News Automatisiertes Fahren: Gesetz soll Mensch und Computer gleichstellen

hudini9911 schrieb:
Für wie blöd hältst du die Softwareentwickler bei den großen Automobilfirmen eigentlich?

Naja, was das angeht - es ist keine F16 und die Firmen sind nur am Quartalsergebnis interessiert...
Anders gesagt, Softwareentwickler haben dabei nichts zu melden.
 
@M@C:
Wie Menschen ernsthaft das Gefuehl haben koennen bei 200 Sachen Ihr Leben noch unter eigener Kontrolle zu haben und nicht auf Dinge wie Materialfestigkeit, Reifendruck und vorallem die Fehlerfreiheit anderer Verkehrsteilnehmer angewiesen sind ist mir ein Raetsel.

Kann das so unterschreiben. Sind auch mal in den Urlaub mit 220 gefahren. Aber auch nicht lange. Da denkt einer halt 200m vor dir er könne mit seinen 130 ja mal gelassen auf links überholen. Die Bremsscheiben taten mir leid :/ Alles keine Gefahr in dem Moment aber es gibt so viele Idioten auf den Straßen die nich mal richtig gucken. Wenn Maschinen das mit passender Sensorik weitreichend erkennen können (oder wie der Traum is viele autonom sind und untereinander kommunizieren wie "ok von hinten links kommt ein Fahrzeug, ich kann gerade nicht überholen aber hinter dem ist frei also Überholmanöver vorbereiten") dann "vertraue" ich auch lieber der Maschine. Aber wie auch gesagt, der Mensch bleibt am Ende der Entscheidungsträger. Und hinter all dem steckt auch eine entsprechend sichere Programmierung. Solange das nicht gewährleistet wird bleib ich so wie ich bin: weiterhin skeptisch :)
 
3TR3M3 schrieb:
Immerhin mal ein erster Schritt wenn auch sicher noch ausbaufähig.
Jetzt fehlen bloß noch die ersten automatisierten Autos für den Markt!

Und wer kauft sowas wenn er letztendlich für Probleme des Sytems haftet? Und dann fragt man sich, warum der Hersteller aus der Haftung genommen wurde, vielleicht weil es sonst nie autonome KFZ gäbe?
 
Nero1 schrieb:
Wenn Maschinen das mit passender Sensorik weitreichend erkennen können (oder wie der Traum is viele autonom sind und untereinander kommunizieren wie "ok von hinten links kommt ein Fahrzeug, ich kann gerade nicht überholen aber hinter dem ist frei also Überholmanöver vorbereiten") dann "vertraue" ich auch lieber der Maschine.
Ich habe dabei ein mulmiges Gefühl.
Zum einen ist die Kommunikation zwischen den Autos eine potentielle Sicherheitslücke (siehe ähnliches Konzept bei Wlan Routern), zum anderen muss so ein System vollkommen quelloffen und nicht manipulierbar sein (zum Beispiel durch die Kommunikation eines vorgetäuschten Autos), damit keine Möglichkeit der Kontrolle von außen besteht.
Und über Server laufen darf es auf keinen Fall. Alles muss lokal vorhanden sein.

Da gibt es so viel Potential für eine schlechte Entwicklung...
Elektroautos, ja. Selbststeuernd höchstens als Option.
 
ob jetzt der Hersteller die Versicherung bezahlt (und auf den Kunden umlegt)
oder ob der Kunde die Versicherung zahlt,
macht jetzt genau welchen unterschied?
 
Sehr schön

Immer weniger Verantwortung, immer mehr Überwachung und Bevormundung.

Dystopie, wir kommen
 
ELMOKO schrieb:
Menschen sollen künftig auch während des Fahrens die Hände vom Steuer nehmen können, um sich anderen Dingen zu widmen...was ? mit dem handy zu tippern? oder soll ich meine Freundin F***** beim fahren.

Beim letzteren wäre ich dabei! Immerhin etwas Zeit vertreib und bei längeren Fahrten kann man doch auch mehrmals!?!
 
Also darf ich mal zusammenfassen:

Ich darf also in einem autonomen Fahrzeug nun also "meine Emails lesen oder im Internet surfen", dabei aber gleichzeitig nicht mein Smartphone oder andere technischen Geräte bedienen weil ich sonst nach aktuellem Gesetz 60 € bezahlen muss.

Was raucht dieser Dobrindt eigentlich während seiner Arbeitszeit? Wenn ich so eine Scheisse in meinem Beruf verzapfen könnte und mir selbst widersprechen könnte, wären vermutlich schon mehr Menschen tot als Menschen die aktuellen da sind die mit autonomen Fahrzeugen fahren.
 
