Tierversuche in Tübingen: Grundlagenforschung ist grundlegend falsch!

Sollte es weiterhin Tierversuche geben


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zandermax

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2014 Gelang es einem Tierschützer Bilder aus der Forschungsanstalt für biologische Kybernetik am Max Planck Institut in Tübingen aufzunehmen. Gesendet wurde das dann von Stern TV und es entstand ein Youtube Video:

https://www.youtube.com/watch?v=5qQbQ_S3P6E

Natürlich lösen diese Bilder stakre Gefühle in den Menschen aus. Trotzdem frage ich mich, wie weit Tierschutz gehen darf. Diese Tierschützer machen sich keine Gedanken über wissenschaftliche Relevanz der Themen. Sie lesen kein wissenschaftliche Artikel und beteiligen sich an keiner wissenschaftlichen Diskussion. Aus rein emotionaler Sicht wird hier diskutiert.

Der Leiter besagter Institution in Tübingen, ein führender Hirnfoscher, ist nun zurückgetreten, da er keinen Rückhalt gegen die Tierschützer verspürte.

Die Tierschützer argumentieren, dass die Tierversuche keine Nutzen haben; dass die Gesellschaft gegen Tierversuche ist; und dass über 50 % der Menschen gegen eine Einnahme von Medikamenten seien, die an Tieren getestet wurden:
http://www.tierversuche-tuebingen.de/meinungsbild/


Mich stimmt dieses ganze Thema sehr traurig. Ich bin selbst in der Forschung an einer Universität tätig und weiß, dass der Großteil der Bevölkerung nicht verstehen kann, wie Grundlagenforschung unser Leben beeinflusst. Das ist auch kein Vorwurf. Ich slebst kenne mich ja schließlich auch nur in diesem winzigen Teil meiner Forschung aus.
Meine Kritik ist aber, dass sich Menschen heute derart stark von Emotionen Leiten lasssen. Es ist qusi nicht mehr möglich den Menschen mit Geduld und Vernunft zu erklären warum solche Versuche der Menschheit enorm wichtige Hinweise leifern kann.


Wie steht ihr zu diesem Thema? Sind Tierversuche gerechtfertigt?
 
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man kann ja in Zukunft Hygiene Produkte und Medizinprodukte gleich am Menschen testen... mal schauen wie lange das gut geht... :rolleyes:

Ich finde man sollte solche Mittel mit Verstand nutzen.
 
Tja, warum sollte postfaktisches Verhalten nur auf die Politik sich auswirken. Und wenn man wirklich ehrlich ist, kommt diese postfaktische Argumentationstruktur doch genau aus diesem Bereich der angeblichen Tierrechtler/-schützer. Das viele davon ganz und gar nicht tierlieb sind, kapieren die meisten nicht. Zudem reicht ihre "Liebe" komischerweise auch immer nur zu süßen und charismatischen Tieren.

Persönlich finde ich es eine Schande, dass man das Institut derart "erpressen" konnte. Definitiv ein Sieg der Dummheit über die Logik.
 
In Frankreich wirft einer Gewichte auf Schweine um eine möglichst realistische Querschnittslähmung nachahmen zu können, weil operativ querschnittsgelähmte Tiere nachteile haben. Klingt brutal, ist aber trotzdem notwendig, wenn wir bessere Behandlungsmethoden wollen.

Die Leute verstehen das aber sehr wohl, ansonsten gäbe es nicht prominente Beispiele die ihre Tierversuche groß präsentieren und Applaus dafür ernten https://www.ted.com/talks/gregoire_courtine_the_paralyzed_rat_that_walked?language=de. Der Ratte wurde das Rückenmark eingeschnitten und hat einen offnen Schädel für die Elektroden, die große Empörung gibts allerdings nicht.

Tierversuche sind notwendig, ob man sie immer rechtfertigen kann, hängt vom Verständnis von Ethik und Moral ab. Man soll natürlich soviel simulieren wie möglich, aber am Ende braucht man eben Echtdaten und man kann nunmal nicht so einfach Menschen klonen wie Mäuse um gut vergleichbare Ergebnisse zu erzielen.
 
Ratten stehen bei Tierschützern eben nicht auf dem selben Niveau wie Affe. Affen gelten als intelligent und empfindsam, Ratten hingegen als Krankheitsüberträger. Das Ratten ziemlich intelligent und allemal anpassungsfähig sind und die meisten Affenarten alles andere als intelligent sind, sprich Fakten, interessiert nicht. Genau das ist postfaktisches Verhalten und die elende Doppelmoral, die sehr viele angebliche Tierschützer hochhalten. Geschützt wird nur, was sympathisch ist, nicht Tiere als solche.
 
