Quereinstieg Informatik/Home electronics (Schweiz)

Captain Mumpitz

Fleet Admiral
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So, mal sehen ob ich hier irgendwelche Ideen für mein Anliegen sammeln kann:
Ich bin mittlerweile 32 Jahre alt und wollte damals mit 15 eigentlich eine Ausbildung zum Informatiker anfangen. Da sich das Schuljahr jedoch dem Ende neigte und ich ansonsten nur eine einzige Chance auf einen Ausbildungsplatz hatte, musste ich in den sauren Apfel beissen und eine Lehre zum Kaufmännischen Angestellten absolvieren. 2 Tage nachdem ich den Vertrag damals unterzeichnet hatte, kam die Zusage vom anderen Lehrbetrieb, bei dem ich mich als Informatiker beworben hatte. Shit happens.

Nun sitze ich seit nunmehr 17 Jahren (mit Unterbrüchen) auf dem Bürosessel fest und hab mich jobmässig im Transportwesen so festgefahren, dass ich fast nicht mehr raus komme. Ich bin damals auf Jobsuche in den Bereich reingeschlittert und hab genommen was ich kriegen konnte. Das ist nun schon über 10 Jahre her und ich bin inzwischen beim 3. Arbeitgeber angekommen, mach aber mehr oder weniger noch immer das selbe. Und ich hasse es.

Zwischenzeitlich hatte ich mal ein Journalismusstudium begonnen gehabt, wurde aber nach nur wenigen Wochen des Campus verwiesen, weil man in der Administration bei meiner Anmeldung einen Fehler gemacht und mich nur für das Eintrittsassessment, nicht aber für die Aufnahmeprüfung angemeldet hatte. Ich hätte es erst 1 Jahr später nochmals versuchen können, aber zu jenem Zeitpunkt hatte ich die Schnauze bereits gestrichen voll.


In all der Zeit habe ich mein Interesse für Hardware und Consumer Electronics nie verloren. Technik begeistert mich in vielerlei Hinsicht, vor allem aber aus Sicht des Endkunden. In letzter Zeit geht mir immer wieder durch den Kopf, dass ich viel lieber bei einem Hardwarehändler o.ä. arbeiten würde anstatt mich um unangenehme Kundenanfragen in meinem jetzigen Job zu kümmern. ich berate bereits jetzt Freunde und Familie gerne wenn es um Heimelektronik oder Hardware geht und könnte mir das auch sehr gut im Alltag vorstellen. Nur weiss ich nicht, wie ich das anstelle.

Vielerorts liest man, dass ausgebildete Informatiker gesucht werden, das bin ich natürlich nicht. Daher suche ich eine Möglichkeit als Quereinsteiger, ohne dass ich erst noch mehrere Jahre Schule o.ä. hinter mich bringen müsste. Denn wenn ich eines nicht habe, dann sind es die finanziellen Mittel für eine schulische Ausbildung, oder aber genügend Reserve um den Lebensunterhalt zu stemmen während ich so was wie ein Praktikum absolviere.

Aber vielleicht hat einer von euch ja irgend eine Idee wie man das anpacken könnte.
 
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Captain Mumpitz schrieb:
In letzter Zeit geht mir immer wieder durch den Kopf, dass ich viel lieber bei einem Hardwarehändler o.ä. arbeiten würde anstatt mich um unangenehme Kundenanfragen in meinem jetzigen Job zu kümmern.
Wenn Du erst mal bei einem Hardwarehändler arbeiten würdest, würden Dich in kürzester Zeit die unangenehmen und teilweise echt saublöden Endanwenderfragen nur noch nerven. Ist so meine Erfahrung mit grünen Wiesen hinter nächstem Zaun.

Du hast recht wenig Vorausbildung, kannst nicht Uni/Schule stemmen wegen Finanzen, nicht mal ein Praktikum, ja mal im Ernst willst Du was machen wo man keine Ausbildung benötigt?
 
Stimmt, in dem Gebiet hab ich keine Ausbildung, daher wär halt ein Quereinstieg in die Materie die einfachste Lösung. Sei es auch erstmal mit einer Art Helpdesk oder sonstwas.

Und Kundenafragen usw. bin ich mir natürlich seit Jahren gewöhnt, aber ohne ins Details gehen zu wollen isses beim aktuellen Job teilweise schon extrem nervig ^^
 
Ich rate dir vom Umstieg auf Home Electronics Kundenberater ab, auf lange Dauer wirst du da auch nicht glücklich.

Falls du deine beruflichen Möglichkeiten erweitern und zugleich in Richtung Informatik bewegen möchtest, dann gibt es in der Schweiz die Möglichkeit dich berufsbegleitend zum Wirtschaftsinformatiker HF fortzubilden. Alternativ könntest du auch als Account/Product Manager bei einem Grosshändler/Online Shop arbeiten, das Sortiment pflegen und so die Nähe zu den elektronischen Konsumgütern suchen.
 
