linkser
Admiral
- Registriert
- Juli 2002
- Beiträge
- 8.547
Die letzten Beitraege zeigen eigentlich ganz gut momentane grundsaetzliche Fragen/Probleme in den Naturwissenschaften auf.
Und was macht denn einen "guten" Forscher aus? Es gibt sehr viele, die selber im Labor brilliant sind, aber irgendwann mit zunehmender Mitarbeiter Zahl grandios scheitern, weil sie eben keine guten Chefs sind. Man kann eben irgendwann nicht mehr alles selber machen und alles selber kontrollieren, dann muss man eben auch Leute anleiten und fuehren koennen. Das Problem in den Naturwisenschaften ist aber, dass einem das nie beigebracht wird und solche Sachen auch in der Doktoranden und PostDoc Ausbildung aktuell kaum eine Rolle spielen. Und das fuehrt dann auch im weiteren Verlauf dazu, dass so etwas keine Rolle spielt bei der Vergabe von Fuehrungspositionen, das trifft das Peter-Prinzip ganz gut.
Dazu kommt, dass man in der heutigen Zeit nur noch ein "guter" Forscher sein kann, wenn man Kollaborationen eingeht und ein gutes Netzwerk hat. Die Forschungsprojekte sind so gross, komplex und technisch anspruchsvoll geworden, dass es schlicht und einfach nicht mehr moeglich ist, als super genialer Forscher in Ruhe in seinem Kaemmerlein forschen zu koennen. Schaut euch mal an, wieviele Autoren mittlerweile ein Science/Nature/Cell Paper hat, da stehen immer mindestens 15 Leute mit drauf.
EDIT: Um noch etwas zum Tuebingen Fall beizutragen: Die DFG und die MPG haetten deutlich offensiver den Direktor unterstuetzen sollen, das ist aber wohl eher aus politischen Gruenden in den entsprechenden Gremien nicht passiert, das haette ja mehr Arbeit usw. bedeutet.
Da muss einfach klarer Stellung bezogen werden und grundsaetzlich festgelegt werden: Ja wir wollen Primatenforschung in Deutschland oder eben auch Nein, wir wollen das nicht. Dann muss man aber auch zu der Entscheidung stehen und solche Forschungsgebiete nicht wie ein Stiefkind behandeln und moeglichst Stillschweigen bewahren.
Es gibt ja auch durchaus ethische Gruende, um gewisse Studien/Forschungsrichtungen abzulehnen, siehe Stammzellforschung. Nur wenn man einmal entsprechende Richtlinien erarbeitet hat, muessen die eben auch durchgezogen werden.
Es wurde glaube ich noch kein Wissenschaftler dazu gezwungen, einen Direktorenposten anzunehmen. Man ist ja nicht Sklave der DFG oder der MPG. Das ist eine bewusste Entscheidung des Wissenschaftlers, einen Posten zu uebernehmen mit mehr Verwaltung/Politik-Anteil. Und auch da braucht es gute Leute, schliesslich will man ja auch, dass ueber zukuenftige Forschungsgelder-Antraege jemand entscheidet, der Ahnung hat.denn gute Forscher sollten Forschungspositionen bekleiden, keine Verwaltungspositionen.
Und was macht denn einen "guten" Forscher aus? Es gibt sehr viele, die selber im Labor brilliant sind, aber irgendwann mit zunehmender Mitarbeiter Zahl grandios scheitern, weil sie eben keine guten Chefs sind. Man kann eben irgendwann nicht mehr alles selber machen und alles selber kontrollieren, dann muss man eben auch Leute anleiten und fuehren koennen. Das Problem in den Naturwisenschaften ist aber, dass einem das nie beigebracht wird und solche Sachen auch in der Doktoranden und PostDoc Ausbildung aktuell kaum eine Rolle spielen. Und das fuehrt dann auch im weiteren Verlauf dazu, dass so etwas keine Rolle spielt bei der Vergabe von Fuehrungspositionen, das trifft das Peter-Prinzip ganz gut.
Dazu kommt, dass man in der heutigen Zeit nur noch ein "guter" Forscher sein kann, wenn man Kollaborationen eingeht und ein gutes Netzwerk hat. Die Forschungsprojekte sind so gross, komplex und technisch anspruchsvoll geworden, dass es schlicht und einfach nicht mehr moeglich ist, als super genialer Forscher in Ruhe in seinem Kaemmerlein forschen zu koennen. Schaut euch mal an, wieviele Autoren mittlerweile ein Science/Nature/Cell Paper hat, da stehen immer mindestens 15 Leute mit drauf.
EDIT: Um noch etwas zum Tuebingen Fall beizutragen: Die DFG und die MPG haetten deutlich offensiver den Direktor unterstuetzen sollen, das ist aber wohl eher aus politischen Gruenden in den entsprechenden Gremien nicht passiert, das haette ja mehr Arbeit usw. bedeutet.
Da muss einfach klarer Stellung bezogen werden und grundsaetzlich festgelegt werden: Ja wir wollen Primatenforschung in Deutschland oder eben auch Nein, wir wollen das nicht. Dann muss man aber auch zu der Entscheidung stehen und solche Forschungsgebiete nicht wie ein Stiefkind behandeln und moeglichst Stillschweigen bewahren.
Es gibt ja auch durchaus ethische Gruende, um gewisse Studien/Forschungsrichtungen abzulehnen, siehe Stammzellforschung. Nur wenn man einmal entsprechende Richtlinien erarbeitet hat, muessen die eben auch durchgezogen werden.
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