Das Problem ist doch, dass sich heute jeder von irgendwelchen Spinnern beeinflussen lässt, viele Menschen haben Angst vor Konfrontation und Entscheidungen.

Sobald man für sich selbst diesen Schritt überwindet merkt man schnell, dass die Kartenhäuser der vermeintlich übermächtigen Opposition schnell und final in sich zusammenfallen. Leider hat der führende Hirnforscher, von dem der TE berichtet, das nicht geschafft. Er hat mit seinem Rücktritt nachgegeben.

Edit:
Ich erinnere mich sehr gerne an den Aufschrei, den es gab, als damals in der Uni über einen Veggi-Day beratschlagt wurde und unsere Gegengruppierung forderte, dass es dann gleich viele Tage geben müsste, an denen es ausschließlich Essen mit Fleisch gibt. Wir wurden massiv angefeindet, konnten aber durch Argumente und Hartnäckigkeit diesen ganzen Schwachsinn verhindern. Die Spinner, die unserem Essen das Essen wegfuttern wollten, hatten nämlich mitnichten eine Mehrheit und ihre moralische Basis ließ sich auch schnell zerstören. Das muss nur eben jemand aufzeigen und nicht nur kuschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja wenn du Morddrohungen erhältst und auf öffentliche Gelder angewiesen bist, siehst du das ggf. anders. Zudem ist er nicht aufgrund des Drucks zurückgetreten sondern aufgrund der mangelnden Unterstützung. Allein wollte ich auch nicht gegen eine emotionsgeile Menge antreten.
 
Tierschützer machen sich keine Gedanken über wissenschaftliche Relevanz dieser Themen. Sie lesen kein wissenschaftliche Artikel und beteiligen sich an keiner wissenschaftlichen Diskussion. Aus rein emotionaler Sicht wird hier diskutiert.
Mit einem solchen Satz wird Dein Posting irrelevant.
Du nimmst ein paar "radikale" Tierschützer aufs Korn und verallgemeinerst Deine Einstellung auf alle.

Schon mal daran gedacht, dass nicht alle so sind?

Es wurde in der Vergangenheit so gewaltige Fehler seitens der Forscher gemacht, dass einige Leute nun mal das Vertrauen in die Forscher verloren haben. Das gewinnt man nicht über Nacht zurück und letztlich sind sie auch dafür verantwortlich. Und nein, ich bin kein Tierschützer.
Ist wie in der Politik, schreibt man was gegen Merkel, ist man zwangsläufig AFD-Anhänger oder zumindest aus dem anderen Parteilager. Derzeit haben die Medien eben sehr große Macht, da falsche Berichte quasi kaum abgestraft werden (so lange man nicht gegen einen Promi vorgeht, der kann sehr wohl die Zeitung bei falscher Berichterstattung verklagen)

Generell zu Deinem aktuellen Fall, wenn selbst in seinem eigenen Umfeld der Prof. keine Unterstützung für seine Forschung bekommt, geht da ohnehin etwas gewaltig schief - meine Meinung - mehr kann ich dazu nicht sagen da ich die Vorgänge nicht näher kenne.
 
Es sind eben nicht nur ein paar sondern die Masse. Die wirklich faktenorientierten Tierschützer sind in der Minderheit. Verfolge mal in DE die Diskussion über Jagd. Oder den Wolf. Oder den Abschuss von Bruno. Oder die Diskussion über Catch and Release beim Angeln. Oder oder. Mit Tierschutz hat das meist wenig zu tun, Naturschutz noch weniger.
 
Lars_SHG schrieb:
Mit einem solchen Satz wird Dein Posting irrelevant.
Du nimmst ein paar "radikale" Tierschützer aufs Korn und verallgemeinerst Deine Einstellung auf alle.

Schon mal daran gedacht, dass nicht alle so sind?

Es wurde in der Vergangenheit so gewaltige Fehler seitens der Forscher gemacht, dass einige Leute nun mal das Vertrauen in die Forscher verloren haben. Das gewinnt man nicht über Nacht zurück und letztlich sind sie auch dafür verantwortlich. Und nein, ich bin kein Tierschützer.
Ist wie in der Politik, schreibt man was gegen Merkel, ist man zwangsläufig AFD-Anhänger oder zumindest aus dem anderen Parteilager. Derzeit haben die Medien eben sehr große Macht, da falsche Berichte quasi kaum abgestraft werden (so lange man nicht gegen einen Promi vorgeht, der kann sehr wohl die Zeitung bei falscher Berichterstattung verklagen)

Generell zu Deinem aktuellen Fall, wenn selbst in seinem eigenen Umfeld der Prof. keine Unterstützung für seine Forschung bekommt, geht da ohnehin etwas gewaltig schief - meine Meinung - mehr kann ich dazu nicht sagen da ich die Vorgänge nicht näher kenne.

