News Valve: Geoblocking im Visier der EU-Kommission

gmorg · 3. Februar 2017

Es ist schon so, wie viele hier geschrieben haben. Der EU Binnenmarkt ist EIN Markt. Ich darf kaufen, wo ich es für richtig halte. Wenn ich in Deutschland ein Spiel kaufe, dann muß ich eben 19% MwSt zahlen. Und wenn ich es in Spanien kaufe, dann eben mit der spanischen MwSt. usw.

Wenn jedoch ein Spiel auf Grund des Jugendschutzes in Deutschland nicht "frei" verkauft und beworben werden darf oder es sogar auf dem Index ist, dann ist das Blockieren dieses Spieles sogar richtig und auch zwingend notwendig.
Darum geht es bei diesem Thema aber erstmal ÜBERHAUPT nicht.

PEASANT KING · 3. Februar 2017

Schön zu lesen, wie sich hier wieder die Internet Community direkt persönlich angegriffen fühlt wenn man seine Meinung mitteilt

Was mein Profilbild angeht, nennst du es also "Geiz ist geil" weil ich nicht bereit bin für etwas zu zahlen was ich überhaupt nicht nutze?

Cytrox · 3. Februar 2017

Bloodie24 schrieb:
wenn man nicht nachdenkt, könnte man auf die Idee kommen, dass es in den USA billiger ist. Wenn wir nun aber berücksichtigen, dass der Dollarpreis ohne Mehrwertseuter ist

Ja, dieses dämliche Argument ist ausnahmsweise mal nicht vollkommen daneben im Moment. An wie vielen Tagen in den letzten 10 Jahren war es aber daneben? 90%? 95%?

mRcL · 3. Februar 2017

Sun_set_1 schrieb:
@scryed

Die EU stellt einen gemeinsamen Binnenmarkt dar. Die Kennzeichnung eines gemeinsamen Binnenmarktes ist der freie Warenverkehr zwischen den Mitgliedsstaaten. Das Argument mit Einkommen etc gilt hier nicht. Dies gilt nur bei unterschiedlichen Binnenmärkten.

In einem großen Binnenmarkt mag es Teilnehmer unterschiedlicher Kaufkraft geben. Es bleibt trotzdem ein Markt. Es ist an den Unternehmen sich hierauf einzustellen und zwar nicht in dem man den freien Warenverkehr unterbindet.

Genau so seh ich das auch! In Deutschland haben wir auch unterschiedliche Bundesländer, für die jedoch innerhalb eines Marktes die gleichen Gesetze für Warenaustausch und -Vertrieb gelten.
Die EU hat ja gerade hierbei den Vorteil als Gemeinschaft aufzutreten, um genau diese Dinge staatenübergreifend zu nutzen.

Wenn man sich ein EU-Reimport-Fahrzeug kauft beschwert sich auch niemand "Oh das ist aber unmoralisch, dass du den 3er BMW in Holland anstatt in Deutschland gekauft hast" - BMW hat ein Fahrzeug mehr abgesetzt- und das sichert am Ende die Arbeitsplätze.
Genauso verhält es sich bei Software auch; hier ist halt die Frage: Raubkopie oder eine legale Version mehr absetzen, selbst wenn sie für 3,49€ verkauft wird.

Tronx · 3. Februar 2017

DJ_We$t schrieb:
Schön zu lesen, wie sich hier wieder die Internet Community direkt persönlich angegriffen fühlt wenn man seine Meinung mitteilt

Was mein Profilbild angeht, nennst du es also "Geiz ist geil" weil ich nicht bereit bin für etwas zu zahlen was ich überhaupt nicht nutze?

Ich bat dich doch nur um eine genauere Erklärung was du mit Geiz ist Geil meinst und wieso du Geoblocking für gut findest. Da war doch nix mit persönlichem Angriff?!

Richtig, wieso sollte ich für etwas zahlen was ich nicht brauche und wieso sollte ich mehr zahlen wenn es auch billiger auf dem Markt zu bekommen ist.