Letztere Möglichkeit klingt auch nicht uninteressant. Die Frage ist nur, braucht man dazu nicht auch gewisse Ausbildungen bzw. Erfahrung auf dem Gebiet?
 
Hab ich auch schon gesehen, danke. Zürich ist nur etwas weit, das kommt dann halt noch hinzu.
Ich bin 5 Jahre lang in den Kanton Zürich gependelt und habe es nach spätestens 3 Jahren gehasst wie die Pest.
 
Captain Mumpitz schrieb:
... Und ich hasse es... aber zu jenem Zeitpunkt hatte ich die Schnauze bereits gestrichen voll...
Captain Mumpitz schrieb:
... und habe es nach spätestens 3 Jahren gehasst wie die Pest.

Nun kannst du dir die Frage stellen, was du mehr hasst. Im alten Job (auf ewig) bleiben und diesen hassen oder pendeln (auf absehbare Zeit mit einem schönen Ziel) und das hassen.
 
Gute und entscheidende Frage.
Beim Pendeln müsst ich halt auch schauen wie sich das mit Familie und Hund sowie der Band vereinbaren lässt. Zeitfressender Mumpitz.
 
Familie, Hund und Band sind kein Mumpitz :love: :), das muss natürlich mit bedacht werden.
 
nein, das Pendeln ist Mumpitz ^^
 
Stimmt. Aber es ist für eine absehbare Zeit und für einen guten Grund, der sich langfristig in Zufriedenheit und persönlicher Perspektive auszahlt.
Oder du siehst deinen Job als Job, der dir ermöglicht, bei Familie, Band und Hund zu sein. So gesehen wäre es dann kein schlechter Job, ermöglicht er dir doch dein aktuelles Leben, oder? Evtl muss man nur die Sichtweise ändern.
 
Ich hab meinen Job immer nur als Job angesehen. Ich bin kein Karrieremensch und brauch weder einen dicken BMW in meiner Garage noch 'nen beheizten Pool im Vorgarten. Aber ich bin derzeit in einer Situation in welcher es nur eine Frage der Zeit ist, bis es mich ankotzt morgens aufzustehen. Das war bis anhin nicht der Fall, aber der Tag wird kommen wenn es so weitergeht. Und wenn's soweit ist, dann ist es nur noch eine Qual - das kenn ich schon von meinem alten Job.

Ich muss das bei Gelegenheit mal alles mit der Frau durchsprechen. Bislang war ich eben situationsbedingt morgens und abends für den Vierbeiner verantwortlich und durch das Pendeln nach Zürich würd sich das ganze entscheidend verändern. Keine Ahnung wie das umsetzbar wäre.
 
Grundsätzlich ist der Quereinstieg gut möglich. Insbesondere wenn man sich bereits seit Jahren privat tiefgehender mit IT beschäftigt und Freude daran hat.

Ich selbst habe mich ebenfalls mit der damaligen Berufswahl nie wirklich heimisch gefühlt und insgeheim immer dem von jeher vorhandenen Gedanken eines IT-Berufs nachgehangen.
Letztendlich hat die Insolvenz meines damaligen Brotgebers vor ein paar Jahren die glückliche Wendung gebracht, bei Antritt meiner Zeit der Jobsuche direkt mal beim Arbeitsamt abzuklopfen was an Umstiegsoptionen in Richtung IT möglich sei.
An und für sich darf das Amt normalerweise keine Umstiege finanzieren nur weil der Suchende Lust auf einen neuen Zweig hat. Etwas geschicktes Argumentieren und Beharren hat jedoch Früchte getragen und somit zahlte die Arge den -nicht eben billigen- Microsoft MCITP.

Schlussendlich kam ich ein dreiviertel Jahr nach der Insolvenz meines ehemaligen Brötchengebers mit dem Schein auf der Hand in meinem angestrebten IT-Beruf bei einem mittelständigen Systemhaus unter, wo ich auch heute -ein paar Jahre später- immer noch sehr gerne arbeite.
Ganz abseits des kaum aufzuwiegenden Vorteils endlich einen Job zu haben der wieder Spaß macht hat es sich auch Gehaltsseitig sehr positiv ausgewirkt.

Ich war übrigens zum damaligen Wechsel vor gut 3 Jahren ziemlich in deinem jetzigen Alter.
Man muss aber auch sagen dass es Anfangs unter den -ausschließlich in der IT ausstudierten- Kollegen nicht nur positive Resonanz über diesen Quereinstieg gab.
Die Vorurteile konnten allerdings glücklicherweise schnell ausgeräumt werden.
 
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Hm. Mal im nächsten Urlaub oder so zum Arbeitsamt tingeln ist vielleicht nicht die dümmste Idee, möglicherweise kennen die Mittel und Wege wie ich das anstellen könnte. So viel Verhandlungsgeschick dass man mir die Umschulung zahlen würde, hab ich leider nicht ^^
 
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