Robo32 schrieb:
Naja, was das angeht - es ist keine F16 und die Firmen sind nur am Quartalsergebnis interessiert...
Anders gesagt, Softwareentwickler haben dabei nichts zu melden.
du wirst es kaum glauben, aber es gibt Vorschriften und jedes Jahr gefühlt 10.000 Audits
"ist nur am quartalsblabla" - ist hier und da schon korrekt, aber trotzdem wird alles 10x geprüft und 50x getestet
wir sind hier in DE und nicht in den USA ;)
 
da wird es EINIGE schwere unfälle wegen blödheit geben, wenn ich das schon lese:
Dieser muss etwa „die Fahrzeugsteuerung unverzüglich wieder (…) übernehmen“, wenn „er erkennt oder aufgrund offensichtlicher Umstände erkennen muss“, dass sich die „vollautomatisierten Fahrfunktionen“ nicht mehr ordnungsgemäß einsetzen lassen.

im gegensatz zu vielen anderen dingen, ist die blödheit der menschen und bediener grenzenlos.

ich erinnere gerne ans kaffeekochen eines wohnmobilfahrers, der seinen tempomat eingeschaltet hatte. da hilft es auch nicht in DE zu sein oder in USA. ich werde weiterhin selber fahren, bis man das lenkrad abschafft, aber das werde ich wohl nicht mehr erleben. sinnvolle ASSISTENZSYSTEME werde ich dennoch nutzen, stau warnung, selbstbremsung, abstandswarner usw.
aufmerksam fahren und nicht 100 andere dinge nebenbei machen, kommt nicht in frage, morgen bin ich eh zu müde zum surfen oder e-mails lesen und nachmittags schaff ich es auch mal 30 min. ohne und für lange strecken fliege ich oder nehme die bahn, was übrigens auch ein tolles system ist, um automatisch von a nach b zu kommen, ganz ohne high tech assistenzsysteme oder doch, die gibt es, nennt sich bahnschienen, tolle erfindung.
 
Benötigt man dann irgendwann keine klassische Fahrerlaubnis mehr, weil der Mensch praktisch die Kompetenz an das Auto abgibt?
Eigentlich eine ziemliche Zäsur, für die Fahrschulindustrie.

Solange es ein Mix aus beiden Welten auf der Straße gibt, also Leute, die händisch und füßisch fahren und solche, die den Automat den Krams erledigen lässt, kann es zu den schlimmsten Unfällen kommen. - Vor allem, wenn der Fahrer nebenher alles andere machen kann, nur nicht auf den Straßenverkehr achten...und der Computer auf die absurdesten Verkehrssituationen nicht schnell und intuitiv genug reagiert...

Da müssen schon gute Programmierer sein.
 
Talmi schrieb:
Benötigt man dann irgendwann keine klassische Fahrerlaubnis mehr, weil der Mensch praktisch die Kompetenz an das Auto abgibt?
Eigentlich eine ziemliche Zäsur, für die Fahrschulindustrie.
Nicht mit diesem Gesetz. Da du jederzeit eingreifen können musst, benötigst du auch einen Führerschein. Wäre ja sonst in dem Moment ein fahren ohne.

Naja, Deutschlands Autokonzerne haben es mal wieder geschafft und ein komplett Verbraucherunfreundliches Gesetz durchgedrückt. Da gratuliere ich mal. Keine Sorge, die Rechnung wird noch folgen.
Ich wette drauf das hier der Anschluss wieder verpasst werden wird und letztlich ein Hersteller, welcher die Verantwortung zu 100% in jeder Lage übernimmt, den Markt gewinnen wird.
Das wird so ähnlich laufen wie aktuell in China. Da sind die Fragezeichen in den Vorstandsetagen auch groß wie man mit dem neuem Elektroautogesetz nun dort überhaupt noch Autos verkaufen kann.
 
http://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2017/011-dobrindt-gesetz-automatisiertes-fahren.html
Mit dem Gesetz wird eine Rückübernahme der Fahrzeugsteuerung durch den Fahrer nur dann vorgeschrieben, wenn das hoch- oder vollautomatisierte System ihn dazu auffordert oder wenn die Voraussetzungen für eine bestimmungsgemäße Verwendung der hoch- oder vollautomatisierten Fahrfunktionen nicht mehr vorliegen (z. B. bei einem geplatzten Reifen). Um nachweisen zu können, ob der Fahrer in einer bestimmten Fahrsituation die Fahraufgabe innehatte oder das System, wird der Einsatz eines Datenspeichers ("Blackbox") vorgeschrieben.

