News Foxconn/Sharp: Display-Werk für 7 Milliarden US-Dollar in den USA geplant

Terrschi schrieb:
@Cooler Master

Ich finde den Einwand durchaus berechtigt. In Sindelfingen werden mehrere Baureihen fertig montiert. Die S-Klasse dürfte um einiges komplexer sein als Displays. Wie die 30.000 - 50.000 AP, selbst mit angesiedelten Zuliefern zustande kommen, würde mich schon interessieren.

Wie gesagt niemand geht davon aus, dass alleine durch das Werk 30-50.000 Stellen erschafen werden - das sollte klar sein. Dazu kommt die S-Klasse ist nicht schwerer zu bauen als ein Display. Bei der S-Klasse ist sehr viel, genau wie beim Display, automatisiert.

Es ist ja auch nicht nur durch Zulieferer wo die Zahl zustande kommt. Sondern eben durch kleinere Firmen die eben dann auch dort hinziehen werden z.B. Lebensmittelmärkte, Einkaufscenter evtl. sogar eine Mall und eben andere Firmen und Branchen. In Sifi bzw. Böblingen sitzt z.B. auch IBM, HP und Ontrack um mal einige Big Player zu nennen. Daher kann ich mir wie gesagt die Zahl schon sehr gut vorstellen.
 
Immer wieder krass zu sehen wie einfach sich bestimmte Personen von solchem populistischen Quatsch beindrucken lassen ohne darüber genauer nachzudenken:

Pitt_G. schrieb:
Die Inder habens vorgemacht. wer in Indien ein IPhone verkaufen will soll dort auch produzieren und Resteverwertung von anderen Ländern kommt denen auch nicht in die Tüte. Nur bei uns ist man bei Nokia umgefallen und wir haben zusehen müssen wie in die EU Nachbarschaft ausgelagert wurde.

Ach, du möchtest also das in Deutschland nur Smartphones verkauft werden die auch hier produziert wurden? Ok, denken wir mal kurz darüber nach. Sicherlich ist der deutsche Markt für Firmen wie Apple und Samsung interessant genug um hier eine kleine Fabrik hinzustellen. Dies bedeutet natürlich zwangsweise höhere Preise für die Produkte, nicht nur wegen dem hierzulande deutlich höherem Stundenlohn sondern auch durch allgemein höhere Kosten und dem Verlust von Synergieeffekten.

Die nächste Frage wäre natürlich wem außer Apple und Sami der deutsche Markt noch wichtig genug ist um hier zu produzieren. LG? Vielleicht noch Sony? Somit hat der deutsche Bürger gleich mal weniger Auswahl und ist stärker von dem Wohlwollen der dominierenden Firmen abhängig. Das kaufen einer günstigen Alternative aus China ist dann z. B. nicht mehr möglich. Pure Android? Nur wenn auch Google hier produzieren läßt (über HTC). Ein deutsches Startup welches eine innovative Modelreihe auf den Markt bringen möchte? Auch sie werden diese wohl nicht in Deutschland anbieten können, wenn sie keine Fabrik finden die eine Kleinreihe günstig genug fertigen kann um sie zu einem halbwegs akzeptablen Preis auf den Markt zu bringen. Und last but not least, werden Hersteller wie Samsung alle ihre verfügbaren Modelle hier weiterhin anbieten oder nur noch das Galaxy S und ein überteuertes Billigmodel?

Wenn diese Fabrik hauptsächlich für Deutschland produziert stellt sich natürlich die Frage der Kapazitäten. Apple hat meist nur zwei Haupt-Modelle die sie verkaufen, dass aktuelle iPhone und das der letzten Generation. Wird in Deutschland dann das alte iPhone genau so lange lieferbar sein wie anderswo, wenn Apple seine Kapazitäten für den Launch einer neuen Generation benötigt? Wie sieht es mit verschiedenen Speichergrößen aus? Gibt es in Deutschland dann vielleicht nur noch das 128 GB Model zu kaufen?

Ich habe keine Ahnung vom indischen Smartphone Markt, aber du kannst gerne mal in Brasilien nachfragen was die Bevölkerung von den Strafzöllen für aus dem Ausland importierte Elektronikartikel hält. Ich bin mir sicher, dass es dem ein oder anderem nicht wirklich gefällt für Gaming-Konsolen seit Jahrzenten das doppelte zahlen zu müssen.