PEASANT KING · 3. Februar 2017

@Tronx
Dann hatte ich dich falsch verstanden, wollte hier auch kein Bashing vom Zaun brechen.

Geoblocking finde ich in dem Sinne gut, Ich empfinde es als eine Art Leistungserschleichung. In den Ländern in denen die Spiele günstiger sind hat es ja einen Grund wie ich denke.
Der Grund wäre z.B. das diese Länder eben nicht so wirtschaftsstark sind und dessen Bewohner sich sonst diese Güter nicht leisten könnten.

Im Prinzip ist es eine logische Handlung sich die Güter zum günstigsten Angebot zu bekommen, das ist einfach die Natur unserer freien Marktwirtschaft.
Andererseits finde ich es für mich persönlich moralisch nicht in Ordnung. Wenn ich etwas haben möchte, bin ich halt auch gerne bereit angemessen dafür zu bezahlen.

Vielleicht muss man das auch mal aus Sicht des Unternehmens sehen, da es den Umsatz des Unternehmens schmälern würde, wenn alle sich für 3,00€ anstatt für 20,00€ ein Gut erwerben würden.

Dennoch bin ich der Meinung das es gerecht für alle sein sollte, also wenn die Kunden beschränkt werden, finde ich sollten die Unternehmen genauso beschränkt werden!

tensai_zoo · 3. Februar 2017

DJ_We$t schrieb:
Diese Geiz is geil Mentalität stört mich tierisch, daher finde ich Geoblocking völlig in Ordnung.

Nachdem man 1300 Tacken für ne Titan rausgeblasen hat, ist halt kein Geld für Games mehr da

Persönlich finde ich allerdings auch, dass Spiele ziemlich günstig sind, in Vergleich zu z.B. einem Kinobesuch.

BoeserBrot · 3. Februar 2017

Ist mir ein Rätsel, wie man Geoblocking als Verbraucher gutheißen kann.

Tomsenq · 3. Februar 2017

scryed schrieb:
geoblocking zu benutzen um das spiel zu kaufen wo man wohnt ist schon ok das kann ich irgendwo verstehen , andere länder andere einkommen andere lebensstandards usw

Warum sollte nur die Industrie die unterschiedlichen Einkommen und Lebensstandards ausnutzen dürfen aber ich als Verbraucher nicht?

chithanh · 3. Februar 2017

TheDuffman schrieb:
Da dürfen sich die Polen und andere Osteuropäer wohl bald über 60€ Spiele freuen.

Das wäre denkbar, ich halte das aber für unwahrscheinlich, denn

XKing schrieb:
Das wage ich mal zu bezweifeln, Preise bleiben wie sie sind und die Leute die 4-8 mal weniger verdienen als wir in Westeuropa werden wieder mehr raubkopieren.

dann würden Valve die Einnahmen der Osteuropäer entgehen, die statt zu 69€-Spielen lieber zu Raubkopien greifen würden.

Viel wahrscheinlicher ist denke ich, dass man das kaufen vom Keys im Ausland über Sprache/Lokalisierung unattraktiver machen wird. Also in Polen dann nur die polnische Fassung zum günstigen Preis zu kaufen ist, die kein Deutsch oder Englisch spricht.

Khalinor · 3. Februar 2017

Volkimann schrieb:
Warum sollte die Globalisierung eine Einbahnstraße sein? Warum sollten die Unternehmen diese nutzen, aber die Kunden nicht?

Genau so sehe ich das auch.

Als Verbraucher versuche ich den für mich besten Preis zu ergattern wohingegen der Spielepublisher versucht den Kunden wie eine Zitrone auszuquetschen und das Spielchen mache ich nicht mehr mit ... basta.

Darum nutze ich auch ausschließlich Sales oder Keyshops um Spiele dann als Komplett/Gold/GOTY-Version zu kaufen.