Wird in "Diese Tierschützer" geändert. Sollte eigentlich keine Verallgemeinerung sein.
 
Mustis schrieb:
Na ja wenn du Morddrohungen erhältst und auf öffentliche Gelder angewiesen bist, siehst du das ggf. anders. Zudem ist er nicht aufgrund des Drucks zurückgetreten sondern aufgrund der mangelnden Unterstützung. Allein wollte ich auch nicht gegen eine emotionsgeile Menge antreten.

Gegen Morddrohungen gibt es Polizei, LKA und die statistische Wahrscheinlichkeit, dass so ein Spinner tatsächlich körperliche Gewalt anwendet.

Aber dafür braucht es halt Macher, keine Weg- und/oder Mitläufer.

@ Lars_SHG

Fehler werden ständig überall gemacht. Na und?
 
Ich möchte unabhängig von allen Posts nur ein paar Sätze zu dem Thema verlieren:

Der Mensch stammt vom Affen ab. Deswegen ist das soziale Verhalten dieser Tiere sehr ähnlich zum menschlichen. Nun stellt euch mal vor ihr würdet so gehalten werden. Unabhängig vom Affen sollte kein Tier solche (wie im Video gezeigt) Qualen erleiden müssen - welche Menschen sind überhaupt dazu fähig in solch einem "Institut" zu arbeiten?

Das Theama an sich ist aber noch sehr viel weitreichender - z.B. Stichwort Pelz.
 
@Manu du hast gelesen, dass das Video bewusst verfälschend zusammengeschnitten wurde, auch mit Szenen, die nicht aus Tübingen stammen? Das ist genau dieser postfakitsch Quark...

Und dieses "Institut" gehört zur Max-Planck Gesellschaft, die einige der renommiertesten Institute dieser Welt betreiben, die entscheidende Rollen in vielen wichtigen Erkenntnissen gespielt haben und einige Nobelpreisträger beschäftigt...

https://de.wikipedia.org/wiki/Max-Planck-Gesellschaft
 
Gegen Morddrohungen gibt es Polizei, LKA und die statistische Wahrscheinlichkeit, dass so ein Spinner tatsächlich körperliche Gewalt anwendet.

Aber dafür braucht es halt Macher, keine Weg- und/oder Mitläufer.
Du bist ja ein ganz harter. Also in deinen Augen alles Weicheier?

Man kann und sollte durchaus Zweifel an manchen Tierexperimenten haben, aber da hat sich eigentlich in den letzten 10 Jahren sehr viel getan und es wird sehr viel genauer Haltungsbedingungen usw usf ueberprueft mit regelmaessigen Tierarzt Kontrollen. Es sind auch mittlerweile sehr viele Praktiken verboten worden, die dafuer sorgen, dass Tiere nicht unnoetig leiden muessen.

Trotzdem ist das in Tuebingen wirklich eskaliert, da haben sich die radikalen Tierschuetzer richtig gut drauf eingeschossen. So gesehen traurig, dass mittlerweile wirklich die Primatenforschung eingestellt wurde.

Ich kann aber auch den Professor dort verstehen. Es ist ja nicht nur er als Macher bedroht worden, sondern saemtliche Leute, die da arbeiten. Und als Vorgesetzter ist man eben nicht nur fuer sich selbst sondern auch fuer seine Mitarbeiter mitverantwortlich. Und es muss ja nicht direkt strafwuerdige Koerperverletzung sein, um Mitarbeiter da zu terrorisieren.

Nachts mal an der Privatwohnung klingeln, beim Einkaufen im Supermarkt beschimpft werden, morgens den Fahrradreifen zerstochen bekommen. Alles so kleine Nickeligkeiten, die einen frueher oder spaeter sicherlich zermuerben. Ich bin auch Doktorand aber so visionaer waer ich nicht, mir diese zusaetzliche Belastung aufzuhalsen, zumal fuer ein besch** Gehalt.
 
