Angewandte Informatik mit 5 in Mathe? Entscheidungshilfe

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SadPepe

Gast
Hi :)

Ich habe zur Zeit ein kleines Entscheidungsproblem, ich hoffe das mir hierbei jemand helfen kann.
Eigentlich möchte ich gerne Angewandte Informatik studieren, doch ich bin mir einfach immer unsicherer ob ich das überhaupt schaffe kann.


Zu meiner Person:

Ich habe mein Abitur letzen Sommer auf einer Wirtschaftsschule mit einem Schnitt von 3,0 beendet.
Ich habe in Mathematik eine 5(Tendenz 4), BWL eine 2.(Tendenz 3) und in Englisch eine 2 (glatt). Ich habe für keine der Noten etwas getan, selbst nicht für die Abschlussprüfung. Generell habe ich fast gar nichts für mein Abitur gelernt.
Deswegen kann ich auch nicht zur 100% sagen das ich Mathe kann bzw. nicht kann. Von meinem Gefühl heraus würde ich sagen das ich es ehr nicht kann.
Auch wenn ich meistens dazu tendiere mich schlechter einzuschätzen als ich wirklich bin. Ich weiß das sagt so zimlich jeder von sich, tatsächlich ist dies bei mir aber der Fall. Dies ist aber nicht der richtiger Ort und Zeitpunkt um das genauer zu erläutern.

Naja, deswegen ist die Frage ob es überhaupt Sinn macht, das ich Angewandte Informatik studiere oder ob ich doch lieber richtung BWL oder Wirtschaftsinformatik gehen sollte.


vielen Dank für jeden der mir helfen möchte :)
 
Ich kenne Kommilitonen, die selber nicht so gut in Mathe aus Faulheitsgründen in der Oberstufe waren (oder es einfach an den Grundlagen gefehlt hat). An der Uni haben wir dann wieder mit dem Vorkurs bei 0 begonnen. Dafür mussten Leute mit Lücken dann aber auch mehr machen, da der Stoff sehr schnell wiederholt wurde, innerhalb von 2 Wochen einmal das wichtigste der Oberstufe.

Ich studiere Wirtschaftsinformatik, habe aber zusammen mit den Informatikern Mathe. BWL ist da weniger mathe-lastig (ich hab ja auch grundlegene BWL-Veranstaltungen - da müssen die Grundlagen wie Matrizen oder Ableitungen/Integrale und Statistik aber trotzdem sitzen).
Wenn du fleißig bist: Versuch es, es ist auf jeden Fall machbar (auch wenn ich dir keine Garantie geben kann, aber meistens merkt man es schon nach 1 bis 2 Monaten, ob einem die Uni-Mathe liegt). Wenn du faul bist, würd ich mir das ganze nochmal überlegen, aber man kann sich ja ändern :)

EDIT: Ich studiere an einer Uni, FH ist da nochmal etwas weniger theoretisch, aber da kann ich dir aus mangelnder Erfahrung nichts zu sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schulmathematik lässt sich mit Uni-Mathe nicht vergleichen. Daher denke ich, dass man da durchaus gut sein kann. Gerechnet wird eher wenig bis garnicht. Vllt. noch am Anfang etwas in Lineare Algebra I.
Mathe erfordert aber viel Eigeninitiative. Wenn Du es wie in der Schule hälst und einfach so durchkommen willst, das kannste total knicken.
Etwas Sinn für Mathe oder Talent würde ich voraussetzen, da es ohne Motivation schnell den Bach runtergeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Serious_Sam Was meinst du mit Talent?
Ergänzung ()

@Regidür Gab es auch welche darunter, die genauso extrem waren oder eher normal? Denn 5 ist schon heftig wenn man mal darüber nachdenkt.

Wenn ich gelernt hätte, hätte ich wahrscheinlich eine 3. Eine 2 sehe ich eher kritisch entgegen, wäre vielleicht machbar gewesen das dann aber auch nur gerade so. Naja und ob das ausreicht ist schwierig zu sage.
Da muss ich wohl noch mal ein bisschen darüber nachdenken.

Danke für die Hilfe :)

(Alle weiteren Fragen usw. beantowrte ich im laufe des nächsten Tages, ich muss jetzt erst einmal schlafen gehen gn8 und danke an alle die mir geholfen haben)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würde eher sagen, dass es auf die Mathematik-Note gar nicht mal so ankommt, sondern eher darauf, dass man die analytischen Fähigkeiten mitbringt, die man normaler Weise nur auf dem Gymnasium vermittelt bekommt. Das heißt: Hast du in der Schulzeit nur einfach mitgelernt oder auch mal den Mathematik-Lehrer Fragen gestellt, wie weit über den Lehrstoff hinausgingen?
 