Vorbestellungen oder Day-One-Käufe hab ich mir abgewöhnt da sie in meinen Augen den Vollpreis nicht wert sind:
- übermäßig Bugs
- zu viele DLCs (Kundenabzocke)

calluna · 3. Februar 2017

tobi14 schrieb:
Geoblocking ist Geoblocking!

Nein Tobi, so ist das eben nicht. Falls du den Artikel gelesen hast, solltest du wissen, dass es um "EU-Wettbewerbsrecht" geht und nicht um "Geoblocking" an sich. D.h. Geoblocking aus anderen Gründen, etwa wegen Unterschieden im Strafgesetz zwischen den Ländern, hat mit dem Thema nichts zu tun.

Duffman schrieb:
Da dürfen sich die Polen und andere Osteuropäer wohl bald über 60€ Spiele freuen.

Wir haben auch innerhalb Deutschlands deutliche Unterschiede im mittleren Einkommen und trotzdem sind die Preise, abgesehen von den Mieten, was aber lediglich eine Frage von Angebot und Nachfrage in den Ballungszentren ist, gleich.

Cytrox · 3. Februar 2017

Tomsenq schrieb:
Warum sollte nur die Industrie die unterschiedlichen Einkommen und Lebensstandards ausnutzen dürfen aber ich als Verbraucher nicht?

Du formulierst die Frage falsch. Ausgenutzt wird hier nichts, außer dem freien Markt.

Richtig sollte es heißen warum soll die Industrie den Wettbewerb verzerren dürfen in dem sie Konsumenten nach ihrem Wohnort diskriminieren. Oder Kostet etwa das Ausliefern der Datenpakete nach Deutschland ein vielfaches der Auslieferung nach Polen?

Für viele ist diese Schieflage bei den Preisen mittlerweile so sehr zur Normalität geworden dass sie anscheinend gar nicht mehr erst wahrnehmen wie weit daneben eine solche Maßnahme ist! Wenn Autohändler Frauen Autos teurer verkaufen als Männern gibt es einen riesen Aufschrei. Wenn Softwarehersteller Westeuropäern die selbe Software teurer verkaufen als Osteuropa ist das normal, weil "war ja schon immer so".

Bloodie24 · 3. Februar 2017

Cytrox schrieb:
Ja, dieses dämliche Argument ist ausnahmsweise mal nicht vollkommen daneben im Moment. An wie vielen Tagen in den letzten 10 Jahren war es aber daneben? 90%? 95%?

Darfst Du gerne belegen.

Die Auslieferung von Bits und Bytes nach Polen mag nicht teurer sein, aber die deutsche Synchronisation kostet auch Geld. Eine polnische Synchronisation gibts normal nicht :-)

Lavaground · 3. Februar 2017

gmorg schrieb:
Es ist schon so, wie viele hier geschrieben haben. Der EU Binnenmarkt ist EIN Markt. Ich darf kaufen, wo ich es für richtig halte. Wenn ich in Deutschland ein Spiel kaufe, dann muß ich eben 19% MwSt zahlen. Und wenn ich es in Spanien kaufe, dann eben mit der spanischen MwSt. usw.

Und was ist mit der Einfuhrumsatzsteuer?

II n II d II · 3. Februar 2017

Vielleicht komme ich ja doch noch dazu Wolfenstein TNO auf englisch zu spielen. Das ärgert mich nämlich am meisten an Geoblocking: Selbstauferlegte Zensur!

Cytrox · 3. Februar 2017

Bloodie24 schrieb:
Darfst Du gerne belegen.

Ok, also keine 95%. Trotzdem immer noch 80%. Und weit und breit keine Rede von "mal verliert man und mal gewinnt man".

Umsatzsteuer als Argument war und bleibt eine dumme unzutreffende Ausrede. Wieso bekommen sonst nicht Dänemark & Co. auch eine eigene Region? Bzw. wieso bekommt UK dann auch nochmal einen anderen Preis der unter dem EU1 liegt aber trotzdem die USt beinhaltet?