Pitt_G. schrieb:
Wobei in der Nachbarschaft wohl noch einige mit dem Esel und dem Holzkarren unterwegs sind mitten in Europa...
Ach, die Priese indirektem Rassismus / Xenophobie die heutzutage für die Verfeinerung jedes gesunden Forumsbeitrags dazugehört...

2LOST schrieb:
Dieses "America-First" Geschichte wird, wenn es so kommen sollte, die Preise für viele Elektronische Produkte in die Höhe schnellen lassen.
Wenn die Nachfrage nachlässt und keiner mehr die Pordukte mehr kaufen möchte/kann, dann kann er so viele Firmen wie er möchte im Land halten der Wirtschaft bringt das absolut nichts.
Richtig, und damit auch die Möglichkeit für kleine Firmen kompetitiv zu sein stark reduzieren. Wenn Apple und Co. wirklich wieder mehr in den USA fertigen läßt, dann nur weil sie sich von entsprechenden Gesetzesänderungen hoffen einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Für Apple wäre ein solches Gesetz fantastisch; sie haben durch das Produzieren in den USA mehr Vorteile als zum Beispiel Samsung und die Amis können endlich keine billigeren Handys aus China kaufen.

Natürlich kann eine solche Politik auch ganz schnell nach hinten losgehen, wenn zum Beispiel Länder wie China ihrerseits ebenfalls Strafzölle gegen Produkte aus den USA verhängen und ein iPhone in Peking plötzlich doppelt so teuer wird. Oder wenn einfach mal die Errichtung neuer Fertigungsanlagen für die internationale Produktion von US Produkten verweigert wird.
 
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Trump macht dann ja offensichtlich alles richtig ... ein paar Drohungen und schon entsteht das neue Jobwunder in den USA, wer hätte gedacht das es so einfach wäre
 
Neue jobs entsehen nicht wegen Trump, aber jeder der eh irgendwie Jobs geschaffen hätte macht das jetzt natürlich publik, um gut dazustehen.

Eine andere Frage ist natürlich, ob man wirklich für Foxconn arbeiten möchte. Naja, müssen sie halt nur genug Netze spannen...
 
Solche Fabriken laufen fast komplett automatisiert. Viel Personal wird nicht benötigt.
Die 30.000 werden vielleicht nur zum Aufbau und zur Inbetriebnahme nötig sein, d.h. es sind fast alles befristete Arbeitsplätze.
 
Was hat Trump gesagt? Jedes Jahr gehen 880 Mrd. $ aus den USA ins Ausland. Trump macht genau das, was für eine nachhaltige Globalisierung wichtig ist. Er holt wichtige Industrie zurück in die Heimat, sodass es einen Ausgleich zwischen Im- und Export gibt. Zugleich viele viele wichtige Jobs.
Und jeder weiß, die Tech-Industrie wird weiter wachsen zum Leidwesen der Automobilindustrie. Es ist äußerst intelligent diese wieder Stück für Stück zurückzuholen.
 
Na dann möge noch jemand was gegen Trump sagen. Seine Pläne scheinen Recht schnell in die Tat umgesetzt. Also warum aufregen. :king:
 
N1truX schrieb:
Zur Globalisierung gehört nun einmal auch die Verlagerung von Produktionsstätten. Und bisher geht es Deutschland auch ohne Protektionismus wirtschaftlich extrem gut.

Ach wirklich uns geht es trotzdem gut? Ähm ... weißte wieso? Weil Deutschland eines der Hauptprobleme ist! Deutschland exportiert viel mehr als es importiert. Über kurz oder lang wandert das Geld so aus dem Ausland nach Deutschland. Deutschland trägt so zur Verschuldung anderer Länder bei. Das Problem ist dabei nicht nur das es den anderen Ländern damit schlecht geht, sondern dass auch langfristig diese ihre Kredite nicht mehr bedienen können und dann Deutschland die exportierten Produkte, die der Käufer über Kredite gekauft hat, am Ende quasi selbst bezahlt (Stichwort Griechenland).