Aus meiner Erfahrung heraus bringt dir eine 1 in Mathe (Abitur) nicht unbedingt ein Vorteil.

Als ich studiert habe, hatten wir viele anfänger die mit einer 1 in Mathe angefangen haben. Im Studium aber trotzdem das erste Semester nicht "überlebt" haben.

Studium und Schule sind zwei Welten.
Dort wird einfach ausgesiebt und interessanterweise sind von den 1er Mathe Abi Kandidaten nur ca. 15% übrig geblieben.
Weil deren Mathe kenntnisse denen in z.b. "Einführung in die Programmierung" scheinbar nichts gebracht hat.


Also im Studium zählt nur 1 Sache. => MOTIVATION.

Wenn du nichts tust bist du schneller weg als der Toaster toasten kann :-)
 
SadPepe schrieb:
Ich habe für keine der Noten etwas getan, selbst nicht für die Abschlussprüfung. Generell habe ich fast gar nichts für mein Abitur gelernt.

Wenn du studieren möchtest - egal ob Informatik oder BWL - solltest du definitiv deine Motivation überprüfen. Studieren heißt, sich Sachen auch selbst anzueignen ... dir hält niemand das Händchen, es schaut keiner wie weit du im Stoff bist ... du musst dich selbst organisieren.
Ohne Motivation wirst du sowohl bei Informatik als bei BWL scheitern.

Die Mathe Note ist somit erstmal egal. Wenn du dich aufrappeln kannst, dann schaffst du auch die Mathe Kurse.
 
Lernen ist der Schlüssel. Ich kann deine Situation einigermaßen nachvollziehen, dir hilft wirklich nur das selbst auszuprobieren. Wichtig ist, dass du bereit bist, dich tage-/wochenlang in kniffligen Themen zu verbeißen und auch mal länger völlig ansatzlos vor einer einzeiligen Aufgabenstellung zu sitzen, als du insgesamt für alle Fächer deines Abiturs gelernt hast. So war es jedenfalls bei mir.

Ich bin ohne zu lernen mit einer 1 im Mathe-Abi ins Studium gegangen und hab dort 4.0, 3.0 und 2.0 in Mathe1 (zweiter Versuch), Mathe2 und Statistik bestanden.

Wichtig ist, dass du lernst, zu lernen! Ich stand diesbezüglich genauso da wie du, musste das erst lernen. Meine erste Studienhälfte ist dementsprechend geschätzt auch um Durchschnitt 1.5 schlechter, als die zweite.

Bei BWL mach dir mal keine Sorgen. Alle BWL-Inhalte waren im Vergleich mit Inhalten der Mathematik und Informatik beinahe Selbstläufer (Studiengang Allgemeine Informatik).
 
In Informatik benötigt man vor allem Analysis, ein Gebiet der Mathematik welches fürs Abi öft stiefmütterlich behandelt wird, vor allem weil es schnell wenig greifbar wird (sprich man kann nicht einfach ein Ergebnis nach Schema x ausrechnen sondern muss diverse Schemata kombinieren und überlegen was, wann sinnvoll ist, das bereitet Schülern und Lehrern Probleme^^) und auch die Schüler dann häufig fragen wofür sie das in Zukunft brauchen - tja.

Natürlich kommt am Anfang auch alles andere dran, aber oben genanntes wird man in der Informatik häufig brauchen.

Ansonsten sitzt man eben für einen Übungszetteln schonmal 10h oder länger um den halbwegs zu lösen, egal wie gut man in Mathe war und so einen Zettel bekommt man jede Woche. Den Zeitaufwand muss man aufbringen können und vor allem wollen, dann geht alles.
 
Wenn du den Willen hast und dich für Informatik wirklich begeistern kannst, dann schaffst du das normal auch :)
 
Mit Talent meine ich, dass Du ein Gefühl für die Aufgabenstellung und Lösung entwickelst und auch schon vor der Korrektur abschätzen kannst, dass es korrekt ist.
Das hält Dich auch über längere Strecken am Übungszettel.
Die Motivation bleibt erhalten.
 
hallo7 schrieb:
Ansonsten sitzt man eben für einen Übungszetteln schonmal 10h oder länger um den halbwegs zu lösen, egal wie gut man in Mathe war und so einen Zettel bekommt man jede Woche. Den Zeitaufwand muss man aufbringen können und vor allem wollen, dann geht alles.

