Exchange Server SMTP Zustellung vs POP3 Abruf

Gerber_

Lieutenant
Registriert
Juli 2012
Beiträge
543
Hi Community,

ich habe ein zwei allgemeine Fragen zum Thema Exchange Server und die Zustellung oder Abruf der Emails.
Ich habe zum Thema Exchange leider noch nicht sehr viel Erfahrung und habe bisher die Emails nur mit POP3 Abruf vom Provider abgeholt und intern verteilt.

Vorweg sry, falls es dumme Fragen sind xD (jeder fängt mal an).

#

Ich stelle mir generell die Frage, wie ist es sinvoller oder wie ist es zu empfehlen die Mails beim Provider abzuholen ?

1.) Was empfiehlt ihr? SMTP Zustellung oder die Abholung über einen POP3 Connector (Drittanbietersoftware).?

2.) Was sind die Voraussetzungen, wenn ich die SMTP Zustellung konfiguriere?
- Muss zwingend eine Feste IP Adresse vorhanden sein, oder reicht auch ein DynDNS Account aus ?
- Müssen Ports weitergeleitet werden?

3.) Wann würdet ihr welches Verfahren einsetzten ?

Danke im voraus.


MFG Gerber
 
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Via SMTP versendet man Mails. Via POP 3 holt man sie ab. Also ist es keine Frage, welches der beiden Protokolle Du nutzen willst. Du brauchst beide. Pop 3 könnte man via IMAP ersetzen.
 
1) Der Exchange holt sie alle ab, vorzugsweise mit fester IP und MX-Eintrag.
2) Die Emails werden per MX Eintrag zugestellt. Dh. die DNS Server auf der Welt wissen dann, wo der Exchange zu finden ist.
3) ist damit überflüssig
 
Was firexs schrieb ist korrekt.

In der Praxis empfiehlt es sich einen Managed e-mail Service davor zu schalten. Avira bietet das recht günstig an, gibt aber auch andere, aber Avira bietet dir z.B. 30 Tage zum testen: https://www.avira.com/de/for-business-managed-services
Grade wenn dein Exchange nicht an einer festen Leitung hängt ist sowas Gold wert.
Hat den Vorteil dass deine Mails sauber gecached werden wenn dein Exchange mal nicht erreichbar ist, Schadcode wird (vor)gefiltert bevor die Mails im eigenen Netz landen, auch Spam lässt sich dort schon filtern was den eigenen Server entlastet.
 
Gerber_ schrieb:
1.) Was empfiehlt ihr? SMTP Zustellung oder die Abholung über einen POP3 Connector (Drittanbietersoftware).?
Immer SMTP. POP3 ist ein Clientprotokoll und hat auf Servern nichts zu suchen (es sei denn, du willst für die Clients einen POP3-Server bereitstellen). Die Nachteile von POP3 kannst du hier nachlesen: https://www.msxfaq.de/internet/pop3sammler.htm

2.) Was sind die Voraussetzungen, wenn ich die SMTP Zustellung konfiguriere?
- Muss zwingend eine Feste IP Adresse vorhanden sein, oder reicht auch ein DynDNS Account aus ?
- Müssen Ports weitergeleitet werden?
Die feste IP wird wegen der Reverse-Lookup-Einträge im DNS (die Rückwärtsauflösung der öffentlichen IP zum Hostnamen muss zum A-Record des MX-Eintrages passen) benötigt. Bei dynamischen IPs kannst du keine Reverse-Lookup-Einträge vom Provider setzen lassen. Da allerdings bei Business-Anschlüssen heutzutage nahezu immer eine feste IP kostenlos enthalten ist, sehe ich hier kein Problem. Alternativ könnte man sich die Mails über einen Smarthost zustellen lassen und darüber versenden. Port 25 muss Ein- und Ausgehend an den Exchange-Server weitergeleitet werden.
 
Danke für die Antworten.

#

@ BlubbsDE:

hast du Recht, dass es zwei verschiedene Protokolle sind.
Es gibt aber trotzdem verschiedene Varianten, wie die Mails den Exchange Server erreichen.

Z.B. gab es beim SBS2011 Server von Haus aus einen POP3 Connector, der die Mails beim Provider über POP Abgeholt hat und intern an die Mails verteilt hat.

In den neuen Servern gibt es diesen nicht mehr, es gibt aber weiterhin freeware Tools, die dies ermöglichen (PopBeamer).

##

@ firexs :

1) Der Exchange holt sie alle ab, vorzugsweise mit fester IP und MX-Eintrag.

Alles klar.

###

@ h00bi :

Die Lösung klingt gut, werde ich mir ansehen.