Das könnte man auch so interpretieren:
Der Fahrer trägt nur dann die Schuld wenn er vom System aufgefordert wird zu übernehmen, oder die Umgebungsvariablen (Fahrzeugstatus, Fahrbahn usw.) mit jenen überein stimmen die vom Hersteller ausdrücklich als untauglich für die Verwendung des Systems benannt wurden.

Ist aber auch nur aus einer Pressemitteilung, müsste man den Entwurf durchgehen. Aber der lässt einem vermutlich auch ähnlich viele Interpretationsmöglichkeiten, immerhin will man Anwalten ja nicht den Job klauen mit eindeutigen Gesetzen.
 
Hat jemand zufällig letzten Sonntag Automobil auf Vox gesehen?
Dort wurden von Tesla, Mercedes und Volvo autonome Fahrzeuge getestet.
einfach erschreckend ohne den Fahrer hätte JEDES der getesteten Fahrzeuge mehrere Unfälle gebaut.
Bei trockener Fahrbahn gut erkennbaren Seiten und Mittellinien einfach ohne Grund rechts in die Böschung oder viel schlimmer auch in den Gegenverkehr etc. und genau dort würde man sich ja auf das System "verlassen" da die Straßen gut ausgebaut etc. waren.

Also absolut Sinnlos bisher und für mich ist noch immer die Ethische Frage am wichtigsten.
Das auto darf entscheiden wenn ein Unfall nicht mehr auszuschließen ist was weniger Wert ist.
Das eine Kind links oder die drei Erwachsenen rechts... bzw wird das System in letzer Sekunde sagen "Du musst entscheiden"
und in der Unfallermittlung steht dann Blackbox hat dem Fahrer das Kommando übergeben...

Und ja ich weiß dass die Systeme noch besser werden und trotzdem nee nee sowas kommt mir nicht ins Haus...
 
Was soll ich mit einem vollautonomen Auto wenn ich während der Fahrt nicht schlafen kann. Das Gesetz führt das Konzept ad absurdum.
 
Ich frage mich, wieso die Hersteller aus der Haftung genommen werden sollen? Es ist ihr Stück Software, also sollten sie auch haften. Und ihre Versicherungsprämie für das Fahrzeug bemisst sich dann eben direkt an der Qualität ihres /Fahrzeugs bzw. ihrer Software. Wenn das Auto nicht komplett alleine fahren kann, ist es nur teilautonom und die Systeme nicht mehr als Assistenten.

Und es ist auch etwas blauäugig, zu denken, die Automobilindustrie würde das schützen. Das Gegenteil ist der Fall. Sie können ja hier gerne in ihrer rosaroten Wolke leben. Aber in China werden sie keine Autos mehr verkaufen, wenn die dort vollautonom fahren können und chinesische Hersteller das auch liefern.
 
Klar, das Gesetz ist nicht perfekt, aber ich finde es gut dass überhaupt ein erster Schritt in diese Richtung übernommen wird.
Ich befürchtete schon, dass außer Ausnahmeregelungen für Tests der Fahrzeughersteller eine viel zu große Angst vor dem Computer bei der Regierung besteht, als dass man jemals erlauben würde automatisiert zu fahren.

Dass man hier also überhaupt in die Richtung denkt, wenn auch erstmal an teilautonomen Fahrzeugen orientiert, finde ich also sehr positiv.
Wenn dann die vollautonomen Fahrzeuge näher rücken - die ja auch gar kein Lenkrad besitzen werden (zumindest bei Google, sicherlich aber auch bei den anderen Herstellern) - kann man dieses Gesetz einfacher an den aktuellen Stand der Technik anpassen als müsste man erst dann ein völlig neues Gesetz erlassen, während der Rest der Welt bereits vollautomatisiert fährt.

Jetzt muss die Regierung nur noch erkennen, dass mit vollautonomen Fahrzeugen sowie Automatisierung in anderen Bereichen Arbeitsplätze zwangsläufig wegfallen werden und wir deshalb eine daran angepasste Arbeits- und Sozialpolitik brauchen.
Lieber jetzt anfangen daran herumzufeilen als ganz überrascht zu tun wenn plötzlich alle Taxi-, LKW- und Lieferwagenfahrer arbeitslos sind.
Und die sind ja nur der Anfang, die Entwicklung künstlicher Intelligenz wird auch viele (bzw. langfristig alle) "Kopfarbeiter" arbeitslos machen.
 
Das Gesetz kann nur der erste Schritt sein.. Wenn ich im Auto bin und den Computer überwachen muss und jederzeit eingreifbereit sein soll, dann kann ich auch selber fahren.

Ich hoffe das das langsam mal was wird. In spätestens 10 - 15 Jahren will ich nicht mehr selber fahren müssen.
 
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