=1
Ich könnte nochmal den original Controller anschliessen und schauen, ob wieder nur 512byte angezeigt werden?

Zur Firmware: schicken die einem die Firmware per Mail zu und flasht man dann selbst oder können nur die bei Intenso das, also dann Hardware verschicken? Du schriebst ja, dass das i.d.R. nicht der Endkunde selbst macht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Für ASMedia USB-SATA Bridgechips gibt es hier einen Thread mit FW Updates. Die Platte hat 0x130 = 304 schwebende Sektoren, was auch von den vielen Power-Off Retracts (Ausschaltabbrüchen) kommen kann, denn wenn die Spannungsversorgung bei einen Schreibvorgang unterbrochen wird und somit der Sektor mit seiner ECC dahinter nicht komplett geschrieben werden kann, dann ergibt das einen schwebenden Sektor.
 
Ich würde zuerst aber den Support von Inateck anschreiben und sie bitten ein entsprechendes (inoffizielles) Firmware-Update bereitzustellen. Dann kann man sicher sein, dass Firmware, Update-Tool und Adapter wirklich zueinander passen. Die Updates aus dem verlinkten Thread kann man nehmen. Man muss allerdings aufpassen, dass man das richtige auswählt. Wenn man sich den Thread so durchliest, hat sich der ein oder andere auch schon sein Gehäuse kaputtgeflasht.

/Edit
@ThehakkeMadman
Die schicken dir das Firmware-Update (inkl. Update-Tool) dann per Mail (wenn sie es machen). Du darfst das dann also selbst flashen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurzes Update: leider war ich die Tage zeitlich etwas knapp bemessen, weshalb ich heute erst den Support von Inateck angeschrieben habe. Sobald ich die Firmware bekommen habe (oder auch nicht), melde ich mich wieder bei euch :)
Habe nochmal den Konverter von Intenso ausprobiert, er ist definitv defekt. Man kann nicht auf die HDD zugreifen ABER dafür wird wieder nur eine Partition angezeigt, so wie es ursprünglich war.
Ich bin also vorsichtig optimistisch :) :smokin:
 
Wie wird nur eine Partition angezeigt, wenn die Platte im Intenso "Konverter" steckt?
 
So, ich hatte den Support von Inateck kontaktiert. Aber ich musste feststellen, dass der Controller von CSL ist
https://www.amazon.de/dp/B01K22TZ3I/ref=pe_386171_38075861_TE_item
Grund: habe nicht selbst über Amazon bestellt. Naja, das war mir jetzt zu blöd. Habe also den Controller (ASM1153e) mit der 4k-Firmware geflashed. Er funktioniert auch noch, zeigt mir aber leider immernoch die RAW-Partition plus die beiden unzugeordneten Partitionen an
ASMedia1153e.png

Jetzt wollte ich noch einen Screenshot von der Datenträgerverwaltung machen, wenn der Intenso-Controller angeschlossen ist. Aber wie es das Schicksal so will: er funktioniert jetzt überhaupt nicht mehr. Ich kann euch also nur schriftlich versichern, dass es (wie ich schon mitgeteilt habe) beim letzten mal wirklich funktionierte, sogar die Bezeichnung INTENSO wurde richtig angezeigt und das alles als eine einzige Partition.

Tja, was nun? Habe ich vielleicht doch nicht mit 4k-Emulation geflashed? Habe diese Firmware dazu benutzt
https://www.computerbase.de/forum/attachments/asmedia-1153e-noname-device-7z.512821/ (falls der Link so nicht funktioniert: ASMedia.1153e.NoName.Device)

Hier noch ein Screenshot, was das Flashtool nun anzeigt
ASMedia1153e nach Firmware Flash.png

Stutzig macht mich gerade, dass dort CnMemory steht. War es doch die falsche Firmware?
 
Also wenn ich das richtig sehe, die Darstellung von Mtechlerin finde ich persönlich sehr unübersichtlich, ist die FW die Du geflasht hast ohne die 4k Sektoremulation. Du brauchst aber eine mit 4k Sektoremulation, denn die Größte der Partition ist 1/8 der Gesamtgröße der Platte, die dürfte also im Originalen Gehäuse mit 4k Sektoremulation gelaufen sein. Im Thread hat Mtechlerin nur eine mit 4k Sektoremulation für den ASM 1051/1051E (der unterste Anhang) und nicht für den ASM1153e den Dein Adapter offenbar hat, frag ihn doch mal ob es eine passende mit 4k Sektoremulation für den ASM1153e hat, sonst musst Du Dir ein anderen Gehäuse besorgen um an die Daten zu kommen.
 
Ok, habe jetzt folgendes gemacht:
Habe Mtechlerin eine PM geschickt. War aber seit Juli nicht mehr online, also wird da wohl nichts kommen :(
Habe den Support von CSL angeschrieben, ob sie eine entsprechende Firmware haben und schicken können (der Support von Inateck war übrigens sehr freundlich und liess mich wissen, dass es keine Firmware mit 4k-Sektor-Emulation gebe, man so eine aber erstellen wolle, was "ein bisschen dauern" könnte...)
Zu guter Letzt habe ich gegoogelt und zumindest diesen Adapter gefunden
https://www.amazon.de/Teorder-Adapt...TF8&qid=1483634818&sr=8-3&keywords=4k+hdd+usb
Im Notfall könnte ich den also bestellen, laut Beschreibung wiry 4k-Sektor-Emulation unterstützt!
 
ThehakkeMadman schrieb:
Zu guter Letzt habe ich gegoogelt und zumindest diesen Adapter gefunden
https://www.amazon.de/Teorder-Adapt...TF8&qid=1483634818&sr=8-3&keywords=4k+hdd+usb
Im Notfall könnte ich den also bestellen, laut Beschreibung wiry 4k-Sektor-Emulation unterstützt!
Nein, das bedeutet, dass dieser Adapter den Betrieb von 4Kn-Festplatten unterstützt. Das sind Advanced-Format-Festplatten mit einer physischen Sektorgröße von 4096 Bytes, die keine 512-Byte-Sektoremulation davorgeschaltet haben. Alle aktuellen Consumer-Festplatten sind ebenfalls Advanced-Format-Festplatten mit so großen physischen Sektoren, die aber aus bestimmten Kompatibilitätsgründen 512 Byte große Sektoren emulieren (genannt 512e) und sich so dem Host gegenüber präsentieren. Diese laufwerksinterne Emulation lässt sich nicht ausschalten.
 
Seufz... gibt es denn einen Controller, den du empfehlen kannst? Oder der sich zumindest flashen liesse? Ist nicht leicht, da was zu finden :(
 
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