Das kann ich so bestätigen :D

Manchmal saß man da wirklich mit Kommilitonen stundenlang dran und wusste zum Schluss trotzdem nicht, ob richtig oder falsch. Das war in Mathe. In Info war es dann etwas besser, da hier mit Codeschnipseln gearbeitet wurde. Bei uns (Uni Köln) war es im Bachelor und ist jetzt im Master auch immer noch so, dass sämtliche Übungsblätter freiwillig sind und zur Erzielung von Bonuspunkten für die Klausur dienen.

Es gibt dann natürlich auch die, die nie ein Übungsblatt abgegeben haben. Aber die waren dann auch schnell weg...
 
Du kannst dem Studium eine Chance geben. Du solltest dir jedoch im klaren sein, dass jede Matheklausur gut vorbereitet werden muss. Da kann ich nur empfehlen so viele Variationen eines Aufgabentypes in einem Themenbereich zu berechnen und vor allem zu markieren, was wohin geht und am besten auch warum. Ein gutes Mathebuch würde ich als essentiell betrachten. Dort stehen die Regeln drin, sind oftmals mit Beispielen und Veranschaulichungen dekoriert und natürlich einigen Beispielaufgaben.
Du solltest auf keinen Fall einfach abschreiben sondern unbedingt selbst formulieren und in deiner "Sprache" schreiben.

Die Grundkniffe müssen sitzen, insbesondere mathematische Gesetze sind Stolpersteine, die über bestehen und durchfallen entscheiden.
Die eigentlichen Aufgaben, sei es jetzt eine Kurvendiskussion, Matrix, Vektor, vollständige Induktion oder Grenzwerte sind: Die dicken Brocken in der Klausur kann man mit gut geschriebenen Notizen und Handlungsanweisungen quasi als Programm abarbeiten.

Ich habe so einige Leute gesehen, die hatten Probleme mit Mathematik und haben es trotzdem mit Lerngruppen und guten Notizen durch die Klausuren geschafft. Dafür muss man dann aber auch einen starken Magneten in der Hose haben, um auf dem Metallstuhl sitzen zu bleiben. :)

Einfach wird es sicher nicht. Alles penibel dokumentieren, fragen, dran bleiben und vor den Klausuren alles ordentlich durcharbeiten. Es gibt häufig (Probe-) Klausuren von den Vorjahren die im Prinzip immer gleich sind. Gut organisiert mit eigenen "Handlungsanweisungen" zu jedem Aufgabentyp und ausreichend mathematische Gesetzen zum Nachschlagen, findet lässt sich jede Klausur irgendwie bewältigen.
 
SadPepe schrieb:
Ergänzung ()

@Regidür Gab es auch welche darunter, die genauso extrem waren oder eher normal? Denn 5 ist schon heftig wenn man mal darüber nachdenkt.

Einer hatte 3 Punkte im Mathe-Abi :D

Es gibt häufig (Probe-) Klausuren von den Vorjahren die im Prinzip immer gleich sind.

Oh ja, wichtiger Punkt. Manche Dozenten sind faul und ändern nicht viel an der nächsten Klausur, die Aufgabentypen bleiben oft gleich. Das ist goldwert, ohne Probeklausuren wäre ich in allen Matheveranstaltungen deutlich schlechter gewesen
 
Wäre ja auch noch schöner gewesen, wenn du für das grottige Abi auch noch was getan hättest. Dann hättest dir gleich nen Stempel ans Hirn klatschen lassen können :)
Ansonsten : Versuch macht kluch. Versuche dein Wunschstudium und falls es gar nicht klappen sollte, studierst halt was anderes (das eine Jahr ist völlig egal).
 
So ich habe mir jetzt alle Antworten druchgelsen und möchte mich einfach mal allgemein bei allen bedanken :D

Falls es jemanden interessiert wie ich mich jetzt entschieden habe, gibt es hier die Antwort: Ich habe mich für das Studium der Angewandte Informatik entschieden :)

noch mal danke für eure Hilfe
 
Na dann: Freut mich geholfen zu haben.
Viel Motivation und Durchhaltevermögen wünsche ich dir auf dass du dein Studium erfolgreich abschließt!
 
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