Der Deutsche Exportüberschuss wird schon seit Jahrzehnten von anderen Ländern und Wirtschaftsexperten auf der ganzen Welt kritisiert aber es ist uns egal. Tja da müssen wir halt auch damit leben, dass andere das Spielchen nicht mehr mitmachen wollen. Das gehört zu einer Demokratie und zum Selbstbestimmungsrecht der Völker.
Das Geld das Deutschland aus dem Ausland abzieht muss endlich nicht nur auf den Konten ein paar Superreicher landen sondern die Löhne müssen erhöht werden um den Binnenmarkt endlich in Schwung zu bekommen und das Problem so reduziert wird.

Erst wenn wir das gemacht haben dürfen wir uns über Protektionismus andere aufregen, denn „wir“ (bzw. die Politik und die ungleiche Lohnverteilung in Deutschland) sind ein Haupt-Mitauslöser dieses Protektionismuses!
 
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wunschiwunsch schrieb:
Ach wirklich uns geht es trotzdem gut? Ähm ... weißte wieso? Weil Deutschland eines der Hauptprobleme ist! Deutschland exportiert viel mehr als es importiert.
Hättest Du auch mein nächstes Posting gelesen anstatt gleich in die Tasten zu hauen... Hättest Du dir diesen Aufsatz auch sparen können ;)
 
Qarrr³ schrieb:
Die machen das wie in China. Eine große Lagerhalle und 30.000 Amerikaner, die das von Hand zusammenbauen. ;)



Und dann laufen die Fernseher da auf dem Fließband durch die Halle und jeder Mitarbeiter setzt einen Pixel ins Panel :p
 
@ N1truX: Ah ok. Gut dein nächstes habe ich nicht gelesen. Gut ...

Aber du stellst da auch nicht klar, dass es wirklich schlecht ist für alle anderen und auch uns. Da lese ich eher das Deutsche, tja sollen die anderen sich doch mal anstrengen ...
 
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Ich dachte immer die Werke die Displays produzieren sind so hoch automatisiert das dort kaum einer arbeiten muß. :evillol:

Da finde ich die Anzahl an Arbeitnehmern ja extrem hoch. Wenn 50k Menschen Arbeit haben dann gibt man natürlich auch wieder mehr aus und leistet sich auch mehr so das auch wieder andere Menschen in der Umgebung zusätzlich Arbeit bekommen. Die Idee wieder mehr in der Heimat zu produzieren unterstütze ich auch, denn die arbeitsbedingungen in China und Indien sind alles andere als gut. Nur leider geht es nicht immer und ja ich habe auch sehr viele Dinge die nur in China hergestellt wurden.
 
Pitt_G. schrieb:
Die Inder habens vorgemacht. wer in Indien ein IPhone verkaufen will soll dort auch produzieren und Resteverwertung von anderen Ländern kommt denen auch nicht in die Tüte.

Ich wäre eher dafür, ausländische Produkte (oder besser noch im Ausland hergestellte Produkte) stärker zu besteuern. Ich habe mich vor einiger Zeit mit einem Dänen unterhalten, der wollte sich einen Mercedes AMG kaufen. Er sagt der Staat kassiert (ich glaube es waren) 120% Steuern dafür.
So könnte man auch deutsche Unternehmen hier halten. Ich denke, wenn es sich lohnt hier zu Produzieren, wird keiner mehr nach China, oder sonst wo gehen.
Hatte außerdem Gysi nicht mal was ähnliches gesagt?
 
Michael1979 schrieb:
Ich dachte immer die Werke die Displays produzieren sind so hoch automatisiert das dort kaum einer arbeiten muß. :evillol:
...
Die Idee wieder mehr in der Heimat zu produzieren unterstütze ich auch,

An sich hast du mit dem 2ten durchaus Recht, aber in der Zukunft ist es ohnehin fraglich wo noch Arbeitsplätze in dem Umfang wie heute benötigt werden. Die Automatisierung wird in allen Arbeitsbereichen Einzug erhalten und es wird kein Jobwunder wie zur Zeit der Industrialisierung geben.
Die Frage ist es Lohnt es sich jetzt mit Tricks die Wirtschaft noch ins Land zu locken, was meist Geld kostet und zumindest kurzfristig darum mehr kostet als es einbringt oder ist es eher Sinnvoll sich Gedanken über die Zukunft zu machen und wie wir zusammenleben wollen? Der Kapitalismus wird die Automatisierung denke nicht überleben oder wenn doch, werden es viele von uns nicht tun.
 