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Idon ist immer ein ganzer harter Bursche. Zeigt er öfter hier mal. Man muss einfach machen, am besten gleich mit aller Härte, egal ob sinnvoll oder nicht. Im Prinzip verkörpert er mit dem Post nichts anderes als diese Tierschützer, nur eben von ner anderen Seite. Nicht schnacken, machen, Fragen kann man ggf. hinterher. Da ists kein Wunder, das intelligente aber besonnene Menschen lieber nachgeben. Wie heisst es doch? Der klügere gibt nach. Leider bedeutet das aber auch, dass man der Dreistheit/Dummheit damit die Tür öffnet.

PS: Is nicht wertend gegenüber Idon gemeint. Nur finde ich es nicht sonderlich intelligent, wie er hier argumentiert. Rein logisch nicht. er kennt weder den Druck noch irgendwie die Situation, in der sich der Mann befand, kennt keine Details und besitzt offensichtlich kaum Empathie an diesem Punkt.
 
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Die "eine", zurückhaltende Seite wird bereits häufig vertreten; gerade in Verbrauchersachen. Da ist es doch nur legitim, ein Gegengewicht zu bilden. Das ist sicher nicht alles immer so absolut zu sehen.
 
Mustis schrieb:
@Manu du hast gelesen, dass das Video bewusst verfälschend zusammengeschnitten wurde, auch mit Szenen, die nicht aus Tübingen stammen? Das ist genau dieser postfakitsch Quark...

Und dieses "Institut" gehört zur Max-Planck Gesellschaft, die einige der renommiertesten Institute dieser Welt betreiben, die entscheidende Rollen in vielen wichtigen Erkenntnissen gespielt haben und einige Nobelpreisträger beschäftigt...

https://de.wikipedia.org/wiki/Max-Planck-Gesellschaft

warum schafft es ein so renommiertes institut nicht, tierversuche unter bedingungen durchzuführen, bei denen man nicht sofort das kotzen kriegt?

tierversuche mögen notwendig sein, auch ich werde im verlauf meines lebens sicher von derartig gewonnenen errungenschaften profitieren. wie 99,9% der bevölkerung kann ich den tatsächlichen wissenschaftlichen gewinn und die notwendigkeit von tierversuchen niemals korrekt beurteilen. trotzdem bin ich der meinung, dass wir in deutschland die möglichkeiten haben, tiere, insbesondere solche, deren schmerzempfindlichkeit unserer eigenen so nahe kommt (was auch zur frage führt, warum wir nicht einfach versuche an menschen durchführen - wie wärs mit verurteilten mördern und vergewaltigern, könnte die allgemeinheit davon nicht noch viel stärker profitieren?) besser zu behandeln. wenn man ihnen zum wohle der menschheit faustdicke schrauben in die köpfe stecken muss, kann die menschheit den betroffenen affen womöglich wenigstens gehege anbieten, die ein bisschen komfortabler als legebatterien für hühner aussehen.

was die tierschützer hier meiner meinung nach sehr stark antreibt ist, dass die bilder zeigen, dass das wohlergehen der tiere der forschung absolut und völligst untergeordnet wird. da ist es auch relativ egal ob das video ein bisschen geschnitten oder gar mit musik in moll unterlegt wird (wie kann man nur, so manipulativ!). könnte das institut hergehen und glaubhaft darstellen, schaut her, wir tun dafür auch X, Y und Z um das ganze für die tiere einigermaßen erträglich zu machen, wäre die geschichte vielleicht etwas anders ausgegangen. so aber nehme ich dann doch lieber in kauf, dass meine lebenserwartung um ein paar monate niedriger ausfallen mag, dafür aber nicht im namen meiner gesundheit in meinem heimatland solche folterkammern unterhalten werden.
 
Das Institut hat sich an alle, äußerst scharfe Gesetze Deutschlands gehalten. Ich bekomme das kotzen und kalte Grauen sobald ich Blut sehe. Bin ich empfindlich. Deshalb finde ich noch lange nicht, dass jedes behandeln oder operieren, wo blut zu sehen ist, sei es bei Tier oder Mensch, verboten gehört. Woher willst du wissen, ob dein laienhafter Eindruck der Wahrheit entspricht und es derart schlimm ist? Dein EInleitungssatz ist rein emotional begründet und dennoch wertend, fällt dir das nicht auf?

Das Video ist nicht nur ein wenig manipuliert sondern deutlich. Die Entsorgungstonnen stammen so z.B. nicht aus Tübingen. Und ja, Musik kann massiv manipulierend wirken. Gibt dazu einige Studien. Und nein, diese logische Argumentation hat nicht gefruchtet, steht doch im Artikel. Genau das wurde versucht und funktionierte nicht eben weil die Tierschützer für Argumente gar nicht mehr offen sind sondern rein emotional geleitet sind.
 
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