Mit fester Leitung meinst du fester IP Adresse?

####

@ Evil E-Lex:

Immer SMTP. POP3 ist ein Clientprotokoll und hat auf Servern nichts zu suchen

Alles klar, ist im Gehirn verankert :D
Ich frage mich aber, wozu gibt es dann diese POP3 Connectoren wie z.B. POP Beamer ??

Es wird ja doch häufig im Feld noch eingesetzt.


Die feste IP wird wegen der Reverse-Lookup-Einträge im DNS (die Rückwärtsauflösung der öffentlichen IP zum Hostnamen muss zum A-Record des MX-Eintrages passen) benötigt.

Ok, verstanden.
Was ist, wenn ich keine feste IP Adresse und somit einen normalen DSL Anschluss habe (kleinere Firma) ?
Dann muss ich wie du geschreiben hast, die Reverse-Lookup-Einträge vom Provider setzen lassen ?


Grüße

Philipp
 
Gerber_ schrieb:
Was ist, wenn ich keine feste IP Adresse und somit einen normalen DSL Anschluss habe (kleinere Firma) ?
Dann muss ich wie du geschreiben hast, die Reverse-Lookup-Einträge vom Provider setzen lassen ?
Was heißt hier kleine Firma? Wenn die Firma groß genug ist, sich einen eigenen Exchange-Server leisten zu können, sollte auch genug Geld für einen Business-Anschluss mit fester IP-Adresse vorhanden sein. Nur bei festen IP-Adressen kannst du den Reverse-Lookup-Eintrag ändern. Bei dynamischen IP-Adressen lautet der Eintrag immer auf die dynamische IP (z.B. customer-192-168-222-231.dyn.meinleckerprovider.inavlid), du willst da aber mail.example.org drinstehen haben.
 
@ Evil E-Lex:

da hast du Recht. ;)
Früher war es mit dem SBS aber auch für kleinere Firmen möglich.

#

Eine Frage noch:

Generell ist es dann immer zu empfehlen, ein Managed Email Security vor den Mailserver zu schalten?

Oder wie sicher ist es, wenn der Mailserver direkt von draußen erreichbar ist ?
Bzw wie sichert ihr die Mailserver ab ? Wenn der Port 25 zur Kommunikation offen ist ?

Gruß Philipp
 
Der MS POP3-Connector war auch gnadenloser Schrott und stammt aus einer Zeit, wo Einwahzugänge bei kleinen Firmen die Regel waren.
Wenn du Viren- und Spamfilter nicht selbst betrieben willst, macht eine Managed-E-Mail-Security-Lösung Sinn. Dann wird der Mailserver des Anbieters als MX für die Domain eingetragen und leitet die eingehenden Mails an deinen Exchange weiter. Für den Mailversand nutzt dein Exchange den Server als Smarthost.
Eigentlich ist das eine feine Sache, es gibt nur einen Pferdefuß: Wenn der Managed-E-Mail-Security-Anbieter mit seinem Server auf ner Blacklist steht, ist mit dem E-Mailversand und -empfang erstmal Schicht.
 
Danke dir wie immer für deine Hilfe...

Wenn du Viren- und Spamfilter nicht selbst betrieben willst, macht eine Managed-E-Mail-Security-Lösung Sinn. Dann wird der Mailserver des Anbieters als MX für die Domain eingetragen und leitet die eingehenden Mails an deinen Exchange weiter. Für den Mailversand nutzt dein Exchange den Server als Smarthost.
Eigentlich ist das eine feine Sache, es gibt nur einen Pferdefuß: Wenn der Managed-E-Mail-Security-Anbieter mit seinem Server auf ner Blacklist steht, ist mit dem E-Mailversand und -empfang erstmal Schicht.

Perfekt, dann weiß ich Bescheid...

Grüße Philipp
 
Und wenn er sich an einem Bot Netzwerk beteiligt dann ist auch essig wenn es nur eine Leitung gibt (IP), die reserviert wurde für den Mailversand/Empfang.
Zum reinen Mailversand/Empfang setzen Unternehmen eine dedizierte Leitung ein die im Notfall auch zum Surfen genutzt werden könnte.
Außerdem vergesst ihr den Spam- und Virenschutz. Einige Mailgateway unterstützen keinen tauglichen Virenschutz (zB Sandbox) über Pop3.
Ein exklusiver Vorteil bei solch einer Lösung ist, dass man sofort weiß ob die Nachricht ausgeliefert wurde. Dann kann man seinem Gegenüber nämlich auf den Sack gehen und ihm sagen dass er mal bei sich gucken sollte ;-)
 
Zurück
Oben