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Amerikaner würden Made in the US nach wie vor blind kaufen.
 
Faint schrieb:
Hier glaubt doch nicht wirklich jemand, dass dieses Werk Arbeitsplätze schaffen wird. Auch hat dieses Werk sicher nichts mit Trump zutun. Die Planung dazu dürfte schon gestartet sein bevor trump überhaupt ein Thema war.
Na und? Schon Investionen bringen Arbeitsplätze und Steuern. Allein beim Bau, Unterhalt etc. Selbst wenn dort nur Roboter arbeiten, ist es positiv für BIP.
 
Ach, schon wieder die typischen Beissreflexe der Deutschen/Europäer bezogen auf Trump. Dabei ist es auch egal, was der macht.
Die Medien hierzulande, wie man sieht, haben erfolgreiche Meinungsmacherei betrieben.

Trump mag kein so scheinheiliger Typ wie Obama sein, aber mit Business kennt er sich aus. Er ist hart, kann verhandeln und wird bessere Deals für die Bevölkerung Amerikas abschließen.
Dass die Politik und Politiker hierzulande der Bevölkerung dienen, das wäre etwas entfremdlich.

Vor der eigenen Haustüre kehren erst einmal.
 
theGoD schrieb:
... und dem Verlust von Synergieeffekten. ... und damit auch die Möglichkeit für kleine Firmen kompetitiv zu sein stark reduzieren.

Ein Beispiel, was sich schön widerspricht. Die "Synergieeffekte" sind es ja genau, die den Stückpreis drücken und so kleineren Firmen die Chance nehmen, mit den großen mitzuhalten. Und wenn die großen immer größer werden und Mitbewerber wegdrücken, dann ham wir ein Monopol, was wir auch wieder nicht wollen. Es macht also schon Sinn, einen Mittelweg zu finden weil eben auch hierzulande die Leute gerne noch eine Arbeit hätten. Da haben aber andere auch schon richtig erwähnt, die Automatisierung macht sowieso vor keinem Produktionsstandort halt.

theGoD schrieb:
Ach, die Priese indirektem Rassismus / Xenophobie die heutzutage für die Verfeinerung jedes gesunden Forumsbeitrags dazugehört...

Weiß nicht auf welches Land sich der ursprüngliche Kommentar bezogen hat, scheint wohl Rumänien gewesen zu sein (->NOKIA-Abwanderung): In Rumänien gibts immer noch am Land einige die ohne Auto auskommen müssen, in China trifft das noch viel eher zu. Fakten zu sagen ist (unabhängig von der Formulierung) nicht Rassismus/Xenophobie (Fremdenfeindlichkeit klang nicht fein genug?).
 
Kudel schrieb:
Ich habe mich vor einiger Zeit mit einem Dänen unterhalten, der wollte sich einen Mercedes AMG kaufen. Er sagt der Staat kassiert (ich glaube es waren) 120% Steuern dafür.

Wer sich nen AMG leisten kann der kann auch mehr Steuern zahlen. Das trifft nur wieder einen, den kleinen Bürger. Ob nen 100.000 € Auto nun 20.000 € mehr kosten juckt nicht wirklich.
 
wunschiwunsch schrieb:
Aber du stellst da auch nicht klar, dass es wirklich schlecht ist für alle anderen und auch uns. Da lese ich eher das Deutsche, tja sollen die anderen sich doch mal anstrengen ...
Ich denke auch Du hast schon mitbekommen, dass CB vielleicht das falsche Forum ist um über globale Wirtschaftspolitik zu diskutieren. Deswegen habe ich es mir einfach einmal erspart über die globalen Auswirkungen von langfristig anhaltenden Handelsüberschüssen und den positiven Einfluss des (durch ost- und südeuropäische Länder) schwachen Euros auf Deutschland zu referieren ;)
 
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