Bloodie24 schrieb:
die deutsche Synchronisation kostet auch Geld. Eine polnische Synchronisation gibts normal nicht :-)

Dann sollen sie mir halt Zugang zur billigeren englischen Fassung geben wie den Polen auch. Genau darum geht's doch.

Die wenigsten würden sich aufregen wenns in Zukunft dann das Spiel um 20€ gäbe und der deutsche Sprach-DLC 40€ kostet. Ganz abgesehen davon dass es auch EU1 Länder gibt die klein genug sind dass sie keine eigene Sprachsynchronisation bekommen.

slumpie · 3. Februar 2017

Cytrox schrieb:
Anhang anzeigen 605252

Ok, also keine 95%. Trotzdem immer noch 80%. Und weit und breit keine Rede von "mal verliert man und mal gewinnt man".

Die wenigsten würden sich aufregen wenns in Zukunft dann das Spiel um 20€ gäbe und der deutsche Sprach-DLC 40€ kostet.

Was für ein Schwachsinn, als ob das Verhältnis der Steam Preise über die letzten 10 Jahre konstant gewesen wäre.

Steuerbereinigt sind die US Preise auf Steam im Durchschnitt eine der höchsten, nicht selten sogar die höchsten Preise überhaupt.
Das Beispiel mit den 20 + 40 Euro ist lächerlich und masslos übertrieben, wenn es um den Vergleich mit US Preisen geht. Falls du es billig willst, dann musst du russische, indische oder sonstwelche Preise nehmen, aber ganz sicher nicht die US Preise.

Tomsenq · 3. Februar 2017

Lavaground schrieb:
Und was ist mit Einfuhrumsatzsteuer?

Gibt es innerhalb der EU nicht.

Ergänzung (3. Februar 2017)

DJ_We$t schrieb:
@Tronx
Geoblocking finde ich in dem Sinne gut, Ich empfinde es als eine Art Leistungserschleichung. In den Ländern in denen die Spiele günstiger sind hat es ja einen Grund wie ich denke.
Der Grund wäre z.B. das diese Länder eben nicht so wirtschaftsstark sind und dessen Bewohner sich sonst diese Güter nicht leisten könnten.

Aber die Industrie nutzt doch genau das auch für sich um Produktionskosten zu senken und dadurch den Gewinn zu steigern. Warum soll ich nicht berechtigt sein von meinem Einkommen das meiste rauszuschlagen?

gollum_krumen · 3. Februar 2017

Bruddelsupp schrieb:
Hm, das Thema Geoblocking ist nicht neu, braucht der Beamtenapparat so lange oder wird so etwas bis zu dem Zeitpunkt aufgehoben wenn man bei der Bevölkerung Pluspunkte sammeln will? Das gleiche Spiel bei den Mobilfunk Roaming Gebühren, den Binnenmarkt für die Industrie gibt es schon seit der Montanunion und der EWG, den für die Bürger gibt es bis heute nur stellenweise. Auch als Europäer von Herzen muss man dabei nicht an Zufall glauben.

Die Kommission kämpf seit Anfang des Jahrtausend für gleiche Roaming-Gebühren für alle EU-Bürger. Die Kommision/das Parlament haben auch zu Zeiten, wo sie noch beliebt waren, die Anpassung der GEsprächs- und SMS-Gebühren erreicht.

Ist nur eben keine Sache die man in zwei Tagen politisch erzwingt. Beschwer Dich bei Der Bundesregierung und der Regierung Frankreichs, die ewig blockiert haben, um Telekom und Orange zu schützen.

Mir geht es so auf die Nerven. Macht die EU etwas Unbeliebtes, dann ist es die pure Tyrannei, setzt sie effektiv die Rechte der Bürger und Verbraucher durch, dann war das nur für die Galerie.

Was denn nun?

Ich persönlich bin froh, dass es europäischen Verbraucherschutz gibt.

News Valve: Geoblocking im Visier der EU-Kommission

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